Insulin wirkt plötzlich mal zu kurz, mal zu lang

  • Ich nutze einen Pen und oberhalb 15 IE spritze ich ein 2. oder bei einem 45ie Beispiel (Pizza abends) auch ein drittes Mal an eine andere Stelle.


    Das Frühstück (Kornflakes - 40g) morgens waren 5BE (8be das Mittagessen - sorry für die Verwirrung) mit der 300er Kurve, natürlich schnell wirksamer Maisbrei.

    Heute hatte ich 30 min vorher 8ie gespritzt und 6 dann mit der Mahlzeit und er kletterte auf 220, also immer noch zu spät/zu wenig Bolus. Aber ja, jetzt muss ich das anpassen, vorher (1 Monat) habe ich „wie ein gesunder“ gegessen - auch Saft, Milchreis, Griesschnitten und co im Urlaub am Buffet. Da (vor 3 Monaten) war ich danach bei 140 oder gar auch unterzuckert mit nem Faktor von 1BE:1IE. Jetzt bei 1:2,5 würde ich dann 30 ie+ Spritzen und das ist absurd/gefährlich.


    Mit Kohlenhydratbasierter Zufuhr von Insulin fahre (oder fuhr) ich aber gut, benötige aber einen Faktor je Tageszeit. Fest bestimmte Mengen spritzen würde mit der Variation der Mahlzeiten mittags nicht klappen. Manchmal sind es 5 BE mittags, manchmal 10.


    Termin in der diabetologie habe ich in 2 Wochen. Und wenn es keine Krankheit ist, die alles durcheinander bringt, müsste ich das jetzt lernen.

  • Wie kann ich mir das hier erklären? Habe um 13:00 und 13:30 Uhr gespritzt und um 13 Uhr eher kurzanhaltene Dinge wie Salzstangen/Pfeffernüsse gegessen )~18be gegessen, 22ie gespritzt - scheint mathematisch geklappt zu haben).


    Wie man sieht geht dieser Raketenhafte von jetzt auf sofort. Ich war da gemütlich beim Autofahren 17:15 -17:45 Pause). Keine Adrenalinsituation oder Ähnliches, jetzt bekomme ich langsam Hunger, dass die Leber deswegen was raushaut, würde ich nicht verstehen. Wurde eben durch den Alarm des Handys informiert. :(


    So nen schnellen/starken Anstieg kann ich doch auch nicht mal mit nem Basal über den Tag abfangen (was ich ja derzeit nicht nehme)... Einzige Vermutung: Histamin gegessen -> Adrelain will es weghauen, weil ich ne Störung habe, aber ganz wilde Theorie.

  • Hm also mein Vorschlag:

    Die Einheiten sind ja wirklich viele, aber offensichtlich geteilt. Trotzdem wirken die wohl länger als ein kleiner Bolus. Salzstangen und Pfeffernüsse für 18 BE (wirklich? Das wären überschlagen über 200g KH auf einmal) könnten da noch am Verdauen sein, zusätzlich zu wenig Basal. Morgens sieht man da ja auch einen leichten Anstieg vor dem Frühstück/Mittagessen. Aber vielleicht kann wer anders mit einer besseren These aufwarten.

    Ich würde an deiner Stelle wirklich mal einem Tag bis 5 oder so nüchtern bleiben oder nur zb ein Ei frühstücken. Dann könntest du sehen, ob das zu wenig Basal ist. Aber der Anstieg ist schon krass. Kannst du versteckte Kohlenhydrate ausschließen? Vermeintlich zuckerfreie Bonbons usw...

  • Jap, nix gegessen/getrunken außer Wasser. Mein Zucker steigt nach dem aufstehen so um die 20-30. selbst wenn ich erst 2 Stunden nach Aufstehen unter der Woche esse, bleibt der Zucker so um das Level mach dem Aufstehen.


    Jap, 160 KH waren die Salzstangen/Pfeffernüsse, eigentlich sollten die ja schnell wirken. Der Rest waren 150g gnocchis.

  • Mir ist irgendwie durchgerutscht, warum du kein Basal nimmst.

    Meine persönliche Erfahrung wenn ich es mal vergesse: alles ist extremer. Ich brauche dann mehr Einheiten für Mahlzeiten, was das UZ-Risiko erhöht, außerdem sind die Anstiege viel steiler und es fällt viel stärker auf, wenn das Insulin nicht mehr wirkt. Ich bekomme eigentlich nur so ruhige Tagesverläufe hin, vielleicht hängt das auch mit der Restproduktion zusammen. Das Basalinsulin nivelliert alles ein bisschen, obwohl ich mit 6-8 Einheiten nur wenig nehme.

  • Bis vor einem Monat hatte ich es tagsüber nicht gebraucht. Selbst ohne Frühstück blieb der Zucker konstant und an einem anderen Tag, wenn ich nur Frühstück hatte, blieb er danach bis abends konstant - erst gegen 24 Uhr wurde er höher, daher um 22 Uhr 10-14ie, derzeit 10 (14ie wenn ich dicker werde :D). Seit nem Monat hat sich irgendwas Geändert mit Hormonen(adrelanin)/Bauchspeicheldrüse (leichte Entzündung?). Vielleicht muss ich das jetzt ändern.

  • Ich habe selbst auch einen pankreopriven Diabetes aufgrund mehrerer (leichter) Bauchspeicheldrüsenentzündungen (Autoimmunpankreatitis) und gleichzeitig zusätzlich noch Morbus Crohn.


    So ein Anstieg wie bei dir kommt bei mir meistens davon, dass Teile der Nahrung deutlich verspätet erst aufgenommen werden und somit die Insulinwirkung weg ist. Ich gebe viele Lebensmittel beispielsweise auch Gnocchis oder große Portionen generell gerne als dualen Bolus oder Hälfte sofort, zweite Hälfte nach 2 Std. ab. Je nachdem wie gerade mein Darm arbeitet, funktioniert es mal gut, mal schlecht. Mit Pumpe kann ich aber besser darauf reagieren.


    Wurde denn mal bei dir Lipase, Schilddrüse und Entzündungswerte überprüft um das als Ursache auszuschließen? Ich brauche auch plötzlich deutlich mehr Insulin, eine aktuelle Ursache gibt es bei mir allerdings nicht.


    Die Leistung der Bauchspeicheldrüse kann man theoretisch mit C-Peptid messen. Den Insulinspiegel zu messen, macht anscheinend bei insulinpflichtigem Diabetes keine Sinn. Aber auch beim C-Peptid ist die Aussagekraft nur bedingt gegeben. Ist der C-Peptid sehr niedrig, zeigt dies, das keine nenneswerte Restfunktion vorhanden ist. Ist der C-Peptid niedrig, hat man noch Restfunktion, aber wie viel ist schwer zu sagen, auch bei Vergleichsmessungen ist es schwer herauszufinden, ob jetzt die Restfunktion deutlich nachgelassen hat oder nicht.

  • Hast du schonmal überlegt, zum Endokrinologen zu gehen? Wenn ich mich recht erinnere, bist du ja bald beim Diabetologen, insofern würde ich jetzt einfach bis dahin den Ball flach halten und ggf. Sachen essen, die etwas einfacher zu handhaben sind. Ich hatte früher die Alarme oben raus sehr lax eingestellt bei 250 oder 300, jetzt mit etwas Erfahrung ist er bei 150. Mir hilft das ungemein, solche Ausrutscher wie bei dir oben zu korrigieren, bevor es eine Katastrophe ist. Und ich würde dem Diabetelogen wirklich Druck machen, dass da eine Lösung her muss. Bei uns ist Diabetes ja nicht die Hauptkrankheit und wir sterben wohl kaum daran. Umso mehr sollten wir keine Schäden dadurch davon tragen, davon haben wir schon genug durch cf allein.

  • Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass sich - zumindest in meiner Region - ambulante Diabetologen mit pankreopriven Diabetes kaum auskennen.


    Meine Grundeinstellung auf ICT habe ich deshalb einmal in der Reha (spezialisiert auf Morbus Crohn, pankreopriven Diabetes und Typ1 Diabetes) und später für die Pumpe in der Diabetesklinik Bad Mergentheim gemacht. Die haben häufiger Menschen mit pankreopriven Diabetes, bei meiner Praxis bin ich dagegen die einzige.


    Meine ambulante Diabetespraxis ist für allgemeine Dinge gut geeignet, bei speziellen Problemen und Fragen geben sie aber offen zu, keine Ahnung zu haben.

  • July95 AIP und MC bin ich derzeit ja auf der Selbstsuche, Darmprobleme und der merkwürdige Zucker kamen fast gleichzeitig (+- eine Woche), wäre aber schon hart nach ner Typ A Gastritis noch die 2 Themen, 3 Autoimmonerkrankungen innerhalb von 6 Wochen (Symtombeginn) wäre unheimlich. Bis dato ist es Reizdarm und keine Pankreatits (Ultraschall vom Kopf - Schwanz war nicht erkennbar).


    CRP war mit 0,6 und LIpase mit 7 (mit CF hat man generell kaum eine Funktion) aber deutlich im unteren Bereich, weg von einer Enzündung der Pankreas. Da der Wert aber 5 Wochen ist und das Problem seit 4,5 Wochen besteht... Vielleicht die Werte nochmal anschauen. Schilddrüse ist der Werte mit 3,5 leicht erhöht, aber noch keine Unterfunktion. Deswegen war ich ja beim Nuklearmediziner - man liest ja manchmal, dass die Schilddrüse auch die Pankreas durch merkwüdige Hormone durcheinander bringt.


    C-Peptip will ich am Donnerstag mal messen lassen, auch (pro-)insulin und Glucagon, IGG und IGG4 - denke aber fast, sie wird davon nichts messen lassen.. Beim letzten Mal kam nur ein "sie haben wohl einen Infekt, da benötigt der Körper mehr Insulin".. Aber Faktor 2.5 von "heut auf morgen" (über ca. 2 Wochen) - das glaube ich nicht. Meine anderen 2 Mails mit den INhalten meines erstes Posts hier hat sie dann aber ignoriert, mal sehen was beim Termin raus kommt...


    Bad Mergentheim hab ich vom Sohn einer Kollegin auch gutes gehört - wenn ich ne Pumpe will, soll ich in jedem Fall dahin gehen. Bis dato wäre eine Pumpe nicht in Frage gekommen. Heute abend musste ich durch Faktor 2 und der Korrektur vom 250er Startzucker 36 Einheiten spritzen bei 12BE (Klöße/Rotkraut). Im Moment ist er stabil auf 95 - Matematisch also mit Faktor 2,2 und Korrektur relativ gut. Aber so etwas kann ich ja nicht mit der Pumpe schaffen. Außerdem wird er gleich wieder steigen.

    Zum Vergleich: vor 5 Wochen hätte ich 10 ie gespritzt und nach 2 Stunde nochmal 2. Das hätte locker ausgereicht. Und ich hätte mich getraut nochmal nen Nachtisch mit 5-8BE zu essen. Bei 36 IE habe ich mich das nicht getraut.


    Trygg Endokrinologe war ich noch nie - was unterscheidet ihn vom Diabetologen und Nuklearmediziner? Beim Nuklearmediziner wegen der Schilddrüse war ich (kein Hashi und kein Basedow - TSH-Wert leicht erhöht). Der Diabetologe kennt sich zumindest in der Theorie mit CF aus, zumindest schickt mein CF-Arzt mich zu diesem Diabetiker und wahrscheinlich sind da alle mit Typ3c aus der Ambulanz.

  • Dein Anstieg ist leicht zu erklären:

    18 BE sind 216 KH. Bei normal funktionrendem Körper baut derselbe ~ 60KH/pro Stunde ab. D.H., mit den 18 BE ist der Körper mindestens 3,6h beschäftigt. Bei evtl. Magenproblemen auch länger.

    Nach dieser Zeit wirkt wirkt der Bolus nur noch bedingt, dessen Wirkmaximum bei 3h aufhört- auch wenn das Insulin bis zu 6h wirkt!. Zu dem Zeitpunkt dürfte aber der Fettgehalt der Nüsse zuschlagen und den Anstieg bewirkt haben. Hinzu käme evtl. dass - je nachdem, wann Du es spritzt - die Wirkung des Basals zu dem Zeitpunkt seine Wirkung vermindert haben.


    PS: 18 BE für eine Mahlzeit sind einfach jenseit von gut und böse. Soviel Kohlenhydrate esse ich den ganzen Tag nicht! Ich kann Dir nur dringend zu einer Schulung raten und die sollte, wenn ich den ganzen Theat hier richtig deute, ganz am Anfang beginnen mit "Was ist eine vernüftige Diabeteseinstellung" (mit Diät, Nahrungszusammensetzung Wirkung von Fett und Eiweis, usw.)

    Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
    (Winston Churchill)


  • Glucagon kann man angeblich nicht messen, bei mir wurde anhand dem Verlauf meiner Unterzuckerungen festgelegt, dass meine BSD mit großer Wahrscheinlichkeit kein Glucagon mehr produziert. Aber Glucagon hat doch sowieso nix mit hohen Werten zu tun.


    IGG4 wäre bei Verdacht auf AIP sinnvoll, allerdings ist es häufiger bei einer AIP Typ1 erhöht, AIP Typ2 kann auch mit neg. IGG4 einhergehen. Ich habe sehr wahrscheinlich eine AIP Typ2, das ist mit Crohn/Colitis assoziiert. Bei mir war IGG4 bei einmaliger Messung negativ. Allerdings sind bei mir die Sonos auffällig.


    Wurde denn mal der Calprotectin Wert bestimmt? Der zeigt Entzündungen im Darm bei einer CED an. CRP von 0,6 bei welchen Referenzbereich <5 oder <0,5?


    Nicht nur mit Pumpe kann man nach Bad Mergentheim. Auch für ICTler ist es sehr hilfreich. Und sie kennen sich halt auch mit Typ3c besser aus, als viele ambulanten Diabetologen, die max. 1-2 Patienten betreuen/betreut haben.


    Wichtig ist bei einer A-Gastritis, dass langfristig meistens ein Vitamin B12 Mangel entsteht. Meist wird dann das B12 parenteral zugeführt. Es gibt aber auch ein bestimmtes Tablettenpräparat, was bei einigen funktioniert.


    Ich würde mir nochmal die Schilddrüse anschauen, wenn das auch schon 5 Wochen her sein sollte. In 5 Wochen kann viel passieren, ich habe auch komische Schilddrüsenwerte (keine Unterfunktion, Hashi oder Basedown) innerhalb von 6 Wochen war der TSH erst über 4 oder 5 und dann unter 2,5..

  • doraberta Sofern meine Bauchspeicheldrüse jetzt keine Restfunktion mehr hat, ist es für mich dann wohl auch leichter zu verstehen. Ja, Ernährungsbratung benötige ich jetzt auf jeden Fall, bzw. muss ich den Kopf freibekommen von "ich muss dringend zunehmen". Vor 10 Wochen war es ne normale Ernährung, wo im Schnitt 10-12 BE mittags und 8-10 BE abends dabei waren - Frühstück immer um die 3-5 BE. Da hatte ich keine Probleme mit dem Zucker und 120-160 ohne erneuten Ausschlag war normal, auch bei kohlenhydratreichen Speisen wie ner großen Pizza und nem großem Eis danach (20 BE) hat es geklappt (natürlich wusste ich nich, was mein Zucker in den 2 Stunden zwischen dem Messen gemacht hat - daher habe ich ja jetzt einen FSL). Einmal korrigiert und Ruhe war.

    Da ich nicht weiß, woher meine derzeitigen Verdauungsprobleme herkommen, lasse ich im Moment bestimmte fette/histaminreiche Speisen weg, gleichzeitig muss ich noch etwas zunehmen (8 kg ungewollt abgenommen), da waren Salzstangen und Weihnachtsgebäck super. Und solange es danach nicht wieder hochging, hatte es ja mit der Mathematik funktioniert - jetzt eben streikt es. Auch die Nüsse muss ich wohl reduzieren. Ein nerviger Kreislauf derzeit.

    Mein Umrechnungsfaktor bei BE ist (der Einfachhalberheit) 1:10 und nicht zu 12.

    Auch wirkt glaube ich mein BE-Faktor anders. normalerweise war 1 BE (zwei Traubenzuckerblättchen) ca. 25 mg/dl, jetzt sind es irgendwie mehr, konnte durch die Schwankungen es aber noch nicht errechenn ob 50 oder gar mehr.


    July95 Nein, noch kein Calprotectin, da man aufgrund Magen- und Darmspiegelung ohne Ergebnis (im Sinne MC/CU) eine reine Dünndarm-MC als eher unwahrscheinlich ansieht und das nicht benötigt, in 2 Wochen bin ich beim Gastro, dann spreche ich das nochmal an und nehme pro forme ne Stuhlprobe mit. Referenzbereich bei CRP war 5,0 also ng/ml und damit Faktor 8 drunter. Vitamin B12-Spiegel (nicht Holotc, das wurde nicht gemssen) war vor 5 Wochen noch im Lot mit Puffer, ja. Wahrscheinlich ist der Typ A relativ neu, da noch wenig Entzündungen zum Zeitpunkt der Magenspiegelung im Oktober, Duodendum/Bulbus war da mehr durch die Säure angegriffen (es stand aber nichts zum MC im Befund). Antikörper IF und auf die Belegzellen wurde (natürlich) nicht gemacht. Ich habe 2 TSH-Werte morgens aus Anfang August und September, beide jeweils um 1,6 und zwei Werte abends um 3,4 aus Ende August und Ende OKtober. Der Hausarzt empfiehlt aber nen 3,x nicht zu behandeln, der Nuklearmediziner wollte mir gleich L-Thro geben, jedoch habe ich mit meinen Extrasystolen, dem eher "zu flotten Darm" und meinem Gewichtsverlust (wenig Essen bei Gastritis und im Moment durch Darm + Zuckerprobleme nehme ich auch nicht wirklich richtig zu) eher die Symptome einer Überfunktion. Bad Margentheim müsste ich "nach Corona" wohl mal angehen, derzeit möchte ich alles mit "dableiben" vermeiden. Oder ist das auch ne normale Ambulanz für nen 1-2 Stundentermin?

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  • Also zum Thema Zunehmen auch noch: wenn deine BZ Einstellung Mist ist, nimmst du auch nicht zu. Deswegen kriegt eigentlich jeder CFler mit ungeklärtem Gewichtsverlust ohne bekannten Diabetes erstmal einen oralen Glukosetoleranztest oder zumindest ein Tagesprofil. Der überschüssige Zucker wird ja einfach ausgeschieden. Klar, du spritzt auch noch dagegen, aber irgendwas rutscht immer durch. Ich hatte nach Transplantation 47 kg und habe 3 Monate auf Teufel komm raus versucht, zuzunehmen. Geklappt hat es dann erst nach der Diabetesdiagnose, weil bei guter Einstellung eben auch alle Kalorien aufgenommen werden. Es ist also eher kontraproduktiv so viele KH zu essen, wenn man sie nicht verstoffwechselt bekommt.

    Das verlorene Gewicht waren sicher auch einige Muskeln. Muskelaufbau ist schwierig und langwierig mit CF. Wenn dein Gewicht eigentlich noch akzeptabel ist, würde ich eher versuchen, längerfristig wieder Gewicht auch durch Muskeln aufzubauen anstatt jetzt im Hauruckverfahren 10 kg Fett. Hängt von deinem Gewicht ab.

  • Seitdem ich mich hier angemeldet habe und man mir erklärt hat, das >200 schlecht und >300 ganz, ganz schlecht ist (und nicht für kurze Zeit egal) habe ich einen viel besseren Zucker. Das heute war ein für mich nicht erklärbarer Vorfall (wahrscheinlich der hohen Menge BE geschuldet und später Verdauung), ich hatte aber jetzt schon paar Tage, da war mein Zucker immer unter 200 und im Schnitt zwischen 90 und 130. daher bin ich auch für alle Infos mega dankbar, damit ich die neue Situation verstehen kann. Also Abnehmen aufgrund (erhöhtem) Zucker und damit Ketoazidose glaube ich nicht. Ob das bei den 300ern war, weiß ich natürlich nicht, hatte ja angeblich noch eine Restfunktion (wie das jetzt aussieht, ist was anderes). Solange es kein Tumor oder etwas ist, glaube ich nicht, dass der Gewichtsverlust mit der Pankreas zu tun hat - es sei denn die Lipidverdauung auch gestört und ich benötige mehr kreon und habe deswegen die Darmprobleme. Im Moment bin ich wieder runter von der um jeden Zweck zunehmen, aber ich will auf keinen Fall wieder abnehmen und meinen jetzt in den letzten Wochen erkämpfen 24er BMI halten. Ich hab ja gesehen, wie schnell ich von 25 auf 23 gefallen war, ohne dass ich „schwer krank“ war. Muskeln kommt jetzt bald wieder, wenn ich das halten kann und der Darm sich beruhigt und ich nicht wieder 3 Tage am Stück kaum/keine Nährstoffe bei mir halte.

  • Grundsätzlich:


    Du wirst immer Schwankungen haben und wenn Dein Magen nicht will, dann erst recht. Diejenigen, die hier (oder anderen Foren) BZ-Flatlines posten, sind definitiv in der Minderheit. Selbst mit dem besten Hintergrundwissen und den besten Einstellungen kommen Schwankungen zu Stande.


    Zu einer guten Einstellung zum Diabetes gehört auch immer eine gehörige Portion „Leck mich am A…“ dazu, was Entgleisungen angeht. Nicht alles lässt sich (zumindest nicht gleich) erklären. Daher ist das erste Gebot der Diabeteseinstellung: Wissen aneignen. Das zweite wäre: Wissen anwenden. – Der Rest ist Trial an Error. Diabetes ist halt wie Mastermind, nur mit 50 Unbekannten. Dabei fußen 80-90% der Fehler auf falschen Essenseinstellungen/Essensbehandlungen (also: falsche Faktoren, falsche Essenszusammenstellung, falsch geschätzt, usw.).

    Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
    (Winston Churchill)


  • July95 Calprotectin wurde doch mitbestimmt, war auf 25. Der Wert war an einem Mittwoch, die Woche davor hatte ich 3 Tage Probleme mit "zerheckseltem" Stuhl und hellem Schleim. Jetzt weiß ich natürlich nicht, wie schnell so ein Wert sich ändern kann oder ob es Exkremente gibt, wo ggfs. keine Entzündung "drin ist" und je nach Stichprobe ein hoher oder ein niedriger Wert sein kann. Auch stand in einem anderne Forum, dass bestätigte CU/MC-Patienten außerhalb eines Schubs auch unaufällige Werte haben, je nachdem, ob der MC im Ober oder Dickdarm aktiv ist. AP war leicht erhöht und "Gallensäure im Serum" doppelt so hoch wie die Referenz. Das kann aber bei CF wohl auch mal vorkommen, daher kein Indikator.


    Das C Peptid liegt bei 0,7 (1,1-4,4) - ich habe aber keine Referenz zu einem Wert vor bspw. einem Jahr. Was das heißt, wird meine Diabetologin mir nächste Woche sagen.


    Generell konnte man nicht sagen, an was es liegen könnte, Magenentleerungsstörung ist wohl eher nicht der Fall, da ansonste mein Nervensystem (für den Diabetologen) gut ist und ich sonst keine Schäden an Füßen, AUgen und Co aufweise und mein hba1c mit 6-7 nie in den 8er oder 9er Werten ist, wo man sich Gedanken machen müsste. Es wurden verschiedene Antikörper abgenommenIch soll mich aber bitte nicht mit einem Typ 1 oder Typ 2 vergleichen hinsichtlich der Stringens der niedrigen Werte - mal über 200 wäre okay. Auch Keton wäre derzeit nicht notwendig, sofern ich immer wieder "schnell" unter die 200 komme. Das wichtigste ist aber, wie ihr es auch sagt, von den hohen Insulinmengen runterzukommen, 30 ie für ein üppiges Abendessen danach Naschen kann - wenn mal doch ne Restfunktion aufwacht oder ein Insulinsee sich verspätet abbaut - schnell kritisch werden und dann hilft die Glucagonspritze ggfs. auch nicht mehr so richtig.


    Ich soll nun mal tagsüber nen Basalratentest machen, werde ich nächste Woche mal ausprobieren. Es wurden noch Antikörper Glutaminsäure Decarboxylase, für Insulin und gegen die Protein-Tyrosin-Phosphatase (IA 2 AK) abgenommen, aber noch keine Werte. Habe jetzt wieder mit einem Antibiotikum angefangen, mal schauen, ob dadurch die Werte (BE zu Insulin-Faktor) etwas besser werden - vielleicht kommt es nur vom leichten Infekt (Husten), aber Faktor 2 als Resistenz wäre schon unüblich.


    doraberta Natürlich habe ich Schwankungen, das habe ich nicht in Frage gestellt und will auch keine Flatline erreichen - das hatte ich vor ca. 6 Jahren probieren - als Zielwert 80 und abends sogar 120 runtergespritzt und dann ggfs. nachts unterzuckert (selbst) aufgewacht. Mit der Zeit würde ich daran wohl kaputt gehen, speziell wenn ich derzeit auch noch ggfs. Hormone habe, die den Zucker ungeplant hochpushen.

    Ich bin aber generell so, dass ich mir bei jeder Mahlzeit (zu Hause oder im Fast Food, falls es eine Tabelle gibt) die KH anschaue/ergoogle und komme mit der Mathematik relativ gut klar. Fast alles wiege ich ab und merke mir bei außer Haus die KH. Das ist von dir das genannte Wissen anwenden und ohne das ist es ja fast unmöglich normal zu leben.

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  • Mit unauffälliger Kolo, negativen CRP und unauffälligen Calprotectinwert ist eine CED sehr sehr unwahrscheinlich. Ich würde das eher als Ursache ausschließen.


    Zwecks Calprotectin Wert hilft dir vielleicht das, um deinen Wert besser einordnen zu können. Die Referenz liegt bei <50. Aber bei einer CED sind Werte häufig deutlich höher, viele sind im Bereich von 300-500 bei leichteren Schüben bzw. in größeren Schüben auch schnell mal deutlich über 1000. Auch Werte von 5000, 6000 sind möglich.

    Wenn natürlich überhaupt keine Entzündung vorliegt, ist der Calprotectin Wert auch bei einer CED im Normalbereich. Meine alte gastroenterologische Praxis hat immer gemeint, bei CEDler in Remission bewerten sie auch einen Wert um die 100 als gut, weil häufig der Darm nicht komplett abheilt.


    Mit pankreopriven Diabetes hat man häufig auch Probleme mit dem Glukagon. Deshalb sollte man dort einen etwas höheren Zielwert anstreben bzw. schneller auf niedrige Werte reagieren. Mir wäre es bspw. viel zu unsicher, die Nacht bei 80-100 zu verbringen wie hier einige. Das meint vermutlich auch dein Diabetologe.

  • Im Moment bin ich wieder runter von der um jeden Zweck zunehmen, aber ich will auf keinen Fall wieder abnehmen und meinen jetzt in den letzten Wochen erkämpfen 24er BMI halten. Ich hab ja gesehen, wie schnell ich von 25 auf 23 gefallen war, ohne dass ich „schwer krank“ war.

    Ein BMI von 23 klingt für mich aber nicht danach, als wenn hier Untergewicht drohen würde. :/


    (Ich habe mich in den letzten Jahren auf 22 hoch gearbeitet und komme mir langsam etwas etwas dicklich vor. :hihi:)

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Ove Dazu muss man wissen, dass Untergewicht regelmäßig ein Problem bei unserer Krankheit ist. Da sind Abstürze um 10 Kilo in 2-3 Wochen nicht so selten und man hat dann ggf. ziemlich Probleme, das zurück zu bekommen. Niedriges Gewicht ist generell mit kürzerem Langzeitüberleben korreliert und nicht wenige Patienten brauchen irgendwann in ihrem Leben auch mal zusätzlich Sondennahrung. Die Sorge ist nicht ganz unbegründet.