taz Artikel zum sendungsbewusstsein bei typ1

  • Oh ja, an das Leben ohne Diabetes kann ich mich noch ziemlich gut erinnern. Bei der Diagnose war ich 39.


    Da ich erst mal als T2 eingestuft wurde, bekam ich natürlich auch die Standardbehandlung mit Metformin und DMP alle 3 Monate. Das war die schlimmste Zeit. Neben dem Metformin bestand die einzige Behandlung in Low-Carb. Und zwischen den Terminen alle drei Monate befand man sich im ärztlich verordneten Blindflug. Damit fehlte dann auch jegliche Möglichkeit, sich über nachvollziehbar bessere Werte zu motivieren. Als ich den Diabetes aus lauter Frust ignoriert habe, wurden die Werte schlechter und mit dem Insulin kam die Freiheit zurück. Endlich konnte ich sehen, wie sich welche Kohlenhydrate wie auswirkten und mit dem Pen das Ganze steuern. Und damit bestimmte der Diabetes mein Leben nicht mehr in dem Maß, wie es vor meiner Ignoranzphase war. Heute kann ich tatsächlich sagen, dass er zwar zu meinem Leben gehört, es aber nicht bestimmt.

    LG, Angi :urlaub


    Läuft bei mir. Nicht rund. Und rückwärts. Und bergab. Aber läuft

  • Aber es macht vielleicht vermutlich einen Unterschied, ob man mit Typ1 aufgewachsen ist oder noch ein Leben ohne Spritzen vorher hatte.

    - ich dachte das immer genau anders rum. Dachte immer die, die sich nur über ihren Diabetes definieren sind die, die das Leben ohne vermissen.

    Ich kenne kein Leben ohne - aber der Diabetes lief einfach immer so mit. Ich dachte immer und denke immer noch, das einzige was mit Diabetes nicht geht ist Pilotin zu werden - was eh null zu mir passen würde.

    Hab das immer so erklärt: "für mich ich der Diabetes wie deine Brille. Ohne gehst du nie aus dem Haus. Du musst sie regelmäßig putzen und die Stärke überprüfen und anpassen..."

    Ich gebe zu, seit die Tochter auch betroffen ist sage ich das nicht mehr so flapsig - wobei das für meinen Diabetes immer noch gilt - bei ihr müssen wir halt erst noch rausfinden wie ihrer so tickt - aber wir sind 2 Wochen nach der Diagnose in Urlaub gefahren, und 4 Wochen nach der Feststellung war sie auf dem 1ten Kindergeburtstag...

    Hoffe sie definiert sich dann auch nie drüber...

  • -bei ihr müssen wir halt erst noch rausfinden wie ihrer so tickt - aber wir sind 2 Wochen nach der Diagnose in Urlaub gefahren, und 4 Wochen nach der Feststellung war sie auf dem 1ten Kindergeburtstag...

    Hoffe sie definiert sich dann auch nie drüber...

    Das finde ich gut!:thumbup: - es gibt soviele Helikoptereltern von oft völlig normalen und gesunden Kindern, die wegen anderen Dingen komplett abdrehen - unentspannte Eltern überträgt sich dann leider auch aufs Kind...

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg