taz Artikel zum sendungsbewusstsein bei typ1

  • ich mag den Artikel sehr... eine Freundin hatte mich mal vorgestellt mit den Worten "das ist ... sie hat Zucker". Als gäbe es über mich nichts anderes zu sagen <X (zumal es auch so gar nicht in den Zusammenhang passte) - jetzt ist sie nur noch eine Bekannte :rolleyes:

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Schöner Artikel.

    Sehe das ganz ähnlich wie die Autorin. Darin schwingt natürlich ganz generell ein bißchen Kritik an Identitätspolitik mit, bei der es nicht mehr hauptsächlich darum geht, Menschen Gleichwertigkeit zuzugestehen, sondern eher darum ihre Besonderheiten hervorzukehren.

    Diabetes als Identitätsmerkmal scheint mir wenig attraktiv.

  • Naja, man kann ja auch mal was offensichtliches sagen. :geek:

    Und es zum Artikel verfassen. :patsch:

    NEIN, ich will nicht über meinen Diabetes definiert werden.:pfeil:


    Na dann halte eben die Klappe. :pflaster:

    Sorry...:floet:saint:


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


    DanaRS 08/19 - nightscout 10/19 - Dexcom G6 + AAPS + xdrip 11/19 - Closed Loop 02/20 - SonyXA2 /Sony10iii- SonySWR50



    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant

  • Aber ich finde, der Begriff Diabetiker / Diabetikerin ist halt schon so ein Etikett das in den Köpfen drin ist. Und ich vermeide es wo es geht. Der Begriff gehört aus dem allgemeinen Sprachgebrauch getilgt.

  • Wenn man kein Bedürfnis hat, Erfahrungsberichte zu verfassen oder zu lesen, kann man es ja lassen. - So what?

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • siehe Signatur. Ich sollte halt nicht alles Essen und es kann passieren, dass ich in einer "Kneipe" eben nicht mitesse - wenn die Karte nichts passendes für mich hergibt. Kommen meine Kollegen und Freunde bestens mit klar. Ist halt so und das wars dann auch.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Ich sollte halt nicht alles Essen und es kann passieren, dass ich in einer "Kneipe" eben nicht mitesse

    Oder, dass ich einfach die Kohlenhydrate kontrolliere, d.h. nicht zu viel davon (wieviel genau erfasse ich seit über einem Jahr nicht mehr, so im Schnitt ca. 150g/Tag hat sich vermutlich eingependelt). Ansonsten betrachte ich das "Problem" Diabetes-Typ1 inzwischen als prinzipiell gelöst, man muss eben nur die technischen Möglichkeiten nutzen, die es jetzt gibt. ;)

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Grundsätzlich finde ich den Artikel sehr gut. Entspricht auch meinem Motto. Jedoch habe weder ich mich, noch bin ich jemals von jemand anderem als "Das ist xy, der ist Diabetiker" vorgestellt (worden). Ich würde auch nie auf die Idee kommen, bzw. demjenigen der das machte sofort klarmachen, dass das genau keine Rolle spielt.


    Befremdlich fand ich den Apfelkuchen. Selbst ich mit meinem langen SEA verzichte nicht auf spontanen Apfelkuchen wenn mir danach ist.

    Ansonsten betrachte ich das "Problem" Diabetes-Typ1 inzwischen als prinzipiell gelöst, man muss eben nur die technischen Möglichkeiten nutzen, die es jetzt gibt. ;)

    Bin ich dabei, wobei das Schlüsselwort hier "prinzipiell" heisst. Nicht alle können damit "geheilt" werden, aber sicher jeder 0815 T1Dler ohne Sonderlocken.

    Closed Loop Open Mind

  • Achtung, man sollte nicht von sich auf andere und schon gar nicht auf die Mehrheit der Betroffenen schließen. Weder Pubertät noch Menopause sind "Sonderlocken", sondern normale Lebensphasen, die die Sache trotz aller Technik ziemlich erratisch machen können. Und da reden wir eben nicht von Randgruppen.


    Trotzdem kann ich auch keine "tapferer T1-DIabetiker schlägt sich durch" Berichte mehr sehen.

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Hm… ok, der Bericht ist von der Schreibe her nett. Aber ehrlich… wer braucht denn noch einen von diesen Berichten.

    Diese Blogs im Netz lese ich nicht, habe selbst auch keinen. Und ich denke, so wie ich handhabt es der Großteil der Betroffenen T1ler im Lande.


    Die Menschen, mit denen ich einiges an Zeit verbringe, wissen, wie sie reagieren sollten, wenn ich mir selbst nicht mehr helfen kann (was noch nie passiert ist). Aber ansonsten ist die Krankheit mein Job und meine Sache.


    Hier im Forum aktiv zu sein, ist etwas anderes. Hier gehört der Diabetes zum Leben eines jeden. Hier ist niemand besonders. Aber selbst, wenn man den Diabetes nicht sein Leben bestimmen läßt, sondern ihn nur (gezwungenermaßen) darin einbindet, hilft die Community einem schon das ein oder andere mal auf die Sprünge.

    LG, Angi :urlaub


    Läuft bei mir. Nicht rund. Und rückwärts. Und bergab. Aber läuft

  • Weder Pubertät noch Menopause sind "Sonderlocken", sondern normale Lebensphasen, die die Sache trotz aller Technik ziemlich erratisch machen können

    Da geb ich dir recht. als Mann redet man sich da erstmal leichter und das andere hab ich schon zwei Tage hinter mir ;).


    Pubertät ist jedoch m.E. keine Frage der Technikmöglichkeit sondern des noch nicht fertiggestellten Steuerungsinstrumentes das auf dem Hals sitzt. Bis wir dafür eine saubere Lösung haben könnte es noch dauern.


    Die Berichte aus der Damenwelt hingegen bezgl Zyklus und allem was dazugehört lassen mich schon vermuten, dass die Technik hilft, bzw. das Problem auch sehr gut in den Griff bekommen kann. Jedoch YDMV könnte dabei ausgeprägter sein als bei mir. Geb ich zu.

    Closed Loop Open Mind

  • Trotzdem kann ich auch keine "tapferer T1-DIabetiker schlägt sich durch" Berichte mehr sehen.

    :bigg:urlaub stimmt, ich mochte bei den o.g. Artikel eigentlich die Stelle: - trotz Diabetes ein inspirierendes /erfüllendes Leben zu führen.


    Aber es macht vielleicht vermutlich einen Unterschied, ob man mit Typ1 aufgewachsen ist oder noch ein Leben ohne Spritzen vorher hatte. Sich nicht über einen Krankheit zu definieren ist vermutlich schwerer, wenn man als Kind schon davon geprägt ist.

    Ich lese solche Berichte eher selten, eher im Zusammenhang mit Erfahrungsberichten bestimmter Technik. Aber auch im Fernsehen gibt es Dokus zu bestimmten Krankheiten, da gibt es die "never gone give you up" Fraktion und die ewigen Opfer und die resignierten. Ic habe mich ja schon oft als Fan der Ernährungsdoc geoutet, weil die einem u.a. auch vermitteln, das man eben nicht der Krankheit hilflos ausgeliefert ist. In der Sendung weiß man am Anfang nicht, wer es durchzieht und wer scheitert. Das hat mich schon oft überrascht.



    Kann man eigentlich auch immer neu entscheiden, in welchem Team man ist. Ich denke, man hat eben auch Phasen im Leben wo das eine oder andere mehr Priorität hat. Und man kann sich auch selber klar machen, daß auch mal der spontane Apfelkuchen Prio haben darf , einfach weil es gut tut.

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Aber es macht vielleicht vermutlich einen Unterschied, ob man mit Typ1 aufgewachsen ist oder noch ein Leben ohne Spritzen vorher hatte. Sich nicht über einen Krankheit zu definieren ist vermutlich schwerer, wenn man als Kind schon davon geprägt ist.

    Dem würd ich beipflichten. Ich hatte 26 Jahre ohne Insulin. Nun bin ich im 14. mit. Es gab für mich ein Leben ohne Diabetes, ich erinnere mich noch daran.

    Nun ists halt anders. Aber meine "prägenden" Jahre hatte ich noch ohne. Drum ist der Diabetes halt mein Seitenwagen, den ich nicht mehr loskrieg. Und wenn der einen Platten hat, strauchelt das ganze Gefährt. Drum achte ich natürlich darauf. Aber er ist nicht mein Motor oder das, was mich definiert.

  • Und wenn der einen Platten hat, strauchelt das ganze Gefährt. Drum achte ich natürlich darauf. Aber er ist nicht mein Motor oder das, was mich definiert.

    Ja funktioniert aber auch umgekehrt, der Blutzucker ist ein Indikator für den Gesamtzustand des Wagens. Bei Stress, Entzündungen oder Fehlernährung stottert der Motor und in unserem Fall ist der BZ dann meisten zu hoch und stark schwankend. Somit sehe ich den Diabetes ein bisschen als Tankanzeige und Wartungshandbuch. Die jährlichen Inspektionen sind eigentlich auch ein Vorteil. Also waren bei mir die ersten 27 Jahre eigentlich ein gesundheitlicher Blindflug8| (ich bin mir sicher euch fallen noch mehr Vergleiche ein:floet) - Ölwechsel und Winterreifen und Unterbodenwäsche:saint:

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Volle Zustimmung. Der Seitenwagen (oder die Tankanzeige) verleihen zusätzliche Stabilität. Wäre nicht nötig, aber es hat nicht nur Nachteile. So, jetzt ist aber Zeit für besagte Unterbodenreinigung.