Interviewpartner für Entwicklung neuer App gesucht (HbA1c > 6,9%)

  • Hallo Ihr Lieben,


    für unser Projekt suchen wir Interviewpartner, nämlich Menschen mit Typ-1 Diabetes mit einem HbA1c größer 6,9%. Das Interview würde 1 h dauern und per Telefon stattfinden. Als Dankeschön versenden wir einen 10 €-Amazongutschein. Bei Interesse einfach hier eintragen oder Nachricht an mich per PN. Es geht um die Alltagsprobleme und -fragen mit Typ-1 Diabetes, und darum, wie man Sachen konkret mach, z.B. Bolusberechnen oder welche Reports im CGM man nutzt etc.


    Zum Hintergrund: vor einiger Zeit hatte ich ja schon berichtet, dass mir mein Freund einen für mich super funktionierenden Bolusrechner entwickelt hat. Und nun möchten wir das weiter ausbauen.

    Die Vision ist, dass eine App auf dem Handy, alle CGM-Daten (und was sonst an Daten da ist), interpretiert und einem konkret sagt, was das Problem ist und was man tun soll/kann. Wir wollen weg kommen, von den ganzen zahlenlastigen CGM-Statistiken, hin zu konkreten Handlungsempfehlungen, inklusive Prognose, wieviel das für TiR oder HbA1c bringt, wenn man das umsetzt. Knapp formuliert, analysiert die App , welche Top 3 Verbesserungen am meisten bringen würde. Und dann mit Hinweisen in dem Moment, wo das dann relevant wird (wie eine Art Navi, das sagt, "Achtung, jetzt an einen Bolus denken" o.ä.)


    Beispiel: jemand isst low-carb und hat dann nachts immer lange Hochs. Dann taucht das im App-Bericht auf, mit der Empfehlung die FPEs zu berücksichtigen (inklusive weitere Infos und Rechenhilfe etc.) Und abends um 21 h kommt dann der Reminder, dass, wenn auch heute low-carb-Abendessen ansteht, man an den Bolus denken soll. Und zusätzlich bekommt man eine Abschätzung, dass das z.B. den Hba1c langfristig um 0,3 %p verbessert.


    Ich habe aus meinen eigenen Problemen heraus eine riesige Liste, was ich mir Alles wünschen würde. Aber die Frage ist, wo bei anderen die Probleme liegen, so dass die App eben nicht nur für mich funktioniert :-) Daher würde ich mich sehr freuen, wenn jemand mitmacht.

  • Wir wollen weg kommen, von den ganzen zahlenlastigen CGM-Statistiken, hin zu konkreten Handlungsempfehlungen, inklusive Prognose, wieviel das für TiR oder HbA1c bringt, wenn man das umsetzt.

    Das klingt toll.

    Allerdings finde ich in diesem Zusammenhang auch die Diskussion in folgendem Thread interessant: Online-Studie zu intelligenten Diabetes-Systemen


    Hier ging es um die Akzeptanz, wenn die Entscheidung eines Systems nicht nachvollziehbar dargestellt wird.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Stimmt! Es ist bei diesen Sachen immer so, dass in die Vergangenheit geschaut wird.

    Und wenn man da Workout nicht berücksichtigt, bekommt der Algorithmus das nicht mit, und mittelt da drüber. Ein Lösung wäre, Workout bei der Parameterbestimmung einzubeziehen.

    Ich würde aber erstmal einfacher starten wollen. Wenn man schon gut eingestellt ist, dann kommt es irgendwann auf all diese "Feinheiten" an. Aber wenn man irgendwo bei 7,5 % rumdümpelt, dann kann man theoretisch mit weniger schon viel erreichen. Da gehts dann eher darum, 300er-Spitzen zu vermeiden, oder einen nächtlichen Dauerzucker von 190. So war es zumindest bei mir, als ich mal bei 7,8 % war.


    Ich stimme Dir aber voll zu, ohne eigene Expertise geht es nicht. Und dafür muss sichtbar sein, woher die Rückschlüsse herkommen. Also zumindest welche Datenpunkte genommen wurden.

  • Ich bin immer zwiegespalten wenn man "noch ne App" baut. Ich weiß überladene Anwendungen sind doof aber wenn ich MySugr und Xdrip und Librelink und X und Y und Z brauche für ein Thema wie Diabetes is das irgendwie unbefriedigend.

    Das wäre irgendwie schöner wenn man eine zentrale Instanz hätte wo man Daten rein gibt und dann mehrere Optionen für die Logik und Visualisierung wählen kann ohne den Nutzer mit 200 Knöpfen und Schaltern zu überfordern.

  • Die Idee und den Ansatz finde ich gut. Aber das Hauptproblem neben der zu realisierenden KI dürfte sein, dass das Ganze auf den CGM-Daten basiert, die ja erst mal irgendwie in diese App gelangen bzw. importiert werden müssen, am besten kontinuierlich und automatisiert. Bei Dexcom ist das vielleicht noch machbar aber Abbott sperrt sich bekanntlich dagegen und verschlüsselt die Sensordaten. Bevor dieses Problem nicht gelöst ist (auch mit juristischem Druck), ist alles andere eventuell verlorene Mühe. Auch MySugr ist daran bereits gescheitert.


    Außerdem verstehe ich nicht ganz, warum die Befragung auf Personen mit HbA1c > 6,9 % begrenzt wird. Leute mit besseren Werten arbeiten in der Regel bereits mit Bolusrechnern, Apps etc. und wissen, was gut, hilfreich oder überflüssig ist. Damit verschenkt ihr Potenzial an Verbesserungsvorschlägen. In einigen Apps sind nämlich bereits geniale Funktionen realisiert, die man nicht neu erfinden muss. Beispielsweise die Vorhersage-Simulation in xDrip.

    Xdrip+ Vorhersage - Bolus Assistent

  • Ich bin immer zwiegespalten wenn man "noch ne App" baut. Ich weiß überladene Anwendungen sind doof aber wenn ich MySugr und Xdrip und Librelink und X und Y und Z brauche für ein Thema wie Diabetes is das irgendwie unbefriedigend.

    Das wäre irgendwie schöner wenn man eine zentrale Instanz hätte wo man Daten rein gibt und dann mehrere Optionen für die Logik und Visualisierung wählen kann ohne den Nutzer mit 200 Knöpfen und Schaltern zu überfordern.

    Ja, sollte alles möglichst in einer App sein. Für mich wäre es ok, die Pumpe separat zu steuern. Aber mehr als zwei möchte ich eigentlich nicht.

    Wofür verwendest Du MySugr? Mir hat das nicht so geholfen, aber vielleicht habe ich die App auch falsch benutzt?


    Außerdem verstehe ich nicht ganz, warum die Befragung auf Personen mit HbA1c > 6,9 % begrenzt wird. Leute mit besseren Werten arbeiten in der Regel bereits mit Bolusrechnern, Apps etc. und wissen, was gut, hilfreich oder überflüssig ist. Damit verschenkt ihr Potenzial an Verbesserungsvorschlägen. In einigen Apps sind nämlich bereits geniale Funktionen realisiert, die man nicht neu erfinden muss. Beispielsweise die Vorhersage-Simulation in xDrip.

    Xdrip+ Vorhersage - Bolus Assistent

    Im Moment geht es mir noch weniger um die Lösung, sondern besser das Problem zu verstehen (sozusagen nach alter Software-Engineering-Schule). Und ich glaube da gibt es Unterschiede. Da wir das im Moment alles aus unserem privaten Geldbeutel quasi als erweitertes Hobby betreiben, müssen wir leider mit jedem Euro schauen.

    Aber vielleicht hast Du schon recht, vielleicht machen wir demnächst mal eine "Experten-Interview-Runde" oder so.


    Spannend fände ich z.B. die Frage nach dem Zusammenhang zwischen HbA1c und Spritz-Ess-Abstand. Ich habe neulich mit zwei Leuten geredet, die waren top eingestellt, und hatten aber beide eine Spritz-Ess-Abstand von 5 Minuten. Da würde ich das Warten auch hinbekommen... Aber mit Korrektur sind es bei mir schnell 40 min, das ist mir zu lang :essen:

    Vielleicht geht das anderen aus so? Wenn das für viele über 6,9% ein Problem ist, könnte man da mit AI und frühzeitigen Remindern bestimmt einiges machen. Nur so als Beispiel.


    Und danke für den Xdrip-Tipp!!! Toll!

  • Ja, sollte alles möglichst in einer App sein. Für mich wäre es ok, die Pumpe separat zu steuern. Aber mehr als zwei möchte ich eigentlich nicht.

    Wofür verwendest Du MySugr? Mir hat das nicht so geholfen, aber vielleicht habe ich die App auch falsch benutzt?

    Ich fand die Datenauswahl die man damit zusätzlich zu den Zuckerwerten speichern konnte hilfreich inklusive Fotos von den Portionsgrößen um später Ausreisser besser analysieren zu können. XDrip is da etwas begrenzt. Auch den Bolusrechner der freigeschaltet wird mit meinem Accu Chek Guide fand ich praktisch.