Blutzucker steigt Nachts sehr an

  • Finde den Zielwert so kurz nach der Diagnose jetzt nicht total komisch, ich hatte auch die ersten 2-4 Monate noch 130 als Zielwert. Aber die Diabetologin hat dir bestimmt nicht empfohlen, so hohe Werte zu "therapieren", indem du nicht isst. Ich würde nochmal den Rat suchen, wie du vorsichtig korrigieren lernst. Du willst ja mit Diabetes leben und dich nicht davon knechten lassen.

    Hypes Vorgehensweise macht da insofern Sinn, dass man ausloten kann, wann man wieviel Insulin braucht, um den Blutzucker um den Wert x zu senken. Wenn man das dann relativ konstant auf die Reihe kriegt, kann man auch den Zielwert senken. Hat bei mir mehrere Monate gedauert, auch ohne Schulung zwecks Corona. Mit Schulung geht das alles wahrscheinlich schneller.

  • Ich habe meine Diabetologin wegen einer Schulung angesprochen diese hat mir aber gesagt das es im Moment aufgrund der Angststörung nicht gut wäre…. Und hat mir erstmal einen Termin beim Psychologen gemacht der unter anderem Patienten mit Diabetes therapiert.

  • Ich habe meine Diabetologin wegen einer Schulung angesprochen diese hat mir aber gesagt das es im Moment aufgrund der Angststörung nicht gut wäre…. Und hat mir erstmal einen Termin beim Psychologen gemacht der unter anderem Patienten mit Diabetes therapiert.

    Angst wirst Du solang haben, bis Du nicht Deinen Zucker unter Kontrolle bekommst. Dabei kann Dir aber kein Psychologe helfen. Diabetes ist in erster Linie eine Stoffwechselkrankheit.

  • Und so sinkt der Blutzucker zum Abend hin ab

    Vermutlich wirst du hier im Forum kaum jemanden finden, der in Unkenntnis deiner Faktoren, Basalversorgung und Insulinempfindlichkeit konkrete Tipps gibt, wieviel du wann spritzen sollst. Wenn du aber herausfinden willst, ob ein BZ-Anstieg oder Abfall von der Basalversorgung kommt, hilft es nur, zum entsprechenden Zeitpunkt nicht zu essen oder zu spritzen und dann den Verlauf zu beobachten. Das macht aber nur Sinn, wenn der BZ vor dem Start dieser Beobachtungszeit einige Zeit stabil im Zielbereich ist und kein Bolusinsulin mehr wirkt. Daher läßt sich aus diesen Bildern nur schwer etwas herausorakeln.


    Gegen Hypoangst gibt es ja aber als Hilfestellung Alarm vom Sensor. Sofern das funktioniert und man davon nachts zuverlässig wach wird (kann man ja testen!), ist man mit Hypofutter in Reichweite sehr komfortabel abgesichert.

    Hattest du denn schon mal eine brenzlige Situation aufgrund von Unterzucker? Kannst du die Symptome erkennen?

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Dass du einen Psychologe gefunden hast, ist super, insb. wenn er auch Diabeteserfahrung hat. Dir könnte es auch sehr gut helfen, in der Diabetesklinik Bad Mergentheim zu gehen.

    Dort finden auch zu Coronazeit sehr gute Schulungen statt, zudem kann man bei Bedarf psychologisch betreut werden. Es gibt sogar zwei-drei Mal im Jahr eine extra Gruppe für "Hypo-Angst", die engmaschig vom Psychologen mitbetreut wird. Das wäre sicher etwas für dich. Aber auch außerhalb dieser Gruppe würde dir Bad Mergentheim sicher gut helfen können.


    Ich habe auch eine Angsterkrankung, allerdings eine andere, die mir meine Diabetesbehandlung erschwert hat. In Bad Mergentheim habe ich Strategien gelernt, wie ich dennoch klarkomme. Mir hat der Aufenthalt dort sehr geholfen.

  • Hey Dima1991


    Ich kann nachvollziehen, dass du dir Sorgen machst. Das Forum hier wird deine Probleme mit der Einstellung aber sicher nicht lösen können.

    Welche Art der Insulintherapie machst du denn? Eine ICT zB ist IMO ohne Schulung nicht möglich. Angststörung hin oder her.


    Wir wissen auch nicht, welches Basalinsulin du hast. Auch da gibt es ja sehr viele Unterschiede in der Wirkung.


    Bei deiner Angststörung vermute ich mal, dass die schon vor dem Diabetes da war. Dementsprechend scheint mir deine Angst vor einer nächtlichen Unterzuckerung auch nicht unbedingt damit im Zusammenhang zu stehen, sondern vielmehr die Folge dessen, dass dein Diabetes bisher nicht wirklich eingestellt wurde und du keinerlei Instrumente an der Hand hast, ihn selbst so steuern zu können, dass du mit ihm umgehen kannst.


    Es wurde hier im Thread schon mehrfach darauf hingewiesen, dass ein Zielwert von 140 eigentlich zu hoch liegt, sofern er über einen längeren Zeitraum angesteuert werden soll.


    Ich könnte mir vorstellen, dass eine stationäre Einstellung (zB in Bad Mergentheim) dir sehr helfen könnte. Dort bist du schließlich rund um die Uhr betreut und gewinnst wahrscheinlich ein wichtiges Stück Sicherheit.


    Ich an deiner Stelle würde die Diabetologin mal darauf ansprechen, dass sie dir eine Einweisung schreibt. Wenn nötig, würde ich da auch fordernd auftreten.

    LG, Angi :urlaub


    Läuft bei mir. Nicht rund. Und rückwärts. Und bergab. Aber läuft

  • Dima1991, hast du keine stationäre Diabetes Schulung bekommen? Mein Sohn musste ( mit mir) 2 Wochen im Krankenhaus bleiben. Er ist 14. Dort war jeden Tag Schulung, Ernährungsberatung und Sport. Das hat uns echt geholfen. Den Sensor hat er auch und der Alarm funktioniert sehr zuverlässig auch nur beim drauflegen.

    LG kiki03

  • Und morgens/vormittags ist man insulinresistenter als nachmittags/abends, man benötigt ggfs. mehr Insulin.

    Aber hierfür wäre eine Schulung sehr wichtig, oder mache Termine für Gespräche in der Praxis aus und schreibe Dir Deine Fragen auf.

    LG
    Schaf

    Ypsopump mit CamAPS fx seit 08/2023 auf Motorola One Action

    iPhone 15 Pro Max für alles andere

  • FSL Sensoren zeigen offnbar -ohne Hilfsmittel wie XDrip- nie relativ genau an. Also ein Schätzeisen.


    Es wundert mich halt, warum sich Abbott so wehrt, Kalibrierungswerte erfassen zu lassen.

    Ich jedenfalls bin "geheilt" und sehr froh, dass ich zu Dexcom wechseln durfte. Am iPhone schaut es nämlich mit XDrip4iOS eher mau aus. Die Testflight Invitation Slots sind voll.

  • FSL Sensoren zeigen offnbar -ohne Hilfsmittel wie XDrip- nie relativ genau an. Also ein Schätzeisen.


    Es wundert mich halt, warum sich Abbott so wehrt, Kalibrierungswerte erfassen zu lassen.

    Ich jedenfalls bin "geheilt" und sehr froh, dass ich zu Dexcom wechseln durfte. Am iPhone schaut es nämlich mit XDrip4iOS eher mau aus. Die Testflight Invitation Slots sind voll.

    Wirst du eigentlich von Dexcom bezahlt? Langsam kommt es mir so vor… Vor allem weil du noch nicht mal Diabetes hast, dich aber trotzdem in einem Forum für Diabetiker rumtreibst…

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Der Sensor zeigt gerne um 20-50 mg/dL zu hoch an!


    zu niedrig ;) als Sicherheit für genau solche Fälle mit Hypowahrnehmungsstörung oder Hypo-Angst


    Dima1991 welche Insuline spritzt du? Und woher kommt die Hypo-Angst? Traubenzucker oder os kleine Portionen Fruchtsaft neben dem Bett ist quasi Pflicht. Warum soll die Schulung (die dich im Umgang mit dem Diabetes nur sicherer machen kann) bei deiner Angststörung kontraproduktiv sein? Eine Schulung über die Insulinwirkkurven, korrekte Interpretation der Glucoseverläufe, Tipps und Tricks und "was tun, wenn..." ist absolut unerlässlich

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Ich bin sehr froh das wir nicht ohne Schulung entlassen wurden. Es wurde klipp und klar gesagt das es verantwortungslos wäre uns früher zu entlassen. Und trotzdem hab ich die ersten Tage entweder hier oder auf Station noch nachfragen müssen.

    Mittlerweile klappt es ganz gut und mein Sohn muss nur noch abends vorm langzeitinsulin blutig messen, da ist sein zielwert 130. Damit läuft die Nacht ruhig und morgens ist er so um die 100. Er spritzt morgens und abends basal.

  • Wirst du eigentlich von Dexcom bezahlt? Langsam kommt es mir so vor… Vor allem weil du noch nicht mal Diabetes hast, dich aber trotzdem in einem Forum für Diabetiker rumtreibst…

    Diese Frage meinst du hoffentlich nicht ernst!


    Wie du aus meiner Info siehst, geht es mir immer wieder so, als wenn du zuviel Insulin spritz und dann nichts isst!

    Nur dass ich eben nur was gegessen habe! Vorgestern hatte ich wieder einen beginnenden Hypo bei 50 mg/dL abgefangen. Und ja: dank Dexcom Warnung.

    Beim Libre war ich 30 Minuten weg, nachdem er mir 95 angezeigt hat und ich auf 34 war! Mit einer Hypowahrnehmungsstörung ist es nicht "lustig".


    Ach ja: entschuldige, dass ich mich mit meiner Erfahrung zu CGM melde.

  • Solche Geschichten zu schreiben, bei jemanden der eh eine stark ausgeprägte Hypo-Angst hat, ist sehr kontraproduktiv.

  • Hallo.

    Wollte keinen Extra-Thread aufmachen, weil Thema ähnlich.

    Nach 3 Jahren D-Typ1 läuft alles aus dem Ruder. Auch hin und wieder über Nacht hohe Werte. Zum Bsp. abends viel Kohlenhydrate. Dementsprechend insulin(basal & bolus) gespritzt. BZ geht auch runter auf normal. (Insulin wirkt bei mir komischerweise erst nach einer Stunde.) Dann, BZ morgens wieder hoch. Egal, das wäre sicher irgendwann ein Extra-Thread werden. Aber heute: Das war der Hammer. Frühstück, wie immer. (11 Uhr) Gespritzt. Alles okay. Danach nur 2 Frankfurter/Pfefferbeißer gegessen. ca. 14 Uhr. 14.30. Wert 114mg/dl. Einen Kaffee,schwarz an der Tanke. Dann zum Kumpel. Einen Kaffee,schwarz. 16:30. Wert 250. Und weiter steigend auf 330.

    Also, ich bin raus. Das kapiere ich nicht. Wo soll denn dieser Anstieg herkommen?

  • Frankfurter/Pfefferbeißer


    belies dich mal über FPEs (Fett-Protein-Einheiten)... das kriegt man mit ICT leider nicht in den Griff und mit Pumpe auch nicht immer so richtig ;) ziemlich gemein das Ganze...

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Yeap, könnte bei Dima1919 und auch bei Rudi Ment ein Umbau von FPEs (Salami/Quark) in Glucose sein (Gluconeogenese), der für den Anstieg sorgt.

    Ich bin ja auch ICT´ler und nutze dafür ein langsam wirkendes Humaninsulin als Bolus (z.B. Actrapid oder Insuman Rapid).

    Gibt auch einen interessanten Thread hier dazu, der mir sehr geholfen hat: RE: Grillabend mit Pen

    Bei Rudi Ment könnte das Humaninsulin auch helfen, den morgendlichen Anstieg (Aufstehphänomen?) zu bremsen.