Ausdauersport 2 Std +

  • Wenn ich das lese, ist mir schon klar, du bist null an den Fettstoffwechsel adaptiert wenn du immer Hunger nach Carbs hast. Das ist ein langfristiger Prozess.

    Kannst ja mal ne Spiroergometrie beim Sportarzt machen, die zeigt dir wie abhängig du von Glukose bist und in welchem Leistungsbereich deine ideale Trainubgszone liegt.

    Bei so langen Einheiten wirst du IMHO nicht drumrum kommen deinen Fettstoffwechsel zu optimieren. Ansonsten musst du immer nachessen, bolen und mit shice Werten rechnen. Und das wird halt nix wenn du vorher den Tank mit Carbs voll machst.

    Also ich hab bestimmt nen halbes Jahr Lowcarb gemacht: das war eine echt beschissene Zeit: dauernd Hunger, unglaubliche Mengen essen, Meine Laune und unglaublich aufwendige Essenszubereitung. Deutliche Gewichtszunahme.

    Also diese ganzen Spezialmehle etc… das kriege ich in meinen Alltag mit drei Kindern absolut nicht unter.

    Ohne Diabetes hat eine reduzierte Form gut funktioniert, nix Süßigkeiten, kein extra Zucker, trinke nur Wasser und Tee, morgens Brot, mittags Joghurt, Haferflocken, Nüsse, abends gekochtes mit vielleicht 2-3 Kartoffeln und manchmal halt auch Nudeln und Pizza: in einem Kinderhaushalt alles separat ist halt blöd.

    Damit hab ich meine langen Einheiten eigentlich gut gemeistert und war beim Paddeln recht flott dabei 😇

    Da brauchte ich auch keine Kohlenhydratdrinks oder andere Pülverchen, die jetzt eher ein verzweifelter Versuch waren.

    XY1 Also nur von Kohlenhydraten ernähr ich mich sicher nicht.

  • Ich habe auch Kinder, esse keine Nudeln ( oder wenig) , keine Pizza, Brot nur Vollkorn. Vor allem keine vorgefertigten Industrieprodukte. Wir kochen jeden Tag , allen schmeckt es- ich verwende keine speziellen Mehle o.ä. … es ist absolut nicht kompliziert. Es gibt Mittags z.B. immer eine 3-Komponenten-Mahlzeit, also etwa Putengeschnetzeltes mit Nudeln und gedämpften Möhren. Die Kinder und mein Mann essen alle Komponenten, ich nur zwei ( Pute und Möhren) mit ein wenig Nudeln. So wird jeder satt. Ein wenig Umstellung ist es vielleicht, weil man sich langfristig seiner Ernährung beschäftigen muss- sollte aber eigentlich auch kein Problem sein, da wir T1er uns sowieso dauernd mit KH, IE, etc beschäftigen müssen.

  • Yo, da geh ich mit… das mach ich ja im Wesentlichen auch: nur Vollkornbrot, wenn Nudeln dann Vollkorn, wenn Pizza dann selbstbelegt.. das ist allerdings nicht Lowcarb wie ich es kenne… wenn Müsli dann Hafer ohne Trockenfrüchte mit Nüssen… aber so Linsennudeln oder Zucchininudeln: das mach ich manchmal, aber nicht immer. Also wenig KH, aber nicht klassisch Lowcarb. Ich ersetze auch keinen Zucker, sondern nehm einfach gar keinen 🤷‍♀️

    Das Pulverzeug war nen Versuch, da ich Traubenzucker, Apfelsaft etc nicht gut vertrage. Zumal da auch zwei Arten KH und Eiweiß drin sind.

    Und kochen tu ich auch jeden Tag alles frisch. Das es Allen schmeckt: Glückwunsch zur Familie. Hier hat Jeder jeden Tag was zu motzen: Kinder kommt meckern: es gibt essen 🤣

    Werd jetzt mal gucken, ob ich dann abends das Basala halbiere und morgens nicht spritze…. vielleicht klappt das besser.

  • Spritzt du nur abends basal?

    Ja. Daher hab ich ja ab frühen Nachmittag ne Lücke, in der die Werte auch ohne Essen total hochgehen…

    Das muss ich dann Ende Januar mit der Beraterin oder im Februar beim Arzt mal ansprechen

  • Hi Konstanze,


    vor meiner Pumpenzeit hatte ich auch Levemir. Das hab ich allerdings zweimal gespritzt. Das kannst Du auch selbst versuchen. Halbe Menge am Abend und Früh, aber schau dir vorher mal die Wirkkurven an. die sind nicht linear. Damit tust Du dich auch leichter mit dem Sport weil Du Dein Basal dann besser anpassen kannst. Meines Wissens hält das keine 24 Std wie Du schon schreibst. Ansonsten ist ja Remission noch evtl ein Thema bei Dir. Das ist quasi fast nicht zu kontrollieren. Das gibt sich aber. Die Diabetes und Sportfibel von Ulrike Thurm und Bernhard Gehr würde ich als eines der Standardwerke dafür ansehen. Ist aber in der neuesten Auflage wohl ziemlich auf Pumpentherapie ausgelegt. Hat mir aber damals echt was gebracht. 1kg pro woche ist zuviel, insbesondere bei Deinem Sportaufkommen. Ich vermute das kommt vom Futtern. Hast du schon mal versucht nüchtern Sport zu machen und dann zu sehen was passiert?


    Alles in allem ist Sport - und dabei insbesondere Ausdauersport - leider eine lange Reise mit viel Trial und Error. Die gute Nachricht jedoch ist, dass eigentlich alles möglich ist wenn du mal weißt wie.


    http://diabetes-leben.com/

    Dies ist ein blog einer Ausdauersportlerin, allerdings auch einer sehr Technikbegeisterten. Sie ist Dir technologisch ein paar Schritte voraus :).


    lg cheers

    Closed Loop Open Mind

  • Also ich hab bestimmt nen halbes Jahr Lowcarb gemacht: das war eine echt beschissene Zeit: dauernd Hunger

    Du hast gleichzeitig trainiert und umgestellt? Das klappt nicht weil dein Körper durchdreht und nach Carbs lechzt. Ergebnis ist ein Cortisol Flash, der kleine Bruder von Burnout. Eiweiß wird im Körper dann mit viel Stresshormonen wieder zu Carbs abgebaut.


    Du musst idealerweise den Leistungsbereich finden, in dem du optimal auf Fett läufst und von da an aufbauen. Spiroergometrie beim Doc auf dem Bike und Leistungspedale zur Kontrolle beim Training. Und am besten am Anfang gar keinen Sport machen sondern behutsam das Essen umstellen. Das ist ein Stoffwechselprozess der dauert und sofort unterbrochen wird.


    Mal als Beispiel. War letztens ne lange Runde auf dem Band, da ist auch meine BZ Kurve drin https://runalyze.com/activity/37366134


    Gegessen hab ich davor ein Ei. Dazu hab ich nur Elektrolyt ohne Carbs getrunken.


    Hast du denn noch messbare Cpeptit Werte?

  • Konstanze, du bist nun erst seit knapp drei Monaten mit Diabetes unterwegs, da sollte man mit MTB am Anfang vorsichtig sein (und warte erst mal, wenn die Remissionphase kommt...)

    Weiß jetzt nicht wie Dein Trainigsstand ist, aber erst recht wenn untrainiert/ noch nicht fit.


    Ich fahr auch regelmäßig MTB. Inzischen fahr ich so 3-4h oft ganz ohne KH Aufnahme (trainiert). Wenn's nach dem Essen los geht, immer mit halben Bolus und fast immer mit nur 30% Basal. Ansonsten ausserhalb aktiven Bolus Insulin.

    Siehe meine Einträge im Thema Finesstagebuch.


    Ich kann dir auch nur ganz dringend anraten ein Sporttagebuch zu führen (zumindest am Anfang) und idealerweise wäre auch eine Pumpe mit CGM/FGM sehr von Vorteil.

    Da kannst Du das Basal frühzeitig runterschrauben.


    Ich glaube mit ICT, ging es mir noch genauso wie dir, mit den KH.

    3 Mal editiert, zuletzt von House ()

  • Seit 2015 bin ich wieder bei der ICT, vorher hatte ich fast fünf Jahre eine Insulinpumpe

    Bei kurzfristigem, spontanen Sport (z. B. 10 km Joggen oder ein paar Stunden Rad fahren) kürze ich mein Basalinsulin Toujeo gar nicht. Habe mein Libre Lesegerät auf 85 mg/dl gestellt und wenn es Alarm gibt, messe ich und esse Riegel, damit balanciere ich aus, wieviele ich bis zum Ziel essen muss.


    Bei meinen Radstrecken ca. 90-120 km am Tag reduziere ich die Basaldosis Toujeo, morgens gespritzt um ca. 40 % und sehe dann zu, dass ich nach dem Frühstück mit nicht höher als 220 BZ mg/dl starte...

    Danach esse ich, wenn das Libre Lesegerät mich "daran erinnert"...

  • Tadaaaa!

    Heute hat es ganz gut geklappt 😊

    Hab um 6:30 das letzte mal gespritzt und bin dann nach dem Essen um 13:30 Uhr (Haferflocken, Nüsse,Joghurt,Banane) sofort los.

    Also mit 190 los 50 km MTB gefahren und bei 101 angekommen 😀

    War jetzt nicht mega schnell, also eher moderat aber immerhin mal ne Strecke wo ich nicht länger Rad putze als ich unterwegs sein konnte 🎉

    Hab zwar trotzdem noch viel Carbs nebenbei gefuttert (2 Gele: abgrundtief widerlich🤮,2 Scheiben Brot und etwa 300 ml so Pulverzeug), aber nach ner Stunde hab ich mich endlich mal wieder ganz normal gefühlt 😀

    Edit: gab aber wohl mehr geladen als ich brauche🙈 jetzt steigen die Werte ordentlich…

    Naja, egal. Warte erst mal ab, bevor ich da jetzt reinkorrigiere, in ner Stunde gibt es eh essen🤣

  • Für mich ist Bewegung/Sport die Königsdisziplin. Finde ich deutlich schwieriger zu handhaben als jede Pizza dieser Welt… 😉

    Yep! *zustimm* :(;(


    Ich für mich habe das so gelöst, dass ich jetzt weniger Sport mache, als vor dem Diabetes. Und aktiven Bolus vermeide.

    Ich halb Grieche. Fetalicherseits.

  • Genauso ist es bei mir ja auch …aber das halte ich nicht mehr aus. Das fehlt mir so sehr: ich war viel auf dem Wasser und am Wochenende im

    Wald auf dem MTB… war schon seid Beginn des letzten Jahres weniger, weil ich mich so schlecht gefühlt und im Sommer dann so krass abgenommen habe…

    Aber es MUSS einfach wieder gehen. Ich dreh hier sonst komplett am Rad.

  • Vorsicht mit nachkorrigieren: Die Muskelzellen holen sich noch bis 2 Tage nach einer solchen Aktion die Glykene aus der Leber.
    Da kann sehr schnell mal eine Hypoglykämie entstehen.
    Lieber öfter messen.

    Ich z.Bsp. baue in 2 Std. Standup Paddling bis zu 200 Bluteinheiten ab. Aber ich esse auch nicht solch Zeugs zwischendurch- nur Wassertrinken.

    Lääve

    et läätze Hemp hot keen Desch.8)

  • Genauso ist es bei mir ja auch …aber das halte ich nicht mehr aus. Das fehlt mir so sehr: ich war viel auf dem Wasser und am Wochenende im

    Wald auf dem MTB… war schon seid Beginn des letzten Jahres weniger, weil ich mich so schlecht gefühlt und im Sommer dann so krass abgenommen habe…

    Aber es MUSS einfach wieder gehen. Ich dreh hier sonst komplett am Rad.

    Das wird wieder gehen!


    Ich kann Dich gut verstehen, weil ich aus orthopädischen Gründen auch eine längere Zwangspause hatte. Nun bin ich wieder dabei, eine optimale Einstellung beim Sport und danach zu finden - ohne so viel essen zu müssen bzw KH zu mir nehmen zu müssen. Bei mir klappt es bei kürzeren Sporteinheiten am besten mit very Low Carb (KH +-0 -) vor dem Sport. Das Insulin für die FPE wird dann durch den Sport ganz oder teilweise ersetzt Bei beispielsweise ganztägigen Radtouren esse ich auch KH, reduziere aber die BR. Da ist die Pumpe natürlich von Vorteil. Probiere das für Dich weiter aus. Das wird schon werden. Und leider läuft es nicht immer gleich.

    Einmal editiert, zuletzt von Ava ()

  • Ich hoffe, ich bekomme es noch besser hin😀

    Aber mit diesen gräßlichen Gelen ist es immerhin ein Anfang. Die Uhrzeit nach dem Mittag ist jetzt ganz gut, da so ab 14 Uhr das Basale komplett ausläuft. Heute war ich dann ab der Hälfte etwa komplett insulinfrei unterwegs. Daher wohl auch der leichte Anstieg nach dem Sport, pendelt sich aber gerade gut ein, sinkt schön langsam, jetzt ist er schon wieder bei 129.

  • Vorsicht mit nachkorrigieren: Die Muskelzellen holen sich noch bis 2 Tage nach einer solchen Aktion die Glykene aus der Leber.
    Da kann sehr schnell mal eine Hypoglykämie entstehen.
    Lieber öfter messen.

    Ich z.Bsp. baue in 2 Std. Standup Paddling bis zu 200 Bluteinheiten ab. Aber ich esse auch nicht solch Zeugs zwischendurch- nur Wassertrinken.

    Ich korrigiere auch nicht. Weniger Bolus zum Abendbrot und mal gucken.

    Also 2std Stand Up sind bei mir gerade nicht drin. Max 5km und nicht schneller als 7,5/8km/h.. und auch da hab ich aktuell Sorge, weil das Wasser unter 5 Grad hat. Ich verbrauche die 200 Bluteinheiten bei 45 Minuten etwa….

    Im Moment erscheint mir Bike sicherer.

    Einmal editiert, zuletzt von Konstanze ()

  • Guten Morgen!

    das war eine spannende Nacht…

    Hab den Bolus zum Essen halbiert gehabt, aber es war noch Zuviel: 2 Scheiben Trockembrot nachgegessen und kein Basal gespritzt: bin heute morgen mit 103 rausgekommen und war nicht über 130… schon krass irgendwie.

    Jetzt bin ich gespannt, wie der Tag ohne Basal läuft🙈