Dawn-Phänomen und/oder Morgengupf mit DBLG1 behandeln

  • Frohes Neues Jahr :party:

    Mich würde interessieren wie ihr eurer Dawn-Phänomen oder "Gupf-Phänomen" mit dem DBLG1 behandelt.

    Ohne Loop hatte ich morgens eine sehr hohe Basalrate, die etwa doppelt so hoch war, wie den Rest des Tages. Da ich wochentags zur Arbeit zu einer ganz anderen Uhrzeit aufgestanden bin, als an Wochenend-, Urlaubs- und Feiertagen, musste ich am Vortag auf eine andere Basalrate zugreifen, was beim Loop natürlich nicht funktionert (oder ich weiß es noch nicht...?).

    Nach vier Wochen Insight mit DBLG stelle ich fest, dass die Pumpe das scheinbar nicht lernt. Gegen 4 Uhr fängt mein BZ an zu steigen. Und ja, er sinkt dann wieder, aber der BZ schwankt jeden Morgen zwischen Ober- und Untergrenzen ,während ich noch schlafe/bevor ich überhaupt esse. Das ist nicht meine Vorstellung von guter Einstellung :(

    Zudem habe ich das Phänomen, dass mein BZ nach dem Aufstehen (nicht nach dem Aufwachen!) nochmal gewaltig nach oben schießt, nicht nur morgens. Mache ich nachmittags ein seltenes Nickerchen, so passiert genau das Gleiche :pfeil: Morgens wurde dies durch meine vorherige Pumpe mit der höheren Basalrate abgefangen und nachmittags musste ich halt korrigieren. Hat jemand Tipps oder Erfahrungen?

    Wer mit dem "Morgengupf" nichts anfangen kann, Infos gibts z. B. hier: http://www.mysugr.com/de/blog/…gupf-und-wer-braucht-ihn/

  • Moin, mit der Erhöhung der Aggressivität Hyper ist das bei mir kein Problem. Ich bin bei 150% und damit wird der Anstieg gut und frühzeitig gebremst. Vorausgesetzt, dass Deine TDD ausreichend ist und auch zuerst die Aggressivitäten der Mahlzeiten reguliert worden sind (die jetzt erstmal natürlich nichts mit dem aufstehhormonbedingten Anstieg zu tun haben).


    Liebe Grüße!

  • OK, vielleicht ist der Begriff "Hyper" für mich verwirrend. Im Handbuch steht "Ihre Aggressivität bei Hyperglykämie ermöglicht die Anpassung der abgegebenen Insulinmengen durch Korrekturboli" - ich dachte jedoch, dies passiert nur wenn ich über 180 liege, dann nenne ich es erst "hyper"... :/

  • Der Hyperfaktor bzw. die Hyperaggressivität bestimmt, wie Du schon zitiert hast, die Höhe der Korrekturboli, um Dich auf den Zielwert zu bringen. Der DBLG1 reagiert nicht erst ab 180mg/dl. Falls er das doch macht, stimmt die TDD nicht bzw, sind die Faktoren über die Einstellung der Aggressivitäten noch nicht ausgeschöpft.

  • Hallo


    Leider konnte ich die erhöhte Agressivität bei Hyper nicht lange testen. Zwei Tage ging es recht gut, die Kurve wurde etwas flacher und ich nehme an ich muss sie nochmal um 10% erhöhen. Dann bin ich krank geworden und ich bekomme den Zucker kaum unter 200.

    Was macht man eigentlich in diesem Fall/auch im Falle von Aceton? Erhöhe ich dann die Normo? Ich habe noch nichts darüber lesen können. Die Aussage bei der Einweisung war, dass die Pumpe das alles alleine regelt, was ich inzwischen stark bezweifle :/

  • In deinem Fall würde ich den Loop erstmal ausstellen, mit Pen/Spritze korrigieren und ggf. eine erhöhte Basalrate über die Pumpe laufen lassen. Hast du Katheter/ Insulin schon getauscht? Falls ja:

    Bei vielen regelt der Loop das auch bei Erkrankung gut, in deinem Fall scheinbar nicht. Dann lass den Loop aus, bis du wieder fit bist und nutze die Pumpe standalone.

  • Biene Maja das läuft auch über die Hyperaggressivität, die würde ich nochmal erhöhen. Falls im Moment nach den Mahlzeiten viele Korrekturboli auftreten, würde ich die Mahlzeitenaggressivitäten auch noch zügig erhöhen. Das lief bei meinem starken Infekt im Herbst perfekt.

    Die Aussage, dass alles alleine läuft, wurde von Roche nach zwei Wochen korrigiert, aber das ist anscheinend noch nicht in jeder Praxis angekommen. Die Praxen kennen sich auch einfach noch fast gar nicht mit der Logik von Loopsystemen aus und übernehmen die erste Info daher sehr dankbar weiter. Die Aggressivitäten entsprechen den Faktoren, die wir einfach anpassen müssen. Ganz von alleine geht kein Closed Loop.


    Nachtrag: Hast Du erhöhte Acetone und wechselst Katheter, Schlauch und Ampulle, korrigierst mit der Spritze? Das bleibt nach wie vor in unserer Verantwortung. Die kann kein Loop erkennen, werden ja nicht gemessen (Warnungen bei erhöhtem Gewebezucker und schnellem Anstieg gibt es natürlich schon). Wenn das gelöst ist:


    Die Geschwindigkeit, in der die Korrekturboli erhöht werden, hast Du in der Hand.


    Und natürlich kannst Du, wie Anathema schreibt, auch die TBR ohne Loop nutzen. Aber als ich auf der Nase lag, war das durch die Aggressivitätserhöhung bis zum Abklingen der Symptome nicht nötig.


    Gute Besserung!

  • Ketone waren bisher zum Glück negativ. Aber diesen Hinweis werde ich mir ins Handbuch notieren, für den Fall dass...


    Die Einweisung lief bei mir zu Hause mit einer Außendienstmitarbeiterin von Roche. Über einige Dinge war ich im Nachhinein entsetzt, muss ich leider sagen. Lieber hätte ich diese mit dem Beisein meiner Diabetesberaterin gemacht. Den ersten Termin beim DiaDoc habe ich erst am 20.01. Ich bin in der Praxis erst die zweite Patientin mit der Insight+DBLG1. Dann bin ich mal gespannt, wie gut ich die Beraterin noch einweisen kann ;).

  • Biene Maja auweia! Ja, das hört man leider auch öfter! Gut, wenn wir selbständig sind =O.

    Bei einem Loop können bei zu niedriger Einstellung (zu viel Insulin, zu hohe Hypogrenze) leicht über Stunden die Insulingaben ausbleiben und eine Ketoazidose hervorrufen. Mit DBLG1 habe ich bislang keine schlechten Erlebnisse gehabt. Ich muss aber sagen, dass ich das mit der 640G mit der Hypoabschaltung öfter hatte. Bis ich sie abgestellt habe :arghs:, Wie gesagt, es sollte nicht zu scharf eingestellt werden, sonst pausiert die Abgabe eben stundenlang. Ich lasse mir immer Ketonteststreifen verordnen und teste auch beim geringsten Verdacht. Und tausche alles, was Ursache sein kann, sofort aus, auch mitten in der Nacht.


    Meine Diabetesberaterin war durch Falschaussagen eher eine Behinderung als eine Hilfe, leider. Wenn Du mal Yourloopsgrafiken teilen möchtest oder per PN schicken möchtest, kann ich gerne mal draufschauen und meine Einschätzung zum Besten geben, falls gewünscht. Aber mit der Broschüre Fallbeispiele hast Du die Analyseinstrumente ja selbst schon in der Hand :):thumbup:


    Weiter gute Besserung!

  • Chapter 11

    Hm, irgendwie haut es noch nicht hin. Ich nehme dein Angebot mal wahr und stelle die gestrige und heutige Kurve ein. Bin hier mit den Einstellungen noch nicht ganz vertraut und weiß nicht ob es gut lesbar oder vergrößerbar ist.

    Habe jetzt mehrere Tage die Hyperagressivität auf 130% gehabt. Mal sind die Anstiege nachts oder nach dem Aufstehen da, mal nicht. Es war jedenfalls zeitweise besser. Da der BZ aber öfter nach dem Essen mit ein bis zwei senkrechten Pfeilen runterrasselt und ich Notfall-KH nehmen muss - besonders nach dem Abendessen - habe ich gestern Abend die Hyper wieder auf 120% gesenkt. Um so schneller schieße ich morgens nach dem Aufstehen wieder nach oben...

    :( zum Verzweifeln.

    Hättest du einen Tipp für mich?


  • Biene Maja ich würde zunächst bei 120% Hyper bleiben und maximal in 1-5%-Schritten erhöhen. Aber die nächtlichen Verläufe weisen erstmal viel eher auf die Normo hin. Nachts wird korrigiert weil zu hoch, dann zu niedrig, dann Gegenregulation... Auch zwei bis drei Tage hintereinander beobachten vor der nächsten Änderung. Ist gut lesbar, danke!

    P.S.: diesmal wegen Deines Infekts wohl nicht repräsentativ, aber die Langzeitdiagramme weisen recht eindeutig auf sich wiederholende Ereignisse hin.