Berghütten und Low Carb?

  • Hi zusammen,


    ich würde gerne mal ne Mehrtagestour ins Hochgebirge gehen und dabei auf Berghütten übernachten.

    Jedoch gruselt es mir vor dem Gedanken des doch recht intensiven Kohlenhydrat-Einsatzes auf dem Berg. Brot, Mehlspeisen, Nudeln etc. Abends gehts vielleicht noch wenn man gemütlich zusammen sitzt, aber morgens Brot, Brötchen, Marmeladen, Müsli und im Anschluss nicht wissen, wie intensiv die anschließende Belastung wird, ob man eher wandert oder klettert. Ich stelle mir das recht schwierig mit Insulin an Bord vor.

    Wenn ich in Hotels bin, nehme ich oft selber noch ein wenig Proviant mit, aber auf den Berg will ich das Zeugs nicht wirklich mitschleppen.


    Hat da jemand Erfahrung oder kann mir die Befürchtung nehmen?


    LG

  • Aus meinen Bergwanderungen kann ich Dir nur diesen Tipp mitgeben :


    Genug O-Saft-Päckchen für schnelle BE`s (0,2l mitnehmen, weil:

    Durst hat man dann eigentlich immer, ( ich jedenfalls )


    Morgens habe ich mein Benzin, äh mein Insulin um 1/3 gekürzt und trotzdem

    2 Brötchen gegessen, mußt Du aber selbst rausfinden, was für Dich das Beste ist.

    TZ ist mir zu umständlich und langsam. Auf den Hütten habe ich meistens immer eine Gulasch-Suppe gegessen, die kann man gut berechnen (ca. 2 BE,

    und die Brötchen habe ich dann für unterwegs aufgehoben. falls noch notwendig.


    Auch dran denken, daß abends und in der Nacht der BZ noch absinken kann (Nachwirkung vom Tag!),

    vielleicht solltest Du Deine "Mitläufer" mit ins Boot holen, was zu tun wäre, wenn

    es Dir doch "schlecht" geht, bei mir hat es gereicht, wenn man mir ein O-Säftle in die Hand gedrückt hat.


    Viel Spaß und genieß es trotzdem......

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Morgens habe ich mein Benzin, äh mein Insulin um 1/3 gekürzt und trotzdem

    2 Brötchen gegessen, mußt Du aber selbst rausfinden, was für Dich das Beste ist.

    So ähnlich mache ich das auch. Teilweise, bei einer anstrengenden Tour, habe ich auch mein Frühstück (2 Brötchen mit Marmelade) auf ganz kurz vor den Start gelegt und keinen Bolus dazu gegeben. Hat auch schon geklappt. Weiterhin habe ich immer eine 0,5 Liter Flasche Cola dabei, die wird auch gern mal gebraucht.

  • Also ich hab da immer Kohlenhydrate zwingend gebraucht. Jeder Schritt bergauf kostet Energie! Je nach Weg/Anstrengung lieber mal einen höheren Wert einplanen, als wenn man kurz vorm Gipfel, oder schlimmer noch beim Abstieg so einen miesen Unterzucker bekommt.


    Ich hab immer Traubenzucker , Saft, 🍭 Lollis und Schoki dabei.

    Basal nehme ich zurück, Boli auch etwas gekürzt.


    Trotz dem Diabetes den Spass und das Abenteuer nicht vergessen!!

  • Danke für die Antworten,.


    Erschwerend kommt noch hinzu, dass ich überhaupt nicht geübt bei großen Carb-Mengen bin, da ich im Alltag recht spärlich damit umgehe. 4 KE sind bei mir das höchste der Gefühle pro Mahlzeit. Ganz die Finger lasse ich von üppigen Carb-Fett Kombis wie Pizza, Käsespätzle, Kaiserschmarrn, etc. Ich glaub mit sowas wirds am Fels gänzlich unkalkulierbar.

  • Das kommt doch auch drauf an, wie lange die Futterpause andauert. Ich würde auf jeden Fall ein bisschen Insulin vor dem Essen geben und dann erstmal die Finger davon lassen, für den Fall, dass es bald weitergeht. Im Zweifel lieber unterwegs mal eine halbe IE nachgeben, damit man nicht so ganz ohne unterwegs ist.


    Und ein "Übungsspätzle" ohne Belastung zuhause bringt dich da auch nicht wirklich weiter. Bei der Bergtour wird's auf jeden Fall anders laufen.

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Ich kann den Vorrednern zustimmen. Früh ordentlich frühstücken, die Anstrengungen am Berg oder auch nur auf längeren Wanderungen im Gebirge werden leicht unterschätzt. Schnellwirksame KH mitnehmen. Ich persönlich halte nicht viel von Fruchtsaft, da der schnell warm wird. Ich nehme Wasser mit und dazu Traubenzucker oder, besonders gern, Fruchtgummis in der kleinen Abpackung. Schmecht gut, ist leicht, das kleine Päckchen kann man im Ernstfall komplett verputzen.

    Langwirksame KH sollten auch dabei sein. Müsliriegel, oder, mein Favorit, Vollkornbrötchen und Landjäger. Die muss man nicht kühlen und machen satt. Dazu haben wir meist für jeden einen Apfel dabei.


    Besonders wichtig, regelmäßig scannen und den Zucker lieber etwas höher laufen lassen. Nichts ist unangenehmer als eine Unterzuckerung am Berg.

    Basal vielleicht etwas reduzieren und die Faktoren anpassen, wenn nötig.

  • Ach, und keine Angst vor großen KH Mahlzeiten am Abend. Ich kann beim wandern am Abend Nudelmengen verzerren, die würden mich normalerweise sonst wohin schießen. Aber am Berg funktioniert das wunderbar und ich benötige dafür auch nicht mehr Insulin. Wahrscheinlich werden da die Speicher wieder aufgefüllt.

  • Aber ist es tatsächlich so, dass Berghütten sehr KH-lastig sind oder bekommt man da auch ein Frühstück mit 5 Eiern und Speck und Quark...? Ich hab da leider null Erfahrung, und meine Bergfreunde achten da verständlicherweise gar nicht darauf.

  • "Es gibt so'ne und solche und dann gibt's noch ganz andere!"

    Das sind ja nicht unbedingt 3-Sterne-Hotels; da gibt's halt häufig das, was für die Wirte gut zu organisieren ist und was die meisten Gäste mögen. Da man das nicht beeinflussen kann, einfach ad hoc entscheiden, was man isst. Da wird schon irgendwas halbwegs passen.


    Ansonsten ist das eben genau das Problem, was man sich mit LC anschafft. Man ist nicht mehr unbedingt kompatibel zum Rest der Welt.

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • "Es gibt so'ne und solche und dann gibt's noch ganz andere!"

    Hubi : Da kommt ein "ordendlischer Frankforter" bei Dir heraus :rofl

    Das war ich ja auch mal, jetzt bin isch aber hier in Unterfranken gelandet......:love:


    sugardaddy21,

    Nochmal, die Vorredner haben alle recht!

    Nimm die paar Tage als : "Erfahrung sammeln",

    lieber mal den BZ nach dem Essen ein bisschen zu hoch als zu niedrig gehen lassen, Du weißt doch wie scheiße sich das anfühlt, wenn man zu wenig gegessen hat oder nicht ? Beim Bergwandern habe ich es mir immer schmecken lassen....

    Du bist doch jetzt auch schon 8 Jahre "dabei", also sei nicht zu ängstlich, das blockiert Dich nur


    Ein Sammelsurium an Saft, TZ oder sonstigen KH solltest Du sowieso immer dabei haben,

    Du mußt es ja nicht essen, ist doch nur für den Notfall gedacht, gell?


    Genieß die Zeit lieber, später kannste ja wieder LC machen :)

    Übrigens : Käsespätzle gehen seehr langsam in die Magengegend wegen dem Kääse,

    ist Dir das immer noch zuviel, gieb Deinen Mitessern doch was ab, die freuen sich bestimmt......

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Beim Bergwandern habe ich es mir immer schmecken lassen....

    Du bist doch jetzt auch schon 8 Jahre "dabei", also sei nicht zu ängstlich, das blockiert Dich nur

    ja, schon, im normalen Alltag isses ja kein Problem, das ist easy. Und auch Eintagestouren sind kein Problem. Bis man am Fels ist, ist da die Anfahrt und bisschen Wandern dazwischen. Aber von der Hütte gehts dann gleich in nen Klettersteig der Kategorie D/E. Das ist halt ne ganz andere Dynamik.

  • Beim Höhenwanderweg und bei langen Motorrad-Touren habe ich lieber einenzu hohen BZ Wert.

    Runter vom Berg kommt man immer, nur die Frage, in welcher Form? (siehe Ötzi)


    Wasser und Trauberzucker war bisher mein Ding.

    Und wenn das Wasser mal leer ist, einfach den Bach anzapfen, der neben die Kuhwiese vorbei läuft.

    Bei mir ist da nie etwas zurück geblieben.:pupillen::wacko:

    eala frya fresena

    Motorradfahren! Die schnellste Fortbewegungsart, ohne viel Körperarbeit.

  • Ich glaube, dass man hier etwas differenzieren muss. Du sprichst davon, dass du am Fels bist. Das klingt nach Kletterei und hier würde ich definitiv dafür sorgen, eher zu hoch zu sein. Beim Klettern bzw. Klettersteig hat man eben nicht die Möglichkeit jederzeit auf einen niedrigen Zurckerwert zu reagieren ( man hat ja nicht immer eine Hand frei). Beim Bergwandern dagegen, geht das doch eigentlich immer und ich habe die Erfahrung, dass ich fast unabhängig davon, was ich vorher gegessen habe, dass ich nach einer halben Stunde bergauf Musical nach unten sause und ich plane schon ein, nach ca. 20 Minuten genau auf den Zucker zu achten und habe eine Banane und Traubenzucker griffbereit, je nachdem wie schnell mein Zucker runtersaust. Was das Essen auf den Hütten betrifft, genieße ich es immer, hier mal sündigen zu können - Kaiserschmarren, Käsespätzle - aber vor allem dann, wenn es danach noch weiterging.

  • ja, 2021. Das meine ich. Kein klassisches Bergwandern sondern Klettersteige und 5-6er Kletterpartien am alpinen Fels.

    Da haben Tagestouren sehr gut funktioniert nach einem ausgedehnten Low Carb Frühstück mit Eier, Speck und Low Carb Brot, und nem pfundigen Wurstsalat auf der Tour.