Pumpenantrag - Hilfe

  • Hallo! Ich bin neu hier und muss mal eine Frage stellen:

    Seit 12/2021 habe ich T1D und nutze derzeit den Dexcom G6 und habe sowohl ein Basal- als auch ein Bolusinsulin. Meine Werte schwanken recht stark. Nun habe ich mit meiner Diaberaterin beschlossen, einen Antrag für die Pumpe zu stellen. Der MDK hat sich eingeschaltet und möchte unter anderem ein Blutzuckertagebuch. Mir wurde nie gesagt, dass ich sowas führen soll. Vielmehr wurde mir bei Diagnosestellung gesagt: morgens 4, mittags 2, abends 4 Einheiten spritzen. Vor dem schlafen dann das andere Insulin mit 14 Einheiten… das war meine Einweisung. Auf Nachfrage nach einer Schulung sagte man mir, aufgrund von Corona gäbe es das momentan nicht. Mir wurde ein Zettel in die Hand gedrückt: hier stehen die KH Einheiten. Bitte so und so berechnen. Das ist jetzt ca 5 Wochen her :(

    Frage: muss ich dem MDK zwingend ein Tagebuch mitschicken oder meint ihr, wenn ich denen das so schildere (etwas ausführlicher natürlich ), dass das auch ausreichend wäre. Die CGM Daten habe ich ausgedruckt.

    Bin grade total überfordert; zumal T1D nicht die einzige Krankheit ist die ich habe und es grade alles viel zu viel ist… wäre dankbar, wenn mir jemand ne Meinung dazu geben könnte. Danke! :)

  • SOFORT den Diabetologen wechseln. Kümmere dich heute noch um einen neuen Arzt.


    Einen Typ 1 Diabetiker heute neu auf eine Konventionelle Insulintherapie (feste Insulindosen und ggf. feste Mahlzeiten dazu) statt auf eine Intensivierte konventionelle Insulintherapie (Basal-Bolus-Prinzip mit Errechnung der benötigten Boli) einzustellen entspricht in keiner Weise den gültigen Leitlinien.

  • Kann mich meinem Vorredner nur anschliessen. Du benötigst unbedingt eine Schulung, um erst mal die Basics zu lernen, die Du dann später auch beim Bedienen einer Pumpe dringend benötigst. Es ist eben nicht nur Pumpe anlegen und alles läuft von alleine. Das Tagebuch über 3 Monate ist gängige Forderung des MDK, mittlerweile werden aber auch die Auswertungen der Sensoren anerkannt. Such Dir dringend einen guten Diabetologen. Die Ausrede Corona darf man nicht mehr gelten lassen.

    Ach übrigens: herzlich willkommen hier!

  • Das Tagebuch über 3 Monate ist gängige Forderung des MDK, mittlerweile werden aber auch die Auswertungen der Sensoren anerkannt.


    aber nur, wenn da auch die KHs mit drin sind. Die wollen ja sehen, dass man angemessen reagiert auf "zuviel/zuwenig" von BZ oder Insulin, dass man mit seinem Diabetes "umgehen" kann. Da sind reine CGM-Daten nur die halbe Miete.


    Mein Dia-Doc hat auch während Corona Schulungen abgehalten - grad für Neueinsteiger ist das so ziemlich das Wichtigste. Sowas geht echt gar nicht!


    Fang mit dem Tagebuch (da gibt es auch Apps für) am besten sofort an, zumal du nur auf Grundlage vorhandener Daten (eben das "Tagebuch", in welcher Form auch immer) vernünftige Therapieentscheidungen treffen kannst.

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Vielen lieben Dank für euer Feedback! Da werde ich wohl mal schnell was ändern müssen…

  • Willkommen....! :blume


    Ohne Schulung und etwas Übung mit einer "richtigen" ICT, also flexible Pen-Therapie mit mehreren Insulinsorten, ist es überhaupt kein Wunder, dass deine Werte schwanken. Die erste Antwort sollte nicht lauten "einfach mehr Technik dran". Eine Insulinpumpe kann eine große Hilfe sein, ist aber nur dann sinnvoll, wenn man die Basics richtig kann. Sonst kann das schnell in Frust und Überforderung enden und die BZ-Werte sind dann auch nicht besser.

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Mein Sohn hat seinen typ1 seit November 21. Er ist 14, könnte eine Pumpe beantragen, trotz super Werte. Er möchte im Moment keine, das muss ich so hinnehmen. Seit der Diagnose muss er Tagebuch führen, erst schriftlich ins Buch vom Dia Doc, mittlerweile über die libre App. Schulungen gab es immer, obwohl wir 14 Tage stationär im KH waren.

    LG Kiki

    Müssen immer noch mindestens alle 4-5 Wochen zur Kontrolle.

    Zusätzlich haben wir das Buch kalorien mundgerecht zum nachschlagen und notieren uns darin spezielle Sachen wie Kuchen, Pizza oder mal ein Mittagessen. Also wenn es gut lief, wie viel Einheiten er dafür gespritzt hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Kiki03 ()

  • Die neueren Insulinpumpenmodelle mit Sensor gehen doch in die Richtung eines selbstlernenden Systems.

    Abraten würde ich deshalb in Deinem Fall nicht unbedingt von einer Pumpe. Was Du trotzdem brauchst, ist eine ordentliche Schulung.

  • Ich danke euch! Klar, da habt ihr Recht. Eine Schulung wäre super… die habe ich ja im 10 minütigen Schnelldurchlauf erhalten 🫣 sprich: mir wurde diese Tabelle mit KH Werten hingelegt und gesagt welchen Faktor ich habe und das ich das per Dreisatz berechnen muss… na ja, ne Schulung sieht irgendwie anders aus, aber scheinbar reicht das für sie so. Ich werde mich wirklich nach nem neuen Doc umschauen und dann weitersehen…