Low Carb: kein relevanter Vorteil zu anderen Diäten (Cochrane)

  • Ich behaupte jetzt mal ganz frech: Bei den meisten hiesigen Forumsteilnehmern steht, wenn sie sich denn überhaupt low carb ernähren, die BZ-Stabilisierung im Vordergrund und nicht das Abnehmen.

    Insulinabhängige Diabetiker sind halt eine besondere Teilpopulation und nicht Deckungsgleich mit den Studien-Zielgruppen.


    "Do what works for you" scheint mir insgesamt ein sinnvolles Motto in Bezug auf Ernährung und Diäten.

    Ich bin kein Lowcarber, da ich zum Frühstück dafür eindeutig zuviel Obst und Hafer esse. Allerdings würde ich gern ca. 5kg abnehmen, was mit mehr Carbs vermutlich nicht geht. Daher ist mein Ziel nur noch Gewicht halten.

    Inzwischen finde ich wirklich mehr den von Dir benannten Ansatz, der für sich passenden Ernährung plausibel.

    Das jeder Stoffwechsel ein bisschen anders läuft und Unverträglichkeiten auch eine Rolle spielen, sollte man wohl schauen, wie es dem Darm damit geht.


    Ich habe mir gerade ein neues Kochbuch mit dem Ayuveda Ansatz gekauft (Co Autor ist der Grönemeyer Bruder) und werde mal schauen, wenn zusätzlichen Erkenntnisse da kommen.


    Die von Euch beschriebenen Ersatznudeln werde ich nicht mehr kaufen, die machen BZ technisch bei mir nur Unsinn ... habe noch eine Packung Hanfnudeln da, die werden noch alle gemacht und dann ist gut.

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Also ich ernähre mich seit ungefähr drei Monaten fast komplett ohne Carbs, dabei habe ich jetzt 10kg abgenommen und mein Blutzucker ist perfekt. Ok, an meinen Cholesterin will ich jetzt nicht denken.

    Mir geht's in erster Linie um den stabilen Blutzucker, bin Anhänger von Dr.Bernsteins System.

    Was natürlich ein Problem ist, die fehlende Lebensqualität, das ist es mir aber aktuell wert.

  • Bezüglich des Cholesterinwerts wäre eine Möglichkeit etwas auf die gesättigten Fettsäuren zu achten.

    Praktisch halte ich das übrigens für überaus einfach machbar, entgegen der gängigen Horrorannahme das man durch Low-Carb quasi unumgänglich dem Herztot geweiht ist.

  • t.

    Also ich ernähre mich seit ungefähr drei Monaten fast komplett ohne Carbs, dabei habe ich jetzt 10kg abgenommen und mein Blutzucker ist perfekt. Ok, an meinen Cholesterin will ich jetzt nicht denken.

    Das Cholesterin ist auch ein "produkt" aus zuviel Carbs, außerdem Veranlagung. Es ist ein Irrglaube das es an zuviel Fett liegt.


    Das Cholesterin hat im Körper wichtige funktionen , ähnlich dem Blutzucker - daher geht es nicht darum dieses zu eliminieren - sondern im Rahmen zu halten.

    Balaststoffe senken Cholesterin, weil diese wohl gebunden werden.


    Schlimm sind Triglyzeride für den Körper, da sollte man konsequent vermeiden diese zu sich zu nehmen. Aber wenn man kein Brot ißt, braucht man keine Margerine drauftun.

    Einfach mit guten Ölen kochen und braten.


    Mein Cholesterin ist an der Obergrenze, aber mit einem hohen HDL Anteil. Tatsächlich ist das LDL durch das weglassen von Brot gesunken.

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • So ähnlich ist das mit meinem Cholesterin auch - allerdings habe ich (bei gleichartiger Ernährung) beobachtet, dass es in den zwei Corona-Jahren gestiegen ist. Daher setze ich lieber auf konsequente Bewegung, da fehlte einfach die Radfahrt ins Büro.

    Wobei ich Hanfnudeln schon eine Überlegung wert finde...! :smoker:

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • So ähnlich ist das mit meinem Cholesterin auch - allerdings habe ich (bei gleichartiger Ernährung) beobachtet, dass es in den zwei Corona-Jahren gestiegen ist. Daher setze ich lieber auf konsequente Bewegung, da fehlte einfach die Radfahrt ins Büro.

    Das man mit Bewegung alles überflüssige verheizen kann, erscheint mir plausibel. Allerdings wäre auch zu Bedenken, das das Abnehmen des Östrogenspiegels wohl auch das Cholesterin beeinflußt (vielleicht erklärt das Deinen Fall?) - daher nähert sich das Herzinfarktrisiko bei Frauen nach WJ dem der Männer an.


    Die Verknüpfungen sind so komplex, das man sollte ein Parameter nicht mehr hinhauen, wohl endlos an Stellschrauben drehen kann;(

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  • Bezüglich des Cholesterinwerts wäre eine Möglichkeit etwas auf die gesättigten Fettsäuren zu achten.

    Praktisch halte ich das übrigens für überaus einfach machbar, entgegen der gängigen Horrorannahme das man durch Low-Carb quasi unumgänglich dem Herztot geweiht ist.

    Unumgaenglich sicher nicht, aber:


    Der amerikanische Diätratgeber Dr. Robert Atkins, der Steak und Käse zum Abnehmen empfahl, wog bei seinem Tod mehr als zwei Zentner. Er war außerdem schwer herzkrank, litt unter Bluthochdruck und einer Schwäche des Herzmuskels. Außerdem hatte er bereits einen Herzinfarkt hinter sich, als er im vergangenen Jahr auf einem vereisten Bürgersteig in New York ausrutschte und an den Folgen seines Sturzes im Alter von 72 Jahren starb. Das berichtete das "Wall Street Journal" unter Bezug auf den Obduktionsbefund.........

    Die weltweit bekannte "Atkins-Diät" rät zum Verzicht auf kohlenhydratreiche Nahrungsmittel wie Brot, Kartoffeln, Reis und Kuchen.


    Das entbehrt nicht einer gewissen, wenn auch bissigen, Komik. :P


    Als ich noch nicht sportlich aktiv war, hatte ich auch gute Erfahrungen mit low / reduced carb. Einen regelrechten Tritt bekamen meine BZ-Werte durch 24 stuendiges Fasten. Dann war die Welt wieder fuer 2 Wochen i.O. Damals noch ohne Insulin.


    Weshalb Sport, bzw. wie wirkt sich der bei mir aus?


    Jetzt ist der Blutdruck immer (selbst beim Arzt!) knapp unter 120 und knapp unter 80. Geil.

    Ruhepuls ging um 15 Schlaege runter.

    Tryglyzeride habe ich, so wahr ich hier schreibe geviertelt.

    LDL ist an der oberen Grenze - fuer Diabetiker werden eben auch niedrigere Werte angesetzt.

    HDL ist schoen hoch, weil ich darauf achte, welche Fette ich esse.

    Das bedeutet, der Quotient HDL/LDL ist im Rahmen.


    Gerade mal addiert, letzte Woche habe ich 4947kcal auf dem Rad gelassen. Wie sollte ich das mit low carb ueberleben? ;)


    Vermutlich lebe ich sehr kompliziert, weil ich eben ein komplizierter Mensch bin. Weiss ich sicher, dass ich keine Bewegung an einem Tag habe, dann esse ich reduced carb. Trainiere ich mit einem Puls in der Fettverbrennungszone, dann brauche ich waehrend des Trainings auch wenige KH. Lass ich es dagegen laufen, dann mische ich sogar Traubenzucker in den Kaffee. Auf dem Rad brauche ich schnelle KH.


    Ich bin ein strikter Anhaenger von "Freiheit ist auch die Freiheit der anders Denkenden". Es soll jeder so gluecklich werden wie er will. Man kann doch allerdings seine Erfahrungen austauschen.


    Brot, Wurst, Cola ob Zero oder nicht..............alles was hoch verarbeitet ist meide ich so gut es geht. Seither sind meine Allergien Geschichte.


    Vermutlich wuerde ich so aber nicht leben, wenn ich das Gefuehl haette, dass die Vorteile nicht ueberwiegen.


    Studien ignoriere ich ganz gerne. Wenn man sich intensiv mit einer beschaeftigt entdeckt man i.d.R. viele Schwachpunkte. Man muss immer bedenken, bei vielen Studien geht es um Forschungsgelder...........


    In diesem Sinne, wechsle ich in den "Was gibt es heute?" Fred. :rofl:rofl:rofl:rofl

  • Bei mir auch mit wenig Sport;) (ich mach nichts exexsives nur Garten, Rad und Wandern).

    Aber das entscheidende ist das Bauchwohlgefühl, wenn einem die Verdauung nicht den Tag vermiesen kann. Genauso wichtig guter Schlaf. Meistens klappt es dann auch mit dem BZ. Viele Erkenntnisse habe ich gewonnen, seit ich auf das Thema Histamin gestoßen bin. Hier hilft bei mir weglassen oder nach Tagesform minimieren (manchmal geht der Camembert und manchmal gibt es sogar Herzrasen)


    Diese Vorteile erkennt man aber erst nach langem (mehrwöchigen) Umstellen der Ernährung, daher finde ich, muß Ernährung sehr individuell ausfallen. Was dem einen guttut kann dem anderen schaden.


    Der Austausch darüber ist wichtig, aber ohne eine Richtung zu bashen. Vor 10 Jahrem im Forum wurden Vegetarier heftigt gemobt und aufgezogen, das sind jetzt inzwischen aber normale Ernährungsweisen. Gut das wir viele Infos haben, um uns eine eigene Meinung zu bilden.

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  • Bei mir kommt natuerlich hinzu, dass ich weder Garten habe, noch wandern kann.


    Da macht es mir einen Riesenspass am Wochenende ueber die Insel zu jagen. Nu, wenn kein Lockdown ist.

    Den Garten dort macht, ausser Rasen maehen, meine Holde.

  • ...habe noch eine Packung Hanfnudeln da, die werden noch alle gemacht und dann ist gut.

    Kochst du diese oder werden die geraucht bzw. zu Keksen verarbeitet?


    Bei mir kommen die Ersatznudeln (ich merke wenig Unterschiede zwischen Linsen, Erbsen und Kichererbsen) recht belastbar, ganz im Gegensatz zu ähnlichen KH-Mengen an Pommes. Bei denen brauch ich einen Bolus von rund 50% der "Erst-Dosis" nach etwa 5h.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

    Einmal editiert, zuletzt von Grounded ()

  • Kochst du diese oder werden die geraucht bzw. zu Keksen verarbeitet?

    ich weiß ja Du scherz-kekst gerade, aber vielleicht ja doch für den einen oder anderen interessant


    https://www.hanfare.de/hanf-le…f-nudeln-emervollkorn-bio

    (wahrscheinlich nicht gerade low-carb ?)


    ( ich habe sie z.B. mal in die Hühnersuppe geworfen...)


    Das Huhn ist dann leider wieder losgeflogen, bei mir konnte ich aber nicht diese Wirkung erzielen. ;):saint:

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  • Unumgaenglich sicher nicht, aber:


    Der amerikanische Diätratgeber Dr. Robert Atkins, der Steak und Käse zum Abnehmen empfahl, wog bei seinem Tod mehr als zwei Zentner. Er war außerdem schwer herzkrank, litt unter Bluthochdruck und einer Schwäche des Herzmuskels. Außerdem hatte er bereits einen Herzinfarkt hinter sich, als er im vergangenen Jahr auf einem vereisten Bürgersteig in New York ausrutschte und an den Folgen seines Sturzes im Alter von 72 Jahren starb. Das berichtete das "Wall Street Journal" unter Bezug auf den Obduktionsbefund.........

    Die weltweit bekannte "Atkins-Diät" rät zum Verzicht auf kohlenhydratreiche Nahrungsmittel wie Brot, Kartoffeln, Reis und Kuchen.

    Ja, die Story wird gerne angeführt als Argument gegen Low-Carb. Fakt ist, Atkins litt an einer angeborenen Herzstörung, die sich wahrscheinlich auch nicht durch Ernährung hätte bessern können.


    Bei Diabetikern ist übrigens immer noch der Hba1c der wichtigste Wert, wenn es um die Bestimmung des Risiko von Folgeschäden wie Herzkrankheiten etc. geht.

  • Bei Diabetikern ist übrigens immer noch der Hba1c der wichtigste Wert, wenn es um die Bestimmung des Risiko von Folgeschäden wie Herzkrankheiten etc. geht.

    würde ich wiedersprechen, KHK und Schlaganfallrisiko (große Gefäße) sind enger mit Blutfetten und Blutdruck verknüpft als mit Blutzucker


    Da kann Dein Hba1c noch so schick sein, wenn die Artierien zu sind , machst Du auch die Flatter früher als gedacht

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  • Naja, wenn die Nährwert-Angaben stimmen (starkes reinzoomen), dann ist das Low Carb. Die Frage ist eher obs auch schmeckt.

    Haben mir besser geschmeckt als die Erbsennudeln, leicht nussig ... aber der Versuch wird fortgesetzt;) - ich würde sagen, paßt am besten zu Fleischgerichten wie Kasslerpfanne usw.

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  • Ja, die Story wird gerne angeführt als Argument gegen Low-Carb. Fakt ist, Atkins litt an einer angeborenen Herzstörung, die sich wahrscheinlich auch nicht durch Ernährung hätte bessern können.


    Bei Diabetikern ist übrigens immer noch der Hba1c der wichtigste Wert, wenn es um die Bestimmung des Risiko von Folgeschäden wie Herzkrankheiten etc. geht.

    Trotzdem ist der übermäßige Verzehr von tierischen Fetten nicht gerade gesundheitsfördernd. Und eine Herzstörung kann man vielleicht nicht durch Ernährung heilen, aber ein paar Kilo weniger hätte dem Herzen sicher gut getan.

  • würde ich wiedersprechen, KHK und Schlaganfallrisiko (große Gefäße) sind enger mit Blutfetten und Blutdruck verknüpft als mit Blutzucker


    Da kann Dein Hba1c noch so schick sein, wenn die Artierien zu sind , machst Du auch die Flatter früher als gedacht

    Über die Blutfett-Therorie streitet die Wissenschaft trefflich. Tatsächlich ist es so, dass bei ü65 sogar ein höherer Cholesterinspiegel besser für die Gesundheit ist, das wurde allerdings in der Originalstudie - die durch die Agrarindustrie finanziert wurde - weggelassen.

    Die "alternative Theorie" zur Cholesterin-Theorie ist nämlich die, dass glykolytische Abbauprodukte - die man bei einem hohen A1c hat, die Arterien angreifen und schädigen. Und dann kommt das Cholesterin und versucht zu reparieren und verstopft mit der Zeit die Gefäße.

    Also ist nicht Cholesterin die Ursache, sondern die Schädigung davor.


    Auch scheint es, dass das LDL nicht so sehr im Gesamten problematisch ist, sondern es auf die Partikelgröße ankommt. Es gibt nämlich verschieden große LDL-Subfraktionen, und die kleinen sind gefährlicher als die großen. Und das kann man durch Ernährung tatsächlich beeinflussen.

  • Trotzdem ist der übermäßige Verzehr von tierischen Fetten nicht gerade gesundheitsfördernd. Und eine Herzstörung kann man vielleicht nicht durch Ernährung heilen, aber ein paar Kilo weniger hätte dem Herzen sicher gut getan.

    Kannst Du das belegen?

    Es geht ja um gesättigte Fettsäuren. Diese finden sich nicht nur in Fleisch, sondern z.b. auch in Nüssen.

  • würde ich wiedersprechen, KHK und Schlaganfallrisiko (große Gefäße) sind enger mit Blutfetten und Blutdruck verknüpft als mit Blutzucker

    Hast Du dazu eine Studie die das belegt?