Low Carb: kein relevanter Vorteil zu anderen Diäten (Cochrane)

  • Mit 100 bis 150g KH pro Tag kann ich nahezu alles essen... nur nicht in beliebigen Mengen und nicht alles auf einmal. Aber das ist auch ohne Diabetes nicht ratsam.


    Und wenn ich etwas essen möchte, dass wirklich viele Kohlenhydrate enthält, dann mache ich das und decke es so gut es geht mit Insulin ab... klappt meistens, aber natürlich nicht immer...

  • Dann ist der Satz eine teils unlogische Binsenweisheit.

    Sich nicht überfressen ist nicht empfehlenswert, besonders nicht bei Diabetes? Wer hätte das gedacht. ^^


    Und vielleicht sogar etwas unfair gegenüber Typ 2ern, die aus welchen komplizierten Gründen auch immer, Schwierigkeiten haben ihre Nahrungsaufnahme zu regulieren.

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  • Naja, Typ-2 ist eher "Insulinresistenz" und nicht "überfrisst sich". Du tust einigen gerade ziemlich unrecht. Aber auch ganz sicher nicht allen wenn es zwischen Schwarz und Weiss auch Grautöne gibt.


    Gerade bei "frühen" Typ-2 sollte der glykämische Index einen sehr heftigen Einfluss haben.

    * Bei "uns" macht ein BZ Peak eben etwas Ärger, sieht auf der Datenspur eines Sensors ggf. doof aus - aber meist passiert nichts wenn der Bolus unterm Strich passt und der Peak nicht zu lange dauert.

    * Bei einem Typ-2 mit Eigenproduktion bedeutet ein hoher GI schlicht, dass dessen Reste in sehr kurzer Zeit nach dem Essen eher lange auf Vollgas laufen um den BZ zu bändigen. Was mit langsamen KH wie eben Bohnen, Erbsen (you name it) und anderem Geraffel dieser Art ganz sicher nicht der Fall ist. Was bei "uns" dummerweise hintenraus nachschiebt ist bei Typ-2 mit substanziell Eigenproduktion eher kein Thema, das wird diese im Griff haben.


    Und daher gehts mir nicht in den Schädel wie beschissen angehende Typ-2 meist geschult werden. Was denkst du wie viele tatsächlich denken, dass ein "dunkles Brötchen mit Körnern" tatsächlich was mit "Vollkorn" zu tun hat? Als ob das z.B. ansatzweise mit einem "Wunderbrot" vergleichbar wäre.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Sicher, man weiß es nicht, ob eine Fettleibigkeit zu Insulinresistenz führt oder ob eine Insulinresistenz zu Fettleibigkeit bei Diabetes Typ 2 führt.

    Scheinbar spielt die Genetik bei Typ 2 eine größere als bei Typ 1.


    Im praktischen Alltag glaube ich aber nicht, das die Unterschiede bezüglich der Therapie bei beiden Diabetes Typen so signifikant sind.

  • Empfehlungen wie 'Diabetiker dürfen alles essen' lassen natürlich auch das Schlupfloch das dies auch auf Vegane, Ketogene oder Low-Carb Diäten zutrifft.

    Ich denke mal, dass obiger Satzteil 'Diabetiker dürfen alles essen' entstanden ist, als der Patient/Kunde mit ICT seine Mahlzeiten selber regulieren konnte/durfte.


    Davor gab es IMHO die CT mit vorgegebenen Ess- und Spritzschema. Da war es dann tatsächlich 'verboten' Süßkram oder KH-Reich zu essen.


    Soweit mein Verständnis zu 'Diabetiker dürfen alles essen' ....

  • Ich denke mal, dass obiger Satzteil 'Diabetiker dürfen alles essen' entstanden ist, als der Patient/Kunde mit ICT seine Mahlzeiten selber regulieren konnte/durfte.


    Davor gab es IMHO die CT mit vorgegebenen Ess- und Spritzschema. Da war es dann tatsächlich 'verboten' Süßkram oder KH-Reich zu essen.


    Soweit mein Verständnis zu 'Diabetiker dürfen alles essen' ....

    Bei der CT ging es um fest vorgegebene KH Mengen. Wie diese sich zusammensetzen, war doch eigentlich egal.


    https://www.diabetesde.org/ueb…onelle-insulintherapie-ct


    Wenn das ein Arzt festlegt, ist das natürlich etwas ganz anderes, als wenn man sich selber Limits auferlegt. Die eigene Autonomie bleibt dadurch erhalten, was die Akzeptanz dieser Ernährungsform erhöht.


    Bei Kindern ist das natürlich problematisch, da es in Gängelung ausarten könnte wenn man ihnen eine Low-Carb Diät vorsetzt.

    Aber das Ziel wäre natürlich ein Bewußtsein & Akzeptanz für gesunde Ernährung zu schaffen, und das es sich gesundheitlich lohnt, sich zurücknehmen beim Essen.

    Bedeutet, Eltern von Kindern mit Diabetes sollten genauso essen wie ihr Nachwus und diesen ein Vorbild sein.

    2 Mal editiert, zuletzt von Hype ()

  • o

    Du hast ja keine Ahnung, was es da für absurde Regeln und Einschränkungen gab....

    Nee, das war vor meiner Zeit.

    Aber das andere Extrem ist ein vollkommenes Desintresse seitens der Ärzteschaft und Fachpersonal bezüglich Ernährung, auch wenn die Werte immer schlechter werden und das Wohlbefinden massiv leidet.

  • Die Debatte dreht sich ja um die Menge an Kohlenhydrate. Und irgendwann kommt eben doch der Punkt, wo man sich für oder gegen gewisse Lebensmittel entscheiden muss - und dann stimmt es halt nicht mehr, das Diabetiker alles essen können.

    Warum muss ich mich für oder gegen ein Lebensmittel entscheiden?

    Ich esse, was mir schmeckt. Das habe ich vor dem Diabetes gemacht und das mache ich auch heute noch.


    Wir haben beispielsweise italienische Freunde. Die machen alle paar Wochen einen italienischen Abend. Da gibt es viele leckere Sachen, auch viele unterschiedliche Nudelgerichte. Warum soll ich mir das versagen?

  • Warum muss ich mich für oder gegen ein Lebensmittel entscheiden?

    Ich esse, was mir schmeckt. Das habe ich vor dem Diabetes gemacht und das mache ich auch heute noch.


    Wir haben beispielsweise italienische Freunde. Die machen alle paar Wochen einen italienischen Abend. Da gibt es viele leckere Sachen, auch viele unterschiedliche Nudelgerichte. Warum soll ich mir das versagen?

    Was Du persönlich machst, geht mich nix an. Ich muss ja nur mit meinem eigenem Diabetes leben.

  • Finde den Fehler! :bigg

    Um postprandialen Hyperglykämien entgegenzuwirken, empfehlen die Leitlinien zudem, die Einhaltung einer ausgewogenen Ernährung zu fördern, Kohlenhydrate mit niedrigem glykämischen Index (GI) durch solche mit hohem GI
    zu ersetzen und die Aufnahme von Ballaststoffen zu steigern.


    Langsamresorbierbare Kohlenhydrate (niedriger GI) sollen laut der Leitlinie gegen schnellresorbierbare Kohlenhydrate (hoher GI) ausgetauscht werden, das würde bedeuten, lieber Weißbrot essen, statt Vollkornprodukte. lieber Obst statt Gemüse. Und das ganze gegen Überzucker nach dem Essen.:patsch:

    Kommt im Text übrigens nochmal vor, ist also kein Schreibfehler


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Was Du persönlich machst, geht mich nix an. Ich muss ja nur mit meinem eigenem Diabetes leben.

    Das ist richtig. Das hält dich aber nicht davon ab zu versuchen, andere zu missionieren 😀

  • Das ist mir gar nicht aufgefallen. Oh je, was für ein Unsinn. Nicht mal die Leitlinien können sie richtig zitieren.

  • Das ist richtig. Das hält dich aber nicht davon ab zu versuchen, andere zu missionieren 😀

    Der Sinn ist eine Vermeidung von Hyper und Hypoglykämien. Aber klar, manche könnten solche Hinweise als missionieren missverstehen.

  • Der Sinn ist eine Vermeidung von Hyper und Hypoglykämien. Aber klar, manche könnten solche Hinweise als missionieren missverstehen.

    Ob andere die vermeiden wollen, solltest du vielleicht denen überlassen.

    Ein gelegentlicher Tipp ist das eine, aber deine Hartnäckigkeit erinnert an die Kirche. Die hat auch gesagt, sie müsse missionieren, damit die Leute nicht in die Hölle kommen.


    Leider hat sie es versäumt, die Leute vorher zu fragen, ob das in ihrem Sinne ist.


    Es ist ja nicht abzustreiten, dass eine gelegentliche Reduzierung der KH manchmal ganz nützlich ist.

    Die ständige Reduktion scheint aber auch nicht das Mittel der Wahl zu sein.


    Ein gesunder Mittelweg ist meiner Meinung nach das Beste.

    Ich achte auf meine Ernährung, übertreibe es nicht, bekomme aber auch keine Gewissensbisse, wenn ich mal geschlemmt habe.

  • Ob andere die vermeiden wollen, solltest du vielleicht denen überlassen.

    Nein Sultanine, Du isst ab jetzt nur noch Lachs mit Gemüse und schaust Dir 3x mal am Tag ein Video von Doktor Bernstein an!


    (Ich denke, wir sollten das lassen und zum eigentlich Thema des Threads zurückkommen, okay.)

  • Das hat aber ganz schön lange gedauert, bis das jemand gemerkt hat. :D

    Ich habe das einfach unter peinliche Verwechslung und muss andersherum gemeint sein verbucht...

  • Cochrane untersuchte die Evidenz für die Wirksamkeit einer sogenannten Low-Carb-Diät beim Abnehmen und auf die Gesundheit. In 61 Studien mit fast 7000 Teilnehmenden fanden die Cochrane-Autoren keinen relevanten Vorteil dieser angesagten Diätform im Vergleich zu anderen kalorienreduzierenden Diäten. :pupillen:


    https://www.cochrane.de/news/c…ogenen-naehrstoffanteilen

    https://gutepillen-schlechtepi…s-andere-abspeckmethoden/

    Naja, das mag sein, dass es beim Abnehmen nicht hilft... Ich muss so aber deutlich weniger Insulin spritzen, was mir sehr gefällt :)

  • Warum muss ich mich für oder gegen ein Lebensmittel entscheiden?

    Ich esse, was mir schmeckt. Das habe ich vor dem Diabetes gemacht und das mache ich auch heute noch.

    Ich im Prinzip auch, sehe es aber inzwischen durchaus etwas anders. Ohne kaputte BSD würde ich übergewichtig werden und andere gesundheitliche Probleme bekommen. Genauso, wenn ich alles per Loop wegdrücken wollen würde.

    Die ersten 2 Sensoren haben wir sehr geholfen, meine Strategie weiter zu überpüfen.

    Ich bin ja schon über 10 Jahre auf dem KH-reduzierten Pfad (neulich wurden meine Logirezepte im Forum verschoben, da habe ich gesehen wielange es her ist) , habe zuletzt aber fast sämtliche Zucker und Weizenmehlprodukte aussortiert und esse fast kein Brot mehr.

    Ich kompensiere seit einigen Wochen aber nicht mehr mit Wurst und Käse sondern eher mit Gemüse.

    Muß man schauen, wie es sich auswirkt.

    - bis jetzt: Gewicht stabil seit ca. 5 Jahren

    - keine Schmerzen mehr im Körper (früher frozen shoulder, Ischias)

    - kein Reizdarm mehr

    - kein Haarausfall mehr

    - guter Schlaf


    Kann alles mit allem zusammenhängen, aber was auch zählt, ich habe keine diabetischen Folgeerkrankungen. Aus meiner Sicht lohnt es sich durchaus, auf das eine oder andere zu verzichten. Mein Blutzucker ist nicht immer toll (Hba1c 7 ) aber er schwankt kaum, was mir durchaus hilft im Alltag.


    LowCarb als Allheilmittel hinzustellen funktioniert nicht, da es den meisten mit zuviel Verzicht einhergeht. Ich sehe meine Ernährung weder als Diät noch als Einschränkung, eher als artgerecht. Ich habe über mehr als 10 Jahre geschaut was meinem Körper guttut und was nicht. Wenn es mal ein Stück Erdbeertorte ist ok. .... aber prinzipiell kann ich auf zuckerhaltiges inzwischen komplett verzichten (außer bei Hypos) und mir fehlt es nicht. In den letzten Wochen habe ich noch den Konsum von Schweinefleischprodukten eingeschränkt und stattdessen Tofu eingebaut.

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg