TK lehnt die Folgeversorgung Eversense ab

  • Guten Tag,


    ich bin vor ein Jahr zur TK gewechselt. Der Eversense XL wurde auch gleich genehmigt, für ein Jahr. Nun sagte man mir,dass die Folgeversorgung aufgrund der Wirtschaftlichkeit nicht mehr möglich ist.Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht in Bezug auf Eversense?

  • würdest du ein anderes System erhalten - also einen anderen Sensor, der nicht implantiert wird?

    Was kostet der Eversense im Schnitt gegenüber anderen Sensoren?

    Grüße nest

  • würdest du ein anderes System erhalten - also einen anderen Sensor, der nicht implantiert wird?

    Was kostet der Eversense im Schnitt gegenüber anderen Sensoren?

    Der Eversense im Jahrespaket ist mehr als doppelt so teuer als der FS3 (ca 4000 Eur zu 1500 Eur).


    In dem Krankenhaus in dem ich während meiner Erstdiagnose war, war zugelassen den Eversense zu implantieren und hatte mir die Kosten benannt.


    Ich habe mich dann doch für den FS3 entschieden, beim Eversense hatte man doch öfters gelesen das der doch nicht so toll ist falls er an ungünstiger Stelle gesetzt wird. Den Libre oder den Dexcom kann man dann ja relativ unproblematisch tauschen gegen einen neuen Sensor.

    Wenn man Knäckebrot isst, hört man nicht was die anderen Menschen um einen herum sagen. Ich esse jetzt sehr oft Knäckebrot! Knäckebrot ist super! :S

  • Die Jahresversorgung soll 4000€ kosten.

    Dazu die Kosten fürs Setzen. Und vermutlich muss man auch noch die Teststreifen fürs Kalibrieren dazu rechnen.


    Bei mir zickt die Beihilfestelle gerade rum. Geht bei mir aber um die Erstverordnung.

    Die Krankenversicherung hat es schon durchgewunken.


    Nächste Woche geht es in die nächste Runde.

  • Der Eversense im Jahrespaket ist mehr als doppelt so teuer als der FS3 (ca 4000 Eur zu 1500 Eur).

    wusste nicht, dass es verschiedne Eversense gibt. Vielleicht wurde der FS3 nur noch nicht in deren "Kartei" aufgenommen. Die TK ist eine recht "gesetzliche" Kasse, die freundlich durchwinkt, wenn es von ganz oben auch frei gegeben wurde. Hast du dort mit den Zuständigen auch gesprochen. Mir wurde vor den Zulassungen der CGM´s durch den Gesetzgeber immer wieder gesagt, sie würden sooo gern zustimmen, aber....und dann ging es ganz flott. Und evtl. braucht es erst noch einen Vertrag mit dem Hersteller...

    Grüße nest

  • Wenns laut Kasse nicht wirtschaftlich ist und du es trotzdem haben willst, dann steht es dir frei die Mehrkosten dieser Entscheidung gemäß §6 (6) Satz 1-3 der Hilfsmittelrichtlinie selbst zu tragen.


    Ich hätte beim Eversense eher "Schiss" vor der kleinen OP. Jau, dir klebt nix am Körper. Aber: Wehe da ist was dran, ein schneller Austausch ist halt nicht.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Da klebt schon was am Körper und das muss sogar ständig aufgeladen werden. Zudem will er dauernd kalibriert werden.

    Ich sehe keinen Vorteil im Eversense, im Gegenteil.

  • Da klebt schon was am Körper und das muss sogar ständig aufgeladen werden. Zudem will er dauernd kalibriert werden.

    Ich sehe keinen Vorteil im Eversense, im Gegenteil.

    Einmal editiert, zuletzt von A_lex () aus folgendem Grund: Also aufgeladen muss was alle 1 1/2 Tage Kalibrieren morgen und Abends. Für mich ist das die bessere Lösung. Da ich die Pflaster zur jederzeit wechseln kann . Das System ist sehr genau. Hatte bis jetzt keiner Probleme gehabt. mit FSL 2 gab es nur Ärger zuletzt die Pflasterunverträglichkeit. Dexcom hielt bei mir nicht lange 5 Tage und das Ding war ab. Setzen und entfernen war ein Klacks. Auch hier keinerlei Probleme. Für MICH ist das System die bessere Wahl. Da muss aber jeder selbst für sich draus finden. Ich hatte alles durch, nur das Eversense XL hat es mit wirklich angetan.

  • Wenns laut Kasse nicht wirtschaftlich ist und du es trotzdem haben willst, dann steht es dir frei die Mehrkosten dieser Entscheidung gemäß §6 (6) Satz 1-3 der Hilfsmittelrichtlinie selbst zu tragen.


    Ich hätte beim Eversense eher "Schiss" vor der kleinen OP. Jau, dir klebt nix am Körper. Aber: Wehe da ist was dran, ein schneller Austausch ist halt nicht.

    Genau die TK teilte mir mit das Sie jetzt neue Verträge mit anderen Herstellern haben. Aufgrund der Wirtschaftlichkeit bekomme ich keine Folgeversorgung. Das gilt für alle Eversense Träger bei der TK ab den 1.05.2022


    Setzten und legen dauerte 15 Minuten relativ fix.

    Ausfälle die Mann hier immer wieder lißt hatte ich nicht gehabt. Im Gegenteil die Sensoren laufen durch.

  • Wie gesagt, wenn du das Eversense haben willst biete der Kasse an die Mehrkosten zur "angemessenen Grundversorgung" selbst zu zahlen. Rechtsgrundlage siehe oben. Ein "wir haben keinen vertrag mehr, das geht nicht" ist nicht.


    Ich zitiere wörtlich aus der aktuellen Richtlinie: "

    Zwischen mehreren gleichermaßen geeigneten und wirtschaftlichen Hilfsmitteln haben die Versicherten die Wahl. Wünschen der Versicherten soll bei der Verordnung und Auswahl der Hilfsmittel entsprochen werden, soweit sie angemessen sind. Wählen Versicherte Hilfsmittel oder zusätzliche Leistungen, die über das Maß des Notwendigen hinausgehen, haben sie die Mehrkosten und dadurch bedingte höhere Folgekosten selbst zu tragen."


    Wesentliches ist unterstrichen. Die Hilfsmittelrichtlinie ist eine Konkretisierung des Paragraph 5 SGB-V.


    Heisst: Die Auswahl des Hilfsmittels ist DEINE Wahl (natürlich nur sofern grundsätzlich erforderlich) und wenn du was besseres/teureres haben willst, dann hast du die MEHRKOSTEN zu tragen. Nicht "wenns nicht in unserem Katalog ist, zahlen wir gar nix". Genau wegen dieser Scheinargumentation habe ich mich mit der TK seit Ende 2014 wegen des Libres fast zwei Jahre lang gestritten. Und ich hab gewonnen, das waren für mehr als ein Jahr die damalige "Pauschale" die von der Kasse nachbezahlt werden durfte. Fordere auf jeden Fall einen rechtsmittelfähigen (negativen) Bescheid an, weil ohne den kannst du gar nichts machen. Wischi Waschi Aussagen und diesem am Besten am Telefon ist eine gängige Methode der Kassen mit Ablehnungen umzugehen. Weil ohne rechtsmittelfähigen Bescheid kannst du keine Klage einreichen.


    Mir haben "hier" ein paar nicht mehr anwesende Schlauberger erzählt was angeblich alles nicht geht und weshalb ich irre. Am Ende zog die Kasse den kürzeren. Keine Ahnung ob damals "Kassentrolle" dabei waren oder einfach Leute, die meinen dass jeder Brief einer versicherung bzw. eines Amtes schon seine Richtigkeit haben wird. Spoiler: Die TK hatte in meinem Fall schlicht Paragraphenbullshit geschrieben. Und übrigens Fristen verstreichen lassen, was am Ende (wahrscheinlich) ganz ohne jede Diskussion über die jeweilige Rechtsgrundlage zu einer Genehmigungsfiktion geführt hätte. Alleine aus formalen Gründen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Grounded ()

  • Wie gesagt, wenn du das Eversense haben willst biete der Kasse an die Mehrkosten zur "angemessenen Grundversorgung" selbst zu zahlen. Rechtsgrundlage siehe oben. Ein "wir haben keinen vertrag mehr, das geht nicht" ist nicht.

    Dann mach ich mal den Schlauberger.:geek:

    Die meisten werden die Mehrkosten von 2500 Euro pro Jahr nicht zahlen können und sind damit dann doch abhängig von dem, was die Kasse bewilligt. Und nicht jeder kann einfach mal auf gut Glück ein Jahr in Vorleistung gehen.

    Wenn du verloren hättest, dann wäre die Vorleistung weg gewesen. Wenn dich das nicht juckt, bist du finanziell zu beneiden.


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Naja, besondere Wünsche waren schon immer teurer. Warum sollte die Kasse 2500 Euro mehr zahlen, wenn man die gleiche Funktion mit einem wesentlich günstigeren Sensor erfüllen kann. Völlig rational betrachtet. Privat würde man das ja auch nicht machen, es sei denn, man hat sich nicht informiert. Eversense wird das merken, indem die Kunden weniger werden. Das nennt man Marktwirtschaft. Entweder sie passen den Preis an, wie das offenbar Dexcom bei manchen Verträgen / Kassen im Vergleich zum Libre macht oder sie sind weg vom Markt.


    Es gibt nur eine Begründung, mit der man den teuren Eversense durchsetzen kann: Nachgewiesene Plasterallergie gegen Libre UND Dexcom. Das ist eine medizinische Indikation, bei der die Mehrkosten übernommen werden müssen. Ansonsten muss man halt draufzahlen, wenn man Porsche fahren will.

  • Naja, besondere Wünsche waren schon immer teurer. Warum sollte die Kasse 2500 Euro mehr zahlen, wenn man die gleiche Funktion mit einem wesentlich günstigeren Sensor erfüllen kann. Völlig rational betrachtet. Privat würde man das ja auch nicht machen, es sei denn, man hat sich nicht informiert.

    Leider ein sehr gutes Argument. Allerdings fand ich den Eversense auch sehr gut. Leider habe ich nach der Übernahme keinen Arzt mehr gefunden, der ihn setzen wollte...

  • Wenn du verloren hättest, dann wäre die Vorleistung weg gewesen. Wenn dich das nicht juckt, bist du finanziell zu beneiden.

    Was sehr unwahrscheinlich war. Da die Grundversorgung mit wenigstens Messgerät/Lanzetten/Teststreifen hätte bezahlt werden müssen und die Kasse sich weigerte auch nur einen Cent fürs Libre hinzulegen weil angeblich "keine Kassenzulassung" oder ähnlicher Dummfug. Aber natürlich auch keine Teststreifen im klassischen Umfang gebraucht habe.


    Aber: Es ist hilfreich sowas im Zweifelfall finanziell wegstecken zu können. Mir wars das wert, weil damals voll in der Remission und quasi jeder Bolus einiges an "wieviel Eigeninsulin kommt heute dazu" Lotto beigetragen hatte. Und du ahnst was die Kurven zum Verständnis "was geht bei mir gerade ab" beigetragen haben.

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    Einmal editiert, zuletzt von Grounded ()

  • Hat bei mir lange gedauert, bis ich eine Diskussion zu dem Thema gefunden habe - aber besser spät als nie. Bin ebenfalls von der TK betroffen, bei der ich wie einige sicher auch unfreiwillig gesetzlich versichert bin. Zu einem vergleichbaren Zeitpunkt wie bei A_lex wurde die Folgeversorgung gestrichen. Die Begründung ist, dass Dexcom bei etwa halben Kosten ein vergleichbares Produkt hat.


    Da klebt schon was am Körper und das muss sogar ständig aufgeladen werden. Zudem will er dauernd kalibriert werden.

    Ich sehe keinen Vorteil im Eversense, im Gegenteil.


    Bei einer starken Pflasterallergie ist die Vergleichbarkeit jedoch nicht gegeben und Eversense ist das einzige CGM, das mit einem Fixierband pflasterfrei getragen werden kann. Versteht aber nur, wem bei Nutzung Freestyle Libre schon der gesamte Arm rot geworden ist und seit dem andere chronische Hautkrankheiten auftreten.


    Trotz Attest vom Internist/Diabetologen sowie einem Gutachten von einem privaten Hautarzt (bei einem Kassensitz bekommt man ja unmöglich einen Termin) hat die TK die Versorgung abgelehnt und legt es auf Klagen vor dem Sozialgericht an. Alternativ kann der Mehrbetrag übernommen werden (was das geringere Übel im Vergleich zu einem mühsamen und anstrengendem Prozess ist). Interessant hierbei ist, dass die genauen Inhaltsstoffe der Pflaster nicht publiziert werden, sodass eine exakte Benennung der betroffenen Materialien/Inhaltsstoffe nicht möglich ist, was die TK aber in ihren Schreiben fordert. Das könnte entweder Inkompetenz oder Kalkül sein.


    Fragt sich, ob es noch Kassen gibt, die weiterhin eine Versorgung anbieten? Ein Wechsel wäre in diesem Fall bares Geld wert und ansonsten sind die Leistungen mehr oder weniger identisch; hier könnte sich eine Kasse klar differenzieren und das Marketing-blabla von wegen digital und modern mit Taten belegen.

  • Moderator

    Hat den Titel des Themas von „TK lehnt die Folgeversorgung ab“ zu „TK lehnt die Folgeversorgung Eversense ab“ geändert.