Insulin und Gewichts zunahme

  • Kappa, vor einigen Jahren hat mein Endokrinologe und Diabetologe fest gestellt das meine Schilddrüse etwas zu klein ist und deswegen etwas wenig schilddrüsenhormon bildet daraufhin hat er mich mit L- Thyroxin eingestellt und kontrolliert alles regelnäßig. Sport mache ich fast täglich und meine Kalorienaufnahme ist ziemlich gleich seit Jahren. Weil ich eben auch viel Sport treiben und ich sonst auch immer Erfolge hatte bin ich ja so stutzig geworden als die Waage plötzlich ungewohnt mehr anzeigt. Es geht hier ja einigen so wie mir. Es ist für mich eine Herausforderung das irgendwie wieder in die Bahn zu kriegen. 😁

  • Ich benutze einen DIY Loop, habe auch dadurch zugenommen obwohl mein Hba1c sogar besser geworden ist und mein Insulinverbrauch annähernd gleich geblieben ist im Vergleich zur ICT..

    Vielleicht liegts an anderen Faktoren..

  • L-Thyroxin nehme ich übrigens auch wegen einer anderen Erkrankung, aber der TSH ist nicht so niedrig. Muss ich mal ansprechen beim Arzt.

    Das wird wenig nutzen, weil der Normbereich des TSH seit jeher und immer noch mit 0,3-4,2 zu groß bemessen ist. Deshalb werden Leute diagnostisch als gut bzw. in Ordnung eingestuft, obwohl es subjektiv nicht so ist und diffuse Beschwerden aufgrund einer individuellen Unterfunktion vorliegen.


    Wir haben das in einem anderen Thema ausführlich diskutiert und dort wurde dankenswerterweise ein Artikel aus der Ärztezeitschrift gepostet, worin für eine Reduktion der Obergrenze auf unter 2,0 plädiert wurde. Das hat mir in der Argumentation gegenüber dem Arzt sehr geholfen und meine Beschwerden sind bei einem TSH von 0,7 jetzt endlich weg.

    RE: Autonome Neuropathie (Diabetes ist gut eingestellt) oder Schilddrüse Schuld an Symptomen?


    Kappa, vor einigen Jahren hat mein Endokrinologe und Diabetologe fest gestellt das meine Schilddrüse etwas zu klein ist und deswegen etwas wenig schilddrüsenhormon bildet daraufhin hat er mich mit L- Thyroxin eingestellt und kontrolliert alles regelnäßig.

    Wenn diese „Einstellung“ anhand des Laborwertes erfolgt, muss sie aus dem oben genannten Grund subjektiv nicht unbedingt korrekt sein. Mein Arzt hat trotz „normalem“ TSH von ursprünglich 2,3 einer Einnahme von L-Thyroxin zugestimmt mit der Begründung, dass er keine Laborwerte sondern Beschwerden behandelt. Er erläuterte, dass man die richtige Dosierung individuell nur finden kann, indem man auf sein körperliches Befinden achtet und sich hieran orientiert. Wenn man zu viel L-Thyroxin einnimmt bzw. keines benötigt, wird man nervös, unruhig, hyperaktiv, kann schlecht schlafen und bekommt ggf. sogar einen zu hohen Puls. Wenn es einem trotz relativ niedrigem TSH gut geht, ist der Wert in Ordnung.


    Allerdings steht im Beipackzettel von L-Thyroxin ausdrücklich, dass es nicht zur Gewichtsreduktion geeignet sei. Über den Grund für diesen Hinweis kann man spekulieren. Bevor man zu diesem Mittel greift, würde ich erst die bekannten Methoden ausreizen.

  • Also ich nehme L-Thyroxin nicht zur Gewichtsabnahme, ich bin nicht nervös, ich kann gut schlafen und habe keine Probleme mit den Vitalwerten.

    Mein Problem ist gerade das sehr schnelle zunehmen vom Insulin. Ich hatte keine Gewichtsschwankungen und keine Gewichtsprobleme, ich hatte zwar einen schlecht einstellbaren Stoffwechsel und wie hier schon mehrfach geschrieben auch deswegen evtl. Keine Gewichtszunahme, aber ich möchte etwas finden, das ich nicht weiter zu nehme aber meine Werte gut sind. Ich treibe viel Sport und Licht esse nicht übermäßig, immer frisch und gesund. LG🙋

  • Friebi die richtige Balance in der Hormoneinstellung zu finden, kann ein langer Prozess sein und braucht viel Geduld. Auch die Schilddrüsenhormone wirken sich auf das Gewicht aus. Mit jedem Lebensjahr mehr sinkt zudem der Energiebedarf. Was jahrelang geklappt hat, klappt dann plötzlich nicht mehr. Du kannst nur weniger Energie zuführen, indem du zum Beispiel eine Mahlzeit auslässt. Die Alternative, den Blutzucker schlechter eingestellt zu lassen, rächt sich eines schlimmen Tages. An den Augen, an den Nieren, an den Füßen oder am Herz. Versuch mit deinem Arzt eine gute Einstellung zu finden, und Geduld mitzubringen. Und FDH. Mehr kann dir hier niemand raten. Insulin hält dich am Leben und gesund.

  • Du kannst nur weniger Energie zuführen, indem du zum Beispiel eine Mahlzeit auslässt.

    Ja. Oder indem man bei den Mahlzeiten die KH-haltigen Beilagen gegen Salat oder Gemüse austauscht. Das bedeutet dann nicht nur weniger Kalorien, sondern auch weniger Insulinzufuhr. Insulin ist als anaboles Hormon an der Gewichtszunahme direkt beteiligt.

    Siehe auch hier: https://de.myprotein.com/thezo…seres-anabolsten-hormons/


    Da haben wir als Diabetiker die Arschkarte gezogen, weil durch Insulin spritzen/pumpen mehr Insulin im Körper anflutet als bei Nicht-Diabetikern.
    Um da wieder rauszukommen, kann man versuchen Insulin zu sparen; natürlich ohne die BZ-Einstellung zu vernachlässigen.


    Viele Grüße
    Jörg

  • Generell kommt es auf die TDD an. Ich denke bei 30U täglich wird da nix gross passieren. Wenn natürlich manche 50-70U durch den Loop pumpen lassen, bleibt eine Gewichtszunahme mit der Zeit wohl leider nicht aus. Einzige Lösung wäre da die Zellen sensibler zu machen durch Sport z.B.

    Oder zum Testen mal eine kleine Dosis Metformin zusätzlich täglich einnehmen - ist halt wieder ein Medikament. :( Vielleicht gibt es da ja auch was pflanzliches, was etwas sensibler macht?

  • Chapter 11 Das hast du sehr schön zusammengefasst und formuliert. Ab 40 habe ich diesen Alterseffekt auch gemerkt und dass sich der Energieüberschuss aus der gewohnten Ernährung im Gewicht niederschlägt. Ab 50 wurde es dann immer deutlicher.


    Und nach etwa 30 Jahren stark vernachlässigtem Diabetesmanagement mit grottenschlechten Werten haben sich meine Nieren erstmals mit der Ausscheidung von Eiweiß gemeldet. Nach drastischer Verbesserung der Werte durch verschiedene Maßnahmen haben sich dann meine Nieren innerhalb von etwa zwei Jahren aber zum Glück wieder regeneriert. Ich denke, dieses Beispiel zeigt auch, wie sich die Vernachlässigung des Blutzuckers zugunsten eines perfekten Gewichts rächen kann und wie wichtig die Erzielung guter Werte auch mithilfe eines Loops ist.


    Ein möglicher Lösungsansatz für das Dilemma: In meinem Bekanntenkreis haben mehrere Nicht-Diabetiker mit dem Intervallfasten gute Erfahrungen auch hinsichtlich der Gewichtsreduktion gemacht, unabhängig von den anderen positiven Effekten. Diese Methode wird auch am Ende des oben von Joerg Moeller verlinkten Artikel zum Insulin als gutes Mittel zur Förderung der Fettverbrennung dargestellt.

  • Hallo an alle, ich bin neu hier und habe eine Frage zur T:Slimx2 Insulinpumpe. Seit Januar 2022 habe ich das neue Update für die Pumpe. Jetzt arbeitet die zusammen mit dem Dexcom Sensor. Der überträgt die Daten an die Pumpe und Sie wiederum reguliert die BZ Schwankungen mit Selbstäbdiger Insuligabe oder abschalten der Pumpe. Gibt es hier Jemanden der auch mit diesem System arbeitet und Erfahrungen hat? Meine eigentliche Frage ist, ob noch jemand Gewichtszunahme im Zusammenhang damit bei sich beobachtet. Ich habe von Januar bis jetzt Ende Juni 4 Kg zugenommen und habe sonst ein stabiles Gewicht. LG

    Hast du es schon einmal damit versucht, den "Schafmodus" rund um die Uhr laufen zu lassen?

    Da wird sanfter reguliert und nur die Basal-Insulinabgabe angehoben oder reduziert bis auf 0IE.


    Wenn Sport angesagt ist, stelle ich die Pumpe allerdings auf Standard oder "Bewegung".

    Bald feiere ich mein Goldenes Diabetesjubiläumg - wer feiert mit? :laub

    Spätschäden können gern an meiner Garderobe abgegeben werden - da hängen schon ein paar kleine.

  • Ja, gibt es (Erfahrung: t:slim)
    Hier ist aber das Problem der Gewichtszu- und Abnahme gefragt. Und wenn man die Berge und Täler mit Zusatzinsulin und Zusatzessen vermeiden kann, stimmt auch das Gewicht wieder.

    Bald feiere ich mein Goldenes Diabetesjubiläumg - wer feiert mit? :laub

    Spätschäden können gern an meiner Garderobe abgegeben werden - da hängen schon ein paar kleine.

  • Schön wär's, wenn es so einfach wäre.

    Sehe ich genauso. Ich tracke mein Essen sehr genau. 1500 bis max 1700kcal am Tag. Grundumsatz plus Sport und Bewegung auf Baustelle bin ich locker bei 2500 und mehr kcal.

    Ist berechnet sowohl von Sportmedizinern wie auch Arzt. Trotzdem nehme ich kaum ab. Ein Teil ist vermutlich auf Muskelaufaufbau und entsprechend Wassereinlagerung zurück zuführen. Der Rest keine Ahnung. Zumindest passen die Hosen noch trotz 8,5kg Gewichtszunahme nach 4 Monaten seit ED.


    Irgendwie schafft es meine Leber aus irgendwelchen Quellen den Blutzucker auch ohne Essen immer noch hochzujagen. Sprich mehr Insulinbedarf. Richtung Unterzucker geht es max nur wenn das Ljumjev vorm Essen anfängt zu wirken. Wäre ja froh wenn ich durch Sport den Insulinverbrauch etwas senken könnte. Trotz 20.000 Schritten am Tag, 20 bis 30km Mountainbike und je nach Tag noch irgendwelche Funsportarten tut sich Blutzucker technisch nix ;(


    Ich werde nächste Woche mal die Experten im Uniklinikum Heidelberg löchern was es alles sein könnte. Und welche Wechselwirkungen das Insulin ggf hat.

    Wenn man Knäckebrot isst, hört man nicht was die anderen Menschen um einen herum sagen. Ich esse jetzt sehr oft Knäckebrot! Knäckebrot ist super! :S

  • Bei Tim's Diagnose wurde ihm direkt gesagt das er wieder zunimmt.

    Aber schon komisch wie unterschiedlich das ist, gestern bisschen tretboot fahren, 2 Stunden später 2x niedrig Alarm.

    Spazieren gehen reicht schon um den Zucker runter zu bekommen.

  • Schön wär's, wenn es so einfach wäre.

    Da steht ein dickes "wenn" bei mir.

    Wenn das Wörtchen wenn nicht wär, wäre das mit dem Abnehmen leichter. Aber solange ich TIR von 98% bis 100% (tageweise, wenn :)alles klappt) habe, geht es mit dem Abnehmen.

    Bald feiere ich mein Goldenes Diabetesjubiläumg - wer feiert mit? :laub

    Spätschäden können gern an meiner Garderobe abgegeben werden - da hängen schon ein paar kleine.

  • Spazieren gehen reicht schon um den Zucker runter zu bekommen.

    Gerade Spazierengehen. Fahrradfahren (zumindest "my way") hingegen nicht.

    Seit ich mit einer alten Pulsuhr am Lenker unterwegs bin, komme ich dem aber auf die Schliche: niedriger Puls verstärkt die Wirkung des IoB (wehe, ich gehe auf dem Weg zur Arbeit einfach mal durch den Supermarkt), hoher Puls hingegen setzt so viel an Adrenalin frei, dass ich trotz IoB und ohne KH mit höherem BZ rauskomme.

    Und in meinem Alter sind anscheinend 135 bpm schon zu hoch :'-(

  • Das stimmt Steve8x8 . Ich habe mal in einer Schulung erfahren, dass ein Puls ab 140 den BZ ansteigen lässt.


    Mit Fahrrad fahren und Spaziergängen verhält es sich bei mir wie bei Dir.

  • Wie ist das dann, wenn man sein Fahrrad schiebt?;)


    Bei mir lässt jeder Spaziergang den BZ sinken und auch mit Banane und Traubenzucker bekomme ich es während des Laufens nicht hin. Beim Wandern ist es noch extremer. Allerdings merke mich nicht, dass sich mein Puls verändert.
    Und das Fahrradfahren geht bei mir mit ständigem Rückenwind und diese Art von Fahrradschieben soll wie Spazieren gehen sein?

    Aber wenn ich den BZ hoch bekommen habe, bleibt nach der Aktivität mein BZ oben - da kann ich Insulin geben wie ich will.


    Andererseits sinkt mein BZ regelmäßig, wenn ich dreimal vom Keller in den ersten Stock die Treppen laufe, da steigt aber auch der Puls? (Belastungs-EKG war unerwartet gut! Schaut mal auf mein Alter)?


    Und zum Gewicht nochmals: über einen längeren Zeitraum (mehrere Monate) bleibe ich konstant mit 85 kg und gehe auch mal auf 82 kg und 87 kg. Nach der t:slim mit Control-IQ habe ich 2 kg zugelegt. So IQ ist die t:slim nicht, darum mache ich lieber mit manueller Unterstützung das Control-IQ weiter und habe mein Gewicht wieder im Griff.

    Bald feiere ich mein Goldenes Diabetesjubiläumg - wer feiert mit? :laub

    Spätschäden können gern an meiner Garderobe abgegeben werden - da hängen schon ein paar kleine.

  • Das stimmt Steve8x8 . Ich habe mal in einer Schulung erfahren, dass ein Puls ab 140 den BZ ansteigen lässt.

    Das hat weniger mit dem Puls zu tun, als vielmehr mit dem, was den Puls in die Höhe treibt: Adrenalin, ein Stresshormon.

    Es ist evolutionsgeschichtlich extra dazu gedacht, Puls und Blutdruck zu steigern, um das Fluchttier 'Mensch' auf Flucht oder Kampf vorzubereiten.


    Eine weitere Wirkung des Adrenalins ist dann das Mobilisieren von Glukose aus den Reserven und das Ankurbeln der Gluconeogenese in der Leber. (Für Flucht und Kampf wird auch schnelle Energie benötigt).


    Und dass der BZ beim Spazierengehen, Wandern, Einkaufen usw., eher sinkt, liegt daran, dass hier eben Energie direkt verbrannt wird, ohne dass es für den Körper Stress bedeutet.


    Viele Grüße
    Jörg