Tipps und Tricks um Blutzucker im Bereich zu halten

  • Hi ihr Lieben,

    ich bin neu auf das Forum gestossen und habe mir hier schon einiges durchgelesen.

    Habe auch so eine Abstimmung entdeckt, wo ihr eure hba1c's eintragt, sehr interessant.

    Dabei habe ich gesehen, dass ein Großteil von euch in dem Bereich um 6,5 liegt. Mein hba1c liegt aktuell bei 7,1, aber nicht mit konstanten Werten, sondern leider viele Überzucker, die sich durch Unterzucker ablösen.


    Ich habe die AkkuCheck Insight und das Freestyle Libre und bin 22 Jahre alt. Im Rahmen meines medizinStudiums lerne ich super viel über die Folgeerkrankungen von Diabetes und in mir ist da eine monströse Angst, vor Allem wenn ich dann im Krankenhaus Typ1 Diabetikerinnen kennenlerne, die an einer terminalen Niereninsuffizienz leiden...


    Deswegen würde ich mich mega doll freuen, wenn ihr mir eure Tipss verraten könntet, wie ihr im grünen Bereich bleibt. Meine letzte Schulung ist auch schon ewig her, manchmal habe ich das Gefühl ich habe so grundlegende Sachen, an die man sich halten sollte, einfach vergessen.


    Liebste Grüße und schonmal vielen Dank !!

  • stiniboer: Bei mir hat das CGM (Dexcom G6) Wunder gewirkt - Du nutzt ja offenbar auch FS Libre. Achtest Du nicht auf den Trend/die Werte? Mit CGM hast Du doch beste Vorraussetzungen - Du mußt doch dann "nur" rechtzeitig reagieren. Wie ich grad sehe hast Du auch eine Pumpe - also mußt Du nichtmal (wie ich) den Pen auspacken sondern nur auf den Knopf drücken. Alternativ hast Du doch sicher auch Gummibären oder ähnliches immer griffbereit um in die andere Richtung zu korrigieren wenn notwendig.


    Mein HbA1c liegt seit ich das CGM nutze bei 5.0 bis 5.2 ... Wenn ich mal Werte >180 mg/dl sehe dann habe ich meistens schon vorher korrigiert und somit habe ich eigentlich nie solche Werte >20 Minuten.


    Fazit: Man muß "nur" auf sein CGM reagieren - dafür kannst Du ja auch die Alarme flexibel einstellen, so daß Du nicht ständig draufgucken mußt. Was auch hilfreich ist: EIne Smartwatch wo man die Werte schnell sehen kann.


    Mit Pumpe kannst Du ja (wenn Du das richtige Modell hast und wenn Du Spaß dran hast) sogar einen Loop, d.h. eine automatische Insulin-Regelung nutzen. Das machen hier im Forum einige - wenn ich eine Pumpe hätte, dann würde ich das auch tun.


    Viel Erfolg! Du schaffst es ganz sicher auch mit dem HbA1c <6.0 und darunter.

  • Ich konnte meine Spitzen im Bereich 'drüber' und 'drunter' dadurch minimieren, als ich mir den BZ live auf der Uhr verfolgen konnte.

    Leider ist der Hersteller (Abbott) nicht gewillt, diesem Wunsch beim FSL2 nachzukommen :cursing:

  • Hi,


    sei willkommen geheißen hier im Forum.


    Ich an Deiner Stelle würde mal mit den Basics beginnen. Zunächst Basalratentest und Basalratenoptimierung. Wenn damit die Nachtverläufe schön geworden sind, ist schon viel gewonnen.


    Danach BE-Faktoren prüfen und ggf. anpassen und SEA sofern möglich berücksichtigen.


    Dann auch die Korrekturfaktoren checken und sich bewusst machen, dass schon ein halbes bis ein ganzes TZ-Plättchen reicht bei Hypogefahr, sofern der Alarm passend eingestellt ist und berücksichtigt wird.


    Solltest Du mit der Insight und dem FSL loopen wollen, dann wären diese Schritte auch durchzuführen.


    Also eins nach dem anderen.


    Viel Erfolg und gute Werte

  • Zunächst Basalratentest und Basalratenoptimierung.

    Das!

    Danach BE-Faktoren prüfen und ggf. anpassen und SEA sofern möglich berücksichtigen.

    Auch das!

    dass schon ein halbes bis ein ganzes TZ-Plättchen reicht bei Hypogefahr,

    Ich nehme grundsätzlich nur 10gr Kohlenhydrate zu mir ob vorbeugend oder schon im Notfall. Es geht nicht unbedingt schneller nur weil man mehr reinschaufelt, aber nach hinten raus fangen die Probleme an.

    Dabei habe ich gesehen, dass ein Großteil von euch in dem Bereich um 6,5 liegt.

    Ein Großteil? Mitnichten! Du meinst eher die, die das dann auch da eintragen. Ich denke der Großteil ist auch hier im Forum eventuell besser als der Durchschnitt weil Sie sich damit auseinandersetzen. Aber die Dunkelziffer ist trotzdem hoch und jeder hat seine Problemchen. Und die, die mit oder ohne technische Hilfsmittel unter 6 liegen, kannst du wahrscheinlich an wenigen Hände abzählen.

    sondern leider viele Überzucker, die sich durch Unterzucker ablösen.

    Ja, wie oben schon erwähnt, Tests machen. Dadurch weisst du dann wieviel du wann brauchst und achte auf dein CGM, Trendpfeile um früh genug einzuschreiten.

    monströse Angst, vor Allem wenn ich dann im Krankenhaus Typ1 Diabetikerinnen kennenlerne, die an einer terminalen Niereninsuffizienz leiden...

    Leider habe ich schon Leute kennengelernt die nach 20 Jahre Scheisswerten nix haben und welche bei denen nach 5 Jahren und guten Werten die Wehwehchen anfangen. Da spielt auch viel Veranlagung mit.

    Mit Pumpe kannst Du ja (wenn Du das richtige Modell hast und wenn Du Spaß dran hast) sogar einen Loop, d.h. eine automatische Insulin-Regelung nutzen.

    Du hast zumindest alle Voraussetzungen für einen Loop schon da.

    Optimismus ist Mangel an Detailkenntnis

  • Meine größte Verbesserung hat ein simpler Bolusrechner gebracht. Wie oft hab ich unterschätzt wie viel Insulin noch aktiv war....

    Inzwischen mach ich das nur noch mit xdrip.

    In kombi mit ner Uhr hab ich damit die Werte relativ stabil im Griff

  • stiniboer: Bei mir hat das CGM (Dexcom G6) Wunder gewirkt - Du nutzt ja offenbar auch FS Libre. Achtest Du nicht auf den Trend/die Werte? Mit CGM hast Du doch beste Vorraussetzungen - Du mußt doch dann "nur" rechtzeitig reagieren. Wie ich grad sehe hast Du auch eine Pumpe - also mußt Du nichtmal (wie ich) den Pen auspacken sondern nur auf den Knopf drücken. Alternativ hast Du doch sicher auch Gummibären oder ähnliches immer griffbereit um in die andere Richtung zu korrigieren wenn notwendig.

    Doch, ich achte auf den Trend und die Werte, allerdings stresst es mich total doll, wenn der Pfeil so steil nach oben steigt, auch nach dem Essen und dann korrigiere ich meistens direkt aber trotzdem steigt der weiter und weiter. Häufig habe ich das Gefühl, dass erst wenn ich mich bewege, das Insulin ankommt. An manchen Tagen, kann ich so viel korrigieren wenn ich will und sobald ich dann aufstehe und zb eine runde spazieren gehe komme ich mega doll in Unterzucker. Hast du eine Ahnung woran das liegen könnte?

    Mit Pumpe kannst Du ja (wenn Du das richtige Modell hast und wenn Du Spaß dran hast) sogar einen Loop, d.h. eine automatische Insulin-Regelung nutzen. Das machen hier im Forum einige - wenn ich eine Pumpe hätte, dann würde ich das auch tun.

    Das mit dem Loop verstehe ich noch nicht ganz... scheinbar kann man sich den selber bauen? Ich dachte ich müsse das bei der Krankenkasse beantragen!

    Mein HbA1c liegt seit ich das CGM nutze bei 5.0 bis 5.2 ... Wenn ich mal Werte >180 mg/dl sehe dann habe ich meistens schon vorher korrigiert und somit habe ich eigentlich nie solche Werte >20 Minuten.

    Hui das freut mich mega doll für dich!!!! Träumchen wow, und du bist dann nicht häufig im Unterzucker?

  • Solltest Du mit der Insight und dem FSL loopen wollen, dann wären diese Schritte auch durchzuführen.

    Hi lieben Dank für deine Antwort !

    Ich höre heute tatsächlich zum ersten Mal davon, dass man sich diesen Loop selber bauen kann...geht das nur mit Android? das mit den Basalratentests etc muss ich unbedingt machen. Ich mache es zwar immer wieder, aber irgendwie baue ich es dann halt gar nicht in meinen Alltag ein und deswegen passt diese Basalrate dann irgendwie doch wieder nicht.

    Ausserdem habe ich das problem, dass mein Insulin häufig erst wirkt, wenn ich mich bewege also zb wenn ich einen hohen Wert korrigiere, ich aber dann direkt in den Unterzucker komme... kennst du das ?

  • Ein Großteil? Mitnichten! Du meinst eher die, die das dann auch da eintragen. Ich denke der Großteil ist auch hier im Forum eventuell besser als der Durchschnitt weil Sie sich damit auseinandersetzen. Aber die Dunkelziffer ist trotzdem hoch und jeder hat seine Problemchen. Und die, die mit oder ohne technische Hilfsmittel unter 6 liegen, kannst du wahrscheinlich an wenigen Hände abzählen.

    Danke das beruhigt mich so doll das zu hören. Hatte vorhin einen richtigen Meltdown als ich von den ganzen traumhaften Werten hier gelesen habe..

    Ja, wie oben schon erwähnt, Tests machen. Dadurch weisst du dann wieviel du wann brauchst und achte auf dein CGM, Trendpfeile um früh genug einzuschreiten.

    wie könnt ihr denn anhand der Trendpfeile abschätzen wie viel ihr korrigieren müsst? Weil manhcmal steigt der Zucker bei mir dann auf 300 und manchmal nur auf 180? Also wie viel spritzt ihr da generell?

  • stiniboer : Du bist seit 2011 Typ1-erin wenn ich das richtig sehe? Du studierst Medizin? Dann hast Du doch beste Vorraussetzungen - nach über 10 Jahren Training weißt Du doch (zumindest ungefähr) wie Du Dein Essen und Alltags-Effekte wie Bewegung/Stress etc einschätzen musst. Isst Du auch "alles" oder schränkst Du Dich sogar ein? Natürlich sollte man auch nicht übertreiben und eine halbe Tüte Gummibären oder Popcorn essen bzw. Cola trinken (außer bei Unterzucker, aber auch dann wie Du schon geschrieben reichen 10-20g KHum wieder in den Zielbereich zu kommen). Es sei denn, Du hast wirklich deutlich zuviel Insulin gegeben - dann kommt man wenn's blöd läuft in so einen Jojo-Effekt, das gilt es natürlich unbedingt zu vermeiden.


    Bei mir funktioniert das prima mit a) CGM beachten und zeitnah reagieren und b) nicht übertreiben, essen+trinken in Maßen


    Dank CGM kann man "vorausschauend fahren" und eben reagieren wenn der Trend in die falsche Richtung geht. Auch immer IOB und COB beachten - also "Insulin und Carbs on Board". Das kennst Du alles, oder?


    Wie fit fühlst Du Dich einen Teller mit Gemüselasagne einzuschätzen, wieviel g KH liegen auf dem Teller? Bist Du evtl. unsicher und spritzt eher zu wenig weil ggfls. zu vorsichtig? irgendwo dran muß es ja liegen - wenn Du länger, d.h. >2 Stunden >180 bist, dann ist es leider auch "normal" daß es dann etwas mehr Insulin braucht da wieder runterzukommen. Also daher: Garnicht erst dahin gehen - CGM beachten. Das ist bei mir der Schlüssel.


    Unterzucker habe ich seit dem CGM nur maximal 20-30 Minuten <70 mg -- auch hier wird mit Süsskram reagiert und dann geht's wieder hoch. Wie so oft gesagt: Rechtzeitig und mit Augenmaß reagieren und alles wird gut!

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  • Du hast hier schon ne Menge gute Tipps bekommen.

    Ich mache es deshalb mal kurz, und poste ne kleine Liste von Dingen die ich hilfreich finde.


    -RtCGM wie Libre3 oder das Dexcom G6, helfen einen besseren Überblick über BZ Werte zu bekommen, da das scannen entfällt.

    -Dich mit DIY closed Loop vertraut machen, oder einem komerziellen System.

    -Kohlenhydratreduktion, mehr Fett & Protein weniger KH.

    -FPE Berechnung lernen wenn noch unbekannt.

    -Zuerst Fett, Protein & Salat essen dann Kohlenhydrate, das verlangsamt den BZ Anstieg.

    -Niedrige Alarmgrenzen bei hohen Werten. Eher korrigieren.

    -Ausreichend Schlaf.

    -Hohe Werte über Nacht vermeiden.

    -Immer ein Auge auf Statistiken haben wie GMI, TIR, AGP, Standardabweichung.

    Der Hba1c hat imho. teilweise ausgedient. Durch diese Statistiken lernst Du von Tag zu Tag Deinen Diabetes besser zu managen.

    Einmal editiert, zuletzt von Hype ()

  • Doch, ich achte auf den Trend und die Werte, allerdings stresst es mich total doll, wenn der Pfeil so steil nach oben steigt, auch nach dem Essen und dann korrigiere ich meistens direkt aber trotzdem steigt der weiter und weiter. Häufig habe ich das Gefühl, dass erst wenn ich mich bewege, das Insulin ankommt. An manchen Tagen, kann ich so viel korrigieren wenn ich will und sobald ich dann aufstehe und zb eine runde spazieren gehe komme ich mega doll in Unterzucker. Hast du eine Ahnung woran das liegen könnte?

    Das ist halt der Nachteil mit CGM:

    Das man vor Augen geführt bekommt, dass es nach dem Essen häufig eine Spitze gibt und man die einfach auch mal aussitzen muss.

    Wenn du nämlich direkt nach dem Essen gleich wieder korrigierst, bevor die erste Dosis wirkt, ist der Unterzucker natürlich vorprogrammiert. Der würde dann auch ohne Bewegung kommen, nur wirkt das Insulin mit Bewegung stärker.


    Ich mache es zwar immer wieder, aber irgendwie baue ich es dann halt gar nicht in meinen Alltag ein und deswegen passt diese Basalrate dann irgendwie doch wieder nicht.

    Solange du ZickZack Werte hast, bringt ein Basaltest nicht viel.

    Und selbst wenn die Basalrate passt, wirst du mit überschießenden, doppelten Korrekturen Chaos produzieren.


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Doch, ich achte auf den Trend und die Werte, allerdings stresst es mich total doll, wenn der Pfeil so steil nach oben steigt, auch nach dem Essen und dann korrigiere ich meistens direkt aber trotzdem steigt der weiter und weiter. Häufig habe ich das Gefühl, dass erst wenn ich mich bewege, das Insulin ankommt. An manchen Tagen, kann ich so viel korrigieren wenn ich will und sobald ich dann aufstehe und zb eine runde spazieren gehe komme ich mega doll in Unterzucker. Hast du eine Ahnung woran das liegen könnte?


    welches Insulin hast du? Ich hatte das Problem früher bei Novorapid (Humalog dürfte ähnlich sein), weil es dann doch zu langsam wirkt und man Insulinstacking betreibt und dann später rauscht man in den Keller. Seit Lyumjev (Fiasp hat bei mir in der Pumpe nicht funktioniert) passiert das viel seltener, aber immer noch, vor allem an Tag 3 des (Teflon-)-Katheters. Ich gewöhne mir grad einen 2tägigen Wechsel an (und hoffe, dass die KK da mitspielt)


    Das mit dem Loop verstehe ich noch nicht ganz... scheinbar kann man sich den selber bauen? Ich dachte ich müsse das bei der Krankenkasse beantragen!


    über die KK geht das mit der Insight und dem Dexcom, Insight und Libre geht nur im diy und dabei lernt man echt nochmal ne Menge dazu...


    Mach nochmal ne Schulung, du darfst als gesetzlich Versicherte/r (?) alle 2 Jahre. Das nutze ich immer aus, weil es jedesmal noch ein kleines i-Tüpfelchen dazu gibt. Musst aber jetzt nicht denken, dass ich absolute Traumwerte hätte... gibt noch sowas wie Hormone, die voll gerne dazwischen funken (in meinem Fall)

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Meine letzte Schulung ist auch schon ewig her, manchmal habe ich das Gefühl ich habe so grundlegende Sachen, an die man sich halten sollte, einfach vergessen.

    Vergiss einfach das alles im Leben immer nach Plan läuft. Ich hab nen HbA1c von einer tiefen fünf. Klingt gut - gestern nur 50g KH aus 100g "glutenfreien Nudeln" ("Kichererbsen") mit Gorgonzolasauce zu Mittag gehabt. 6IE drauf, passt eigentlich "immer". Nur gestern nicht, ich hab zwei mal 3IE nachlegen dürfen bis ich wieder unter 100 war. Dafür hatte ich vorgestern mit 45g KH aus "Pommes" und gut Schweinesteak mit Kräuterbutter vom Grill. Eigentlich kommen "Pommes mit Steak" bei mir eher spät, klassischer Kandidat für einen Split-Bolus. War nachspritzenbereit" und es ist ausgefallen weil "ist nicht".


    Du musst IMHO im MITTEL nur leidlich im Lot sein. Und eben nicht ständig "übel" danebenliegen.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • stiniboer


    Ich denke, Du solltest versuchen, erstmal wieder Ruhe ins Ganze zu bringen. Es ist ja immer wieder das gleiche Spiel: Wenn das Schiff einmal schwankt, kommt es so schnell nicht wieder in die Spur, bei manchen dauert es ein paar Tage.... ich würde also ein paar "Disziplintage" einlegen: Möglichst wenig KHs, diese wirklich abwiegen - damit siehst Du auch gleich, ob die KH-Faktoren stimmen - und wenn KHs, dann möglichst langsame z.B. aus Vollkorn, Eiweißbrot, Vollkornknäckebrot, Vollkornnudeln 1 Tag vorgekocht, Vollkornreis 1 Tag vorgekocht, Kartoffeln ebenso 1 Tag vorgekocht. Snacks vermeiden.

    Es kann auch helfen, mal einen Fastentag einzuschieben und zumindest einen KH-freien Tag..... das bringt wieder Ruhe rein und ich glaube, man kommt gut kleineren Nachlässigkeiten auf die Spur, z.B. falsches Schätzen der KHs.... wenn man diese "Fehler" aufgespürt hat, kann man wieder etwas lockern.


    Wenn Deine Schulung lange her ist, wäre es auch nicht schlecht, nochmal eine zu machen.... manchmal ist man erstaunt, was man alles vergessen hat ;)... und neuere Erkenntnisse gibt es sicher auch


    Und gute Literatur wäre vielleicht auch eine Idee: Ich empfehle gerne

    Ulrike Thurm: CGM- und Insulinpumpenfibel


    Selbst ein Loop kann ja nur so gut arbeiten, wie er genaue Vorgaben bekommt.


    Alles Gute

  • Erst einmal haben alle Vorredner hier recht. ;)


    Das was helmama geschrieben hat lag mir 1 zu 1 auf der Feder. Das alles kann ich dir nur ans Herz legen!

    Teste den IC / ISF / Basalraten testen.

    - und vor allem, wie wirkt das Insulin bei DIR!

    Wie lange brauchen zb 10 KH bis deine Werte sich unter einer richtigen Basalrate nicht mehr den BZ hochtreibt.

    usw...


    Je kleiner die T.I.R Ist und der Zielwert umso besser der HbA1c.


    CGM mit mehreren Alarmen wären gut, wie Werte die noch vor der eigentlichen Alarmschwelle also vielleicht nicht 70 / 180 sondern 80 / 160 als Alarm setzen.

    Damit kannst du früher eingreifen und bis damit länger T.I.R und der HbA1c auf alle Fälle besser.


    Und ganz nebenbei Standart muss nicht immer stimme. Also nicht in Panik oder Verzweiflung geraten, wenn was nicht funktioniert.

    Es gibt viele Faktoren die den BZ verändern, nicht nur KH.

    Zb.

    Streß, Trauer, Wut, Freude, Wetter, Temperaturen, Bewegung, Hormone und nicht zu vergessen andere Erkrankungen, Medikamente und Gene!

    Es ist mit dem Diabetes ein wenig wie eine Mischung aus Schnitzeljagd, Detektivarbeit und ein unendliches Puzzel was am Anfang auf der Bildseite liegt und erst über die Zeit sichtbarer wird.


    Also, keine Panik und nicht so viel Druck!


    Gegen Spätfolgen kannst du im Grunde nur "hoffen' das richtige zu tun oder getan zu haben.

    .. So wirklich weiß niemand was die Folgen aufhält oder auslöst.


    Der erste Schritt zu einer höheren Wahrscheinlichkeit auf "geringe" Spätfolgen ist zu erkennen, das man etwas tun und immer neu lernen kann.


    Irgend wann entwickelt man ein Gefühl dafür, wann man viel mehr Insulin braucht oder wann man eher weniger braucht. Wann am Tag eine IE für 10 KH reichen oder wann es 2,5 sein müssen.


    Eine gute Sache um Mahlzeiten zu regulieren ist Dana Lewis.. eating soon Effekt. Oder das ganze Buch. 😉


    Ich guck später mal ob ich hier noch einen Link dazu setz kann. ( komme grad nicht an mein Archiv. 😉)

    Aber vielleicht ist ja auch einer schneller.


    Erst einmal genug..


    Bis dahin, bleib dran und nicht verzweifeln, es gibt immer einen Weg. 😁


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


    DanaRS 08/19 - nightscout 10/19 - Dexcom G6 + AAPS + xdrip 11/19 - Closed Loop 02/20 - SonyXA2 /Sony10iii- SonySWR50



    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant

  • Dank CGM kann man "vorausschauend fahren" und eben reagieren wenn der Trend in die falsche Richtung geht. Auch immer IOB und COB beachten - also "Insulin und Carbs on Board". Das kennst Du alles, oder?

    Hello vielen Dank für deine Antwort, nein das kenne ich nicht.

  • Im Rahmen meines medizinStudiums lerne ich super viel über die Folgeerkrankungen von Diabetes und in mir ist da eine monströse Angst, vor Allem wenn ich dann im Krankenhaus Typ1 Diabetikerinnen kennenlerne, die an einer terminalen Niereninsuffizienz leiden...

    Es gibt auch Gegenbeispiele, ich bin eins davon, deshalb ist die Angst nicht unbedingt gerechtfertigt. Ich hab mich 30 Jahre lang nur beiläufig um den Diabetes gekümmert und hatte grottenschlechte Werte mit einem HbA1 von 8-9 %. Als junger Mensch war die Motivation nicht sehr hoch, warum auch, es ging mir ja gut – hoher Blutzucker tut nicht weh, der Körper gewöhnt sich dran. Ansonsten waren die Blut- und Urinwerte bestens, die Augen in Ordnung. Bis sich dann erstmals die Nieren gemeldet haben und Eiweiß im Urin gemessen wurde. Das war für mich der Schuss vor den Bug, dass etwas geändert werden muss.


    Im ersten Schritt haben der Sensor, mehr Aufmerksamkeit und Disziplin schon sehr viel gebracht. Im zweiten Schritt reduzierte ein schnell wirksames Insulin (zunächst FIASP, jetzt Lyumjev) die starken Anstiege nach dem Essen. Anstiege über 200 sind damit eine Seltenheit, bei nicht allzu schnellen KH und mit etwas verzögerndem Fett bleibt es meist unter 160. Insgesamt kam ich damit auf einen HbA1c um 6,3 %. Nach zwei Jahren bestand keine Albuminurie mehr, die Nieren hatten sich regeneriert.


    Allerdings wurde dann eine leichte Retinopathie am Rand der Netzhaut in beiden Augen festgestellt, ohne Notwendigkeit einer Behandlung. Der Augenarzt meinte, dass das infolge einer drastischen Verbesserung der Werte temporär vorkommen kann und nur beobachtet werden muss. Tatsächlich, ein Jahr später war die Retinopathie von selbst verschwunden.


    Ich will damit nicht sagen, dass man den Diabetes ruhig schleifen lassen kann. Die Motivation, sich schon in deinem Alter intensiv damit zu beschäftigen und gute Werte anzustreben, ist sehr gut und wichtig. Die heutigen technischen Möglichkeiten helfen dabei. Aber mach dir damit keinen Stress und genießt dein Leben. Wenn es einen erwischt, ist es in hohem Maße Schicksal.


    Und immer hinterfragen, ob da wirklich ein Typ 1 oder ein Typ 2 an der Dialyse hängt, häufig ist nur von einem „Diabetiker“ die Rede. Ich hab den Eindruck, dass Typ 2er viel häufiger von schweren Folgeschäden betroffen sind, wahrscheinlich weil die Erkrankung meist über viele Jahre unentdeckt bleibt. Bei uns Typ 1er ist zwar die Therapie schwieriger und komplexer, wir haben aber den Vorteil, dass die Erkrankung in der Regel sofort auffällt und behandelt wird.

    wie könnt ihr denn anhand der Trendpfeile abschätzen wie viel ihr korrigieren müsst? Weil manhcmal steigt der Zucker bei mir dann auf 300 und manchmal nur auf 180? Also wie viel spritzt ihr da generell?

    Wie schon erwähnt, kann da ein Bolusrechner sehr helfen. In der kostenlosen App Diabetes:M oder in der kostenpflichtigen Pro-Version von Mysugr sind solche Rechner enthalten, die das momentane aktive Insulin (IOB) und die noch aktiven Kohlenhydrate (COB) berücksichtigen und entsprechende Korrekturvorschläge machen.


    Das beste Tool für Diabetiker ist aber die App xDrip. Die zeigt die Sensorwerte, auch vom Libre, kontinuierlich an, kann diese kalibrieren, beinhaltet aussagekräftige Statistiken und kann die Werte per Bluetooth an viele verschiedene Uhren (auch das preiswerte Mi Band) weiterleiten. Die genialste Funktion ist aber die Vorhersage-Simulation von xDrip. Bei richtiger Konfiguration wird nach Eingabe der KH und IE der voraussichtliche zukünftige Blutzuckerverlauf grafisch angezeigt und mit den Sensorwerten ständig aktualisiert. Läuft die Vorhersage aus dem Zielwert, werden Korrekturvorschläge (zusätzliche IE oder KH) errechnet und angezeigt. Das ist zwar nicht immer 100 % korrekt, aber sehr sehr hilfreich, um früher zu reagieren. Seit ich xDrip bzw. die Vorhersage nutze und die Werte auf einer Uhr habe, hat mein HbA1c ohne Pumpe eine 5 vor dem Komma und die TIR liegt bei etwa 90%.

    Xdrip+ Vorhersage - Bolus Assistent


    Den Libre2 mit xDrip koppeln ist nicht ganz einfach, weil der Hersteller die Sensorwerte verschlüsselt hat. Es geht aber auf verschiedenen Wegen, mit der gepatchten LibreLink App, dem Zusatzalgorithmus OOP 2 oder der App Juggluco, was hier im Forum in speziellen Themen behandelt wird. Auch für den Libre 3 gibt es bereits hier beschriebene Lösungen, die Zusatzapps LLUClient oder Free Three (lokale Datenübertragung auf gerooteten Handys). In der neuesten xDrip-Version ist sogar die Datenquelle „Web Follower“ für den Libre integriert, die keine Zusatzapps mehr braucht und sich die Sensorwerte bei Internetverbindung aus der Abbott-Cloud Libre view holt– nur können die (noch) nicht kalibriert werden.

  • bau dir die patched-App für den Libre 2 (ich bin sicher, dass Kappa dafür sofort wieder die Anleitung parat hat :* - hat er nämlich immer :D ) und binde den Libre an xDrip - du wirst Augen machen, was damit alles geht... Bolusrechner, Vorhersage des Glucoseverlaufs, Korrekturempfehlungen, Statistiken für den Überblick, mit einer Anbindung an Nightscout hättest sogar traumhafte Auswertungen (und das bräuchtest du eh für die diy-Loop)

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • welches Insulin hast du? Ich hatte das Problem früher bei Novorapid (Humalog dürfte ähnlich sein), weil es dann doch zu langsam wirkt und man Insulinstacking betreibt und dann später rauscht man in den Keller. Seit Lyumjev (Fiasp hat bei mir in der Pumpe nicht funktioniert) passiert das viel seltener, aber immer noch, vor allem an Tag 3 des (Teflon-)-Katheters. Ich gewöhne mir grad einen 2tägigen Wechsel an (und hoffe, dass die KK da mitspielt)

    Ja genau, ich habe novorapid und ja ich habe auch das Problem, dass die teflon Katheter am 3. Tag schon anfangen nicht mehr richtig zu sitzen... so frustrierend wow. Habe jetzt auch mit akku check gesprochen, dass die meiner krankenkasse sagen, dass ich alle 2 Tage wahrscheinlich wechseln muss. Lyumjev ist ein Insulin, was noch schneller wirkt?

    Mach nochmal ne Schulung, du darfst als gesetzlich Versicherte/r (?) alle 2 Jahre. Das nutze ich immer aus, weil es jedesmal noch ein kleines i-Tüpfelchen dazu gibt. Musst aber jetzt nicht denken, dass ich absolute Traumwerte hätte... gibt noch sowas wie Hormone, die voll gerne dazwischen funken (in meinem Fall)

    Ja muss bei meinem Diabetologen da leider maximal hinterherrennen. Habe aufgrund meines Studiums meinen Arzt gewechselt und der ist irgendwie nicht so motiviert. Bin seit zwei Jahren für eine Schulung angemeldet und dann kommt die doch irgendwie jedes mal nicht zustande. Werde da nochmal nachbohren !!