Tipps und Tricks um Blutzucker im Bereich zu halten

Falls dir die Sache stressmäßig über den Kopf wächst, wäre vielleicht eine kurze (einwöchige) stationäre DM-Schulung eine Hilfe. Ich hab das nach Diagnose und vor zwei Jahren für die Pumpe gemacht und fand es super hilfreich. Da kann man sich der Moderation der Fachkräfte überlassen und als Ergebnis hat man hinterher eine einigermaßen passende Basalrate und Bolusfaktoren. Außerdem kann man mit anderen Typ1ern direkten Kontakt bekommen und diskutieren, wer was wie macht. Zusätzlich zum üblichen Schulungskram, der zwar nichts wirklich neues mehr bringt, aber vielleicht die Motivation, sich mit Spezialitäten wie z.B. Fett-Protein anzufreunden.

Ich finde, man sollte sich dafür auch nach jahrelanger Erfahrung nicht "zu fein" sein, wenn man zuviele Baustellen gleichzeitig hat. Wenn dann nämlich die basics wieder passen, kann man auch leichter ein Projekt wie Loop angehen.

Übrigens habe ich nachts auch (meistens nur kleinere) Schwankungen, trotz Loop. Ich kann auch gut sehen, wann ich ins Bad getorkelt bin!

Zitat von stiniboer

Ja ihr habt beide Recht. Habe aus Versehen für diese harten kleinen Brezeln quasi gespritzt. Das wird mir auf jeden Fall nicht nochmal passieren. Habe mich schon gewundert, seit wann eine Brezel 8BE hat, weil ich häufig Brezeln esse und ich sonst auch immer so für 4BE gespritzt habe. Aber seit paar Tagen vertraue ich gar nicht mehr auf meine "Erfahrungen" sondern recherchiere extra nochmal, wie viele KH etwas hat und deswegen habe ich mich da durch meinen Recherchefehler so verschossen gestern.

Google?

Google hat ne andere Lebensmittel Tabelle, da die auf eine amerikanische Datenbank zugreifen.

Die Angaben stimmen deshalb nicht.

Dann scher ich mal etwas aus:

Ich würde erstmal versuchen Ruhe reinzubringen, nicht an verschiedenen Baustellen gleichzeitig arbeiten.

Natürlich nicht für den Rest des Lebens, sondern jetzt mal als Übergang:

• Ich würde zu festen Essenszeiten feste BE Mengen essen mit gut berechenbaren Kohlenhydraten, nicht unbedingt jetzt Neues ausprobieren.
• Ich würde grundsätzlich erst ab 250 mg/ dl korrigieren, und erst 4 Stunden nach der letzten Dosis. Du musst dem Insulin auch Zeit geben zu wirken.

Dann ist der Zucker halt erstmal eine Zeit zu hoch, du verhindert damit aber das Aufschaukeln. Wenn der Zucker halt mal 2 Wochen bei einem Durchschnitt von 180 mg/dl liegt, dann ist das sogar für deine Gefäße besser als ständige Schwankungen.

Wenn du dich abwechselnd in den Unterzucker reinkorrigierst, dich dann wieder hochfrisst und dann wieder runterkorrigierst, kannst du gar nicht mehr beurteilen, ob jetzt der SEA falsch war, die Basaldosis, die Kohlenhydratmenge, oder sonst irgendwas.

Wenn alles zur Ruhe gekommen ist, musst du natürlich bei der Basalrate anfangen, die ist das Fundament.

Soweit erstmal, ich muss wieder zur Arbeit. Später vielleicht noch mehr.

LG

zuckerstück

Zitat von Kappa

Bolusrechner mit einer verlässlichen Anzeige des IOB sind in den kostenlosen Apps Diabetes:M und xDrip+ sowie der kostenpflichtigen Pro-Version von mysugr. Aber die gibt's meines Wissens alle nur für Android. Ich befürchte, was Diabetes-Technik betrifft, ist man mit iOS ziemlich aufgeschmissen.

Diabetes:M und MySugr gibt es auch für Apple

Zitat von stiniboer

Genau, ganz blöder Fehler. Naja, das wird mir so nicht nochmal passieren.

Ich nutze auch oft fddb (gibt es als App und über Internet, da kann man sich gut auf die KH-Angaben verlassen)

Zitat von stiniboer

das Libre zeigt aber Schwankungen zwischen 80-120 an in der Nacht,

Ich vergleiche diese Schwankungen mit der Schlafintensität, die meine Garmin-Forerunner aufzeichnet.

Bei geringer Schlafintensität bewege ich mich wohl mehr und habe dann auch diese Schwankungen, die ich darauf zurückführe, dass ich auf dem Sensor liege.

Zitat von stiniboer

Hubi danksehr, ja ich bemühe mich auch aktuell um eine Schulung. Ich weiß zwar noch nicht so ganz, wie ich an eine stationäre Schulung rankomme, aber werde auch das heute meinen Diabetologen fragen. In der Praxis war schon mehrfach eine geplant und dann wurde die jedes Mal wieder abgesagt

Verschreibt dir dein Diabetologe. Hier gibt's verschiedene Erfahrungen, wo es gut war. Mir hat bislang die Diabetologie im Krankenhaus Sachsenhausen in Frankfurt/M sehr weitergeholfen. Die sind sehr fit und der Standort mitten in der Stadt ist auch cool, wenn man mal vor die Tür gelassen wird.

Zitat von stiniboer

Genau, ganz blöder Fehler. Naja, das wird mir so nicht nochmal passieren.

Ja, die haben amerikanische BE und da sind 15Gramm Kh eine BE (keine Broteinheit sondern Berechnungseinheit).

Aber eine 100g Bretzel bleibt eine 100g Bretzel.

Nur kommt mir das komisch vor, dass eine Bretzel 100 g wiegen soll oder gar 100g Kh hat?

Nach meiner "mylife.de-Tabelle" haben Roggenbrot, Weizenvollkornbrot und auch Bretzeln ca. 45% verwertbare Kohlenhydrate.

Da müsste ja die abgebildete Bretzel über 200 Gramm wiegen oder (bei 100g Gewicht) 45 Gramm Kohlenhydrate enthalten. Das wäre gerade eine Mahlzeit für mich also bestens.

Das nächste mal wiege ich so eine Bretzel.

Zitat von stiniboer

Leider habe ich heute für mich super schlimme Neuigkeiten erhalten. Ich habe eine Mikroalbuminurie mit 150mg gehabt. Ich bin unendlich traurig darüber. Mein Arzt hat mir jetzt ein ACE-Hemmer verschrieben und gesagt, wenn ich das mit dem Diabetes so wie aktuell weiterführe kann das wieder weggehen.

Habt ihr damit Erfahrungen? Ich bin gerade am Boden zerstört und kann nicht aufhören mir sorgen darüber zu machen. Geht das wieder weg?

hba1c daür bei 6,8...

"Of note, in the 10 years following the first appearance of persistent microalbuminuria, regression to normoalbuminuria occurred in 40%, with 28% developing proteinuria and 4% ESRD. Use of intensive insulin therapy and lower HbA_1c levels were associated with better renal outcomes. This confirms reports from other cohorts that, even after persisting for several years, microalbuminuria may revert to normal [21]. Thus, the data suggest that microalbuminuria is being delayed or prevented, particularly by intensive glucose management, and that rates of regression from microalbuminuria to normal albumin excretion are much higher and progression rates to proteinuria lower than first believed."

https://link.springer.com/article/10.1007/s00125-012-2606-1

Aber ganz ehrlich, ich glaube nicht das ein Hba1c von 6.8 auf lange Sicht, ein gesunder Wert ist. Besonders wenn dieser einhergeht mit starken BZ Schwankungen.

Ein erhöhtes Risiko für Folgekomplikationen beginnt schon ab einem Hba1c von 5.0%.

https://link.springer.com/article/10.1007/s00125-012-2606-1

Dein Ziel sollte sein, deinen Hba1c so weit zu senken, wie Dir das möglich ist, mit einer möglichst geringen Schwankungsbreite.

Zitat von Hype

Ein erhöhtes Risiko für Folgekomplikationen beginnt schon ab einem Hba1c von 5.0%.

Ich hab das Gefühl, je länger du hier unterwegs bist, desto niedriger wird deine Definition von einem gesunden HbA1c.

Wo in deinem Link finde ich denn die 5%? Hab sie grad beim Durchscrollen nicht gefunden und will nicht ewig suchen.

Zitat von TryHarderFish

Ich hab das Gefühl, je länger du hier unterwegs bist, desto niedriger wird deine Definition von einem gesunden HbA1c.

Wo in deinem Link finde ich denn die 5%? Hab sie grad beim Durchscrollen nicht gefunden und will nicht ewig suchen.

Zitat von Hype

Na ja, aus der oberen Grafik kann man maximal ableiten, „je höher der HbA1c, desto höher das Risiko für Atherosklerose“. Wahrscheinlich könnte man die Skala auch noch nach links verlängern und dann auf einen „besten“ HbA1c von 4,6% statt 5% oder sowas kommen, weil damit das Risiko nochmal geringer wäre.

Hier steht auch nichts von Diabetikern, von daher gehe ich davon aus, die Studie hat auch und vor allem Stoffwechselgesunde einbezogen. Das kann man natürlich überhaupt nicht vergleichen, da Gesunde nicht unterzuckern. Ich bin mir ziemlich sicher, dass bei Diabetikern eine stabile 6% deutlich besser ist als eine 5% mit häufigen Unterzuckerungen.

Hype

Kannst du vielleicht das Original mal verlinken, ich sehe da nämlich nichts (bin stark kurzsichtig).

stiniboer

Zitat von stiniboer

Mikroalbuminurie mit 150mg

Hast du deine Periode gehabt? Dann ist der Wert dadurch bedingt.

Weil von jetzt auf gleich 150mg/l ist schon ungewöhnlich. Außerdem sollte die Diagnose erst nach zwei auffälligen Werten im Abstand von 2 bis 4 Wochen gestellt werden.

LG

zuckerstück

Zitat von TryHarderFish

Ich bin mir ziemlich sicher, dass bei Diabetikern eine stabile 6% deutlich besser ist als eine 5% mit häufigen Unterzuckerungen.

Ist es natürlich.

Aber ein Hba1c im unteren 5% Bereich läßt sich auch ohne schwere oder häufige Unterzuckerungen erreichen.

Zitat von Hype

Ist es natürlich.

Aber ein Hba1c im unteren 5% Bereich läßt sich auch ohne schwere oder häufige Unterzuckerungen erreichen.

Schließ bitte nicht von dir allgemeingültig auf alle anderen.