Verdauungsstörungen & Blutzucker

    Hello ihr,

    Ich habe mal wieder eine Frage. Ich bin aktuell bei meinen Eltern zu Besuch, weil mein Semester vorbei ist und ich habe eh immer Probleme mit der Verdauung (glaube das ist einfach stressinduzierter Reizmagen/darm oder eine chronische leichte Gastritis), aber hier ist es seit paar Tagen besonders schlimm und ich habe das Gefühl, dass dadurch meine Magenmotilität irgendwie eingeschränkt ist und das Essen ganz anders resorbiert wird. Hatte das jetzt schon einige Abende, an denen ich Kohlenhydrate gegessen habe, dass mein Insulin nach dem Spritzen so angekommen ist, als hätte ich nichts gegessen, ich dann mehrere Stunden gegen Unterzucker anessen musste und dann kommt das alles geballt so nach 3-4 Stunden erst an. Letzte Nacht war ich die halbe Nacht wach und musste super viel spritzen, damit der Zucker nicht völlig durch die Decke geht .. in der einen Nacht bin ich dann auch tatsächlich zum ersten Mal seit einer Ewigkeit mit einem Wert von 300 aufgewacht.

    Ich esse hier nichts anderes als bei mir zuhause, aber irgendwie habe ich halt das Gefühl dass das total zeitversetzt resorbiert wird. Kennt jemand das Problem und könnte mir weiterhelfen, oder Tipps bzgl des Spritzens geben?

    Ich habe schon versucht noch mehr zu trinken und nehme Flohsamenschalen seit paar Tagen, aber irgendwie ist das dennoch sehr problematisch.


    Liebsten Dank schonmal für eure Hilfe

    Lg stiniboer :)

    Die von dir in Erwägung gezogene "chronische leichte Gasttitis" dürfte unter Gegenanzeigen laufen für die Einnahme der Flohsamenschalen.

    Also wenn man Unterzucker bekommt, ist dies m.E. das Schlechteste. Da würde ich dann abends eher später und erst mal nur die Hälfte spritzen. Die andere Hälfte dann, wenn ich sehe: die Kohlenhydrate kommen an.


    Dann wäre die Frage, wie kurbele ich die Verdauung abends an? Was liegt da eventuell im Magen noch queer? Flohsamen wird die Verdauung von KH's eher nicht beschleunigen. Mir fallen da die bekannten 1000 Schritte ein.


    Ich esse (spät) abends einfach ""keine"" Kohlenhydrate mehr. Torte kann man den ganzen Tag über futtern, muss man nicht unbedingt abends auch noch essen. Käse, Steaks, grüner Salat mit Essig und Öl, Mandeln sind auch mal drin.


    Ich gehe zu Bett, wenn ich ziemlich sicher bin, dass sich keine KH's mehr mucksen werden.


    Zitat


    in der einen Nacht bin ich dann auch tatsächlich zum ersten Mal seit einer Ewigkeit mit einem Wert von 300 aufgewacht


    Gut, wenn ich gesündigt habe: Ich habe nachts einen Alarm ab 130 und eine Korrekturspritze, die mich von 130 auf 80 bringen sollte auf dem Nachttisch. Wenn das dann immer noch nicht helfen sollte..dann fluche ich Morgens einfach ein bisschen zum Ausgleich

    Flatten the curve!

    Haha 1

    Geht mir ähnlich, wobei ich "Zentrum der Gesundheit" nicht gerade als 1a Quelle erachte.


    Ich sehe den Punkt hinsichtlich Insulin nicht in "Flohsamenschalen", sondern wie schnell und mit welchen Fettmengen die eingenommen wurden. Weil das massiv die Magenentleerung beeinflusst.


    Beispiel: Nehme 50g KH aus

    (a) Brioche-Brot

    (b) Haferflocken

    (c) Pommes


    Erstes ist des Teufels, das zweite passt und das dritte schiesst mich fast in einen UZ weil die wegen Fett und Fleisch eher "spät" kommen. Thema Split-Bolus.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

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    Ich habe wegen meinem Morbus Crohn ja sehr häufig Verdauungsprobleme und das von dir beschriebene Phänomen. In solchen Phasen habe ich mir folgende Strategie angewöhnt immer mit Blick auf die Sensorkurve:


    - dualer Bolus mit 50% sofort und 50% über 3 Std. verteilt. Je nach Verlauf spritze ich ohne SEA oder erst nach dem Essen.

    - sollte während dem dualen Bolus der Blutzucker zu stark abfallen, spätestens wenn er unter 100 fällt, stoppe ich den dualen Bolus und merke mir den Rest. Diesen gebe ich erst später ab, wenn der Blutzucker wieder deutlich steigt.

    - Wenn ich beim Bolus abbrechen zusätzliche KEs essen musste, gebe ich hierfür später auch das passende Insulin zusätzlich zum restlichen dualen Bolus.



    Ist der Blutzucker lange in der Nacht zu hoch, aktiviere ich zudem eine erhöhte temporäre Basalrate (in meinem Fall 150% oder 200%, jedoch habe ich eine sehr geringe Basalrate) und schalte den Hypoalarm auf 120 oder 140. Wird der Hypoalarm ausgelöst, beende ich die temporäre Basalrate.

    July95 danke danke danke für die wertvollen Tipps und dass du mein Problem nachvollziehen kannst !


    Aox ich nehme die Flohsamenschalen, um meine Darmtätigkeit anzuregen. Ich habe das Gefühl, dass wenn es im Darm schon tagelang staut, dass es mit der Verdauung von neuem Gegessenen auch nicht allzu gut funktioniert :(

    stiniboer ich habe bei meinen Eltern auch immer "latenten" Stress - ist besser geworden aber einige Tage würde ich nicht überstehen hinzu kommt das meine Mutter immer Zeug ins Essen mischt, was ich nicht mache zB. Honig, Graupen oder Mehlschwitze - sie sagt es manchmal aber ich kann es nicht einschätzen, ob es gravierend oder nicht ist. Außerdem immer der Druck "aufzuessen" bzw. die extra für mich gemachten Sachen (Ente:bigg) auch zu schätzen.


    Meine Eltern sind über 80 und ich versuche das einfach über mich ergehen zu lassen und meinen BZ hinterher wieder zu korrigieren. Aber man kann eben nichts aus seiner Haut. Ich würde definitiv nach einigen Tagen wieder Reizdarm bekommen.

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

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    Ich hab die letzten zwei Wochen auch Probleme, die ich sonst nie habe. Ich vermute, es liegt an der extremen Hitze und deshalb noch zu wenig Flüssigkeit, obwohl ich schon viel trinke. Zu wenig Flüssigkeit scheint die Verdauung zu verlangsamen.


    Dazu hatte ich zweimal starke Übelkeit und dachte erst an eine Infektion. Jetzt hab ich gemerkt, dass es an einem neuen Getränk mit Süßstoff lag, das ich ausprobiert hatte. Isst oder trinkst du bei deinen Eltern vielleicht andere Sachen als sonst?

    Vielleicht liegt es auch daran, dass deine Prüfungen vorbei sind und du langsam runter kommst.

    Bevor du jetzt was schlimmeres vermutest, würde ich das erst Mal in Ruhe beobachten.

    Bei mir war es genauso, die Ferien haben begonnen und mein Körper musste erst Mal runterfahren.

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

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    Moin,

    was du beschreibst habe ich seit vielen Jahren schon. Das ganze wird meistens nicht besser wenn man alles so weiter macht.

    Der Ärzte meinten vieles dazu. Zb. es wäre ein diabetische Magen, meine Perestaltik wäre eingeschränkt, ein Reizdarm, eine Gastroparese... etc.

    Wobei die Gastroparese am ehesten zutrifft.


    Allerdings sollte man auch andere Faktoren berücksichtigen wie zb eine Fructoseintoleranz oder Laktose Unverträglichkeit.

    Oft kommen hier mehrere Dinge zusammen.


    Helfen tut meist (ein wenig)

    ungefähr gleiche Tagesabläufe. Die letzte Mahlzeit am Tag so früh es geht zu sich zu nehmen.

    Man könnte ua auch nach dem Essen etwas Bewegung einplanen.

    Und man sollte herausfinden, welche Lebensmittel einem besser bekommen und welche eher nicht. Dazu hilft es ein paar Tage ein Essens-Tagebuch zu führen und seine körperlichen Anzeichen dazu.

    Dann stellt man oft fest, besonders schlecht geht es mir nach XX Lebensmittel und kann es dann erstmal weglassen.


    Ich habe zb zusätzlich noch eine Fructoseunverträglichkeit und eine angehende Laktose-Unverträglichkeit.

    Hier gibt es Bücher oder auch Blogs zu aus denen man Tipps und Vorgehensweisen bekommt. Wie zb eine Karenzzeit für zb Fructose oder ähnliches zu machen, damit sich der Magen-Darmtrakt wieder beruhigen kann.


    July95 hat ja schon gut beschrieben wie man dann spritzen kann. Also den Bolus splitten oder mit Pumpe auch verlängern.


    Du könntest auch mal ausprobieren wie du mit Teil- Fasten klar kommst 16/8 oder wenigstens 12/12.


    Und beobachten was wie wann ist wichtig. War Alkohol im Spiel, gab es was Süßes oder fettig mit vielen KH.. usw.


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


    DanaRS 08/19 - nightscout 10/19 - Dexcom G6 + AAPS + xdrip 11/19 - Closed Loop 02/20 - SonyXA2 /Sony10iii- SonySWR50



    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant

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    Ich würde es erstmal auf den Situations-/Ortswechsel zurückführen. Meine Verdauung funktioniert dann auch meistens nicht so gut; sei es im Urlaub oder beim Wochenende bei Eltern/Freunden etc. Ist halt alles anders und da läuft die Therapie einfach nicht normal. Möglichst nicht drüber ärgern; Bewegung hilft auch meist einigermaßen.

    Außerdem habe ich zwar keine Gastroparese oder sonstiges (nur chronische Gastritis), aber ich verdaue abends anders und splitte dann mein Insulin auch (VZ-Bolus verträgt sich nicht so gut mit dem Loop, aber anderes Thema). Mit Novorapid (ICT) ließ sich das Abendessen besser abdecken, aber in der Pumpe kann man ja nunmal nur eine Sorte Bolus haben.

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

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    Zitat von chatti

    Vielleicht liegt es auch daran, dass deine Prüfungen vorbei sind und du langsam runter kommst.

    Bevor du jetzt was schlimmeres vermutest, würde ich das erst Mal in Ruhe beobachten.

    Bei mir war es genauso, die Ferien haben begonnen und mein Körper musste erst Mal runterfahren.

    Ich kenne das schon mit den Problemen mit der Verdauung, bekomme das immer wenn ich Stress habe/hatte. Mein Arzt hatte mir deswegen vor zwei Jahren schon eine exokrine Pankreasinsuffizienz diagnostiziert, weil ich immer Bauchkrämpfe und Darmentleerungsstörungen hatte. Wurde auch schon auf diverse Toleranzen getestet, hatte eine Magen-Darm-Spiegelung mit Biopsieentnahme (Zöliakie ist ja zb auch häufig mit Diabetes assoziiert), aber leider ist nie etwas daraus gekommen. Mittlerweile habe ich mich also damit abgefunden, dass ich eben manchmal diese Probleme habe. Merke jetzt aber zum ersten Mal (was ja einfach daran liegen könnte, dass ich mich so viel mit meinem Blutzucker beschäftige aktuell), dass sich das halt total doll auf meine Blutzuckerkurve auswirkt und die Kohlenhydrate erst sehr viel später ankommen, als normal, deswegen wollte ich lernen, wie ich damit umzugehen habe, da ich gegen diese Störungen mit der Verdauung leider nicht so viel machen konnte bisher..


    Bezüglich weniger Stress nach den Prüfungen: Die letzten Wochen musste ich meine Basalrate morgens krass hochkurbeln, weil mein Zucker ab 4Uhr morgens so doll hochgeschossen ist (wahrscheinlich wegen des erhöhten Cortisonspiegels durch Stress), diese neu eingestellte Basalrate hat mich jetzt nach den Prüfungen jeden Morgen so sehr in den Unterzucker geworfen, dass ich das Ganze wieder um mehr als 50% reduzieren musste. Ich war mir irgendwie gar nicht so sehr bewusst, wie gestresst ich die letzten Wochen war, aber mein Zucker hats mir jetzt verraten ^^

    Zitat von Hubi

    Ich würde es erstmal auf den Situations-/Ortswechsel zurückführen. Meine Verdauung funktioniert dann auch meistens nicht so gut; sei es im Urlaub oder beim Wochenende bei Eltern/Freunden etc. Ist halt alles anders und da läuft die Therapie einfach nicht normal. Möglichst nicht drüber ärgern; Bewegung hilft auch meist einigermaßen.

    Da hast du total Recht, muss zu meinen Eltern immer 6h Zug von Hessen nach Schleswig Holstein fahren und irgendwie ist das schon total blöd für meine Verdauung, außerdem bewege ich mich hier auch nicht so viel wie bei mir zuhause, weil ich da überall zu Fuß hinlaufe und hier wohne ich in einem winzigen Dörfchen, da müsste ich stundenlang laufen, um irgendwo anzukommen :) das muss ich hier auf jeden Fall noch mehr integrieren! Danke für deinen Beitrag

    bierernst viiiieelen Dank für deinen ausführlichen Beitrag! Ja, meine Darmperistaltik ist auf jeden fall auch nicht so, wie sie sein sollte, das spielt da auf jeden Fall mit rein.

    Das mit dem Essens-Tagebuch ist eine tolle Idee, ich werde mir das die nächsten Tage mal auf meinem Handy in den Notizen eintragen.

    Ich esse meistens erst um 12 Uhr Frühstück und spätestens gegen 20 Uhr zu Abend, dementsprechend habe ich einen leichten Intervall-Fasten-Effekt, das hat sich am besten für die Stabilität meines Blutzuckers morgens herausgestellt.

    Eine leichte Lactose Intoleranz habe ich auf jeden Fall auch, wahrscheinlich hat das auch Auswirkungen, danke für den Hinweis!

    Zitat von Kappa

    Isst oder trinkst du bei deinen Eltern vielleicht andere Sachen als sonst?

    Eigentlich versuche ich mich genauso gesund zu ernähren und zu den gleichen Zeiten, wie bei mir zuhause. Aber ein wenig unterscheidet sich das auf jeden Fall. Ernähre mich ja sonst zu einem großen Teil pflanzlich und hier esse ich viel mehr Käse und zb auch mal so etwas wie Haferkekse oder so zwischendurch. Sollte ich eigentlich auch besser wissen, dass weder mein Zucker noch meine Verdauung solche Änderungen mögen:( aber hoffe gerade einfach, dass sich das wieder einpendelt und für die Übergangszeit berücksichtige ich die Tipps mit dem Spritzen von July95 und den anderen netten Menschen hier. Danke dir !

    Man muss lernen, auf seinen Körper zu hören. Gerade in Stresssituationen geht er in den Durchhaltemodus. So ist das zumindest bei mir.

    Lehrer werden oft in den Ferien krank. Von meinem Mann (kein Lehrer) kenn ich das auch. kaum sind wir im Urlaub, zerlegt es ihn erst Mal für ein paar Tage.

    Gerade wenn man Stress hat, kann und will man nicht krank WE den oder geht über seine Kräfte und Grenzen



    Meine Verdauung hat jetzt am Anfang erst Mal gestreikt. Mit persönlich hilft dann ein Besuch beim Osteopathen.



    Stress hattest du gerade genug. Die Prüfung, dann die falsche Diagnose und die damit verbundenen Ängste.


    Jetzt machst du dir gerade den nächsten Stress.


    Lass deinen Körper runterkommen, lass es dir gut gehen. Ich versuch es gerade auch.


    Meine Wäsche stapelt sich gerade. Aber das Wetter ist schön und ich geh mit meinen Mädels zum Baden, ich esse Pommes und Eis.


    Zwischendrin setz ich mich auf den Balkon, trinke Limo und höre Hörbücher. Alles Sachen, zu denen ich im Alltag nicht komme.

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

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