Nahrungsergänzungsmittel

  • Als erstes solltest du mit deinem Arzt die Ursache suchen (Blutungen, Magen-Darm-Entzündungen, zu wenig Eisenaufnahme durch die Nahrung,...).


    Da du auch starke Probleme mit dem B12 Wert hast, könnte eine gemeinsame Ursache denkbar sein.


    Wie hoch ist denn dein Hb?

    Zusätzlich sollten auch Ferritin, Transferrin, Transferrin-Sättigung und lösliche Transferrin-Rezeptoren (sfTR) überprüft werden.


    Ich denke der beste Ansprechpartner in deinem Fall wäre ein Facharzt für Erkrankungen des Blutes. Also ein Hämatologe. Häufig sind diese zugleich Onkologen, deshalb keinen Schreck bekommen.


    Du hattest bisher nur Eisen-II-Präparate. Deshalb wäre es einen Versuch wert, orale Eisen-III-Präparate zu probieren, diese sind besser verträglich und kann der Darm besser aufnehmen.


    Ich hatte mehrere Eiseninfusionen bei meinem Gastroenterologen bzw. in der Klinik. Bei Morbus Crohn ist bei aktiver Entzündung und Eisenmangel immer eine Infusion indiziert. Ist keine Entzündung vorhanden, gibt es bei Morbus Crohn eine Infusion erst bei einem Hb unter 9,5.

    Bei mir lagen meist beide Dinge gleichzeitig vor. Mein niedrigster Hb lag irgendwo bei 7,x. Unter 7,0, wurde mir erklärt, besteht Lebensgefahr und ich hätte eine Bluttransfusion benötigt.


    Bei Eiseninfusionen besteht übrigens das Risiko für einen alaphylaptischen Schock. Das ist einer Freundin von mir erst vor kurzem passiert. Deshalb werden Eiseninfusionen nicht so gerne verschrieben.

  • Wie hoch ist denn dein Hb?

    Zusätzlich sollten auch Ferritin, Transferrin, Transferrin-Sättigung und lösliche Transferrin-Rezeptoren (sfTR) überprüft werden.


    Ferritin, wie gesagt, 8,1 mg/l, also zu niedrig.


    Im Soll:

    Lösl. Transferrin-Rezeptor 1,21 mg/l.

    Eisen 123 mikrogramm/l.

    Hämoglobin 13,7 g/dl.

    Hämatokrit 42,0 %.

    MCV 95,0 fl.

    CRP 0,239 mg/dl.

    BSG - 1 Std. 12 mm.


    Transferrin und dessen Sättigung finde ich auf den ersten Blick nicht. Gibt es dafür auch noch Abkürzungen?


    Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa, Zöliakie wurden anhand von Blutbild und Darmspiegelung ausgeschlossen.


    Ansonsten gibt es inzwischen nur noch jährlich den einfachen Bauchultraschall, auf der Suche nach unerkannten Blutungen. Früher wurde aber auch schon mal gründlicher wegen meines Problems gesucht.


    Veganer bin ich nicht. Vegetarier schon seit 20 Jahren nicht mehr.



    Ich frage dann mal nach Eisen-III-Präparaten.

  • Wie July95 schon geschrieben hat, haben Eiseninfusionen so einige Risiken.


    Dein Hämoglobin scheint okay zu sein.


    Vielleicht probierst du es mit den von July95 empfohlenen Medikamenten.

    Ich habe Eisen immer mit hochdosiertem Magnesium genommen und so keine Probleme mit Verstopfung gehabt. Es gibt aber auch spezielle Medikamenten dafür.


    Und du musst Geduld haben. Ich hatte Eisenmangel auf Grund von hohem Blutverlust während der Periode. Das hatte sich dann schon in Hämoglobin wiedergespiegelt.

    Es hat dann 2 Jahre gedauert, bis der Wert wieder völlig okay war. Das geht nicht von heute auf morgen.

  • So wie es klingt, könnte es sein, dass du "nur" einen Speichereisenmangel hast. Das ist quasi die erste Stufe bei einem Eisenmangel. Im Körper zirkuliert ja das Eisen. Wenn dieses stark verbraucht wird, bspw. bei Frauen durch die Periode, dann sinkt das Eisen im Blut. Dann wird aus dem Eisenspeicher (Ferritin) wieder Eisen ins Blut freigesetzt und der Eisen-Spiegel im Blut passt wieder. Der Eisenspeicher füllt sich normalerweise wieder auf, wenn ausreichend Eisen zugeführt wird.


    Benötigt man mehr Eisen, als man zu sich nimmt, sinkt der Eisenspeicher. Wie bei dir, da ist ja das Ferritin niedrig. Allerdings hat der Körper noch genug Eisen im Blut (Eisen normal, Hb normal).


    Irgendwann bei weiter bestehender negativer Eisenbilanz wird auch der Eisenspiegel im Blut zu niedrig. Das ist dann der offizielle Eisenmangel (Eisen zu niedrig, Ferritin zu niedrig, Hb normal).


    Sinkt jedoch das Eisen immer weiter, sinkt auch irgendwann der Hb unter die Normgrenze und es entsteht eine Eisenmangelanämie.


    Viele Ärzte bezeichnen erst den Eisenmangel als krankhaft und therapiebedürftig. Das sehe ich persönlich anders, ich finde auch ein niedrigen Ferritinwert sollte man versuchen zu verbessern. Mit deinen Werten wirst du jedoch sicher keine Eiseninfusion bekommen oder brauchen.

  • Eiseninfusionen sind wirklich nicht ohne und werden ambulant wahrscheinlich selten gemacht. Die Eisen III Präparate würde ich auch erstmal probieren.

    Ich kenne etliche Praxen, die Eiseninfusionen ambulant anbieten. Jedoch würde ich so eine Infusion nur in Praxen machen, die im allergrößten Notfall intubieren und reanimieren können.


    Beim Frauenarzt würde ich sowas deshalb eher nicht machen. Bei einem Gastroenterologen, der mit Sedierung spiegelt und Infusionstherapien für Crohn gibt, hingegen schon. Auch bei einem Kardiologen. Oder bei einem Hausarzt, der gleichzeitig Notarzt ist.

  • Ich habe gelesen, das zuwenig Eisen im Blut auch durch Übergewicht kommen kann. Ansonsten gibt es eben auch diverese Wechselwirkungen mit anderen Stoffen, einige stören die Aufnahme und einige verbessern sie. z.B. Vitamin C - also im Zweifel einfach mal jede Woche Hackepeter und danach 1 Glas O.-Saft (oder Paprika usw.)

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Über die Möglichkeit, das nur durch Ernährung auszugleichen, bin ich definitiv hinaus.


    Ich habe jetzt eine Überweisung zum Hämatologen für Eiseninfusionen.

    Und B12 wird auf ein höher dosiertes Präparat umgestellt.

  • Über die Möglichkeit, das nur durch Ernährung auszugleichen, bin ich definitiv hinaus.

    Keine Ahnung? Hast Du denn Mangelsymptome? In Deinem Post steht dazu nichts. Nur Laborwerte zu therapieren macht wohl keinen Sinn, da es ja normale Schwankungen gibt und der Körper einiges kompensieren kann.


    Bei Ernährung kann es auch bedeuten, was wegzulassen, was die Eisenaufnahme behindert. Oder das Darmmilieu wiederherzustellen. Heißt z.B. mind. 30g Ballaststoffe täglich zu sich zu nehmen. Nur mal so als Ansatz.

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Über die Möglichkeit, das nur durch Ernährung auszugleichen, bin ich definitiv hinaus.


    Ich habe jetzt eine Überweisung zum Hämatologen für Eiseninfusionen.

    Und B12 wird auf ein höher dosiertes Präparat umgestellt.

    Das ist gut, dass du mal zu einem Facharzt kommst. Ob die Eiseninfusion wirklich sinnvoll ist, wird er hoffentlich noch einmal gründlich prüfen. Tranferrin (wichtig für den Transport von Eisen) und Transferrinsättigung wären in diesem Fall noch wichtig.

    Ja. Ich habe massive Mangelsymptome.

    Wenn wirklich nur der Ferritin Wert so niedrig ist, alle anderen auch Transferrin/Transferrinsättigung okay sind, wäre es ungewöhnlich. Aber möglich ist alles.


    Aber vielleicht hast du ja neben dem B12-Mangel und (Speicher)eisenmangel noch weitere Mängel. Bspw. Folsäure ist bei B12 Mangel auch gerne erniedrigt.

  • Ich kann natürlich schlecht sagen, ob jetzt B12 oder Eisen schuld ist. Die Symptome überschneiden sich ja.


    Beide Probleme sind schon seit Jahren bei mir bekannt, werden aber je nach Arzt und Wohnort entweder durchgängig behandelt oder als Psychoproblem abgetan. Aktuell wohne ich halt gerade mal wieder ungünstig, was ärztliche Versorgung (generell) angeht.


    Folsäure, Zink, Selen, ... die Klassiker sind alle okay. Im Mai hat der Endokrinologe noch ein 12-Röhrchen-Blutbild für um die 2000€ abgerechnet, das über mehrere Seiten geht.


    Fazit: Ich habe immer noch Schilddrüse, Gastritis, Diabetes, Hypercholesterinämie und dazu mal wieder B12- und Eisenmangel. Der Rest passt auffällig gut. Keine erhöhten Entzündungsparameter. Keine weiteren Antikörper.

    2 Mal editiert, zuletzt von Hallo-Welt ()

  • Danke, dass ihr euch so viele Gedanken macht.


    Den Tipp mit Vitamin C bzw. dem obligatorischen Glas Orangensaft zur Eisentablette kenne ich natürlich.


    Übergewicht habe ich nicht.


    Süßstoff verwende ich erst seit dem Diabetes in Maßen (falls mir nach süßen Getränken ist). Der Eisenmangel bestand aber schon Jahre zuvor.


    Transferrin und Transferrinsättigung habe ich nur im Blutbild meiner Diabetologin von November gefunden.

    Da war Transferrin erhöht 4,1g/l; Transferrinsättigung okay mit 23,9.

    Ferritin lag damals noch bei 9 ng/ml, also zu niedrig. Eisen war mit 138 mikrogramm/dl okay.

    Einmal editiert, zuletzt von Hallo-Welt ()

  • Ich habe heute die erste Eiseninfusion bekommen. Ende des Monats, wenn der Arzt aus dem Urlaub zurück ist, gibt es noch zwei weitere.


    War unproblematisch. Der Arzt meinte, er verstünde nicht, warum Hausärzte das so selten selbst machen und ihre Patienten mit Eisentabletten quälen würden.


    Hatte vorher noch alte Unterlagen rausgesucht. Vor 8 Jahren hatte ich sogar mal einen Ferritin-Wert von 6. Damals auch bei normalen Eisen- und Hämoglobinwerten.

  • Der Arzt meinte, er verstünde nicht, warum Hausärzte das so selten selbst machen und ihre Patienten mit Eisentabletten quälen würden.

    Weil es bei einer Eiseninfusion (bei 1 von 1000) zu lebensbedrohlichen Nebenwirkungen kommen kann.

    Bei 1 von 100 kommt es zu Nebenwirkungen, die ärztlich behandelt werden müssen, aber nicht lebensbedrohlich sind.

    Deshalb muss man nach so einer Infusion noch eine halbe Stunde in der Praxis überwacht werden. Den Aufwand scheuen die Hausärzte.


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼