Pumpeneinstellung bei erster Pumpe

  • Damit ein Insulinpumpenkatheter in der Unterhaut nicht verstopft, braucht es eine ausreichende Durchflussmenge. Mit einem gespritzten Schutzbasal (z. B. Lantus) hättest du vielleicht nicht mehr ausreichend Durchfluss durch den Katheter.

    Verstehe, das ergibt auf jedenfall Sinn. Würde es Sinn ergeben, einen kleineren Teil des Basalinsulins so abzudecken um einen gewissen Schutz zu gewährleisten (Ketoazidose passiert ja eigentlich erst wenn zu wenig Insulin für die Basis-Energieversorgung bereitgestellt wird) ohne die Durchflussmenge des Katheters zu nullen?


    Wäre doch vielleicht was für Leute die richtig viel Insulin brauchen

  • ohne die Durchflussmenge des Katheters zu nullen?


    die wird dann später genullt ;) damit bringst du höchstens deine gesamte Einstellung durcheinander... und wozu? Dein Sensor gibt Alarm, wenn der Wert ansteigt und wenn das anhält, dann misst man Ketone und reagiert entsprechend

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Da frag ich mich immer ob es nicht theoretisch möglich wäre eine kleinere Menge "Schutz-Basal" die ungefähr dem kleinsten Bedarf am Tag (also im 24 Stunden Schema) entspricht zu spritzen, um so etwas zu verhindern?

    Nein. In der Regel bekommt man ja eine Pumpe, weil das Basalinsulin den BZ in gewissen Situationen nicht mehr auf normoglykämischem Niveau halten kann (nächtliche Hypos, Dawn-Phänomen, unterschiedlicher Bedarf bei Schichtarbeit usw.).

    Das kann man aber nicht mit der Pumpe regulieren, wenn da von anderer Seite auch noch Insulin dazu kommt. Deswegen haben viele ja auch ein Problem, wenn sie in der Remissionsphase sind.
    Pumpeninsulin ist das Einzige, das sich zeitgenau steuern lässt. Da noch ein anderes hinzuzunehmen wäre in etwa so, als würde dir beim Autofahren ständig der Beifahrer ins Lenkrad greifen.


    Viele Grüße
    Jörg

  • Das Insulin was einem Nichtdiabetiker vom Körper zur Verfügung gestellt wird um zu Überleben gibt es auch nur einer Sorte.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Nein. In der Regel bekommt man ja eine Pumpe, weil das Basalinsulin den BZ in gewissen Situationen nicht mehr auf normoglykämischem Niveau halten kann (nächtliche Hypos, Dawn-Phänomen, unterschiedlicher Bedarf bei Schichtarbeit usw.).

    Das kann man aber nicht mit der Pumpe regulieren, wenn da von anderer Seite auch noch Insulin dazu kommt. Deswegen haben viele ja auch ein Problem, wenn sie in der Remissionsphase sind.
    Pumpeninsulin ist das Einzige, das sich zeitgenau steuern lässt. Da noch ein anderes hinzuzunehmen wäre in etwa so, als würde dir beim Autofahren ständig der Beifahrer ins Lenkrad greifen.


    Viele Grüße
    Jörg

    Interessant. Sehr gute Erklärung finde ich. meine Dia-Beraterin hatte diese leider nicht zur Hand :)

  • Es wird vor der Gefahr von Ketoazidosen zwar im Zusammenhang mit der Pumpentherapie zu recht immer gewarnt, aber wenn du die Therapie einigermaßen im Blick hast, die Katheternadel rechtzeitig wechselst und ein CGM System hast, sind sie im Pumpenleben nicht häufiger als im ICT Leben, in dem du ja auch mal dein Basalinsulin vergessen könntest.


    Das ist eher theoretisch, dass die Keto-Gefahr bei Pumpentherapie größer ist, als bei ICT.

  • Es wird vor der Gefahr von Ketoazidosen zwar im Zusammenhang mit der Pumpentherapie zu recht immer gewarnt, aber wenn du die Therapie einigermaßen im Blick hast, die Katheternadel rechtzeitig wechselst und ein CGM System hast, sind sie im Pumpenleben nicht häufiger als im ICT Leben, in dem du ja auch mal dein Basalinsulin vergessen könntest.


    Das ist eher theoretisch, dass die Keto-Gefahr bei Pumpentherapie größer ist, als bei ICT.

    Nicht ganz richtig. Langzeitinsuline haben eine Depotwirkung. Auch wenn man es einmal vergisst rutscht man nicht so schnell in den absoluten Insulinmangel. Das ist der Grund dass die Ketogefahr bei einer Pumpe viel größer ist. Aber dem ersten Absatz stimme ich zu. Man sollte ja erkennen wenn was mit der Insulinabgabe nicht funktioniert

  • Das ist eher theoretisch, dass die Keto-Gefahr bei Pumpentherapie größer ist, als bei ICT.

    Das kann schnell passieren. Man muss sich nur mal im Schlaf den Katheter rupfen.

    Es sei denn, Du meinst mit Keto eine Ketoazidose.

    Aber eine Ketose, also ein Anstieg der Ketonkörper, kann schnell vorkommen. Da muss man nur mal längere Zeit nüchtern bleiben, dann greift der Körper nämlich auf Depotfett als Energieträger zurück. Früher hat man Pumpis auch empfohlen, immer ein paar Ketostix im Haus zu haben.


    Viele Grüße
    Jörg

  • Ketostix habe ich immer im Haus, es passiert lange nichts und dann eben doch, wenn man am wenigsten damit rechnet.


    Zum Thema Pumpenschulung muss ich sagen, hatte ich auch schon mal gedacht ich weiß doch viel, lohnt sich die Schulung überhaupt? Und stellte dann bei jeder Schulung fest, dass ich doch wieder etwas Neues erfahren habe oder ich auch an Dinge nicht mehr gedacht habe.

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • Ketostix habe ich immer im Haus, es passiert lange nichts und dann eben doch, wenn man am wenigsten damit rechnet.


    Zum Thema Pumpenschulung muss ich sagen, hatte ich auch schon mal gedacht ich weiß doch viel, lohnt sich die Schulung überhaupt? Und stellte dann bei jeder Schulung fest, dass ich doch wieder etwas Neues erfahren habe oder ich auch an Dinge nicht mehr gedacht habe.

    Geht mir auch so...gerade wenn sich die Therapie grundlegend ändert, finde ich es sehr hilfreich, sich mal ne Woche mit nichts anderen zu beschäftigen und mehrmals am Tag mit Profis den Stand der Dinge zu besprechen und ggfs. anzupassen. Das ist einfach sehr entspannend und man kann auch mal vor Ort in der Schulung mit Leuten diskutieren, die ganz andere Ansprüche oder Ansätze mit ihrem DM verfolgen.

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Also so ganz unerfahren bin ich mit einer Pumpe nicht. Hatte sie ein paar Tage an mir aber hat mir nicht gefallen weil ich zB beim Aufstehen immer gepiekst wurde. Ich denke da war wohl die Nadel damals zu lang. Ist jetzt aber auch etwas her.


    Update: Den Termin für Bad Mergentheim habe ich für den 22. Februar bekommen mit dem Hinweis dass es evtl verschoben werden muss falls akute Fälle dazwischen kommen. Ich hoffe der Termin bleibt so wie es ist. Ich weiß nicht ob das generell von der Klinik so mitgeteilt wird. Bin aber froh dass es nicht April oder so ist :) Freue mich etwas darauf, nur weiß ich nicht was genau mich dort erwartet. Ganze 14 Tage soll ich dort bleiben und hätte eigentlich nicht so Lust darauf wegen dem Studium und lernen. 10 Tage hätten mir eigentlich auch ausgereicht.

  • Also so ganz unerfahren bin ich mit einer Pumpe nicht. Hatte sie ein paar Tage an mir aber hat mir nicht gefallen weil ich zB beim Aufstehen immer gepiekst wurde. Ich denke da war wohl die Nadel damals zu lang. Ist jetzt aber auch etwas her.


    Update: Den Termin für Bad Mergentheim habe ich für den 22. Februar bekommen mit dem Hinweis dass es evtl verschoben werden muss falls akute Fälle dazwischen kommen. Ich hoffe der Termin bleibt so wie es ist. Ich weiß nicht ob das generell von der Klinik so mitgeteilt wird. Bin aber froh dass es nicht April oder so ist :) Freue mich etwas darauf, nur weiß ich nicht was genau mich dort erwartet. Ganze 14 Tage soll ich dort bleiben und hätte eigentlich nicht so Lust darauf wegen dem Studium und lernen. 10 Tage hätten mir eigentlich auch ausgereicht.

    Sind immerhin trotzdem 5 Wochen... Uff, da noch mal so lang warten würde mich trotzdem ärgern.


    Vor allem wenn man sieht wies bei den Kids abgeht, da wird diagnostiziert und die hängen noch in der gleichen Woche ne Pumpe hin

  • Update: Den Termin für Bad Mergentheim habe ich für den 22. Februar bekommen mit dem Hinweis dass es evtl verschoben werden muss falls akute Fälle dazwischen kommen. Ich hoffe der Termin bleibt so wie es ist. Ich weiß nicht ob das generell von der Klinik so mitgeteilt wird. Bin aber froh dass es nicht April oder so ist :) Freue mich etwas darauf, nur weiß ich nicht was genau mich dort erwartet. Ganze 14 Tage soll ich dort bleiben und hätte eigentlich nicht so Lust darauf wegen dem Studium und lernen. 10 Tage hätten mir eigentlich auch ausgereicht.

    Der Hinweis steht immer dabei.


    14 Tage sind "vorkalkuliert", es wird dann vor Ort entschieden, wie lange du bleibst. Ich war vor drei Jahren dort, Pumpenneueinstellungen liefen damals über 10-14 Tage, je nachdem wie gut es halt in der Klinik lief.


    Mit Februar hast du übrigens Glück gehabt. Ich habe mich im November angemeldet, telefonisch hieß es der Termin würde im Februar/März stattfinden. Per Post kam dann aber als Aufnahmedatum Mai.

  • Sind immerhin trotzdem 5 Wochen... Uff, da noch mal so lang warten würde mich trotzdem ärgern.


    Vor allem wenn man sieht wies bei den Kids abgeht, da wird diagnostiziert und die hängen noch in der gleichen Woche ne Pumpe hin

    Ist zwar schon noch etwas bis dahin aber für mich passt das eigentlich ziemlich gut. Prüfungen vom Studium stehen bald an und genau 1 Woche nach der letzten Prüfung wäre die Pumpeneinstellung.

    Der Hinweis steht immer dabei.


    14 Tage sind "vorkalkuliert", es wird dann vor Ort entschieden, wie lange du bleibst. Ich war vor drei Jahren dort, Pumpenneueinstellungen liefen damals über 10-14 Tage, je nachdem wie gut es halt in der Klinik lief.


    Mit Februar hast du übrigens Glück gehabt. Ich habe mich im November angemeldet, telefonisch hieß es der Termin würde im Februar/März stattfinden. Per Post kam dann aber als Aufnahmedatum Mai.

    Ok gut zu wissen. Ja denke auch dass ich ziemlich Glück hatte und hoffe dass es auch so stimmt und nicht irgendwie ein Fehler unterlaufen ist. Mal eine andere Frage. Gibt es dort dann ein Programm? 2 Wochen dort zu sein klingt für mich nicht so spannend.

  • Sind immerhin trotzdem 5 Wochen... Uff, da noch mal so lang warten würde mich trotzdem ärgern.


    Vor allem wenn man sieht wies bei den Kids abgeht, da wird diagnostiziert und die hängen noch in der gleichen Woche ne Pumpe hin

    Als Erwachsener kann's dir immer passieren, dass du auch nach Jahren die Pumpe nicht mal genehmigt bekommst. Deswegen kann ich mich auch gut aufregen, wenn die Kassen irgendwelche ziemlich banalen Apps als Gesundheitsdigitalisierung finanzieren, wichtige Hilfsmittel aber trotz einer Tonne Papier zur Begründung abgelehnt werden.

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Sind immerhin trotzdem 5 Wochen... Uff, da noch mal so lang warten würde mich trotzdem ärgern.


    Vor allem wenn man sieht wies bei den Kids abgeht, da wird diagnostiziert und die hängen noch in der gleichen Woche ne Pumpe hin

    In Bezug auf die Kids:

    Die Kinder hängen auch erstmal 2-3 Tage am Perfusor und bekommen dann ihre Pumpe um das Basalinsulin zu umgehen, muss es so schnell gehen.

    Die Schulungen und der Krankenhausaufenthalt laufen auch über ca. 10 Tage.

    Unsere Ambulanz bietet Pumpenschulungen auch nur etwa alle 3-5 Monate ( je nach Nachfrage und Modell) an, da sie zusätzlich zum Krankenhausalltag und Ambulanz laufen müssen und es bei der ersten Pumpe ja auch nicht nur ne technische Einweisung ist.

  • Ok gut zu wissen. Ja denke auch dass ich ziemlich Glück hatte und hoffe dass es auch so stimmt und nicht irgendwie ein Fehler unterlaufen ist. Mal eine andere Frage. Gibt es dort dann ein Programm? 2 Wochen dort zu sein klingt für mich nicht so spannend.

    Das ist super dort. Da brauchst du dir keine Gedanken machen.


    Coronabedingt muss man anscheinend bei der Aufnahme einen PCR Test machen lassen und bis zum neg. Ergebnis in Zimmerquarantäne bleiben. Das ist dumm.


    Aber sonst hast du ein buntes Schulungsprogramm, darfst abends auch in den Ort gehen, geleitete Sporteinheiten und am WE Wanderungen mit diabeteserfahrene Sporttherapeuten, ... jedenfalls hoffe ich, dass das ganze auch trotz Corona stattfindet. 2020 wo ich da war, gab es ja auch schon Corona.


    Ich weiß nicht, wie alt du bist. Wir waren damals eine coole Truppe junger Leute (20-35J) und haben jede Menge Spaß gehabt.

  • Da der Termin für die Pumpeneinstellung näher rückt hätte ich noch eine Frage. 2 Tage vor dem Termin für Bad Mergentheim habe ich die techn Einweisung wo ich auch die Verbrauchsmaterialien bekomme also Katheter und so. Es würde dann also nur das Insulin fehlen. Wie bekomme ich das? Muss ich mir dann einfach ein Rezept wie bei den Pens geben lassen und zur Apotheke gehen? Da es vorgefüllte Reservoirs gibt, würde ich die auch verschreiben lassen.

  • Bei mir war das so, dass ich während des Aufenthalts in Bad Mergentheim alles nötige von der Klinik bekommen habe (Katheter, Insulin ...). Ich bin allerdings privat versichert und weiss nicht, ob das in dem Zusammenhang eine Rolle spielt.

  • Ich wuerde mich um das Insulin tatsächlich schon selbst kümmern. Lass es dir doch einfach in der Praxis schon verschreiben, dann hast du es schon parat. Zukünftig wirst du es dir ja auch regelmäßig in der Praxis verschreiben lassen. Alternativ in Bad Mergentheim anrufen und nach dem Prozedere fragen.