Insulin-Pumpe und Co. / CamAPS FX / Experten-Talk

Tja, ich habe mir mehr davon versprochen. Aber der Algorithmus greift mir nicht genug ein. Bei fett- und eiweißreicher Nahrung kommt CamAPS noch nicht mal mit "lang resorbierbaren KH" klar. Trotz allem, das ist Jammern auf hohem Niveau!

CamAPS ist schon mal der richtige Weg.

Zucker-King

nur ein Vorschlag: Könntest Du vielleicht den Begriff CamAPS FX in den Titel einbauen, damit alle, die sich dafür Interessieren, es in der Suchfunktion leichter finden?

Nach 5 Monaten Nutzung kann ich sagen: Ich bin begeistert von dem System Ypsopump mit CamAPS FX.

Die Ypsopump gefällt mir in fast allen Funktionen sehr - nach meiner doch sehr in die Jahre gekommenen Combo ist sie ein großer Unterschied, was die Einfachheit der Eingaben, z.B. Menueführung angeht. Der Service bei Ypsomed ist einfach super! Immer freundlich und sehr hilfsbereit.... und das finde ich auch wichtig, wenn man ein neues System bekommt, bei dem doch die ein- oder andere Frage auftaucht, z.B. auch Probleme mit Verbindungen beim Handy.

Der Algorithmus führt mich absolut zuverlässig auf fast schnurgerader Linie durch die Nacht und ich kann seit vielen Jahren endlich durchschlafen. Ich hatte früher immer wieder unerklärliche Schwankungen, die jetzt sehr gut abgefangen werden. Hypos sind viel seltener geworden. Und bei meiner Hypowahrnehmungsstörung ist das wirklich ein Segen fürs Nervenköstüm.

Bei höheren Werten ist er mir auch zu langsam, aber ich denke, da ist noch etwas Feintuning nötig...... ich experimentiere grade mit einem Alarm auf der Bluejay bei 160, stellte dann den Boostmodus ein und korrigiere nur, wenn der BZ über 200 steigt und abzusehen ist, daß der Trend anhält.... das passiert eigentlich nur, wenn ich mich bei den KHs deutlich verschätzt oder die Insulinabgabe vergessen habe.

Sicher ist es eine persönliche Sache, wie man ein solches System empfindet - für mich ist es absolut genial und ich möchte es nicht mehr missen.

Mein Hba1 ist - gestern Laborwert - von jahrelangem Dümpeln bei 6,6 - 6,7 jetzt auf 6,1 gesunken und das scheint stabil zu sein,

Ab und zu gibt es kleinere Aussetzer bei der App, die aber durch häufigere Updates bearbeitet werden......

Probleme gibt es eigentlich nur hin und wieder mit dem Dexcom. Ich habe sehr oft eine längere Anlaufzeit von bis zu 1,5 Tagen, bis er brauchbare Werte liefert.

Das handhabe ich jetzt so, daß ich ihn abends setze, zusehe, daß ich einen stabilen BZ leicht über 100 habe, den Loop ausschalte und erst wieder aktiviere, wenn der Dex sich gefangen hat...... mal schauen, ob es später mit G7 besser wird......

gerade teste ich nochmal Presoaking..... wurde mir von Ypsomed geraten, einfach zu versuchen.....

Was bedeutet "Presoaking" in der Pumpen - / CGM - / AID-Systeme - Therapie?

PeCo

man setzt beim Dexcom den Sensor 1 Tag, bevor der alte ausläuft - plus minus - wie es gerade passt - setzt einen alten abgelaufenen Transmitter als Platzhalter ein - und aktiviert den Sensor erst später in der Hoffnung, daß er teilweise die Traumatisierung des Gewebes überwunden hat...... es gibt unterschiedliche Meinungen dazu, ob es funktioniert oder nicht.... man muß es selbst bei sich testen

Beim Libre machen es auch viele so, soweit ich weiß....

Ich werde demnächst von der 640G zur Ypsomed (+D6 +CamAPS_FX) wechseln.

Meine Sorge ist, dass der Algorithmus (wie oben von Lilimaus beschrieben) mit dem oft raschen BZ-Anstieg nach dem Essen nicht zurechtkommt - ich dosiere bei hohen Werten üblicherweise mitteln Extra-Bolus manuell recht rasch nach, beim Loop soll man sich ja eher zurückhalten. Wie erlebt ihr das? Habt ihr trotz Algorithmus viele postprandiale Spitzen?

Kommt vor.

ich hab die Dana RS mit AAPS und bin damit hochzufrieden. Kein selbstlernender Algorithmus sondern ein "selbstlernendes Hirn" aber auch das funktioniert. Die Automationen sind halt in meinen Augen einfach nur Gold.

Das heißt nicht, dass ich CamAPS nicht auch mal testen würde oder sogar umsteigen würde, aber mit meinem aktuellen Setup bin ich sehr glücklich

Zitat von Marani

ich hab die Dana RS mit AAPS und bin damit hochzufrieden. Kein selbstlernender Algorithmus sondern ein "selbstlernendes Hirn" aber auch das funktioniert. Die Automationen sind halt in meinen Augen einfach nur Gold.

Das heißt nicht, dass ich CamAPS nicht auch mal testen würde oder sogar umsteigen würde, aber mit meinem aktuellen Setup bin ich sehr glücklich

Danke für so eine Antwort.

Ich bin mit meinem System auch bestens zufrieden.

Gut wäre es also die verschiedene System testen zu können oder wenigstens mal die Pumpen in der Hand zu haben.

Zitat von ECO

oder wenigstens mal die Pumpen in der Hand zu haben.

das geht ja bei DiaExpert - da hatte ich für die Dana einen Termin gemacht, weil die nicht standardmäßig "da" ist (die haben wohl so 1-2 Exemplare, die in Deutschland umgeschickt werden ) und als es grad mal da war, bekam ich einen Anruf und hab sie mir angeschaut. Nur bei der Tandem geht's halt nicht, aber die konnte ich durch Zufall bei meiner Dia-Elfe begutachen

Wenn wir hier schon in die spezielle Frage kommen, wie ein automatisches System PP-Spitzen abfangen kann, müsste man dazu das Insulin mitbedenken. Wer ein "normales" Analoginsulin verwendet (im Unterschied zu ultraschnellem wie Fiasp oder Lyumjev), wird damit anders umgehen müssen. Will sagen, im Zweifel braucht es trotz Loop/AID immer noch SEA, sonst kann kein System an schlechten PP-Werten etwas ändern.

Hallo Zucker-King, ich habe den Zielwert schon Tagsüber auf 100mg/dl und zwischen 23:00 und 7:00Uhr sogar auf 80mg/dl gestellt. Wenn ich Nachts mal auf 90mg/dl runterkomme bin ich schon tief ...

Ich nutze CamAPS mit der Dana RS.

Ich habe jetzt exakt 30 Tage mit CamAPS hinter mir.

Ergebnis:

Errechneter HbA1C laut xdrip 6,4%

TIR bei 80-180 89% (10% drüber, 1% drunter)

Bei TIR 80-160 80%

Somit sind 9% Werte zw. 160-180mg/dl

Dazu

6% zw. 180-200mg/dl

3% zw. 200-250mg/dl

1% über 250mg/dl

Tägliche Insulingesamtmenge variiert zwischen 8 IE und 25 IE.

Natürlich die leise Hoffnung, dass CamAPS alle Spitzen ü200 reduziert, hat sich nicht erfüllt. Daher kommen hier vermutlich auch die negativen Stimmen.

Dennoch bin ich sehr begeistert, CamAPS regelt vieles alleine. Außer Mahlzeiten eingeben und Katheterwechsel, mache ich fast gar nix mehr. Eine wahnsinnige Entlastung im Alltag und in der Nacht!

In der Nacht steige ich zwar fast täglich zu unterschiedlichen Zeitpunkten auf Spitzenwerte von bis zu 230-250mg/dl an als kurze Spitzen, jedoch regelt CamAPS es selbstständig wieder runter, so dass ich morgens mit ca. 140mg/dl aufwache (ggf. sogar drunter). Ursache dieser Anstiege lässt sich leider nicht herausfinden..

Leider funktioniert bei mir der Algorhythmus noch nicht so gut bei wechselnden Insulinbedarf (bspw. Zyklus), bei stark verändertem Tagesablauf (WE) und bei kurzem "Spaziergängen" a 5-15min. Da kommt es immer wieder zu niedrigen Werten, jedoch mit ggf. zusätzlichen KEs kam kein Wert u60mg/dl vor.

Mit Boost und Easy-Off Funktion habe ich noch wenig experimentiert. Bei Bauchschmerzen, Gelenkschmerzen, Stress, ... müsste ich vermutlich häufiger die Boost-Funktion verwenden. Da steige ich schnell mal nach dem Essen auf 200+ an.

Zusätzlich muss ich dazu sagen, ich habe CamAPS mit vorher nicht passenden Faktoren einfach aktiviert, es folgte bisher keine Anpassung der Faktoren. Ich habe auch bisher keine wirkliche Schulungen (außerhalb des Online-Tutorials) bekommen und werde auch nicht wirklich von meiner Diabetespraxis betreut. Es sind somit also wirklich eher schlechte Ausgangsbedingungen und dennoch liefert CamAPS ein sehr gutes Ergebnis.

Moin,

dann will ich meinen auch mal zum besten geben.

Ich habe seit dem 2.12. Ypsopump, Dexcom G6 und CamAPS FX laufen.

Und ich bin von dem Ergebnis wirklich begeistert!

Mein Zuckerverlauf war bisher wie eine Fieberkurve ein auf und nieder und es war wirklich wie ein wild gewordener Regelkreis einfach nicht einzufangen.

Jetzt ist es im Vergleich eine schnurgerade Linie. Einen neuen HBA1 habe ich noch nicht, ist aber auch die Frage ob der sich schon komplett geändert hätte, das erfahre ich morgen.

Als vorher beispielhaft hier 2mal eine Woche aus dem Oktober:

Im Vergleich die erste und dritte ganze Woche mit closed loop:

Warum die erste und dritte Woche? Ich war in der Woche vom 11.-17.12. im Urlaub. Damit ganz anderes Bewegungsprofil, mehr Sport, weniger Schreibtisch, usw.

Für mich deutlich: niedrigerer Mittelwert und vor allem eine deutlich reduzierte Standardabweichung, also weniger Schwankungsbreite.

Ich weiß, dass die ersten 2 Wochen noch zur Eingewöhnung gehören, aber länger habe ich es noch nicht.

Manchmal hat man das Gefühl, das System braucht endlos lange um einen hohen Zucker abzusenken, aber egal wie ich Abends rein gehe in die Nacht, ich komme bisher IMMER morgens mit einem Zucker +-15mg um den Zielwert aus der Nacht.

Zusätzliche Nervosität und eingreifen führt wieder zum Schwanken.

Ein Verschätzen bei den KH Mengen wird deutlich träge korrigiert.

Mit der Erfahrung aus meinem Urlaub, habe ich noch eine Vorstellung, was mir jetzt noch fehlen könnte:
Die Möglichkeit bestimmte "Lebensprofile" abspeichern zu können. So könnten Parameter, die die KI lernt für bestimmte Lebensphasen, bei Bedarf wieder hervorgeholt werden.

Zum Beispiel:

Arbeit (viel Schlaf, nur mal telefonieren, ab und zu Stress mit dem Chef, Bewegung nur vom Parkplatz zum Büro und wieder zurück) ist das hauptsächliche Lebensprofil.

Alternativ Urlaub (z.B. Ski fahren, viel Bewegung aber nicht zu doll, frische Luft, usw. usw.) findet leider immer nur für 1 Woche statt. Ist also zu kurz, damit die KI es lernt. Hat aber Einfluss auf den den Grundumsatz. Die Parameter könnten eigentlich im nächsten Skiurlaub wieder benutzt werden. Die Möglichkeit gibt es aber nicht.

Ansonsten hatte ich zunächst den Zielwert von 104 auf 120mg angehoben und während des Skifahrens Ease-Off angestellt. Dann kam der Zucker aber garnicht mehr runter. also nur noch den Zielwert angehoben, damit wurde es besser.

Aber nochmal:

ich bin echt happy!

Und da ich jetzt erstmal nicht mehr Ski fahre, wird die KI jetzt die alten Werte wieder erreichen.

Gruß

huetterei

PS:

Was mich echt nervt bei dem ganzen ist der Dexcom G6.

2 Stunden ohne BZ Werte ist echt ein schmerzlicher Rückschritt zum Libre 2.

Hätte ich geahnt das der Libre 3 jetzt auch funktioniert, wäre der G6 gleich rausgeflogen.

Auch die Tatsache, dass ich nur EINEN Transmitter habe. Was, wenn der kaputt geht? Das hat mich echt beunruhigt.

PPS:

HBA1c hat sich geändert von 7,0 auf 6,3 nach 3 Wochen, obwohl die unübliche Skiwoche dabei war. Echt super!

Zitat von Morn

Meine Sorge ist, dass der Algorithmus (wie oben von Lilimaus beschrieben) mit dem oft raschen BZ-Anstieg nach dem Essen nicht zurechtkommt - ich dosiere bei hohen Werten üblicherweise mitteln Extra-Bolus manuell recht rasch nach, beim Loop soll man sich ja eher zurückhalten. Wie erlebt ihr das? Habt ihr trotz Algorithmus viele postprandiale Spitzen?

Ich habe immer wieder mal PP einen höheren Zucker, den ich dann aber NICHT durch Nachdosieren wegspritze.

Wenn ich die Tutorials richtig in Erinnerung habe, soll man das auch nicht. Hierbei wird davon ausgegangen, dass der Regler für den hohen BZ schon Insulin dosiert und man durch den Eingriff dann selber noch übersteuert und in ne Hypo kommt.

Das gleiche gilt auch bei vergessenen KH-Dosierungen. MMn wird darauf hingewiesen, dass man nur etwa 20 Minuten lang nach dem Essen noch die Einheiten für die KH spritzen soll. Etwa bis zu dem Zeitpunkt wenn die KH wirken und der BZ Wert ansteigt.

Sollte man jetzt das Festmahl aus 3 Dosen Redbull, 3 Sack Gummibärchen und ner Tüte Bonbons vergessen haben, gilt das höchstwahrscheinlich nihct mehr, weil der Regler der die Insulinmenge berechnet sehr sicher mit harten Grenzen ausgestattet ist, so dass er von alleine solche Exzesse nicht so stark wie benötigt regeln wird.

Gruß

huetterei

Ich nutze die Dana I und CamAps. Hba1c von 7 auf 5.8 und das ohne Mehraufwand. Hammer!

Zitat von huetterei

Mit der Erfahrung aus meinem Urlaub, habe ich noch eine Vorstellung, was mir jetzt noch fehlen könnte:
Die Möglichkeit bestimmte "Lebensprofile" abspeichern zu können. So könnten Parameter, die die KI lernt für bestimmte Lebensphasen, bei Bedarf wieder hervorgeholt werden.

Zum Beispiel:

Arbeit (viel Schlaf, nur mal telefonieren, ab und zu Stress mit dem Chef, Bewegung nur vom Parkplatz zum Büro und wieder zurück) ist das hauptsächliche Lebensprofil.

Alternativ Urlaub (z.B. Ski fahren, viel Bewegung aber nicht zu doll, frische Luft, usw. usw.) findet leider immer nur für 1 Woche statt. Ist also zu kurz, damit die KI es lernt. Hat aber Einfluss auf den den Grundumsatz. Die Parameter könnten eigentlich im nächsten Skiurlaub wieder benutzt werden. Die Möglichkeit gibt es aber nicht.

Ich denke das wäre ein wirklich guter Ansatz, da die KI ja erst gelernt hat, wenn Du wieder in der Arbeit bist. 5 Profile sollten da ja reichen.

Zitat von Zucker-King

...Du kannst mal versuchen den Zielwert auf 100mg/dl zu setzen. Dann wird der Algorithmus etwas Aggressiver....

Hmmm...

Also ich würde (wenn der Zielwert nicht vorher auf 180mg war) nicht erwarten, dass es nennenswert aggressiver wird.

Ich würde eher den Boost anstellen, wenn das auch lästig ist zum Essen immer Boost mit anzuwählen.

Also heute bin ich absolut nicht begeistert.

Warum der BZ nach 6 Uhr anstieg weiß ich nicht, unüblich. Bin aktuell immer noch nüchtern und der Algorithmus werkelt mir zu wenig, deshalb habe ich einen Boost gewählt.

Der Loop läuft nun fast 4 Wochen und ich merke nicht, dass er nicht mehr in der Lernphase wäre. Das Ziel von 104 mg/dl steuert er gar nicht an, bleibt auf 120 bis 130. Grundsätzlich habe ich das Gefühl das der Algorithmus automatisch mit den gleichen Problemen kämpft wie ich manuell.

Werde mir das ein halbes Jahr lang anschauen und dann überprüfen welche Vorteile mir der Loop bringt und ich evtl. doch lieber alles selbst in die Hand nehme.