ICT-Anpassungen unter Corona

  • Nachdem der Tag gestern ein bisschen besser lief, hab ich abends großzügig korrigiert und bin eigentlich mit einem optimistischem Verlauf (Zucker bei 150/140, Tendenz leicht runter) ins Bett.

    Eben geweckt worden, sanfter, linearer Anstieg seitdem auf 180. Hä?!

    Einzige Zufuhr: GeloRevoice - aber die sollen zuckerfrei sein?

    Wie ist das eigentlich mit Isomalt als Zuckerersatz? Sind ja pure Kohlenhydrate, theoretisch? Könnte es daran liegen?

  • Nachdem der Tag gestern ein bisschen besser lief, hab ich abends großzügig korrigiert und bin eigentlich mit einem optimistischem Verlauf (Zucker bei 150/140, Tendenz leicht runter) ins Bett.

    Eben geweckt worden, sanfter, linearer Anstieg seitdem auf 180. Hä?!

    Einzige Zufuhr: GeloRevoice - aber die sollen zuckerfrei sein?

    Wie ist das eigentlich mit Isomalt als Zuckerersatz? Sind ja pure Kohlenhydrate, theoretisch? Könnte es daran liegen?

    kann ich mir nicht vorstellen, dass es an den Revoice-Dingern lag. Ich habe die auch zuhause und im Beipackzettel steht was von "zuckerfrei / für Diabetiker geeignet". Der Anteil an verwertbaren KH (falls vorhanden) dürfte je Lutschtablette arg gering sein. Wenn ich jetzt noch bedenke, dass du ja vermutlich vor dem Schlafengehen nur 1 oder 2 von den Dingern gelutscht hast, halte ich den Anstieg deswegen für arg unwahrscheinlich. Wie viel Zeit lag denn zwischen Lutschen und Alarm?

    Ich schiebe den Anstieg eher auf "BZ macht im Falle eines Infektes was er will und ist mit dem Verstand nicht zu begreifen".


    Gute Besserung!

  • GeloRevoice - aber die sollen zuckerfrei sein?

    Wie ist das eigentlich mit Isomalt als Zuckerersatz?

    GeloRevoice enthält Isomalt. Isomalt hat nur eine geringe Wirkung auf Blutglukose- und Insulinspiegel. Da müsstest du schon sehr viel davon essen. Den BZ-Anstieg schiebe ich auf die Corona-Infektion.


    Ich korrigiere in so einem Fall eher großzügig, aber vermeide Hypos. Du schreibst, dass dein Korrekturfaktor bei 80 - 100 liegt und jetzt bei 30 - 40 ist, das sind 2,5 x, d. h. du müsstest 2,5 x mehr Insulin zur Korrektur spritzen als üblich. Allerdings wäre ich da vorsichtig und würde erst einmal mit 1,5 x anfangen, wenn das zu wenig ist auf 2 x steigern und wenn es immer noch nicht reicht 2,5 x mehr geben. Bei Abklingen des Infekts aufpassen, dass du die Insulinzufuhr sehr rasch wieder senkst.


    Erhöhung der Insulinzufuhr langsam, Senkung der Insulinzufuhr schnell.


    Leider gibt es kein 08/15-Schema, es hilft nur ausprobieren.


    Violena  Ostler

    Gute und schnelle Besserung an euch Beide! :blume:strauss

  • …slowly, but steady. Es wird besser.

    Allerdings ist vieles noch sehr anstrengend, der Blutzucker steigt bei geringer körperlicher Bewegung (Einkaufen gestern).


    Macht sich erhöhter Insulinbedarf denn auch stark am Basal bemerkbar? Seit der beginnenden Infektion wache ich nachts gg. 1 Uhr mit steigendem Zucker auf und muss korrigieren, außerdem ist der morgendliche Buckel deutlich erhöht - alles seit ein paar Tagen vor der akuten Infektion, aber besonders deutlich seit dem Ausbruch. Da es mir schon wieder deutlich besser geht frage ich mich, ob das vielleicht nicht nur an Corona, sondern evtl. an verringerter Restaktivität liegt und ich mehr Basal brauche? Die Statistik sagt, das Verhältnis ist auf 70 % Bolus/30 % Basal verschoben…

  • …slowly, but steady. Es wird besser.

    Allerdings ist vieles noch sehr anstrengend, der Blutzucker steigt bei geringer körperlicher Bewegung (Einkaufen gestern).


    Macht sich erhöhter Insulinbedarf denn auch stark am Basal bemerkbar? Seit der beginnenden Infektion wache ich nachts gg. 1 Uhr mit steigendem Zucker auf und muss korrigieren, außerdem ist der morgendliche Buckel deutlich erhöht - alles seit ein paar Tagen vor der akuten Infektion, aber besonders deutlich seit dem Ausbruch. Da es mir schon wieder deutlich besser geht frage ich mich, ob das vielleicht nicht nur an Corona, sondern evtl. an verringerter Restaktivität liegt und ich mehr Basal brauche? Die Statistik sagt, das Verhältnis ist auf 70 % Bolus/30 % Basal verschoben…

    ja, an sich erhöht sich der bedarf an basalinsulin deutlich, wenn man eine infektion erwischt hat. du scheinst das aber mit den höheren boli ganz gut auszugleichen. das basalinsulin bei ict zu erhöhen ist ja je nach langwirksamen insulin nicht so einfach zu handhaben, gerade bei tresiba und auch toujeo dauert es länger und wenn die infektion abklingt, muss man da auch wieder zurückfahren. deshalb denke ich, dass ein ausgleich über höhere boli und mehr korrekturen, wenn der zucker wieder zu steigen beginnt, besser zu handhaben ist.

  • Und das hält so lange an? 😢 Bin das erste Mal krank seit der Diagnose, hab daher überhaupt keine Erfahrungswerte wie lange die Infektion den BZ üblicherweise noch beeinflusst..

  • Ich trage zwar eine Pumpe, hatte aber während und nach der Corona-Infektion ca. 3-4 Monate einen um 50% erhöhten Insulinbedarf. Bei grippalen infekten ist kurz nachdem es mir wieder besser geht auch der Insulinbedarf wieder normal.

    Es kann auch gut sein, dass die Infektion deine Restaktivität platt gemacht hat.

    Ich habe ein einfaches Rezept, um fit zu bleiben - Ich laufe jeden Tag Amok.

    Hildegard Knef

  • Meine Beraterin meinte, ich sollte mich erstmal von der akuten Infektion erholen bevor ich zu viel ändere, insofern warte ich noch eine Weile. Aber vier Monate lang mit Bolus ständig nachts eingreifen zu müssen, find ich auch keine akzeptable Perspektive…

  • Und das hält so lange an? 😢 Bin das erste Mal krank seit der Diagnose, hab daher überhaupt keine Erfahrungswerte wie lange die Infektion den BZ üblicherweise noch beeinflusst..

    Die Quizfrage ist eher, ob die Infektion nicht die Reste deiner Bauchspeicheldrüse schneller hingerichtet hat als eh zu erwarten war.


    Immer ans Kölsche Grundgesetz denken: "Et es wie et es."

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Ja, es wäre eine plausible Erklärung dafür. Schade wär‘s allemal…

    Wie lang prügel ich mich denn dann noch mit so viel Bolus durch die Gegend?

    Es ist schon sehr auffällig, dass sich das Gleichgewicht so stark verschiebt. Mein BZ läuft zwar besser, aber auch „nur“, weil ich wirklich viel gegensteuere. Ich denke, ich gebe meinem Immunsystem noch eine Woche, dann wäre aber ein Basaltest dran, finde ich.. und dann geh ich zurück ins Ballett und wieder wird alles anders sein 😆

  • kann man leider nie genau sagen, wie lange diese phase dauert. normalerweise wird mit dem abklingen der infektion der bedarf wieder geringer, aber das sieht man dann eh. die basalrate solltest du testen, wenn du wieder gesund bist und das gefühl hast, sie passt immer noch nicht....

  • Und das hält so lange an? 😢 Bin das erste Mal krank seit der Diagnose, hab daher überhaupt keine Erfahrungswerte wie lange die Infektion den BZ üblicherweise noch beeinflusst..

    Wie lange so etwas anhält kann man nicht sagen und es kann bei jeder Infektion anders ablaufen. Ich würde das auch erst mal nur mit dem Bolus korrigieren, allenfalls höchstens mit einer geringen Erhöhung des Basalinsulins. Und ja, ein Basalratentest macht erst dann Sinn, wenn du wieder ganz gesund bist und dich fit fühlst. Ansonsten schließe ich mich den Vorschreiberinnen und -schreibern an.

    dann geh ich zurück ins Ballett und wieder wird alles anders sein

    Leider ist das so beim Diabetes, es ändert sich ständig etwas und muss immer wieder angepasst werden. Willkommen im Club! ;)

  • "Nichts ist so stetig wie der Wandel!"


    Irgendwann wirst auch du bei etwa 0.2 bis 0.8 IE/kg Körpergewicht landen. Bei 0.8 sollte man langsam aufpassen, dass nicht ein Doppeldiabetes kommt - also sowohl autoimmune Typ-1 als auch Resistenzen, die eigentlich eher zu Typ-2 gehören.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Zählt man dabei Basal/Bolus zusammen? Hängt doch auch stark von der Ernährung ab - wenn ich eine hormongesteuerte Kuchenfutterei wegspritzen muss, ist das ein völlig anderer Bedarf als wenn ich meine eher „üblichen“ 10 KE‘s zu mir nehme.