diabetologie-online: "Psychologische Aspekte der kontinuierlichen Glukosemessung "

  • Schon ein gutes Jahr alt, aber bei mir gerade ziemlich aktuell, insbesondere der Abschnitt "Alarm Fatique" (Rechtschreibfehler?):


    https://www.diabetologie-onlin…en-glukosemessung-2492753


    Die Alarmsteuerung der G6-App auf dem iPhone treibt mich zum Wahnsinn.

    Wenn es piepen soll, tut es das nicht.

    Wenn es nicht piepen soll, tut es das. :wacko:


    Ich wundere mich etwas, warum das Stichwort "Alarm Fatigue" in der IC-Suchfunktion nicht auftaucht. Gibt es dafür noch anderes Wort, das hier geläufiger ist? :/

    Insulin: Humalog, Hypo-Helfer: Dextro, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Alarm fatigue kann übersetzt werden mit Alarmmüdigkeit und bedeutet, dass zahlreiche Alarme zu einer Desensibilisierung mit abnehmender oder verspäteter Beachtung führen und man den Alarmen weniger Vertrauen schenkt. Alarmmüdigkeit kann zu einem ignorieren der Alarme führen und dazu, dass man nicht angemessen oder überhaupt nicht darauf reagiert.


    Alarm fatigue kennt man auch beim medizinischen Personal, vor allem auf Intensivstationen.

  • Ich habe ja schon 2010 den Dexcom getragen, nach anfänglicher Euphorie bei der ich auch einen Artikel für den Insuliner geschrieben habe machte sich dann nach einigen Monaten die Alarm Fatique breit, der Empfänger landete regelmäßig unter dem Kopfkissen weil ich lieber schlafen wollte.

    Das Essen ist mir auch vergangen...


    Nach Einstellung der Pumpe 2011 hab ich CGM für sehr lange Zeit weggelegt.


    Da man das FSL Lesegerät komplett stumm betreiben kann, eignet sich es besser um die Einstellung zu justieren.


    Ich habe eindeutig Alarm Fatique 😉

    Zum Glück macht der Pod nur selten welchen.

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Die Alarmsteuerung der G6-App auf dem iPhone treibt mich zum Wahnsinn.

    Wenn es piepen soll, tut es das nicht.

    Wenn es nicht piepen soll, tut es das. :wacko:


    Ich wundere mich etwas, warum das Stichwort "Alarm Fatigue" in der IC-Suchfunktion nicht auftaucht. Gibt es dafür noch anderes Wort, das hier geläufiger ist? :/

    Beim FS3 hatte ich aus dem Grund die Alarme komplett abgeschaltet. Insbesondere da der mich nachts durch Compression Low mit seinem schrillen Alarm in den Herzkaspar geführt hat.


    Beim Eversense hatte ich das Problem jetzt nicht mehr. Ich habe hier nur die Vibration des Transmitter laufen und seitdem ruhige Nächte.


    Die Solo nervt mich Gott sei Dank selten.


    Ich reagiere auf Alarme sehr empfindlich, schon vor über 20 Jahren nach einer OP hatte ich auf Intensiv mir dauernd irgendwelche Gerätschaften abgezogen im Halb Delirium um meine Ruhe zu haben. :floet

    Wenn man Knäckebrot isst, hört man nicht was die anderen Menschen um einen herum sagen. Ich esse jetzt sehr oft Knäckebrot! Knäckebrot ist super! :S

  • Ich bin bewusst beim Libre 1 geblieben. Die entscheidenden Vorteile für mich gegenüber den späteren Versionen: keine Alarme und für bis zu 5 Wochen kein Strombedarf für das Lesegerät.

    Ich schätze sehr, dass ich auf den Finger-Pieks verzichten kann und die BZ-Kurve der letzten Stunden stets vor Augen habe. Ich achte aber darauf, nicht öfter als 4-6mal pro Tag also so oft, wie ich früher blutig gemessen habe, auf das Lesegerät zu schauen. Ich will mich nicht vom Diabetes verrückt machen lassen.


    LG Geri

  • Geht mir ähnlich. Ich empfinde die nächtlichen Alarme ein wenig als "Folter", besonders dann, wenn sie mehrfach auftreten, weil das Gerät irrtümlich von zu niedrigen Werten ausgegangen ist. Irgendwann setze ich mich dann an den PC und arbeite, weil ich nicht mehr schlafen kann. Letzte Nacht hatte ich im Halbschlaf deswegen die Pumpe aus dem Bett schmeissen wollen. Zum Glück war die Bettdecke dazwischen und so zupfte mir die Aktion nur an der Setzstelle, statt sie ganz raus zu reissen.

  • Ich bin bewusst beim Libre 1 geblieben. Die entscheidenden Vorteile für mich gegenüber den späteren Versionen: keine Alarme und für bis zu 5 Wochen kein Strombedarf für das Lesegerät.

    Letztes ist bei deinem Anwendungsprofil auch ein guter Pluspunkt.


    Ich bin mal gespannt, wie ein Lesegerät zum neuen 3+ ggf. aussehen kann. Weil wenn ich mir angucke, welche Standzeiten mein E-Book Reader hat - da kann sich das Libre Gerät wirklich eine Scheibe von abschneiden. Ganz ehrlich: ein hintergrundbeleuchtetes TFT Display ist für diese Anwendung ein optisch nettes Gimmik, säuft halt Strom und das wars. Ein E-Paper (Graustufen bzw. lausige Farben) ist unterm Strich genauso informativ und spart zugleich eine ganze Menge Akku.


    Ich hatte das Libre-2 übrigens jahrelang mit einem Lesegerät des Libre-1 verwendet. Weil ich als Seitenschläfer zu viele "Compression Lows" hatte und mir die Alarme zeitnah auf die Nüsse gingen. Libre 1 und 2 haben die selbe Bauform, erst das 3 war kleiner. Leider eben ohne Datenübertragung per NFC.


    Aber: Das Libre 3 ist schon positiv kleiner, IMHO was compression low angeht sogar klar besser. Wenn die es jetzt noch schaffen würden, einen Smartwatch Support einzurichten und dem Sensor ggf. Multipair zu erlauben. Also ZWEI Bluetooth Ziele. Zum Beispiel erstes Ziel die Uhr, zweites ein Handy bzw. Messgerät.


    Man stelle sich vor, eine dem günstigen Mi-Band 6/7 ähnliche Uhr, welche dir den BZ neben "Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung und anderem Spökes" anzeigt. Dazu "stille" Voralarme mittels Vibration. Das eigentliche Messgerät könnte sich sogar die Daten von der Uhr ziehen, wenn "Sensor-Multipair" nicht gehen sollte. Daher würde es zwei Möglichkeiten geben:

    (1) Sensor kann die Uhr UND ein Handy parallel bespaßen

    (2) Sensor ist mit der Uhr gekoppelt und erst die Uhr macht mittels Multipair die Verbindung zum Handy. Das Ergebis ist fast das selbe. Bei (2) darf man eben nicht die Uhr "vergessen oder vergessen aufzuladen". Bei (1) wärs egal.


    Ich hab immer noch ein INSULINX System mit einem kleinen LCD Display. 10 Jahre nicht benutzt, die Batterie lebt noch. Und verbraucht zudem nicht wirklich Strom. Ich glaub in einem ganzen Jahr Nutzung damals nicht einmal die Batterie tauschen müssen.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

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  • Wir können in Österreich frei wählen zwischen den 3 Libre-Versionen. Wie gesagt, das Hauptargument für den Libre 1 ist für mich der geringe Stromverbrauch. Ich bin oft mehrere Wochen ohne Strom, so viele Power Bags könnte ich gar nicht schleppen.

  • Ich bin bewusst beim Libre 1 geblieben. Die entscheidenden Vorteile für mich gegenüber den späteren Versionen: keine Alarme und für bis zu 5 Wochen kein Strombedarf für das Lesegerät.

    Ich schätze sehr, dass ich auf den Finger-Pieks verzichten kann und die BZ-Kurve der letzten Stunden stets vor Augen habe. Ich achte aber darauf, nicht öfter als 4-6mal pro Tag also so oft, wie ich früher blutig gemessen habe, auf das Lesegerät zu schauen. Ich will mich nicht vom Diabetes verrückt machen lassen.


    LG Geri

    kann das gut nachvollziehen. ich merke, ich schaue viel zu oft auf meine werte und das macht mich nervös. nur wenn ich zwei stunden aufwärmphase meines g6 habe und keine werte sehen kann, geht es mir spürbar besser, auch wenn ich eben gegebenenfalls blutig messen muss, um zu wissen, stimmt mein körpergefühl jetzt, das mir zb sagt, ich geh grad runter..... ich komme nur nicht wieder weg davon, zu oft zu kontrollieren. müsste mich mal wieder "entwöhnen", das fällt aber unheimlich schwer, wenn man eben ständig schauen kann, was abgeht....

  • Zum Artikel gesamt: Ich find die Zusammenstellung echt nett. Würd ich jetzt nicht aus Spaß an der Freude lesen, aber gut zum finden von weiterer Literatur.


    Zur Alarm Fatigue:


    Ich bin bei Alarm Fatigue jetzt auch nicht überrascht. Das war bisher beim FSL1, FSL2, G6 und G7 bei mir auch so. Jedes neue Gerät hat die Aufmerksamkeit erstmal für sich geholt. Aber jedes Lego-Set unter dem Weihnachtsbaum ist zu Ostern schon ein alter Hut :p


    Aber ich finds auch nicht schlimm. Es setzt etwas Alarm Fatigue ein, okay. Aber dennoch wird der BZ die ganze Zeit gemessen und ist verfügbar.


    Verglichen mit den 5-7 punktuellen Messungen gabs sonst nur das Körpergefühl als Warnung, die ich im allgemeinen auch als sehr unzuverlässig einschätze. Oft richtig, aber keine Messung. Wenn Körpergefühl reichen würde, würde ich ja nicht messen.


    Im allgemeinen fand ich auch, dass sich mein Körpergefühl auch verändert hat. 20 Jahre Diabetes ohne CGM haben zwar das Körpergefühl trainiert. Zu einem gewissen Grad. Aber jetzt hat man jetzt zu jedem Körpergefühl auch eine BZ-Kurve, um das direkt zu sehen. Zum Beispiel ein Gefühl zu entwickeln "sinke ich schnell oder langsam". Ist aber subjektiv meine Erfahrung.


    Zitat


    Die Häufigkeit von Alarmen kann aber auch zu einer "Alarmfatique" führen, mit der Konsequenz, dass die Alarme abgeschaltet oder ignoriert werden [...]. Daher ist es [...], eher wenige, dafür aber passende Alarme zu wählen, [...].

    Der Artikel gibt aber zu Alarm-Fatigue auch sinnvolle Vorschläge. Alarme sollten ja eh individuell eingestellt werden. Ich find Alarme in der Öffentlichkeit auch nervig (Dexcom-Kreischer sind die besten) und es gibt Situationen, wo sie echt stören könnten.


    Und die Voralarme kann man auch mEn meist gut einstellen. Mein BZ ist schon echt volatil, aber mit etwas Erfahrung kann man doch recht gut alles einstellen.

    Ich habe eindeutig Alarm Fatique 😉

    Zum Glück macht der Pod nur selten welchen.

    Dafür meldet sich der Pod ja dafür umso deutlicher *KREEEEEEISCH*

  • Wie gesagt, das Hauptargument für den Libre 1 ist für mich der geringe Stromverbrauch. Ich bin oft mehrere Wochen ohne Strom, so viele Power Bags könnte ich gar nicht schleppen.

    Libre-2 mit einem Libre-1 Lesegerät tuts genauso.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Der Artikel gibt aber zu Alarm-Fatigue auch sinnvolle Vorschläge. Alarme sollten ja eh individuell eingestellt werden.

    Für einen Vorschlag finde ich das reichlich unkonkret.

    Ich suche seit Monaten nach einer für mich sinnvollen individuellen Einstellung und habe sie noch nicht gefunden.

    Insulin: Humalog, Hypo-Helfer: Dextro, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Für einen Vorschlag finde ich das reichlich unkonkret.

    Ich suche seit Monaten nach einer für mich sinnvollen individuellen Einstellung und habe sie noch nicht gefunden.

    Stelle alles stumm😉

    Wenn dein Körper was signalisiert schau aufs Display.

    Das trainiert am besten. Danach entscheiden was Du wieder einstellst. Oder zb nur beim Autofahren....

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Macht auch ne Menge Unterschied, je nachdem wie man Geräte bedient.


    PDM-Nutzer haben die Werte nicht immer vor der Nase. Ist der Kram auf dem Handy, kriegt man die Werte per Widget meist ja eh die ganze Zeit "auf den Schirm", wenn man den modernen Zeiten entsprechend viel am Handy gammelt (mich eingeschlossen 🙈). Das ganze ist höchst individuell. Für jeden Vorschlag wird es jemanden geben, der es anders macht.


    Hängt auch von der Hardware ab, welche Warnungen ausgegeben werden. Reine Ist-Wert Warnungen sind meist nicht so nervig wie diese "Vorhersage, dass er sinkt" Warnungen.


    Tageszeit (Nachts/Tag/Arbeit/Freizeit/etc), Tätigkeiten (Arbeit/Autofahren/Kino), Körpergefühl (gutes/schlechtes/nur hypo spüren/nur hyper spüren/etc), Einstellungsniveau (stabil/wilder Diabetes), da wird sich nie ein Vorschlag für alle finden lassen. Besonders nicht für alle, für jeden Zeitpunkt.


    Ich geh da mit Absicht nicht ins Detail, wie meine Warnungen eingestellt sind. Die Autoren schreiben, dass das höchst individuell ist. Wenn jetzt jeder, der den Thread hier liest, seine Warnungs-Politik niederschreibt, würde es genauso viele Posts wie User geben.


    Was ich neben den Warnungen allgemein schräg finde, ist, wie umständlich sich manchmal Warnungen & co einstellen lassen. Nicht bei allen Geräten, aber man muss sich schon durch einige Menüs kämpfen. Kann auch dazu führen, dass man Warnungen stiefmütterlich behandelt. Würd ich mal vermuten. User-Interfaces machen bei solchen Gesundheits-Apps schon was aus, find ich.