Habe nach Jahren mit Pumpe keine Lust mehr auf die Pumpe, wie gehe ich vor?

  • Hallo zusammen,


    ich trage seit Jahren eine Insulinpumpe (davor viele Jahre ICT).


    Allgemeines:

    - Werte sind top, A1c ebenfalls,

    - verwende den Loop nur die Nacht über, vor allem um Hypos zu vermeiden, den Tag über deaktivere ich ihn, brauche ihn einfach nicht und so ist es für mich einfacher.

    Meine Probleme:

    - Habe kaum subkutanes Gewebe

    - Wenn ich die Pumpe mal 1h ablege, habe ich sofort eine extrem schlechte Insulinempfindlichkeit über mehrere Stunden, was extrem nervig ist.


    Wichtig (vielleicht gibt es auch gute Gegenargumente):

    - Ich sehe einfach keinen großen Vorteil für die Pumpe, der es rechtfertig, sie permanent dabei haben zu müssen


    Jetzt habe ich demnächst einen Termin und wollte euch einfach mal fragen, wie ich vorgehe, ich habe mir bereits Insuline angesehen.


    Lantus will ich nicht wieder verwenden, auch wegen der Gewichtszunahme.


    Frage zu den Insulinen:

    1. Was sind die Vorteile der anderen Insuline (Levemir, Tresiba) und deren Nachteile?


    Möchte eigentlich nur eine stabile Nacht haben, wobei die Wirklänge fast egal ist, habe es damals uter Lantus so gemacht, dass ich die Injektionen aufgeteilt habe, sodass ich nicht immer so viel Basal an Board hatte.


    Tja, mehr fällt mir ehrlich gesagt momentan nicht ein, nur, dass ich momentan einfach genervt bin, wohl aus dem Grund, dass es mit der Pumpe gut läuft und ich dennoch nicht zufrieden bin.:hmmz:


    Danke schon mal für eure Hilfe.


    LG

    2 Mal editiert, zuletzt von Insulin12 () aus folgendem Grund: Private Daten entfernt.

  • Hallo Insulin12 ,

    erst einmal herzlich Willkommen hier im Forum. :blume:strauss


    - Levemir wird eingestellt, deshalb schreibe ich nichts mehr darüber.


    - Tresiba hat die längste Wirkdauer bis zu 48 h, was bei viel und spontaner Bewegung hinderlich sein kann.


    - Toujeo ist das was ich unter ICT zuletzt hatte. Die Wirkdauer ist länger als unter Lantus und man kommt mit 1 x spritzen pro Tag aus. Ich war zufrieden damit.


    Sowohl Tresiba als auch Toujeo haben einen glatteren Verlauf als Lantus.

  • Salut.


    Wenn Du keine Lust mehr hast auf Pumpe, dann leg sie in die Ecke.

    Ließ Dir die Erfahrungsthreads zu den noch weiterhin verfügbaren Insulinen durch und lass Dir im Januartermin mal die Insuline als Einwegpens verschreiben, die Du Dir bis dahin ausgesucht hast. Dazu Pennadeln und los geht es.

    Viel Erfolg!


    Beachte auch den Thread darüber, welche Insuline vom Markt genommen werden.

  • Insulin12

    Hat den Titel des Themas von „Habe nach 9 Jahren keine Lust mehr auf die Pumpe, wie gehe ich vor?“ zu „Habe nach Jahren mit Pumpe keine Lust mehr auf die Pumpe, wie gehe ich vor?“ geändert.
  • Der Weg von Pumpe zu ICT ist deutlich einfacher als umgekehrt, weil hier die bürokratischen Hürden entfallen.

    Diese Entscheidung solltest du letztendlich selbst treffen können, sofern du volljährig bist, wovon ich ausgehe.

    Ich würde allerdings den behandelnden DiaDoc mit einbeziehen. - im Sinne von Teamwork auf Augenhöhe. Schließlich muss er/sie die Rezepte unterschreiben und kann vielleicht auch hilfreiche Hinweise geben.


    Ich würde ja eine Pumpenpause von einigen Tagen bis Wochen vorschlagen, um mal Erfahrungen zu sammeln. Da Du dafür ein Basalinsulin brauchst, würde ich auch hier den DiaDoc vorher mit einbeziehen und um ein entsprechendes Rezept bitten. Sag, dass Du mit einem Wechsel auf ICT liebäugelst und das vorher gern austesten würdest.


    Du den Basalinsulinen:

    • Lantus habe ich jahrelang verwendet. War OK für mich.
    • Levemir hat eine kürzere wirkdauer, was es flexibler macht. Nachteil: Wird zeitnah vom Markt genommen.
    • Toujeo: s.o. (Post von Eidechse)
    • Tresiba: wirkt bis zu 3 Tage. Anpassungen dauern daher entsprechend lange. (z.B. für Sport, Infekt, Wechsel ICT->Pumpe) Dafür sehr gleichmäßige Wirkung.
    • NPH: Quasi der Oldtimer unter den Basal-Insulinen. Zu den Vor-/Nachteilen kann ich nichts sagen.

    Tja, mehr fällt mir ehrlich gesagt momentan nicht ein, nur, dass ich momentan einfach genervt bin, wohl aus dem Grund, dass es mit der Pumpe gut läuft und ich dennoch nicht zufrieden bin. :hmmz:

    Das scheint mir ein Kernproblem zu sein, das mir sehr bekannt vorkommt. Vielleicht müsste man auch hier ansetzen. - Das gehört dann allerdings ins Psychologie-Unterforum.

    Insulin: Humalog, Hypo-Helfer: Dextro, Diaversary: 19.11.

    Einmal editiert, zuletzt von Ove ()

  • Ich kenne einige, die mal eine Pumpenpause machen. Zurück zur Pumpe kann man ja jederzeit.


    Tatsächlich würde ich es dir empfehlen, es einfach mal auszuprobieren. Mit dem Diabetologen zusammen das passende Basalinsulin und eine ungefähre Menge auswählen. Dann kannst du einfach mal starten. Wenn es nicht das richtige ist, hast du ja alles griffbereit, um wieder mit Pumpe zu starten (hier ggf. Wirkdauer des gespritzten Langzeitinsulins beachten).


    Andere Überlegung, leider steht nicht dabei, welche Insulinpumpe du nutzt.

    Ggf. wäre da auch ein Wechsel des Systems eine Überlegung wert. Bspw. Patchpumpe statt Schlauchpumpe. Falls dich doch der Schlauch unbewusst stört.


    Oder je nachdem welches Loop-System du nutzt ein anderes, bspw. scheinen die DIY-Loop-Systeme mehr Aufmerksamkeit und Arbeit zu erfordern als kommerzielle - was ich so lese - , dafür haben kommerzielle Loop-Systeme weniger Eingriffmöglichkeiten.

  • Danke für eure Antworten.


    Und ja @Ove, du hast recht, natürlich werde ich meinen Diabetologen mit einbinden und danach fragen.


    @helmama hat oben geschrieben, dass ich mir Fertipens besorgen soll.


    Worin besteht bei einem Fertigpen der Vorteil gegenüber einem Pen, zu dem ich mir das Insulin noch verordnen lassen muss?

  • Worin besteht bei einem Fertigpen der Vorteil gegenüber einem Pen, zu dem ich mir das Insulin noch verordnen lassen muss?

    Fertigpens sind Wegwerfpens,

    Vorteile:

    - Kann man hinterher wegwerfen und einfach einen neuen nehmen (bspw. wenn einer defekt ist)

    - man kann erstmal ausprobieren, ob die Insulinsorte geeignet ist, jeder Insulinhersteller hat seinen eigenen Pen, wo meist nur die passenden Patronen reinpassen

    - manche Insuline (wie Toujeo) gibt es nur als Fertigpen wegen Dosierung



    Nachteil:

    - kann keine 0,5er Dosierschritte, können aber auch nicht alle Mehrfach-verwendeten Pens

    - Umweltgedanke bei Einwegpens

  • @July95


    Danke für deine Anmerkungen.


    Loop ist seit Jahren APS mit DANA. Aufwand betreibe ich wirklich keinen, absolut keinen und die Werte sind nicht besser hinzubekommen, aber da ist eben die Pumpe, die ich dafür einfach nicht brauche (so meine vielleicht sogar naive Einschätzung, ICT ist lange her).


    Ich müsste es tatsächlich wie du schreibst erst einmal ausprobieren, Ove hat es oben auch schon geschrieben und ich denke, es wäre zumindest für den Anfang der richtige Ansatz einfach mal ein paar Wochen zu probieren wie es läuft und dann die Entscheidung zu treffen, ob ich es weitermachen möchte oder eben nicht.


    Muss mich da nur noch mal informieren wie das mein/e Versandhändler/KK sieht ob das einfach so möglich ist, wenn ich ein Jahresrezept einreichen möchte (was in ein paar Wochen tun muss) auf dem steht, dass ich für 1 Jahr Zubehör für die Pumpe beantrage und dann mit ICT anfangen will, sieht nicht nur blöd aus, wäre es wohl auch.

  • manche Insuline (wie Toujeo) gibt es nur als Fertigpen wegen Dosierung


    Super, dann mache ich es einfach so: Jahresrezept für Pumpenzubehör, 2 Fertigpens für Toujeo und Bolus und probiere es aus, ich denke, die KK wird sich dann nicht querstellen, wenn ich auf ICT umsteige, für sie wird es dann billiger...

  • Muss mich da nur noch mal informieren wie das mein/e Versandhändler/KK sieht ob das einfach so möglich ist, wenn ich ein Jahresrezept einreichen möchte (was in ein paar Wochen tun muss) auf dem steht, dass ich für 1 Jahr Zubehör für die Pumpe beantrage und dann mit ICT anfangen will, sieht nicht nur blöd aus, wäre es wohl auch.

    KK und Versandhändler würde ich definitiv nicht informieren.


    Falls du deine Pumpenpause am Ende des Jahresrezeptes starten möchtest, reichst du halt einfach noch kein neues Jahresrezept ein. Fertig. Ein bisschen Puffer, falls du doch zur Pumpe zurück möchtest an Kathetern und Reservoiren wäre natürlich gut. Und wenn du definitiv zurück zur Pumpe möchtest, Freiumschlag in Praxis lassen und dann reicht ein kurzer Anruf, sie stellen ein Rezept aus und i.d.R. ist das neue Jahresrezept in keiner Woche genehmigt.

  • wie ich vorgehe

    das verwirrt - normalerweise ist die Fragestellung genau in die andere Richtung!


    Wenn ich die Pumpe mal 1h ablege, habe ich sofort eine extrem schlechte Insulinempfindlichkeit über mehrere Stunden, was extrem nervig ist.

    ist logisch, weil du kein Basalinsulin hast, welches länger wirkt.........


    ich habe mir bereits Insuline angesehen.

    besprich das mit deinem Arzt und lass dir probeweise eines verordnen - Pumpe ab, dann siehst du den Erfolg!

    Grüße nest

  • Insulin12 du hattest erwähnt, das Ziel Hypos nachts zu vermeiden bisher dadurch gelingt.
    Sollte es unter ICT wieder Schwierigkeiten geben, überlege dir das gut. Gehe lieber ein paar Mankos tagsüber ein.


    das ist eine Indikation für Pumpe, das Hypo Problem nachts. Eine Pause von 2-3 Wochen da spricht erstmal nichts gegen. Oder du pausierst z.B. nur dann wenn es dir mal danach ist. Z.B im Urlaub.

  • Gehe lieber ein paar Mankos tagsüber ein.


    das ist eine Indikation für Pumpe, das Hypo Problem nachts.


    Du meinst also, ich soll die negativ wahrgenommenen Aspekte der Pumpe hinnehmen, da die Hypovermeidung in der Nacht die Nachteile der Pumpe überwiegen?


    Ja, wenn man's so sieht, hast du natürlich recht und dem stimme ich absolut zu, deswegen habe ich auch damals eine Pumpe bekommen, um diese Hypos in der Nacht zu vermeiden.


    Vielleicht liegt es auch momentan einfach nur daran, dass mich Phasen, in denen ich über 140 mg/dl bin, ungemein aufregen und ich dies einfach nicht akzeptieren will und meine, ich könnte des ebenso mit ICT hinbekommen, was weniger Aufwand wäre...nun ja, mal abwarten, es sind ja noch einige Wochen bis zum nächsten Termin.


    Vielen Dank erst einmal an das gesamte Forum für die Hilfe.


    LG

  • Vielleicht liegt es auch momentan einfach nur daran, dass mich Phasen, in denen ich über 140 mg/dl bin, ungemein aufregen und ich dies einfach nicht akzeptieren will und meine, ich könnte des ebenso mit ICT hinbekommen, was weniger Aufwand wäre...nun ja, mal abwarten, es sind ja noch einige Wochen bis zum nächsten Termin.

    Was für ein TiR hast Du denn, beziehungsweiße im Bereich 70 - 140 mg/dL? War vor der Pumpe bei grob 70% mit sehr viel Aufwand und etwa 7 - 8 Injektionen auch mal auf grob 75% hoch. Bist Du bereit so oft zu intervenieren? In meinen Augen bist Du gerade müde bezüglich der Pumpe. Wie schon mehrmals angesprochen, sprich mit Deinem Dia-Team und mach mit deren Unterstützung mal eine Pumpenpause, vielleicht mal 2 Monate. Dann kannst Du immer noch entscheiden, wie es weiter geht.

  • @D a U

    30 Tage - TiR 70-140 mg/dl - 93/7/0 (TiR, hoch, niedrig)

    90 Tage - TiR 70-140 mg/dl - 95/5/0 (TiR, hoch, niedrig)



    War vor der Pumpe bei grob 70% mit sehr viel Aufwand und etwa 7 - 8 Injektionen auch mal auf grob 75% hoch.


    Das ist ein gutes Argument, ich kann mich leider nicht mehr daran erinnern, wie oft ich korrigieren musste, ist zu lange her, damals noch mit dem Libre vor knapp 10 Jahren.


    Aber was auf jeden Fall stimmt, ist, dass ich mehrmals korrigieren musste um auf 85% zu kommen, ob 7-8 Injektionen, weiß ich nicht mehr...


    Ich weiß ja, dass der Zielbereich normalerweise bis 180 mg/dl geht/ gehen kann und ich es mit so einer straffen Einstellung nicht übertreiben sollte.


    Dein Argument hat mich noch mal zum Nachdenken gebracht, vor allem was die Injektionen zur Korrektur anbelangt, wenn ich da so manche Nächte sehe, manchmal bin ich komplett bei 250%, dann wieder 2-3h zero temping, was normal ist, ja, die Nächte würden schwieriger werden und so langsam bin ich am Überlegen...

    In meinen Augen bist Du gerade müde bezüglich der Pumpe.


    Ja, so ist es. Kann ich nicht leugnen...

  • Ich werfe mal ein; wenn dich die Pumpe nervt ( Strippe, immer mit rumschleppen) wie wärs mit einer Patchpumpe?

    Ich hing ca. 20 Jahre an der Pumpenstrippe und fühlte mich mit dem Omnipod ab 2018 total befreit. Und seit 2023 gekoppelt mit Dexcom -> komplettes Sorglospaket für die Nächte!

    Nie wieder ( vor der Pumpe, ca. 10 Jahre) möchte ich mit bereits inj. Insulin ( langwirkend) vor einer spontanen Herausforderung stehen.

    Du???

    T1 / OmniPod / Dexcom

  • Momentan ist bei mir jede Nacht komplett anders, zu hoch, zu tief, mal wieder ok...

    Das kannte ich vor der Pumpe auch von mir und war das Hauptargument für die Pumpe. Nun habe ich nur noch kleinere Schwankungen und oft sogar eine Flatline über Nacht.

    In meinen Augen bist Du gerade müde bezüglich der Pumpe.

    Insulin12

    Das sehe ich auch so. Besser endgültig zu ICT zu wechseln, ist auf alle Fälle eine Pumpenpause und dann kannst du immer noch sehen, wie es dir damit geht und entscheiden, was du in Zukunft wirklich möchtest.

    Aber was auf jeden Fall stimmt, ist, dass ich mehrmals korrigieren musste um auf 85% zu kommen, ob 7-8 Injektionen, weiß ich nicht mehr...

    Ich kam auf 8 - 12 Korrekturen pro Tag und fast die Hälfte davon waren in der Nacht, was den Schlaf massiv behinderte.

  • Kann es sein, dass Du psychisch einfach mal ne Pause vom Sensor und APS benötigst? Ich fühl mich in den Zeiten ohne Sensor echt richtig entspannt und frei. Dann kann ich auch das Handy weg legen und die Pumpe von Hand steuern. Die korrekte Basalrate ist ja in der Pumpe drin.


    So präsent wie mit AAPS und Sensor und ständiger Sicht auf die Werte war mein Dia nie. Die Gelassenheit kann darüber echt verloren gehen.

  • Hi!

    Ich habe auch eine Pumpenpause gemacht. Ich hatte jedoch andere Gründe. Allerdings dauerte meine Pause ca 2,5 Jahre (bis dahin ca 20 Jahre Pumpenträgerin). Ich hatte zunächst Tresiba im Pen, bin dann aber auf Lantus umgestiegen weil mit Tresiba war kein Spaziergang möglich bei mir.

    Diesen Sommer hat mir meine Diafee dann einfach ein Rezept f Katheder ausgestellt u die Pumpe läuft wieder. Hab ich alles selbst eingestellt "alter Hase-Manier". Und die Diafee vermerkt alles ordentlich in der Akte.


    Aber im Ernst mal, bei soooo guten Werten würde ich NIEMALS die Pumpe ablegen. Viel besser: ein Auge zudrücken, Werte bis 200 auch mal zulassen bzw. einfach etwas lockerer werden bzgl des BZ. Wir sind doch keine Maschinen!


    Gruss, Jubie