Führerschein nicht mitnehmen

  • Hallo zusammen,


    ich hatte gestern ein Gespräch mit einem Anwalt für Verkehrsrecht. Er hat mir empfohlen, zukünftig als Diabetiker keinen Führerschein mehr mitzunehmen und lieber das Verwarngeld von 10 Euro zu riskieren.

    Hintergrund ist der, dass im Falle eines Unfalles mit Verdacht auf Fahrunfähigkeit (was bei Diabetikern sofort naheliegend sei) die Polizei sofort den Führerschein beschlagnahmen könne und man dann ein sofortiges Fahrverbot hat. Der Lappen ist dann erst mal weg bis das Gegenteil bewiesen wurde, und das könne lange dauern.


    Wenn man den Lappen nicht dabei hat, kann man diesen auch nicht einziehen. Zwar kann das dann im späteren Verlauf geschehen, doch man hat dann die Möglichkeit, erst mal Akteneinsicht zu fordern und ggf. sieht das die Staatsanwaltschaft dann anders als der Polizist vor Ort, jedenfalls vergehen da mit Einspruch, Akteneinsicht, Bescheid etc noch viele Wochen.

    Und er gab mir den Rat, immer die Klappe zu halten und nie eine Aussage zu einer Beschuldigung zu machen. Man muss lediglich Angaben zur Person machen, das gilt auch, wenn man einen Anhörungsbogen zugeschickt bekommt. Wenn man schriftlich angibt, man habe Insulin gespritzt und sei dann ins Auto gesessen, habe sich aber gut gefühlt, kann das schon als Beweis für die Schuld oder Teilschuld gelten. Auch wenn im Auto diverse Diabetikersachen herumliegen, muss man keine Angabe dazu machen.

  • keine angaben bei der polizei egal zu welchen sachverhalt zu machen , hat mir mein befreundeter anwalt schon immer eingeschärft. man kann später immer noch zu allem sachen schriftlich stellung beziehen und das wird auch nicht zum nachteil gereicht.

    lediglich angaben zur person sind plicht.

  • Korrekt. Bei einer Verkehrskontrolle maximal Aussagen zur Person machen. Und keine Papiere aus der Hand geben.

    D.h du sagst jedesmal bei einer Verkehrskontrolle, dass Du deinen FS nicht dabei hast? Oder behältst Du den in der Hand und sagst sie dürfen nur draufschauen?

    Closed Loop Open Mind

  • Nur gucken, nicht anfassen. In 40 Jahren Auto war ich aber tatsächlich erst einmal in einer Kontrolle 😅, und da hatte ich tatsächlich wirklich nichts dabei. War aber auch kein Problem und hat auch nix gekostet

  • Für mich stellt sich gerade die Frage warum dein Führerschein bei einer Allgemeinen Verkehrskontrolle eingezogen werden sollte, ich bin schon öfters kontrolliert worden, hat keinen interessiert.


    Wenns mal ernsthaft knallt, kommts wahrscheinlich eh raus, zwecks Arzt, Gutachten etc.


    Wenn dein Führerschein ungültig ist bringts dir auch nix wenn der zuhause liegt zwecks Aktenvermerk bei der Polizei, und dann bist bei der nächsten Kontrolle eh wegen Fahren ohne Erlaubnis dran, egal wo die Karte liegt.

  • Wenn man Diabetiker ist, muss man das ja nicht jedem auf die Nase binden, steht ja auch nirgendwo. Wenn Diabetikerutensilien im Auto liegen müssen die ja nicht per se dir gehören und durchsuchen dürfen sie nicht.

    Bei der Benutzung eines Sensors oder ähnlichem kann man ja anhand der aufgezeichneten Daten nachweisen, dass zum Zeitpunkt des Unfalls weder Unter- noch Überzucker vorlag. Dafür sollte man aber auch darauf achten, dass es dazu während der Fahrt nicht kommt.


    Bei einer Verkehrskontrolle musst du gar nichts, außer deine Papiere zeigen und ggf. Warndreieck und Verbandskasten vorzeigen.

  • und dann bist bei der nächsten Kontrolle eh wegen Fahren ohne Erlaubnis dran, egal wo die Karte liegt.

    nur wenn der FS also die Fahrerlaubnis selbst widerrufen wurde.

    Wenn der lediglich abgelaufen ist (die neuen haben ja Ablaufdatum) - Verwarngeld 10 Euro.

    Genau das gleiche bei einfach nicht dabei haben.

    Die Fahrerlaubnis also die Berechtigung ein Fahrzeug zu führen erlischt nicht.

    Angaben zur Person und die Polizei sieht dann auch ob du hinters Steuer darfst.
    Dauert nur etwas länger.

    ich kam seit 14 Jahren 2x in einer Kontrolle.
    in beiden Fällen erhielt ich meine Dokumente ohne weiteres zurück und "gute Fahrt"



  • ich kam seit 14 Jahren 2x in einer Kontrolle.
    in beiden Fällen erhielt ich meine Dokumente ohne weiteres zurück und "gute Fahrt"

    wahrscheinlich hast du auch nicht gesagt "ich bin übrigens T1Dler und fühle mich grad so schwach... "


    am anfang ging es ja auch um einen unfall und nicht eine allg. verkehrskontrolle und da koennte wenn die polizei der meinung ist der T1D sei der grund für den unfall sofort den Führerschein einkassieren. Und das dann wieder ungeschehen zu machen kann eben dauern.


    auch gilt es zu unterscheiden zwischen Führerschein(dokument) und der Fahrerlaubniss im allg.


    Ich bin aber auch der meinung sollte der T1D grund für ein unfall sein ist es nur recht und billig das man die Fahrerlaubniss erstmal abgeben muss. In Zeiten von Sensoren sollte das auch wirklich nicht mehr vorkommen, unterzuckert am Steuer. Wer das im allg. nicht hinbekommt der sollte nicht autofahren, die anderen werden es danken.

  • Ich bin aber auch der meinung sollte der T1D grund für ein unfall sein ist es nur recht und billig das man die Fahrerlaubniss erstmal abgeben muss. In Zeiten von Sensoren sollte das auch wirklich nicht mehr vorkommen, unterzuckert am Steuer. Wer das im allg. nicht hinbekommt der sollte nicht autofahren, die anderen werden es danken.

    aber bitte erst dann, wenn das korrekt nachgewiesen wurde, und nicht nur augenscheinlich durch einen medizinischen Polizei-Laien.


    Das Gespräch mit dem Anwalt war übrigens deshalb, weil ich einen kleinen Gartenanhänger habe, dessen TÜV seit 8 Monaten abgelaufen war und in meinem Garten vor sich hin rottete (nicht fahrbereit auf befriedetem Grundstück abgestellt). Das ist einem POK bei der Streife aufgefallen, Ergebnis sind 80 Euro und 1 Punkt. jau, kann man machen... Von dem her glaube ich nicht an "Polizei, dein Freund und Helfer". Wenn man da gerade an den Falschen gerät, kann eine einfache Kontrolle auch eskalieren. Als Insuliner ist man per se einfach schon vorbelastet.

  • Ich bin aber auch der meinung sollte der T1D grund für ein unfall sein ist es nur recht und billig das man die Fahrerlaubniss erstmal abgeben muss. In Zeiten von Sensoren sollte das auch wirklich nicht mehr vorkommen, unterzuckert am Steuer. Wer das im allg. nicht hinbekommt der sollte nicht autofahren, die anderen werden es danken.


    dein BZ ist dir noch nie einfach abgerauscht?

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • dein BZ ist dir noch nie einfach abgerauscht?

    doch. aber ich stelle zb den alarm wert höher ein wenn ich autofahre oder trinke vorbeugend schon mal einen saft und akzeptiere mal etwas höhere werte für einen zeitraum.

    an die seite fahren kann man auch immer noch.


    sicher gibt es immer die unplanbaren situationen aber wenn die zum unfall führen ist es aus meiner sich legitim das zb ein gutachten angefordert wird. auch sollte man sich in so einern situation auch mal selber fragen ob man es richtig angeht. man kann schon viel im vorfeld tun. siehe oben .

  • aber bitte erst dann, wenn das korrekt nachgewiesen wurde, und nicht nur augenscheinlich durch einen medizinischen Polizei-Laien.

    deswegen habe ich ja oben schon geschrieben das man i.d.r bei keinem sachverhalt vor ort angaben bei der polizei machen sollte.

  • mach das mal auf der AB ohne Standstreifen...

    ja es gibt immer die ausnahmen.


    aber ich will es allg. ausdrücken. Wenn einem T1Dler öftermal der BZ unvorhersehbar abrauscht. Er mit den vorhandenen mitteln (sensor alarme, mind. BZ wert vor fahrtantritt usw.) dem nicht beikommt dann sollte er sich schon mal überlgen ob autofahren noch das richtige ist.


    Und natürlich ist das hart für den einzelnen . aber ich möchte nicht von jemanden zusammengefahren werden der denkt "ja mei ich hab halt T1D, da kann das schon mal passieren"


    ja und ich weiss autofahren und führerschein sind heilig in deutschland. wer dran sägt muss verrückt sein. Und auf dem land geht es nicht ohne auto... ;-) und mit 100 jahren muss man auch noch autofahren dürfen... sehtest wozu. mit 18 brauchte ich doch keine brille.

  • aber bitte erst dann, wenn das korrekt nachgewiesen wurde, und nicht nur augenscheinlich durch einen medizinischen Polizei-Laien.


    Das Gespräch mit dem Anwalt war übrigens deshalb, weil ich einen kleinen Gartenanhänger habe, dessen TÜV seit 8 Monaten abgelaufen war und in meinem Garten vor sich hin rottete (nicht fahrbereit auf befriedetem Grundstück abgestellt). Das ist einem POK bei der Streife aufgefallen, Ergebnis sind 80 Euro und 1 Punkt. jau, kann man machen... Von dem her glaube ich nicht an "Polizei, dein Freund und Helfer". Wenn man da gerade an den Falschen gerät, kann eine einfache Kontrolle auch eskalieren. Als Insuliner ist man per se einfach schon vorbelastet.

    off topic, und das ging durch, in deinem garten und nicht auf der strasse ? . seltsam dann muessten all schrotthändler riesen probleme bekommen. massig autos ohne TÜV auf dem hof.

    was sagte der anwalt dazu ?

  • aber ich will es allg. ausdrücken. Wenn einem T1Dler öftermal der BZ unvorhersehbar abrauscht. Er mit den vorhandenen mitteln (sensor alarme, mind. BZ wert vor fahrtantritt usw.) dem nicht beikommt dann sollte er sich schon mal überlgen ob autofahren noch das richtige ist.


    DA stimme ich dir zu, mir geht's aber halt um das Unvorhergesehene und ich find es einfach fies, dass - wenn du betrunken einen Unfall baust - du u. U. "mildernde Umstände" eingeräumt bekommst (weil nicht mehr "Herr deiner Sinne"), während das bei einem T1er, der halt (unverschuldet) in ne Hypo gerutscht ist, nicht der Fall ist

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • off topic, und das ging durch, in deinem garten und nicht auf der strasse ? . seltsam dann muessten all schrotthändler riesen probleme bekommen. massig autos ohne TÜV auf dem hof.

    was sagte der anwalt dazu ?

    ja und nein, der Tüv war abgelaufen, aber eben angemeldet. Und lt Gesetz braucht der TÜV, egal ob man damit auf der Straße fährt oder nicht. Der Anwalt meinte, wenns auf dem Grundstück steht, das Nummernschild abmachen. Der Anwalt verhandelt jetzt nur wegen dem Punkt, ob der sein muss. Ich hab 3 Kinder die alle aktuell oder in nächster Zeit den Führerschein machen, und begleitetes Fahren ist ab 2 Punkte nicht möglich. Ich glaub ich hatte die letzten 20 Jahre keinen Punkt, und jetzt diese unerhörte Gefährdung des Straßenverkehrs...