Beiträge von Arsenique

    Zitat von T.M.;357679

    Mir wird's langsam unheimlich. Ich hab zeitweilig auch Schmerzen in den Fingergelenken gehabt, und zwar jeweils in den Zeige- und Mittelfingern, schob das aber wesentlich auf meine sicher mehreren Tausend Tastendrücke jeden Tag, seit bald 20 Jahren. Wenn ich jetzt rückwirkend drüber nachdenke, kommt das zeitlich etwa hin: es waren genau die Monate vor der Diagnose. Seitdem ich auf Insulin bin, sind meiner Finger eigentlich wieder in Ordnung, zumindest aber schmerzfrei.



    Ich habe das auch immer besonders bei der PC-Arbeit bemerkt. Sie waren einfach schwieriger zu bewegen. Nicht direkt krasse Schmerzen, aber schon unangenehm. Es ist aber definitiv verschwunden. Habe nämlich einige Zeit später mit Gitarrespielen angefangen und da hatte ich keinerlei Probleme ;) Kommt aber sicher auch darauf an, wie lange man mit so hohen Werten rumgelaufen ist... und ob da Folgeschäden bleiben können? Keine Ahnung...:rolleyes:

    Zitat von Blizzard;357678

    Warum erst eine Woche später? Waren deine Beschwerden kein Grund für einen schnellen BZ-Test?
    Stell dir vor du wärst dann schon ins Koma gefallen oder so...



    Ich konnte damals leider nicht zu meiner Hausärztin, weil die im Urlaub war, und bin dann zu einer anderen Allgemeinmedizinerin gegangen, das war auch alles überhaupt nicht ideal. Wäre ich immer noch dort und nicht irgendwann selber zu einem Diabetologen gegangen, dann wären bis heute z. B. noch nie meine Beine und Füße untersucht worden. Sie hatte davon einfach nicht so viel Ahnung...anscheinend...aber du hast schon recht, da wäre schneller auf jeden Fall besser gewesen.

    Aber es kommt noch besser :eek: Ich habe die erste Woche nach Diagnose auch noch kein Insulin bekommen. Ich sollte eine Woche lange jeden Tag alle paar Stunden testen und aufschreiben, um dann die Insulindosis anzupassen. Sie hat mir dann gesagt, dass wenn mein Wert über 300 geht ich sie umgehend aufsuchen sollte. Als mein Wert dann bei 600 war, bin ich hin, habe aber vergessen, dass es Mittwoch war und die Praxis schon früher zu. Naja, ich habe es dann dabei belassen und habe es ja auch unbeschadet überstanden ;D In der Zeit war ich aber kaum allein, da mein damaliger Freund meistens bei mir war, er hätte also bei Gefahr reagieren können. Aber trotzdem, ideal ist was anderes

    Meine Zahlen waren: Bei Diagnose 580mg/dl und Hba1c 14

    Ich konnte keine Nacht mehr durchschlafen, wegen den ständigen Toilettenbesuchen. Wir waren in der Zeit auch öfters im Kino und während des Films musste ich immer ca. 2x auf die Toilette. Bin dann auch deshalb, und wegen des Gewichtsverlustes, zum Arzt gegangen, der mir dann eine Woche später die Hiobsbotschaft überreichte.

    Ich hatte auch noch Beschwerden mit meinen Fingergelenken, die wurden oft ganz merkwürdig steif. War wohl so, dass sich der Zucker auch dort angesammelt hatte oder etwas in der Art. Ist dann aber bei besseren Werten sofort verschwunden.

    Zitat von Jonny;357408

    darauf wartet mein Arzt auch schon ein halbes Jahr. Mein HbA1c liegt bei 5,7 (ohne Insulin) nur durch Ernährung.


    Jonny, erstmal vielen Dank für deine Antwort! :) Also, bei 5,7 würde ich nur mit richtiger Ernährung wohl nicht landen können. Dafür reicht mein Eigeninsulin definitiv nicht aus, no way! Das ist ja das merkwürdige, ich erreiche natürlich auch meine Spitzenwerte über 300 etc. aber ansonsten reicht meine nach-Gefühl-Medikation seit 9 Jahren aus, und ich hatte sogar mal zwischendrin einen 1c von 5,2. Nun habe ich auch noch Probleme mit der Schildrüse - Unterfunktion, aber kein Hashimoto. Auch hier sind keine Antikörper (es kann aber sein, dass man das bei mir nur schlecht erkennt und die trotzdem da sind, wenn ich das richtig verstanden habe...) Kann ja auch sein, dass das alles überhaupt nicht zusammenhängt... Keine Ahnung und ist auch nicht zu ändern. Aber manchmal hat man eben so seine Weltfragen- oder Lebensfragen-Tage und will für alles den Grund wissen.


    Zitat von Jonny;357408

    Eine zweite Gemeinsamkeit sehe ich auch zwischen uns - Bei uns wurden keine Antikörper festgestellt. Dürfte ich fragen wie hoch deine Eigenproduktion noch ist?


    Das weiß ich leider überhaupt nicht (oder nicht mehr). Mein Arzt hatte mir da mal was gesagt, er hatte das selbst mal aus Neugier nachgeprüft, aber ich weiß es jetzt leider nicht mehr. Ich frage beim nächsten Besuch nochmal.


    Zitat von Jonny;357408

    Typ 1b hat normalerweise Antikörper, LADA auch. Was in Frage kommt ist ein MODY. Dieser wird in Sonderformen auf Insulin eingestellt. Warum das nicht geprüft wird erklärt sich durch die hohen Kosten der Untersuchung. Denn MODY - Patienten haben genetische Veränderungen. Falls sich dies bei dir herausstellt - bräuchtest du auch nicht zu warten bis deine Eigenproduktion zu Ende geht.


    An MODY hatte ich auch schon gedacht, es dann aber verworfen, weil ich da nur gelesen hatte, dass diese Personen KEIN Insulin spritzen müssten, was bei mir von Anfang an der Fall und auch notwendig. Aber du schreibst ja, dass das in Sonderformen vorkommt. Und dann würde ja auch die Aussage meines Arztes passen, dass die Untersuchung aufwändig/teuer ist, es gibt ja keinen triftigen Grund, dass ich das jetzt unbedingt wissen muss - eben nur reine Neugier ;)

    Hallo,

    ich habe da mal eine Frage.

    Mir ist aufgefallen, dass ihr fast alle fleißig am BE-Berechnen seid, kein Eigeninsulin mehr habt, etc.

    Bei mir ist das etwas anders. Mein Diabetes wurde zufällig von einer Vertretungsärztin (meine eigentliche war damals im Urlaub) entdeckt und eingestellt. Ich habe mir in der Anfangszeit meinen Diabetes quasi selber richtig eingestellt und spritze seitdem (auch heute noch) mein Insulin NUR nach Erfahrung und Gefühl. Ich war nie in einer Schulung, habe also nie diese BE-Berechnung gelernt.

    Mittlerweile bin ich bei meinem zweiten Diabetologen (der selber Typ 1 hat, an alle Hannoveraner: nur zu empfehlen!). Er war natürlich etwas verwundert, über mein selbst zusammengebasteltes System, sah aber dass meine Werte wirklich gut sind. Nicht nur der 1c, der nie über 7,5 geht, meistens um die 6, sondern auch meine täglichen Werte. Das ist einfach so drin bei mir, dass ich vom Gefühl immer ungefähr weiß, was ich brauche, sodass es gut klappt. Zudem habe ich erfahren, dass ich wohl eine Sonderform des Typ 1 habe, denn er ist außergewöhnlich mild für einen Diabetes seit 9 Jahren, ich habe auch noch Eigeninsulin. Meine Internetrecherche gibt mir recht, denn Antikörper habe ich auch nicht. Es könnte Typ 1 b sein... (aber dass ist nur meine bescheidene Recherche, bin mein Mediziner und kann mich irren). Mein Doc meinte aber, dass es sehr aufwändig ist, genau festzustellen was für eine Sonderform ich nun habe und wo genau diese herstammen KÖNNTE. Aber ganz ehrlich, warum da jetzt groß nachforschen, das Ergebnis ändert sich eh' nicht. Ich muss weiterhin (solange es nicht eine Heilungsmöglichkeit gibt) Insulin spritzen und Testen. Das wird sich nicht ändern, ohne Insulin würde ich auch nicht allzu lange überleben.

    Ich wollte einfach mal wissen, ob hier noch andere mit einer Typ 1-Sonderform sind...

    Irgendwie warte ich (und auch mein Doc) jeden Tag darauf, dass mein Eigeninsulin zur Neige geht (dann müsste ich natürlich sofort zur Schulung antreten, hat er mir gesagt, weil ich das dann nicht mehr auf meine übliche Art und Weise händeln könne). Aber es sieht echt nicht danach aus, und das nach über 9 Jahren Ich hoffe natürlich, dass es so bleibt wie es jetzt ist, aber manchmal würde ich wenigstens gerne wissen warum ich das habe. In meiner Familie z. B. hat es niemand sonst...

    @ fly: wow, sehe gerade wie lange du schon Diabetes hast! Nicht schlecht Herr Specht. Damals waren die Zeiten dann doch ein bisschen härter als 2002 (mein edler Jahrgang), schätze ich...

    Zitat von T.M.;357041

    Zum Bier mal eine Nebenfrage: sind aus Diabetikersicht dunkle und helle Biere anders? Ich meine nicht Porter oder sowas, aber speciell in Bayern hat ja praktisch jede Brauerei auch ein Dunkles. Ich hatte letztens den Eindruck, Helles geht immer gut, Dunkles ist hingegen eher Glückssache.



    hm, das weiß ich jetzt auch nicht genau. Trinke, wenn ich welches trinke, immer helles. Das mit dem Überzucker hat sicher was mit dem Malzzuckergehalt zu tun, der variiert ja sicher von Bier zu Bier. Gehört habe ich aber auch schon mal, dass Alkohol eher den Blutzucker senken soll (und das diabetische Alkoholiker deshalb sehr gefährlich leben). Anscheinend gilt das aber eben nur, wenn man nicht negativ auf den Malzzucker in Bier reagiert. Wie gesagt, hatte ich schon lange nicht mehr (und da waren meine Grundwerte schlechter als jetzt), meistens vertrage ich es ohne Probleme, aber wenn nicht, dann ist Holland in Not...

    Zitat von Tabata;357043

    Mir hat mal eine Diabetologin gesagt, dass jeder normale Mensch nur 3 mal am Tag isst und deshalb müssten 5 Messungen pro Tag völlig reichen. Und jeder Tag sei ja sowieso gleich.



    Neeee, also das mag ich aber auch nicht glauben!


    Das ist ja eine ganz merkwürdige Aussage, von einer Diabetologin noch dazu. Vielleicht war sie eine vom alten Schlag, das kommt mir extrem veraltet und überholt vor.


    Sie bedenkt ja gar nicht, dass man auch mal Magen-/Darmprobleme, eine Erkältung oder Fieber haben kann, sich mehr bewegt (z. B. reicht da bei mir ein stundenlanger Shoppingmarathon schon aus oder eben eine Fahrradtour) oder einfach ganz viel Stress hat.

    Aber gut, dass du das selbst erkannt hast und nicht mehr bei ihr bist!

    Ich bin auch relativ trinkfest, naja, jedenfalls haben das schon einige Leute zu mir gesagt :D ob das jetzt gut ist weiß ich auch nicht genau... :rolleyes:

    Wenn ich was trinke, dann meist Bier oder Wein. Beim Bier kann es passieren, dass ich einen schlechten Tag habe und extrem überzuckere, muss ich dann nach dem ersten abschätzen - bei einem schlechten Tag lieber auf Wasser umsteigen und bei einem guten Tag gehen auch ein paar Gläschen mehr.

    Damit hatte ich leider schon zweimal ein ziemliches Problem. Wir waren beim Konzert, haben natürlich dort Bier getrunken, aber nicht übermäßig viel. Ich war nur auf einmal ganz schön betrunken und musste andauernd auf die Toilette. Meine Werte schwankten die ganze Zeit um die 300, Insulin nachlegen half auch nichts. Später hat mich dann jemand nachhause gebracht, aber ich konnte mich nicht mehr so wirklich daran erinnern, wie ich überhaupt nachhause gekommen bin, da ich tatsächlich einen Filmriss hatte. Das war echt nicht so schön, zumal wir auch noch beruflich bei diesem Konzert waren und alle Erklärungen bei meinen Kollegen nichts halfen. Es hieß halt: "Boah, mannometer, da hast du gestern aber übelst tief ins Glas geschaut"

    Wie gesagt, zweimal habe ich so eine Entgleisung bisher gehabt, ist aber schon länger her. Habe meine Werte jetzt auch viel besser im Griff, das macht auch schon viel aus, denke ich. Ich würde sagen, dass ich viel vertrage, aber nur bei einem guten Tag mit guten Werten, ansonsten ist es eher das Gegenteil.

    Wie auch immer, ein wachsames Auge muss man immer haben, ob nun Diabetiker oder nicht, nur als Diabetiker vielleicht noch ein bisschen mehr.

    Also, bei meinem vorigen Diabetologen waren die auch immer etwas knauserig, aber ich hatte kein festgesetztes Limit an Teststreifen pro Monat, mit der Begründung, dass ich ja Typ 1 sei und das für mich existentiell sei - was ja auch stimmt.

    Und bei meinem jetzigen Diabetologen ist es auch so, dass ich überhaupt kein Limit habe (und die sind dort überhaupt nicht knauserig). Mein Doc sagt, bei den durchgängig guten Werten sieht man ja, dass sich das häufige Testen lohnt und das sei Grund genug - sieht meine Krankenkasse anscheinend genauso, denn mit der hatte ich bis jetzt noch nie ein Problem.

    Ich müsste mal genau überprüfen, wie viel ich teste. Ist von Tag zu Tag verschieden. Ich esse ja nicht jeden Tag gleich und das hängt auch alles immer stark von der Tagesform ab (jedenfalls bei mir), aber um die 10x pro Tag ist schon Standard für mich.

    Mit 500 Teststreifen pro Quartal würde ich also nicht hinkommen. Ich bekomme bei jeder Bestellung 500 Teststreifen per Versandapo zugeschickt. Und wenn die fast alle sind, bestelle ich neue, und bekomme dann auch immer welche...und wie gesagt, bis jetzt gab es noch nie einen warnenden Zeigefinger von der Krankenkasse :)

    Naja, manchmal kommen mir schon Gedanken von wegen: ohne Medizin wärst du jetzt sicherlich nicht mehr hier, was machst du wenn ein Krieg ausbricht und man nicht mehr so einfach an Insulin rankommt...Aber eigentlich auch eher selten. Natürlich wäre es eine Erleichterung den Kram los zu sein. Nicht mehr so oft zum Arzt, kein Gepiekse mehr, wirklich "normal" zu leben, wie andere in meinem Alter. Aber, wenn ich danach gefragt werden würde, was mein größtes Problem im Leben ist oder über was ich mir wirklich den Kopf zerbreche, dann würde die Diabetes nicht an erster Stelle stehen.

    Obwohl ich schon manchmal z. B. die Werbung bzw. Berichte in Diabetiker-Ratgebern merkwürdig finde. Da fehlt dann oft nur noch der Spruch: "Ich bin gern Diabetiker" à la "Ich rauche gern".

    Es ist eben eine Krankheit und kein Hobby oder eine ausgesuchte Lebenseinstellung, aber man kann sich, wenn man will, damit arrangieren und sollte seinen Körper nicht als Feind empfinden.

    Also, mein niedrigster Wert war 10, da bin ich nachts durch die typischen Zeichen wie Zittern, Hunger, Verwirrtheit, Herzrasen usw, aufgewacht.


    Mein höchster Wert war 530, dass war ganz am Anfang wo ich gerade mal ein paar Tage von DM wusste. Ergo war ich sowieso noch nicht wirklich komplett gut eingestellt und habe die Anzeichen nicht so extrem wahrgenommen wie jetzt.


    Wenn ich jetzt z. B. einen Wert von 300 habe, dann fühl ich mich total matschig, müde, durstig usw. ich merke dann eben richtig das irgendwas ZUVIEL in meinem Blut ist, einfach nur ekelhaft.


    Ich bin froh, dass es nach 5 Jahren immer noch so gut um mein Gespür steht, was den Blutzucker angeht.

    Also, ganz ehrlich, interessiert mich das auch. Ich hätte gedacht, dass man länger damit rumlaufen kann. Also wird mein Auswanderungsplan mit der einsamen Insel wohl nix :weinen2:


    Nein, hatte ich ja eh nicht vor. Aber wenn...


    Ich weiß, dieses wenn-Gerede bringt gar nichts, aber trotzdem macht es doch jeder, irgendwann, irgendwie.

    Hi,


    also, doch, dass kenne ich auch. Meistens aber wenn ich zu hohe Werte hatte.


    Dieses kribbelige und Herzrasen (nicht das Unterzuckerungsherzrasen). Manchmal auch das Gefühl schlecht Luft zu kriegen. Das nervt vor allem wenn ich bei der Arbeit bin.

    :frown: Puh, das ist wieder mal so eine Sache wo ich merke, wie ahnungslos ich am Anfang war. Man glaubt gar nicht was eigentlich noch für ein Rattenschwanz an Folgen, Beachtungensnotwendigkeiten usw. am DM dranhängt.
    Aussenstehende können das leider oft nicht verstehen und sich in einen reinversetzen.
    Aber wie kann man ihnen das vorwerfen, ich habe ja auch gedacht: Gut, dann spritze ich eben Insulin und alles ist bestens. Haha, falsch gedacht.


    Naja, vielleicht würde mich eine extrem schlimme Entstellung noch mehr stören :confused:

    Ist ja seltsam. Ich muss nämlich auch nie etwas bei den Teststreifen bezahlen. Nur bei Insulin, Nadeln und Lancetten. Aber das geht noch. Was mich ärgert ist die Praxisgebühr. Ich habe beim Arzt eine Befreiung unterschrieben, aber meine Krankenkasse meinte, dass die nicht befreien sondern nur ein Bonusprogramm anbieten, so dass man Geld zurückbekommt. Total doof!


    Ich meine man zahlt jedes verdammte Mal wenn diese Gebühr anfällt das Geld. Das nervt schon ein bisschen. Ich habe mir diese Krankheit nicht ausgesucht, dass denke ich auch jedes Mal wenn die Arzthelferinnen sagen, dass ich mit den Teststreifen sparen solle. Ich bekomme sie trotzdem immer ;) Ich brauche sie schließlich. Lieber mehr Teststreifen als irgendwelche kostenaufwändigeren Folgeschäden. Das scheint auch meine Krankenkasse zu denken, denn die haben noch nie gesagt ich solle mit meinen Medikamenten sparen.