Hallo Hammy,
ich möchte doch noch zu Deinen Beiträgen eine Reihe von Gründen aufzählen, die zu einer schweren und relativ plötzlichen Hypo führen können, selbst, wenn der Diabetes gewissenhaft geführt wird. Trotz Deines Anspruchs wird eine Diabetestherapie aber nie ganz fehlerlos ablaufen.
Auch bei einem langjährig Diabeteserfahrenen gilt, dass man einem BZ-Wert nie ansehen kann, wie und wie schnell er sich weiterentwickelt, denn Hypos können verschiedene und unvorhergesehene "Power" haben, die sehr stark vom vorhandenen Insulinspiegel abhängt. Die Power ist um so stärker, je höher der Insulinspiegel bei körperlicher Arbeit ist ( eine Autofahrt mit ansnchließendem, u.U. hektischen Einkauf gehören dazu, insbesondere in Verbindung mit vorherigem Möbelrücken), d.h. der Sinkfaktor steigt zunehmend, sowie bei einer nicht wahrgenommenen und somit nicht therapierten up-Regulation.
Des weiteren kann der vor dem Einkaufen gemessene BZ-Wert von 96 mg/dl durchaus bedeuten, dass der Gewebezucker (noch) nicht dem des Blutwassers entsprach, sodass das entsprechende Gewebe immer noch energieunterversorgt war.
In diesem Zusammenhang darf man auch nicht vergessen, dass sich die sonst gewohnten Erscheinungsformen einer Hypowahrnehmung im Laufe der Zeit verändern und so unter Umständen fehlinterpretiert werden.
Also, eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die auch einen erfahrenen und bestens geschulten Diabetiker irritieren können.
Aus den vorgenannten Gründen wäre es im konkreten Fall von Sinchen meiner Meinung nach schon ratsam gewesen, eine Zusatz-BE zu sich zu nehmen, um eine solch gefährliche Situation (insbesondere beim Auto fahren) zu verhindern. Zudem weiß man auch nie, was an Unvorhergesehenem sich noch dazuaddiert. Lieber dann hinterher herunterkorrigieren.
Gruß
Pierre