Beiträge von pierre

    Lt. Tabelle haben 100 g Mohnbrötchen 4,4 BE, d.h. bei 50 g für ein Brötchen wären das ca. 2 BE. Demnach unterscheiden sie sich vom Nährwertinhalt von den "normalen" Brötchen nicht!


    Warum Du bei einem BZ-Wert von 243 mg/dl eine Hypo wahrnehmen willst, erschließt sich mir allerdings nicht!


    VG Pierre



    Entschuldige bitte, aber ich finde, Du solltest mit Deinen etwas vorschnellen und verallgemeinernden Aussagen vorsichtiger sein, zumal, wenn man die näheren Umstände der Therapie nicht genau kennt.


    Es ist durchaus so, dass NPH-Insuline trotz der Analoga auch heute noch ihre Daseinsberechtigung haben und in manchen Fällen sogar das Mittel der Wahl sind. Trotz aller Regelhaftigkeit beim Diabetes gibt es doch individuelle Verläufe, die einer besonderen Therapieführung bedürfen.


    Im übrigen sollten wir alle mit der Weitergabe unseres Detailwissens etwas vorsichtiger sein, v.a. weil Niederrheiner - gewissermaßen als "Frischling" - noch nicht über genügend Grundwissen verfügt und er sich so total verunsichert fühlen muss.


    In einem Punkt bin ich allerdings mit Dir einig, er braucht dringend eine ordentliche, professionelle Schulung.


    VG Pierre

    Zitat von Niederrheiner;237147

    Also sagen wir die Hälfte des rechnerischen Bolus vor dem Essen und stufenweise einen SEA testen - und den Rest direkt nach dem Essen... Würde das Sinn machen?


    Nein, nicht zeitlich splitten, das würde die Insulinwirkung nur verzögern, sondern örtlich splitten. Die Dosis halbieren und sie direkt nacheinander, aber an verschiedenen Orten injizieren!


    VG Pierre

    Zitat von Ymir47;237138

    Hallo Niederrheiner,

    normalerweise sollten die Basaldosen in etwa gleich sein, also z.B. abends 14 IE und morgends 14 IE. Kann man geringfügig variieren aber nicht so wie bei Dir. Da stimmt was nicht.



    Das kann man so nicht sagen! Die Insulinsensitivität ist durchaus abhängig vom zirkadianen Rhythmus (Biorhythmus) und der kann deutlich im Tagesverlauf variieren. was für die einzelnen Tagesabschnitte unterschiedlichen Insulinbedarf bedeutet bzw. bedeuten kann.
    Man darf deshalb diese idealtypische 50%:50% ige Insulinverteilung nicht mit dem Verhältnis Basalinsulin : Bolusinsulin verwechseln :6yes:


    VG Pierre



    Die möglichen Ursachen Deiner zu hohen pp-Werte, wie eine zu niedrige Wirkung des basalen Insulins , ein nicht angepasster Spritz-/Essabstand, eine mögliche Gabe von Aufstehinsulin oder ein zu geringer BE-Faktor, wurden bereits beschrieben.


    Mir kommt dabei noch ein anderer Gedanke.
    Bei ca. 7 BE zum Frühstück und einem BE-Faktor von 2 (2,5) IE ergibt das einen Bolus von 14 (17,5) IE, den Du sicherlich auf einmal abgibst. Man weiß aber, dass bei solch großen Boli die Insulinaufnahme ziemlich verzögert abläuft, was unter Umständen Deine hohen BZ-Werte erklären könnte. Pro Injektion sollten 8 - 10 IE nicht überschritten werden. Demnach würde ich an Deiner Stelle die Dosis örtlich splitten, d.h. Du spritzt Dein Insulin auf 2 mal an getrennten Stellen. Das wäre durchaus eine Option, dem raschen BZ-Anstieg entgegenzuwirken. Auf jeden Fall wäre es einen Versuch wert.


    VG Pierre

    Zitat von Joleti;236810

    Hallo Mathes,
    habe so einen Schieber im Schrank bei mir gefunden.
    Er zeigt mir bei 50IE Basal Pumpe dann 55 IE Tagesinsulinbedarf für ICT an!

    Gruß Joleti



    Hallo Joleti,


    entschuldige bitte, aber da hast Du den Renner-Schieber vollkommen falsch interpretiert :7no:
    Bei der von Mathes angegebenen Insulinmenge handelt es sich eben nicht um die Tagesgesamtinsulindosis (TGD), die die Grundlage für die Umstellung auf ICT ist, sondern lediglich um seine tägliche Basalrate.
    Du hast die 50 IE seiner Basalrate fälschlicherweise als TGD genommen und den 10 %igen Zuschlag für die Umstellung auf ICT (lt. Schieber) dazugerechnet = 55 IE. Aber das ist so nicht richtig!


    Am besten, ich gebe mal ein Beispiel:


    Bei einer Idealverteilung Basalrate : Bolus = 50 : 50 ->
    BR 22 IE + Gesamtbolus 22 IE = TGD 44 IE, ergibt nach Renner-Schieber ein TGD für ICT von 48 IE.
    Dann wird in unserem Fall die Dosierung des Basal- (Verzögerungs-) Insulins folgendermaßen aufgeschlüsselt:
    morgens: 4 IE, mittags: 7 IE, abends: 1 IE; spät: 12 IE.
    Dabei könnte die abendliche 1 IE u.U. weggelassen bzw. der Spätinjektion zugeschlagen werden.


    In diesem Sinne


    Pierre

    Auch der Nachfolgeschieber nach Dr. Renner zur Umstellung von der Pumpentherapie auf ICT geht vom Tagesinsulin-Gesamtbedarf (Basalrate + Boli = maximal bis 74 IE!) aus und berechnet daraus -nach der 10 %igen Erhöhung - die Dosierung für das Basalinsulin zu den jeweiligen Tageszeiten.


    Nur unter dieser Prämisse lässt sich überhaupt mit dem Renner-Schieber "arbeiten".


    VG Pierre

    Zitat von Sugarbaby69;236188

    Studien hin oder her - mir persönlich ist es am liebsten, wenn sich die "Betroffenen" selbst dazu äußern.



    Hattest Du nicht expressis verbis selbst nach einer Quelle gefragt??


    Pierre

    Zitat von Sugarbaby69;236164


    @ Pierre: Hast du da irgendwo Quellen?



    "Fördert Lantus die diabetischen Augenhintergrundsveränderungen? - Daten einer Langzeitstudie" war Thema des letztjährigen Pumpentreffens in Althausen.


    Das Ergebnis der damals noch nicht veröffentlichten Fünf-Jahres-Studie fasste ein wissenschaftlicher Mitarbeiter von Sanofi folgendermaßen zusammen: Lantus stellt im Vergleich zur herkömmlichen NPH-Insulinierung (Humaninsulin) kein erhöhtes Risiko für diabetische Netzhautveränderungen dar.


    Vielleicht kannst Du bei Sanofi nachfassen, ob sie Dir entsprechendes Material zukommen lassen.


    VG Pierre

    Zitat von Sugarbaby69;236153

    Jetzt hab ich aber natürlich vorher herumgegoogelt und -ganz ehrlich- ich habe nur Horrormeldungen über das Lantus gelesen.Von ständigen Hypos, über Gewichtszunahme bis hin zur Retinophatie mit Erblindung. Da vergeht es einem doch wirklich. Außerdem habe ich festgestellt, daß mehr Personen von Lantus auf Levemir umgestellt werden, als umgekehrt. Dies wird ja wohl auch seinen Grund haben.


    F


    In einem Punkt kann ich Dich beruhigen. Eine Studie hat gezeigt, dass Lantus weder eine Retinopathie verursacht noch begünstigt.


    VG Pierre

    Hallo Leila,
    hallo amoll,


    langsam gleitet Euer Dialog in ein biochemisches, ernährungsphysiologisches Fachkolleg ab.
    Ob das mit dem Eingangsthread gemeint war!? :6yes:


    VG Pierre

    Zitat von Jane;235149

    Aber man muß auch bedenken, bei jeder Unterzuckerung sterben tausende Gehirnzellen ab, die sich natürlich erst wieder aufbauen müssen! Und wie lange das dauert kann dir natürlich keiner sagen!


    J


    "Ausgeprägte, anhaltende Hypoglykämien führen letztlich über eine direkte neuronale Schädigung zum Untergang von Neuronen [....], wobei nicht alle Neuronen vergleichbar empfindlich sind." (Quelle: Kursbuch Diabetologie Kirchheim-Verlag)


    Demnach zeigen Untersuchungen an Ratten nach experimenteller Hypoglykämie signifikante Defizite in ihrem Lernverhalten und in ihren Gedächtnisleistungen. Diese Ergebnisse sind aber nicht eindeutig auf den Menschen übertragbar.


    Akute Hypos führen zwar zu einer Verlangsamung der Reaktionszeiten und zu Störungen der Reizverarbeitung, ob das aber permanente Schädigungen auslöst, wird derzeit kontrovers diskutiert. Ergebnis der DCCT-Studie ist jedoch, dass keine irreversiblen kognitiven Störungen nach rezidivierenden (in Abständen wiederkehrenden) Hypos auftreten.


    Noch etwas zum Thema Wiederaufbau von Gehirnzellen:


    Ursprüngliche Lehrmeinung war, dass Gehirn- und Nervenzellen bei Erwachsenen sich nicht mehr regenerieren können. Eine neuere Studie schwedischer Wissenschaftler der Uni Göteborg lieferte aber einen Hinweis dafür, dass die Regeneration von Gehirnzellen auch bei Erwachsenen stattfindet. Allerdings bezog sich diese Erkenntnis auf die Gehirnregion, die für Gerüche zuständig ist. Inwieweit sich das auf Gehirnzellen übertragen lässt, die durch schwere Hypos untergegangen sind, kann ich nicht beurteilen und habe ich bei meinen Recherchen nirgends gefunden.


    VG Pierre

    Hallo Jana,


    was Deinen Wert beim Insulin(auto)antikörpertest nach der RIA-Methode betrifft, so liegt er mit 5% Bindung im Normbereich (Normbereich unter 10%)
    Die Bestimmung der IAA ist aber nur einer von vier Antikörpermarkern und richtet sich in erster Linie gegen körpereigenes Insulin, aber auch gegen exogen zugeführtes Insulin. Deshalb ist die alleinige Bestimmung von IAA bei insulinbehandelten Patienten nicht unbedingt aussagekräftig.


    Die Menge des C-Peptids ist direkt proportional zum ausgeschütteten Insulin und ist daher ein Maß für die eigene Insulinproduktion.
    In Deinem Fall liegst Du unterhalb des Normbereichs, d.h. Deine Betazellen produzieren noch Insulin, aber nicht mehr genug, sodass eine Insulintherapie angezeigt ist.


    VG Pierre

    Zitat von chrissie77;234127


    Für mich ist es am einfachsten bei meinen Diabetes anzufangen, da der immer greifbar ist. Nur leider fehlen mir einfach die Kenntnisse dafür. Was die Basalrate betrifft. Meinen Bolus pro BE konnte ich nach der großen Gewichtsreduktion im vorigen Jahr selbst verändern aber die Basalrate ist mir ein riesiges Rätsel....


    So wie es aussieht und aufgrund Deiner ehrlichen Aussage bezüglich Deines Wissensstandes zur Basalrate, muss Deine Basalversorgung vollkommen neu formuliert werden und das bitte nur mit Hilfe (D)eines pumpenerfahrenen Diabetologen.


    VG Pierre

    Zitat von DiabTeen;230621

    Man hat mittlerweile bei einigen Medikamenten jetzt festgestellt das oft starke Nebenwirkungen nach dem Wechsel auf ein / auf ein anderes Generikum auftreten. Da die Zusatzstoffe sehr abweichen können. Einige Menschen können dann bestimmte Stoffe bzw. Kombinationen nicht vertragen. Es gibt also aich pharmakologische Unterschiede auch in Wirkart und -dauer.



    ;)



    Ich gebe Dir völlig Recht.
    Medikamente mit gleichem Wirkstoff (Generika) können durchaus in ihrer Wirkung differieren. So z.B. durch ihre Galenik (wie der Wirkstoff im Arzneimittel "verpackt" ist [zugesetzte Hilfsstoffe]), ihre Pharmakokinetik (Kinetik der Resorption, Verteilung, Metabolisierung und Ausscheidung von Arzneisubstanzen), sowie durch ihre Bioverfügbarkeit (wie schnell der Wirkstoff vom Körper resorbiert wird).


    VG Pierre

    Zitat von Surferin;230273



    Kannst Du ausreichend gut Englisch lesen und verstehen? In deutsch gibt es kein gutes Buch zur CSII, dagegen in Englisch.



    Ich weiß nicht, ob Dir Surferin zwischenzeitlich über PN den/die Titel der betreffenden Literatur hat zukommen lassen. Wenn nicht, hier ein paar lesenswerte bzw. brauchbare Pumpenbücher:


    1. "Pumping Insulin" von John Walsh, P.A., C.D.E. und Ruth Roberts, M.A. (englischsprachig)
    -> hervorragendes Buch (über Amazon erhältlich!)
    2. "Die Insulinpumpentherapie im Alltag" Ein Handbuch für Anwender und Berater
    von Gina Lohmüller-Wiegelmann (erschienen im Kirchheim-Verlag)
    3. "Diabetestherapie mit Insulinpumpen" Die subkutane Insulininfusion von Prof.Dr. Helmut R.
    Henrichs (erschienen bei UNI-MED)


    Beide zuletzt genannten Bücher sind durchaus empfehlenswert.


    VG Pierre

    Zitat von Xerxes;230197


    Es könnte am abendlichen Essen liegen, kommt drauf an, was du da immer so isst...manche Sachen klappen bei mir auch nicht so...die ess ich dann lieber tagsüber...;)



    Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Grund für Deinen Insulinmehrbedarf für den späten Abend am Abendessen liegt, v.a. dann, wenn es stark fett-/eiweißbetont ist. Dann müsste aber nicht an der Basalrate gedreht werden, sondern am Bolus.


    Um das abzuklären, würde ich mal das Abendessen weglassen und zunächst stündlich den BZ messen (nachts in der Regel um 22:00 Uhr, 2:00 Uhr, 4:00 Uhr und 7:00 Uhr), um die Stimmigkeit der Basalrate zu überprüfen.


    VG Pierre

    Bei mir war es so, dass ich erst am Morgen des Tages, an dem die Pumpe angelegt wurde, das NPH weggelassen habe.
    Warum Du die ganze vorherige Nacht auf das Basisinsulin verzichten sollst, ist mir nicht ganz klar. Verstehe darum Deine Zweifel.


    VG Pierre