Ich benutze überhaupt keinen Fruchtzucker. Kaufe alle Lebensmittel ganz normal ein und berechne die Kohlenhydrate, die in diesen Lebensmittel enthalten sind. Ich schau wie schnell sie ins Blut gehen, hängt ja manchmal auch von der Zubereitung ab, stark verkocht, wenig verkocht, Kartoffeln ganz oder Kartoffelbrei und spritze entsprechend das 'Insulin'. Diabetikerprodukte machen für mich für einen Typ I - Diabetiker überhaupt keinen Sinn mehr, zumal es meistens Mogelpakete sind. Ich esse alle Früchte und frage mich ganz irritiert - Warum sollte ich es nicht tun? Ich kann alles berechnen? Und mit ein wenig Erfahrung und Übung - ist das echt keine Problem.
"Fructose wird z. T. schon in der Darmschleimhaut zu Glucose und Milchsäure umgebaut. Die Umwandlungsrate ist bei den verschiedenen Spezies unterschiedlich hoch. Nach der Resorption gelangt die Fructose in die Leber, wo sie fast ganz phosphoriliert und dann je nach Bedarf in die Glycolyse (Energiegewinnung) bzw. in die Gluconeogenese (Herstellung von Glucose) eingeführt wird. Die Umsetzung von Fructose in der Leber geschieht etwa doppelt so schnell wie die anderer Monosaccharide; außerdem ist sie insulinunabhängig. Das ist der Grund, warum Fructose als Diabetikerzucker verwendet wird.
Bei einer Reihe von Menschen löst der Genuss von Fructose unangenehme Beschwerden im Bauchraum aus. Es ist möglich, dass betroffene Personen an einer Fructose-Malabsorption leiden. Es fehlt der Eiweißstoff, der für den Transport der Fructose zuständig ist. Wenn die Fructose aber nicht über die Dünndarmschleimhaut resorbiert werden kann, gelangt sie in den Dickdarm. Hier wird sie von Bakterien zersetzt, wobei Gase entstehen, die die beschriebenen Symptome verursachen.
Welche Rolle spielt Fructose bei der Ernährung von Diabetikern?
Die Eigenschaft der insulinunabhängigen Verstoffwechslung hat die Fructose zum Süßungsmittel für Diabetiker schlechthin werden lassen. Heute ist bei insulinpflichtigen Typ I Diabetikern Fructose nicht mehr notwendig. Lediglich bei Typ II Diabetikern kann ihr Einsatz noch sinnvoll sein.
Begünstigt ein hoher Fructosekonsum eine Gewichtszunahme?
Dabei zeigt sich immer mehr eine Beziehung zwischen Fructoseverzehr und Übergewicht. Zum einen haben viele Diabetiker die irrige Meinung, dass der diätetische Einsatz von Fructose gleich zu setzen sei mit verminderter Energiezufuhr. Daraus resultiert ein unkontrollierter Verzehr gesüßter Lebensmittel mit dem Ergebnis einer übercalorischen Versorgung und der Entstehung von Übergewicht. Bei Patienten mit bestehendem metabolischen Syndrom besteht die Gefahr, dass dieses verschlimmert wird.
Zum andern haben neue Forschungen gezeigt, dass Mäuse, die Fructoselösung trinken, mehr an Gewicht zunehmen als Kontrollgruppen mit anderen Flüssigkeitsquellen. Außerdem wiesen die Versuchstiere auch eine höhere Leberverfettung auf, wie sie sonst nur durch Alkohol hervorgerufen wird. Dabei sind die Veränderungen nicht auf eine erhöhte Energiezufuhr zurückzuführen, denn die Tiere wurden isocalorisch (= mit gleicher Energiemenge) ernährt. Auch in weiteren Studien wird die Beziehung Fructosekonsum und Adipositas hergestellt. Über den Wirkmechanismus gibt es aber noch keine gesicherten Aussagen.
Weil die Getränkeindustrie immer mehr mit Maisstärkesirup gesüßte Erfrischungsgetränke auf den Markt wirft und Kinder und Jugendliche dieses Angebot besonders gerne annehmen, besteht die Gefahr einer noch größeren Neigung zu Übergewicht im jugendlichen Alter.
Empfehlungen für den Verbraucher
Fructose ist nicht grundsätzlich eine gesündere Alternative zum Süßen, sondern nur unter bestimmten diätetischen Gesichtspunkten (wie oben beschrieben) sinnvoll. Da Fructose genau soviel Energie liefert wie die übliche Saccharose (Haushaltszucker) liegt auch hier kein Vorteil in ihrem Verzehr.
Diabetiker sollten nicht wahllos nach Diabetiker-Lebensmitteln greifen, sondern in Absprache mit Arzt oder Ernährungsberatung versuchen, normale Lebensmittel auszusuchen und so zu kombinieren, dass der Blutzuckerspiegel möglichst wenig belastet wird.
Jeder Verbraucher sollte bei der Auswahl seiner Erfrischungsgetränke bedenken, dass süße Getränke (auch Fruchtsäfte) aufgrund ihres Energiegehalts ein erhebliches Risiko für Übergewicht darstellen. Zum Durstlöschen sollte nach wie vor Wasser das Getränk der Wahl sein."
Doreen