Beiträge von sommerdoreen

    Liebe Silke - ich bin ein Kind der DDR und komme von dort. Ich habe den Diabetes genau kurz vor der "Wende" bekommen. Ich weiß wovon Du sprichst. Aber je genauer ich mich informiere, hinterfrage und keine Aussage als Dogma interpretiere, bin ich immer in der Lage dazuzulernen. Ich weiß das ich nichts weiß und bin immer bestrebt zu lernen und mich weiterzuentwickeln... und das obwohl ich in der DDR sozialisiert wurde.. Manche vermeintlichen Nachteile können einem auch zum Vorteil gereichen. Man sollte sich immer eine 2. oder 3. oder 4. Meinung einholen und dann entscheiden. Bei jeder Diagnose - bei jeder Krankheit. Kein Arzt allein hat die Wahrheit gepachtet.

    Besorgt Euch doch mal das Buch "Diabetes - und Sportfibel" Untertitel "Mit Diabetes weiter laufen" von Ulrike Thurm und Berhard Gehr. Es ist sowohl für Therapeuten /Ärzte geschrieben als auch für Betroffene. Ulrike Thurm ist am 28. April 1964 in Wuppertal geboren. Nach dem
    Abitur hat sie in Münster Sport, Mathematik und Deutsch für Lehramt
    studiert. Im Rahmen des Sportstudiums hat sie eine Sportgruppe für
    Kinder mit Knochenkrebs aufgebaut und beschlossen, daß ihr künftiger
    Beruf in diesem Bereich liegen wird. Bei der Arbeit mit Krebspatienten
    ergaben sich ständig medizinische Fragen, die sie teilweise gerne
    selbst durch eine entsprechende Ausbildung beantworten wollte. Dazu
    machte Ulrike Thurm noch eine Krankenschwesternausbildung. Seit 1984 ist sie selber Diabetikerin. Sie selbst treibt aktiv Sport und taucht...


    Dieses Buch wird keiner Eurer Fragen unbeantwortet lassen. Ich habe Leistungssport gemacht mit 17 Jahren. Ich hörte auf, weil ich an Diabetes erkrankte. Seit dem traute ich mich nie mehr an den Sport heran. Mit dem Buch... habe ich wieder begonnen aktiv Sport zu treiben. Laufen, Fitness, Schwimmen. Badminton... es geht auch. Und wer mal einen Marathon in der Wüste als Diabetiker mitlaufen möchte, wird in diesem Buch auch erfahren, wie das geht.


    Wirklich empfehlenswert.

    Tina, freu Dich auf den Urlaub und erobere Dir ein Stück Freiheit zurück. Du wirst Dich hinterher freuen, diesen Urlaub gemacht zu haben. Nimm die Diabetessachen ins Handgepäck. Das würde ich einfach für jeden Flug empfehlen. Man weiß ja nie. Nur Einwegspritzen als Ersatz... okay. Ich würde schon bzw. habe immer einen 2. Pen dabei gehabt.


    Sonst ist es wirklich nicht viel anders, als sonst auch. Übe immer wieder die BE-abzuschätzen. Schau Dir täglich - schon hier an was Du isst, schätze die 'BE'. Dann wiege und rechne die Kohlenhydrate um und spritze entsprechend. Das brauchst Du immer, auch wenn Du mal im Restaurant hier essen möchtest. Dann wirst Du auch sicherer, wenn Du mal ein eher unbekanntes Gericht auf den Teller bekommst.


    Hab einfach Mut.

    Warum sollte Diabetes ein Grund sein - keine Kinder zu bekommen? Bei der medizinischen Betreuung heute? Bodyguard - wer hat Dir das mit den 80% eingeredet? So weit ich weiß liegt das Risiko, dass das Kind den Diabetes bekommt bei 2-3% wenn der Vater Diabetes hat, bei 5-6% wenn die Mutter Diabetikerin ist und knapp über 10% - wenn beide Elternteile Diabetiker sind. Aber wir reden hier immer nur vom Risiko. Entscheidend ist eine geplante Schwangerschaft. Die BZ-Einstellungen sollten ca. 1 Jahr - 0,5 Jahren vor der Schwangerschaft so weit wie möglich im Normalbereich sind. Weiterhin wichtig sind die ersten Monate der Schwangerschaft. Aber all dies ist mit Insulinpumpe und ein wenig Selbstfürsorge doch sehr oft möglich. Warum dann keine Kinder? Sicherlich besteht immer ein Risiko, dass das Kind am Diabetes erkrankt. Aber es gibt in dieser Welt noch andere Risiken für unsere Kinder - und wer möchte die Höhe des einen Risiko´s gegen das Andere abwägen oder aufgrund der Risiken auf Kinder verzichten? Zumal wer weiß, was sich auf dem Gebiet der Diabetesbetreuung noch die nächsten Jahre tut. Es hat sich vieles verbessert in den letzten Jahren. Ich meine Diabetes ist kein Grund auf Kinder zu verzichten, wenn man sie sich sehnlichst wünscht.

    Noch ein Hinweis zu ambulant oder stationär. Ich persönlich halte nicht sehr viel von stationären Einstellungen. Sie passen im Alltag so selten wie schlechtsitzende Schuhe. Bei mir wurde die Pumpe ambulant eingestellt. Ich ging abends zur Schulung. Dort wurde die Funktionsweise der Pumpe erklärt und die Pumpe angelegt. Mein Diabetesarzt hatte die Basalrate ausgerechnet ... und diese wurde eingestellt und dann ging es los. Zur Sicherheit gab es die Handynummer vom Doc mit sehr viele engmaschige Telefonate, da ich schon am nächsten morgen massiv unterzuckerte und die Basalrate gleich mal auf 70% von dem runterregulieren konnte, was der Arzt berechnet hat. Meistens singt die Höhe der Basalrate im Vergleich zum herkömmlichen Spritzen.


    Ich finde es sinnvoller die Einstellung ambulant vorzunehmen und gleich auf die realen Alltagssituationen einzustellen. Dafür brauchst Du aber einen guten Diabetologen.

    Ja, ich nutze die Fernbedienung für die Paradigm. Sie ist sehr gut zu bedienen und zu handhaben. Du kannst die Einheiten, die Du mit der Fernbedienung an Deiner Pumpe zum Spritzen einstellst, immer noch kontrollieren. Entweder die Pumpe zählt die eingestellten Einheiten mit leisen Pieptönen quasi hoch und das hörst Du, kannst noch mal mitzählen und kontrollieren, wenn Du die Pumpe am Körper trägst. Oder aber Du hast die Pumpe auf Vibration gestellt, dann spürst Du auch diese am Körper.


    Mit dem Tragen der Pumpe mach Dir überhaupt keine Gedanken. Man kann sie als Frau auch sehr gut am BH tragen. Du wirst Deinen "Lieblingsplatz" finden. Ganz sicher und in jeder Lebenslage.


    Zu den Kriterien für das Beantragen einer Pumpe: 'BZ' - Schwankungen und das schnelle Absinken in Hypos sind ein klare Indikation für eine Pumpe und in der Beurteilung wichtiger als Dein Langzeitwert. Hinzu kann bei Frauen immer noch das Argument Schwangerschaft herangezogen werden (auch wenn Du nicht sofort schwanger werden möchtest). Als Beantragungsgrund für ein Pumpe ist das hilfreich. Ebenso zum Beispiel Schichtdienst oder aber bestimmte Berufszweige. Ganz sicher wird Dein Diabetologe, wenn er gut ist, den richtigen Antrag stellen und die Pumpe durchbekommen.

    Mein Problem ist nicht - die Pumpe auszulesen. Das das nicht geht weiß ich. Das Messgerät ist mit USB - Adapter und passendem Datenkabel an das Laptop angeschlossen. Die Software erkennt an Com 3 vermeintlich mein Messgerät, also Contour Link und beginnt mit der Datenübertragung und hängt sich stunden später bei der Datenübertragung einfach auf, bringt diese also nicht zum Abschluss. Ich kann dann nur auf Abbruch gehen... Und das ist nicht mehr lustig. Selbst der technische Support von mediaspects konnte mit nicht wirklich weiter helfen...

    Bei uns gibt es am 23.04. von Medtronic eine Schulung zum Guardian Real-Time-System, also dem Sensor. Ich wage gar nicht zu hoffen, dass wir den Sensor einfach so Probe tragen dürfen. So weit ich weiß übernimmt die Krankenkasse die Kosten für den Sensor nicht. Schade... man könnte wirklich gerade bei Schichtdienst, oder bestimmten Krankheitsbildern, wenn mehr Insulin gebraucht wird wegen Cortisonbehandlungen oder ähnlichem wunderbare BZ-Einstellungen erreichen. Die kontinuierliche Glukosemessungen zeigen einem perfekt auf, wo es hapert und auch wie der Blutzucker zum Beispiel bei Sport absinkt oder Fieber ansteigt oder ähnliches.
    "Der Sensor misst alle 10 Sekunden die Glukosekonzentration. Alle 5 min wird ein Durchschnittswert von den Messergebnissen berechnet und ausgewiesen, bis zu 288-mal pro Tag. Die Messungen ergeben eine Verlaufskurve der ermittelten Werte. Wichtig ist, die unter der bisherigen Therapie empfohlene Anzahl von Blutzuckermessungen wird weiterhin durchgeführt. Die kontinuierliche Glukosemessung ersetzt nicht die Blutzuckerselbstkontrolle, sondern ergänzt diese. Punktuell gemessene BZ-Werte sind nach wie vor für die Therapieentscheidungen, vor Nahrungsaufnahme und zur Bestätigung einer Warnmeldung des Guardian REAL-Time Systems notwendig. Mindestens einmal in 12 Stunden wird das Guardian REAL-Time System mittels Blutzuckermessung kalibriert." ... soviel aus der Broschüre von Medtronic..

    Habe auch das Contour Link und die Paradigm 522. Die Daten werden super auf die Pumpe übertragen. Nutzt jemand von Euch auch eine Software zum übertragen der BZ-Werte auf den PC? Ich habe mir gerade die Software Diabass4 angelacht und die Datenübertragung funktioniert überhaupt nicht. Hat hiermit jemand Erfahrung? Ich wäre für einen Gesprächspartner wirklich dankbar zu dem Problem

    Ich halte sehr viel von der Homöopathie. Wenn Insulin fehlt, muss ich es natürlich substituieren. Das ist klar, das wir kein Zimt ersetzen, keine Zwiebel. Aber es gibt auch Menschen die noch Restinsulin haben, kein klassischer Typ I Diabetiker sind, die einfach nur Insulinresistenzen entwickeln. Hier kann die Homöopathie einiges bewirken. Hinzu kommt, dass viele Dinge den Blutzucker beeinflussen, zum Beispiel Stress. Wer kennt das nicht - ich mache heute nichts anders als sonst, esse das Gleiche, spritze das gleiche, habe Stress ohne Ende und meine BZ-Einstellung ist nicht in den Griff zu bekommen. Hier kann die Homöopathie helfen, wenn auch nicht heilen. Gesundheit ist immer ein ganzheitliches Problem und hat mit Körper, Geist und Psyche gleichermaßen zu tun. Selbst die Mathmatik weiß mittlerweile das 1 +1 nicht gleich 2 ist.
    "Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren." Welchen Weg gehen wir? Das muss jeder für sich entscheiden. Wenn ich von Anfang an der Meinung bin: "Das geht nicht - hilft nicht", der sollte es lassen, dann wird keine Besserung eintreten. Wer aber aber sein gesamtes Wohlbefinden positiv beeinflussen möchte, der sollte sich mit der Homöopathie beschäftigen.


    Nur Mut!!!