Beiträge von grobsen

    Wir müssen interpretieren, weil wir die Begriffe nicht einordnen können.


    Ich glaube aber, dass - wie Floh schon andeutet - diese Begriffe als abstufende Bewertung in der Zielgruppe dieses Berichts sehr genau definiert sind. Die Frage ist jetzt, wie der Prozess hier mit "Belegen" und "Hinweisen" konkret weiterläuft.

    Der Bericht ist veröffentlicht, hier der Link zur Kurzfassung [PDF]: https://www.iqwig.de/download/…eal-Time-Messgeraeten.pdf


    Zitat

    Für die
    rtCGM plus BGSM im Vergleich zur BGSM ergab sich


    ein Beleg für einen Nutzen bei Erwachsenen (> 18 Jahre) hinsichtlich der gemeinsamen Betrachtung der schweren Hypoglykämien und des HbA1c-Werts (die gemeinsame Betrachtung basiert auf einem Anhaltspunkt für Überlegenheit bezüglich der schweren Hypoglykämien und einem Beleg für Überlegenheit bezüglich des HbA1c-Werts),


    "Ein Beleg für einen Nutzen" ist aus unserer Sicht positiv, nehme ich an. Aber ich kann mit dem Bericht ja nicht zur Kasse rennen und ein CGM beantragen, oder? :D Wie geht es denn nun konkret weiter?

    Da jetzt ein neues technisches Zeitalter auszurufen weil diese Kalibrierungsmessungen wegfallen finde ich maßlos übertrieben.

    Ich finde das auch nicht gut und würde lieber über Fakten diskutieren. Aber tja, so funktioniert leider Marketing.


    Zitat

    Der ganz entscheidende Vorteil ist einzig der Preis.

    Das stimmt. Man sollte das aber auch nicht unterschätzen. Sowohl funktional als als auch preislich ist es ein "CGM light" und somit für die Masse interessant. Das ist schon eine klitzekleine Aufregung wert.

    Vermutlich haben da schon ein paar recht kluge Statistiker drauf geschaut, im JAMA wird sicher nicht jeder Mist publiziert. Aber eine hohe Aussagekraft für den einzelnen sehe ich da trotzdem nicht..

    In solchen Statistiken geht's um Kohorten, also Menschengruppen mit wichtigen Ähnlichkeiten. Das ist viel zu abstrakt und überhaupt nicht dafür gedacht, Rückschlüsse auf Einzelne zu ermöglichen. (Natürlich deprimiert es mich auch immer, wenn ich damit konfrontiert werde, dass meine Lebenserwartung aufgrund der Erkrankung kürzer ist.)


    Ich lese übrigens daraus, dass der Lebenszeitverlust verringert wurde. Erst dramatisch innerhalb eines Jahrzehnts, dann noch einmal messbar, aber über den dreifachen Zeitraum.

    Und eine Frage noch: Warum wurde das Gerät in den USA nie auf den Markt gebracht? Warum hat die FDA dem Ding keine Zulassung erteilt?

    Hat das Libre die Zulassung nicht bekommen oder wurde sie noch nicht beantragt?


    Ganz ungewöhnlich ist das Fehlen selbst mMn erstmal nicht - ich meine zumindest, dass die letzte Medtronic-Pumpe mit threshold suspend auch erst später den FDA-Stempel bekommen hat.


    Nichtsdestotrotz würde ein FDA approval sicher auch in Europa ein gewisses Gewicht bzw einen Signalcharakter haben.

    Mein persönlicher Favorit ist diese absolut coole Uhr.

    Woah, diese Uhr. Versteht mich nicht falsch - ich wäre der erste, der sich eine Smartwatch kauft, die zuverlässig nichtinvasiv BZ messen kann. Wenn einige andere Vitalwerte noch obendrauf kommen, umso besser!


    Aber dieses Kampagne klingt schon schwer nach Betrug. Davon abgesehen, dass die mit 50.000 Dollar eine Technologie erfinden wollen, die es bisher noch nirgendwo zuverlässig gibt (verbessert mich bitte, falls ich falsch liege) und die Uhr obendrauf auch mit mit all dem Schnickschnack vollgestopft ist, der ihnen eingefallen ist - hast du diesen Satz hier gelesen:
    "a device similar to what we are offering here today"?


    Die 50 Euro hättest du jemandem geben können, der sich einen Libre-Sensor davon holt - wäre die bessere Investition gewesen. ;)


    Und der Ohrklippser... alter Schwede. Nein. Nein. Nein. :rofl

    Ich denke, das könnte jetzt auch ein Anwendungsfall für das Libre sein: einfach um gelegentlich mal seine Therapieeinstellungen zu checken, wenn einem kontinuierliches Tragen zu teuer ist.


    Die 60 Euro für das Lesegerät würden mir jedenfalls leichter von der Hand gehen als 1000 Euro für ein CGMS-Kit

    Wunderbar, das gibt exakt meine Überlegungen wieder!




    Was den Ärger mit der Verfügbarkeit und der Einführung angeht... naja, das ist sicherlich ärgerlich und auch ich sitze sozusagen auf heissen Kohlen und warte auf die Eröffnung des Webshops. Abbott hat sich durch die Bloggeraktion und den ganzen Marketingwind im Vorfeld in das gleiche Fahrwasser begeben wie diese ganzen Consumertechnologiefirmen (Apple etc) - ich empfand das als Novum in der Medizinbranche. Sie kalkulieren ja auch deutlich mit "early adoptern". Dass sie jetzt diesem "Apple-Versprechen" nicht bis zum Ende folgen können, ist natürlich doof. Das Pharmamafia-Geschimpfe kann ich zwar verstehen, wenn es dazu dient, Ärger abzubauen, aber dem Thema hilft es natürlich nicht. Vor allem nicht, wenn wir einzelne Herstellervertreter damit belästigen. Scheinbar kennen die ihre internen Pläne ja auch nicht.


    Ich habe ein wenig den Eindruck, dass Abbott's Marketingkonzept jetzt nach der Blogrunde und diesem Symposium in Wien einfach zu ende ist und sie einfach nicht vorgesehen haben, dass sie über Verschiebungen etc kommunizieren müssen. Das würde ich mir jetzt wünschen: ein klares Statement.

    Die ganz brandheissen Geschichten gibt's leider zuerst oder sogar nur auf englisch...


    Orgenesis sagt im Grunde: wir machen 'ne Leberbiopsie, mutieren die Zellen derart, dass sie glukoseabhängig Insulin produzieren und bauen sie dir wieder ein. Damit wollen sie erreichen, dass man a) auf die bei Transplantaten übliche Immunsuppression verzichten kann (is' ja dein eigenes Zeug) und b) angeblich greifen die selbstzerstörerischen Immunprozesse die neuen Inselzellen auch nicht an. Status ist wohl "proof of concept", d.h. sie haben die Fähigkeit zur Mutation von Leber- in Inselzellen auch anhand von Mäusen schon bewiesen.


    Bei smart insulin soll man sich wohl ein Depot spritzen, dass dann bei Bedarf "von alleine" wirkt, wenn der Blutzucker ansteigt.


    Das sind alles faszinierende Ideen, aber natürlich noch weit vom Therapiestadium entfernt. Bei dieser Lebergeschichte würde mich zb zuallererst mal interessieren, wie lange diese mutierten Zellen eigentlich halten. Ist das eine einmalige Geschichte oder muss man das alle paar Jahre machen?

    In Punkto "Therapiedurchbruch" sind neben dieser Impfung noch ein paar andere interessante Dinge unterwegs, zb die Idee, patienteneigene Leberzellen zur Insulinproduktion anzuregen und diese wieder zu implantieren: http://www.orgenesis.com/technology/treatment


    Oder generell das Stichwort "smart insulin": http://jdrf.org/blog/2013/nano…ve-insulin-shows-promise/


    Andererseits: Hoffnung ist ein Ar*****ch ;) , es heisst ja schon immer alle 5 Jahre, dass es nur noch 10 Jahre dauert, bis das nächste große Ding / die Heilung / die Supertherapie kommt. Ich wäre ja schon froh, wenn Krankenkassen CGMs anerkennen würden.

    Hi,
    ich darf zu der Diskussion vielleicht mal schnell meine persönliche Erfahrung hinzufügen, denn ich habe mir Mitte Juni eine Folgeverordnung für meine Pumpe ausstellen lassen und ich habe das neue Gerät jetzt seit zwei Wochen. Eine Woche Verzögerung davon bin ich schuld, weil ich mich mit der Schulungsperson des Herstellers nicht so schnell auf einen Termin einigen konnte.


    Gebraucht wurde letzten Endes tatsächlich nur das Rezept mit der Folgeverordnung. Sonst nichts. Ich habe der KK weder ein Gutachten meiner Ärztin, noch 3 Monate Dokumentation (die ich allerdings parat hatte) oder sonstige Dinge zur Verfügung stellen müssen. Bei der ca 1stündingen Einführungsveranstaltung hat mein Gegenüber zwar mal kurz fallen lassen, die "Krankenkasse hat Mucken gemacht", aber Details konnte ich ihr nicht entlocken.