Beiträge von kafka_esk

    Hallo, frohe Ostern!


    Mein Erlebnis:
    Ich liege im Moment im Clinch mit einem meiner BZ-Messgeräte, dem Freestyle Lite. Nachdem es ein gutes dreiviertel Jahr problemlos und zur absoluten Zufriedenheit gearbeitet hat, funktionierten viele Teststreifen plötzlich nicht mehr, ich musste bis zu neunmal messen, bis es endlich einen Wert ausspuckte, bei allen vorherigen Versuchen kam eine Fehlermeldung. Das habe ich natürlich nicht lange mitgemacht und mir deshalb schnell ein anderes Gerät schenken lassen, ein Bayer Contour.
    Ich war mir aber natürlich unsicher, ob ich zu trottelig zum Messen gewesen war oder es vielleicht nur diese eine Charge Teststreifen gewesen war, die fehlerhaft war. Beim Einkauf von BayerContour-Teststreifen habe ich deshalb den Apotheker gefragt, ob es bestimmte Messgeräte gäbe, deren Teststreifen besonders störanfällig seien. Er antwortete ohne zu Zögern: "Es gibt bei einem FreeStyle-Gerät immer wieder Probleme und Beschwerden von Kunden, ich glaube, es war das "Lite", die sind besonders schlampig verarbeitet."


    Meine Frage:
    Habt ihr Erfahrungen mit Messgeräten gemacht, deren Teststreifen häufiger nicht funktionieren? Um welche Geräte handelt es sich?


    Viele Grüße
    Michael

    Hallo Micha82,


    bei mir mussten auch schon Abszesse geöffnet und "ausgeräumt" werden, im letzten Sommer einer unter der Achsel und jetzt im Februar einer hinter dem Ohr. Solche Abszesse sind wirklich unangenehm! Leider neigen wir mit DM ja offenbar dazu...


    Beide Male habe ich eine örtliche Betäubung bekommen, so heftig wie bei dir unter Vollnarkose war es also offenbar nicht. Ich hatte hinterher absolut keine Auswirkungen auf meinen BZ, alles lief normal.


    Deshalb vermute ich wie Blechmann, dass bei dir eine Infektion Auslöser der Entgleisung gewesen sein könnte. Offenbar ist ja, als man deinen Abszess geöffnet hat, dessen Entfernung nicht vollständig gelungen, wenn ein halbes Jahr später noch einmal operiert werden musste. Mir hat im Februar der Unfallchirurg erklärt, dass er bei einer Öffnung den Eiter manchmal nicht vollständig herausbekommt, wenn der Patient zu lange gewartet oder auf der Stelle herumgedrückt hat. Dann nämlich sei die Abzess-Kapsel bereits zerstört und der Eiter verteile sich im umliegenden Gewebe und führe zu heftigen Entzündungen. Vielleicht war es ja sowas bei dir?


    Liebe Grüße und guten Blutzucker beim Öffnen!
    Michael

    Hallo Manu,


    ähm... meinst du mich mit "ma"? Auch auf die Gefahr hin, wieder einmal "Hier!" gerufen zu haben, obwohl ich gar nicht gemeint war, kann ich die Fragen ja beantworten...


    Auf Zwischenmahlzeiten verzichte ich wirklich komplett. Das war erst eine Umstellung und ziemlich komisch, aber kann in Wirklichkeit eine Erleichterung sein. Bei meiner Arbeit wird zum Beispiel ständig etwas ausgegeben... irgendjemand hat irgendwie immer Geburtstag und jedes Mal stand ich vor den aufgebauten Köstlichkeiten und habe überlegt: "Will ich nicht doch etwas davon essen? Vielleicht nur ein bisschen..." usw... Jetzt ist es besser: Ich schreite verächtlich an allem vorbei, ich werde sowieso nichts davon essen... Dafür freue ich mich aber auch riesig auf die beiden Mahlzeiten, genieße zu zelebriere sie...


    Das mit den Süßigkeiten ist schon schwieriger, leider. Für absolute "Notfälle" habe ich etwas im Haus, und zwar dunkle Schokolade (85%) und Erdnussbutter. Beides nicht so toll, aber ich mag beides gern und kann von beidem nicht besonders viel essen - Fressattaken sind also ausgeschlossen, mehr als 1 BE kriege ich niemals davon runter... Und meistens schaffe ich es auch, diese Sachen dann gleich im Anschluss an das Abendbrot zu essen, nicht irgendwann in der Nacht... Allerdings muss ich zugeben: Es gab auch schon Rückfälle (Chips haben mich gekillt - aber 100% gibt's halt nirgends).


    Du müsstest einfach einen Essrhythmus finden, der zu dir passt, und Süßigkeiten, die nicht so dramatisch sind... Du schaffst das! Wenn man die ersten Erfolge sieht, dann motiviert das total!


    Und nicht, dass ich hier als Besserwisser dastehe: Ich kriege die meisten Dinge nicht oder nur schwer hin. Seit ewigen Zeiten möchte ich aufhören zu rauchen, schaffe es aber nicht... usw... Aber abzunehmen macht mir (inzwischen) Spaß!


    Liebe Grüße


    Michael

    Hallo!


    Ich habe seit Oktober insgesamt 12 kg abgenommen - und das war auch absolut nötig! Jetzt wiege ich knapp 87 kg, mein Höchstgewicht (Sommer 2008) lag bei 103 kg. Diät- und Essensfragen sind ja irgendwie heftiger umstritten als Glaubensfragen, deshalb fürchte ich, eins auf die Rübe zu bekommen... Na, mal sehen...


    Was mir beim Abnehmen geholfen hat:


    1. panische Angst vor Insulinresistenz (die BE-Faktoren z.B. gingen immer höher und höher, zum Beispiel morgens von 0,7 auf 1 auf 1,5 auf 2 bis schließlich 3,5, die Basalrate ging in der gleichen Zeit von 18IE auf 36IE rauf), es ist ein Teufelskreis: bei zunehmendem Gewicht wirkt Insulin schlechter, und bei schlechter wirkendem Insulin muss man noch mehr spritzen,
    2. ein Dia-Doc, der mir erklärt hat, dass ich unbedingt Insulin sparen müsse, Insulin verursache nicht nur zusätzlichen Hunger, sondern sei ein hervorragendes Mastmittel (hattet ihr ja oben auch schon geschrieben),
    3. die Beschränkung auf zwei Mahlzeiten pro Tag (mittags 14 Uhr und abends zwischen 18 und 20 Uhr) mit jeweils höchstens 4 BE, Hauptsache keine Zwischenmahlzeiten,
    4. der Versuch, auf Kohlenhydrate so weit wie möglich zu verzichten, aber stattdessen nicht auf Fett und Eiweiß zu achten (heißt im Fachjargon "LowCarb"-Diät, ich wollte mit Fleisch, Käse usw... schon Dinge zum "Genießen" haben, über die ich nicht nachdenken muss),
    5. regelmäßiger Sport (da bin ich wirklich nicht so gut, aber ich versuche, wenigstens zweimal pro Woche schwimmen zu gehen) im Abstand von mindestens drei Stunden zur letzten Insulinspritze (sonst bringt es gar nichts in Sachen Fettabbau).


    Am wichtigsten fand ich, nicht so spät abends mehr zu essen (vgl. "Schlank im Schlaf"), dann habe ich morgens nur sehr selten Hunger, und auf das dauernde Insulinspritzen morgens und zwischendurch zu verzichten, seitdem sind endlich die vielen Schwankungen im BZ weg und mein HbA1c besser (von 7,3 auf 6,5).
    Und ich muss mir erheblich weniger Gedanken um meinen aktuellen BZ machen, messe nicht mehr ständig bei der Arbeit usw., weil ich ohnehin weiß, dass der BZ nicht so wahnsinnig aus dem Rahmen fallen kann... Ich fühle mich also wirklich entlastet und befreit und keinesfalls kastriert oder eingeengt oder so.


    Na, es kann ja noch viele andere Arten abzunehmen geben, mir hat jedenfalls die strikte Beschränkung auf zwei Mahlzeiten sehr geholfen, es gibt der Diabetes viel weniger Raum in meinem Leben und ich quäle mich nicht bei jedem Kaffeetrinken erneut mit der Frage, ob ich nun Kuchen essen soll/will oder nicht. Ich lasse es einfach...


    Liebe Grüße


    Michael

    Hallo Marius,


    du hast dein Problem ja zu einer ziemlich "wilden" Nachtzeit gepostet, bestimmt gibt es, wenn erstmal mehr Leute deinen Post gelesen haben, viel kompetentere Antworten als meine. Was mir als Erstes dazu einfällt:


    Knapp zwei Stunden nach dem Essen/Spritzen zu messen, ist natürlich sehr früh. Der Insulinspiegel im Blut ist noch sehr hoch, und unter Umständen ist noch gar nicht alles das, was du gegessen hast, schon verdaut, sondern kommt erst später. Ich würde also auf alle Fälle erst frühestens(!) nach drei Stunden messen und meine Ungeduld bis dahin bekämpfen. Ich habe auch einmal eine Phase gehabt, in der ich unbedingt schon nach zwei Stunden wissen wollte, ob alles geklappt hat. Es hat mich aber einfach nur in den Wahnsinn getrieben, weil die zu früh gemessenen Ergebnisse einfach nicht aussagekräftig waren. Also: Lieber abwarten und dann die BE-Faktoren darauf einstellen...


    Interessant wäre es natürlich zu wissen, was du denn abends überhaupt isst. Wenn es sich nämlich um besonders langsam verstoffwechselnde Kohlenhydrate handelt, etwa bei Nudeln, um hohe Kohlenhydratmengen oder die Mahlzeit auch noch viel Fett enthält, verstärkt sich dieser Effekt noch.
    Bei Nudeln - die ich besonders gerne esse und deshalb als Beispiel nehme - dauert es bei mir zum Teil sieben bis neun Stunden, bis ich trotz "normaler" Insulinabgabe erhöhte BZ-Werte feststellen kann. Vorher sind die Werte immer top. Dementsprechend muss ich einen Teil des Insulins dann auch entsprechend spät spritzen. (Das wäre ein möglicher Tipp: Insulinmenge aufteilen und den zweiten Teil mindestens eine Stunde nach dem Essen spritzen.)


    Die zweite Idee: Bist du sicher, dass Levemir wirklich 12 Stunden bei dir wirkt? Sollte es das nicht tun (bei mir wirkte es nur etwa acht Stunden - deshalb war es mir letztlich damit zu nervig und ich bin wieder zu Lantus gewechselt), dann hättest du ja vermutlich genau abends eine Versorgungslücke...


    Und bitte verzweifle nicht! Es ist halt so: Dinge, die spritztechnisch über einen langen Zeitraum klappen, können manchmal plötzlich nicht mehr funktionieren... Und dann muss man halt neu überlegen. - Du wirst das schon wieder in den Griff kriegen!


    LG und gute Nacht!


    Michael

    Hallo,


    ich möchte ja keinen Thread wiederbeleben, der so langsam, aber sicher in der wohlverdienten Versenkung verschwindet, aber...


    ... als ich die neue Zeitung in der Apotheke - ihr wisst schon, dieses grüne Heftchen mit den grauenvoll schmeckenden Rezepten und seiner "Fünf-Farben-Diät", in den Händen hielt, musste ich doch ziemlich lachen, weil es in einer Kolumne (also: Vorsicht Ironie!) um ein Thema ging, das hier auch besprochen wurde, nämlich die Abgrenzung von Typ1-Diabetikern gegenüber denen mit Typ2.


    Darf ich zitieren? Unter der Überschrift "Das arrogante 'Original'" heißt es:


    "Ich erinnere mich noch gut, als mich meine Friseuse fragte: 'Stephan, du hast Zucker? Hast du zu viel Süßes gegessen?' Es war 1996, ich war kaum ein halbes Jahr Diabetiker und in jener Situation sehr wütend. Wie konnte sie so etwas sagen? Sah ich etwa wie ein Typ2-Diabetiker aus?
    'Meike'. erwiderte ich und bemühte mich, unter dem Nylonkittel ruhig zu bleiben, 'ich habe Typ-1-Diabetes. Ich bin zuckerkrank, weil meine Gene es so wollten - und nicht, weil ich zu viel gegessen habe.' Ich fand ihre Unterstellung nicht fair. Auch, weil Meike mich ungewollt mit jenen gleichsetzte, die in meinen Augen selbst schuld waren an ihrem Diabetes: den 'Typ-2ern', von denen viele dem unwissenden Volk - inklusive meiner Friseurin - suggerierten, nur Übergewichtige und Unsportliche würden zuckerkrank." (Beleg: s.u.)


    Später wird die Kritik an der Einstellung von Typ1-Diabetikern fortgesetzt, indem der Diabetespychologe Bela Bartus befragt wird. Der Autor gibt dessen Meinung u.a. so wieder:
    "Der Typ-2-Patient muss über sich und seinen Lebensstil kritisch nachdenken, der Typ-1-Patient dagegen keine Sekunde überlegen, ob er etwas falsch gemacht hat."
    (aus: Stephan Seiler: Das arrogante "Original". In Diabetes Ratgeber, Ausgabe 03/2010. Hrsg. v. Hartmut Becker, Baierbrunn; DiabetesStiftung, München. S. 72f.)


    Das erste Beispiel ähnelt ja sehr meiner eigenen oben geschilderten Abgrenzung, mit der ich katharinavienna unterstützen wollte, und das zweite...


    Ich habe das dumpfe Gefühl, dass auch das stimmt! Einerseits ist man ja erstmal entlastet, weil man nichts "falsch" gemacht hat, andererseits kann eine Gedankenlosigkeit gegenüber dem eigenen Lebensstil auf Dauer aber auch fatal sein. Ich selbst bin nämlich mit dem in diesem Forum ja so oft und bestimmt gut gemeinten Ratschlag "Spritz' doch einfach herunter, was du isst. Gottseidank darf ein Typ1-Diabetiker ja essen, was er will!" böse auf den Bauch gefallen, habe täglich so etwa 25-30 BE verputzt und bin dabei natürlich immer dicker und dicker geworden. Schön blöd, aber ich hatte es wirklich nicht begriffen! Erst nach langen Mühen, endlich Sport und einer bewussteren Ernährung habe ich mein Gewicht wieder im Griff. Ich hätte wirklich früher über meinen Lebensstil nachdenken müssen, habe aber alles mit "ich kann ja spritzen" abgetan...


    By the way: Ich wollte niemanden kritisieren! Vielleicht brauchen wir wirklich ein bisschen mehr Humor und Gelassenheit hier im Forum...


    Liebe Grüße


    Michael

    Hallo,


    nein, ich messe nachts überhaupt nicht, sondern schlafe lieber... :9engel_3:


    Natürlich kann es Ausnahmen geben. Eine Zeitlang hatte ich das ja allseits bekannte Problem, mit zu hohen Werten am frühen Morgen aufzuwachen. Das habe ich aber inzwischen gut im Griff. Ich messe abends gegen 22.30 Uhr zuletzt (Überprüfung des Bolus des Abendbrotes) und spritze dann das Verzögerungsinsulin. Anhand des gemessenen Wertes kann ich ziemlich genau sagen, in welchem Rahmen sich die Werte während des Schlafes bewegen und mit welchem Wert ich wohl morgens herauskommen werde.
    Klar, bei einem Basalraten-Test könnte man zusätzlich nachts messen müssen oder auch, wenn der Schlafrhythmus durcheinander gekommen ist (Party am Samstagabend).


    Wann immer ich es vermeiden kann, erspare ich mir ein nächtliches Hochquälen! Warum auch? Und unnötig viel Raum muss man der eigenen Pedanterie ja schließlich nicht einräumen, oder?


    Liebe Grüße, Michael

    Hmmm... habe viele der Postings gelesen und das meiste beileibe einfach nicht verstanden. Solltet ihr mir also im Folgenden totale Unwissenheit vorwerfen wollen: Ihr seid absolut im Recht!

    Trotzdem möchte ich zwei Dinge anmerken dürfen:

    1. Mit Entsetzen habe ich gesehen, dass KatharinaVienna ihre Mitgliedschaft beendet hat! Sie gehört zu denjenigen, die sich wirklich sehr genau mit ihrer Diagnose auseinandersetzen. Das hat ja nicht nur einen großen theoretischen Hintergrund, bei dem viele, wie ich zum Beispiel, irgendwann die Waffen strecken müssen, zur Folge, sondern auch viele praktische Tipps. Deshalb empfinde ich ihren Weggang als echten Verlust für dieses Forum, ihre Beiträge waren immer anregend und lesenswert. Schade...

    2. Dieses Forum kann wirklich so bleiben, wie es ist! - Aber eine Sache hat mich wirklich nachdenklich gemacht: Ich persönlich habe mich schon öfters deutlich vom Typ2-Diabetes abgegrenzt.
    Irgendwann habe ich zum Beispiel anhand von beiläufigen Äußerungen, etwa von Kollegen, gemerkt, dass die Diagnose "Diabetes" bei vielen Außenstehenden negative Assoziationen hervorruft nach dem Motto: "Aha, der hat durch einen unsoliden Lebenswandel seine Bauchspeicheldrüse selbst kaputt gemacht und macht jetzt auch noch auf Mitleidstour! Außerdem ist es bei ihm so schlimm, dass noch nicht einmal Tabletten und Diät als Strafe reichen, der muss sogar Insulin spritzen." So dumm dieses Bild auch sein mag: Manchmal hatte ich schon das Gefühl, dass ich erklären muss, an meiner Diabetes nicht "Schuld zu sein". Deshalb habe ich immer deutlich darauf hingewiesen, dass ich Typ1 bin, nichts für die Autoimmunreaktion meines Körpers kann usw...
    Es ist wahrlich nicht eine persönliche Ablehnung von Typ2-Diabetikern, das wäre ja albern (ich kenne überhaupt nur einen einzigen persönlich), sondern ein in Wirklichkeit unangebrachter Rechtfertigungsversuch gegenüber einer vorurteilsbeladenen Umwelt, der mich zu dieser Abgrenzung getrieben hat.
    KatharinaViennas Vermutung, dass gerade Leute, die keine DM haben, diese Krankheit mit "Übergewicht und Selbstverschulden assoziieren", trifft meiner Erfahrung nach absolut zu!

    Viele Grüße
    Michael

    Hmmm... habe viele der Postings gelesen und das meiste beileibe einfach nicht verstanden. Solltet ihr mir also im Folgenden totale Unwissenheit vorwerfen wollen: Ihr seid absolut im Recht!


    Trotzdem möchte ich zwei Dinge anmerken dürfen:


    1. Mit Entsetzen habe ich gesehen, dass KatharinaVienna ihre Mitgliedschaft beendet hat! Sie gehört zu denjenigen, die sich wirklich sehr genau mit ihrer Diagnose auseinandersetzen. Das hat ja nicht nur einen großen theoretischen Hintergrund, bei dem viele, wie ich zum Beispiel, irgendwann die Waffen strecken müssen, zur Folge, sondern auch viele praktische Tipps. Deshalb empfinde ich ihren Weggang als echten Verlust für dieses Forum, ihre Beiträge waren immer anregend und lesenswert. Schade...


    2. Dieses Forum kann wirklich so bleiben, wie es ist! - Aber eine Sache hat mich wirklich nachdenklich gemacht: Ich persönlich habe mich schon öfters deutlich vom Typ2-Diabetes abgegrenzt.
    Irgendwann habe ich zum Beispiel anhand von beiläufigen Äußerungen, etwa von Kollegen, gemerkt, dass die Diagnose "Diabetes" bei vielen Außenstehenden negative Assoziationen hervorruft nach dem Motto: "Aha, der hat durch einen unsoliden Lebenswandel seine Bauchspeicheldrüse selbst kaputt gemacht und macht jetzt auch noch auf Mitleidstour! Außerdem ist es bei ihm so schlimm, dass noch nicht einmal Tabletten und Diät als Strafe reichen, der muss sogar Insulin spritzen." So dumm dieses Bild auch sein mag: Manchmal hatte ich schon das Gefühl, dass ich erklären muss, an meiner Diabetes nicht "Schuld zu sein". Deshalb habe ich immer deutlich darauf hingewiesen, dass ich Typ1 bin, nichts für die Autoimmunreaktion meines Körpers kann usw...
    Es ist wahrlich nicht eine persönliche Ablehnung von Typ2-Diabetikern, das wäre ja albern (ich kenne überhaupt nur einen einzigen persönlich), sondern ein in Wirklichkeit unangebrachter Rechtfertigungsversuch gegenüber einer vorurteilsbeladenen Umwelt, der mich zu dieser Abgrenzung getrieben hat.
    KatharinaViennas Vermutung, dass gerade Leute, die keine DM haben, diese Krankheit mit "Übergewicht und Selbstverschulden assoziieren", trifft meiner Erfahrung nach absolut zu!


    Viele Grüße
    Michael

    Zitat von xxSarahxx;266483

    Meine Freundinnen und einige Freunde (20 jungs in der Klasse von 30 schülern) aus meiner Klasse wissen, dass ich Diabetes habe. Die Lehrer eigentlich auch alle, nur dass es die meisten schon wieder vergessen haben.


    Mir geht es als Lehrer leider auch manchmal so: Irgendwann bekomme ich über Eltern/ vom Klassenlehrer/ vom Schüler selbst eine wichtige Information, die ich dann, wenn ich nicht so viele Stunden in der Klasse unterrichte und sie im täglichen Umgang mit der Schülerin/ dem Schüler erstmal keine Rolle spielt, wieder vergesse. Sorry!


    Mein Tipp: Sag' deinem Klassenlehrer Bescheid, dass du jetzt eine Pumpe hast, und bitte ihn, auch die anderen Lehrer darüber zu informieren. Mach' ihm klar, dass es immer zu Situationen kommen kann, in denen du dich um deine Pumpe und den BZ kümmern musst. Dann wissen alle, dass es schon in Ordnung ist, wenn du während einer Stunde 'mal rausgehen (und evtl. bei einer UZ auch eine Freundin mitnehmen) musst.
    Blöd wäre, wenn sonst in irgendeinem Unterricht erstmal eine Diskussion losbrechen würde: "Was? Wieso willst du jetzt auf die Toilette? Es sind doch nur noch 10 Minuten bis zur Pause!" oder "Warum muss XY denn mit? Kannst du nicht alleine gehen?"
    Aber ansonsten würde ich vor den Klassenkameraden auch keinen großen Wind davon machen. Wenn du dich um dich kümmern musst, ist das eben so - fertig!


    Wohin du dich genau zurückziehen kannst, hängt ja von der Situation an deiner Schule ab. Bei uns gibt es vor jedem zweiten Klassenraum eine eigene Toilette, so dass man nicht unbedingt auf die "Großraumtoiletten" ausweichen muss.


    Du musst dich ein bisschen darauf einstellen, dass viele einfach keine Ahnung haben, was D.M. eigentlich ist. Ich hatte einmal diesen Fall: Eine Kollegin hat sich vor mir aufgebaut und über einen Schüler geschimpft, der während ihrer Mathearbeit plötzlich nicht mehr konnte. Sie meinte: "Stell dir vor, er meinte, es ginge jetzt eben nicht und ich könnte ja dich fragen, du hast doch auch Diabetes! Unverschämtheit!" Auf meine Frage, ob der Junge denn nach dem Abbruch der Arbeit seinen Zucker gemessen hätte, sagte sie: "Ja, er hat noch während der Stunde gemessen - irgendwas mit 43 oder 47 oder so..." Ich habe nur geantwortet, dass sie froh sein könne, dass der Junge nicht ohnmächtig geworden sei und dass man natürlich die Arbeit nicht werten könne. Meine Kollegin war völlig überrascht...


    Jedenfalls finde ich gut, dass du dich um deinen D.M. kümmerst! Ich kenne auch Schüler/innen, denen es "zu peinlich" ist, sich in der Schule (und manchmal auch privat) um ihre Krankheit zu kümmern. Habe ein bisschen Selbstvertrauen, es wird schon klappen!


    Liebe Grüße


    Michael

    Hallo, guten Morgen, alle zusammen!


    Ich führe unregelmäßig Tagebuch. In "faulen" Zeiten schreibe ich meine Werte nur zehn Tage vor dem nächsten Diabetesarzt-Termin auf, damit der Arzt ein bisschen etwas zum Angucken hat (meiner guckt tatsächlich sehr genau). Oft ist nach dem Termin die Motivation zum Aufschreiben aber wieder weg, es ist mir auch einfach zu umständlich.


    Wie man sich also zum Tagebuchschreiben motiviert? - Keine Ahnung, ich schaffe es oft nicht!


    Das eigentliche Problem ist aber für mich nicht das Tagebuch, sondern sind die Werte. Nach einiger Zeit ohne Tagebuch merke ich immer, dass der BZ Stück für Stück aus dem Ruder läuft. Einerseits liegt es an meinem generellen Desinteresse an allem, was mit Zahlen zu tun hat - ich kann mir ohne aufzuschreiben zum Beispiel einfach nicht merken, wann ich zuletzt gespritzt habe ("War das jetzt 14.30 oder 15.30 - kann ich schon wieder messen?") und wieviel. Und zum anderen hat bei mir fehlende Tagebuchführung auch mit Verdrängung zu tun, so nach dem Motto: "Oh, nein, schon wieder ein Wert über 250? - Bloß schnell runterspritzen und nicht aufschreiben, dann ist es schnell vergessen und ich muss mich nicht ärgern..."


    Irgendwann bin ich dann wieder so genervt, dass ich doch lieber wieder Tagebuch führe. Und nach ein paar Tagen - oh Wunder - sind dann die Werte auch wieder im grünen Bereich...

    Hallo Ruth,


    ich mache es auch so, dass ich Lantus zweimal pro Tag spritze. Mein Diabetes-Arzt findet es zwar "ungewöhnlich", aber sinnvoll, zumal ein zwischenzeitlicher Umstiegsversuch auf Levemir auch nicht erfolgreich war, weil Levemir bei mir einfach eine zu kurze Wirkdauer hatte und es nicht ausgereicht hat, es zweimal pro Tag zu spritzen.


    Meine Gesamt-Lantus-Menge ähnelt deiner, ich spritze 28 IE pro Tag, und zwar 16 IE gegen 22.30 Uhr und 12 IE etwa um 14.00 Uhr und fahre damit ganz gut.


    Mir ist aufgefallen, dass du die Basal-Rate ja nicht gleichmäßig aufgeteilt hast, sondern einen kleineren Teil am Abend und den größeren Teil am darauf folgenden Morgen spritzen willst. Ich habe anders angefanen, nämlich zunächst 12-Stunden-Abstände (11 und 23 Uhr mit jeweils der gleichen Insulinmenge) gewählt und mich dann langsam an praktikablere Zeiten herangetastet und die Mengen angeglichen.


    Und: Wie meine Vorrednerin auch habe ich für mich Bedenken, Lantus frühmorgens zu spritzen. Bei mir hat das zu Hypos am späten Vormittag geführt.


    Jedenfalls: Nur Mut! Auf alle Fälle geht es, Lantus zu splitten! Man muss halt ein bisschen probieren...


    Liebe Grüße
    Michael

    Hallo huf1976,


    nach dem Besuch bei einer Diabetesberaterin gebe ich dem TaktiPen doch noch eine Chance...


    Ihr Tipp war: Ich wechsele die Nadel nicht häufig genug (das habe ich bisher etwa alle drei Tage getan, da ich Lantus zweimal pro Tag spritze, also nach sechsmaligem Stechen). Die Nadel könne, gerade bei Lantus, verstopfen und für einen Rückstau sorgen, der den ganzen Pen unter Insulin setze. Der Druck, mit dem sich der Pen nur noch bedienen ließ, führte sie auch auf diese Nadelverstopfung zurück, nicht auf die Insulinflüssigkeit im Pen...


    Nun, gut zu wissen, denn beim OptPen Pro ist mir das nie passiert, ich werde es halt versuchen und deinem Rat folgen, wenn's immer noch nicht klappt...


    Liebe Grüße
    Michael

    oder aber ich bin einfach zu blöd!


    Nun habe ich also seit April auf den TaktiPen umgestellt und bin super unzufrieden. Zuerst lief alles wunderbar, ich war froh, nicht mehr auf Battarien angewiesen zu sein, und mit dem Pen fiel die Dosierung leicht.


    Dann aber hat der Pen schon nach wenigen Wochen seinen Geist aufgegeben! Ohne weitere äußere Einflüsse oder Beschädigungen (er ist also nicht heruntergefallen oder sowas...) fing das Insulin an, an der Seite herauszulaufen! Ich habe es nur durch Zufall bemerkt, als ich einmal mit etwas mehr "Schwung" gespritzt habe und daraufhin ein dünner Strahl knapp unter der Penspritze zur Seite ablief.


    Also bin ich vor einer Woche los und habe meinen Diabetes-Arzt um ein neues Exemplar gebeten. Dieses hat noch kürzer gehalten, obwohl ich extrem vorsichtig war und besonders vorsichtig gespritzt habe. Einen Strahl konnte ich zwar nicht sehen, aber der Pen "nässt", will sagen, er läuft mit Insulin voll. Ob es nur das Insulin ist, das ich mir eigentlich spritzen wollte, oder ob es auch so aus dem Penfill ausläuft, kann ich nicht sagen...
    Jedenfalls funktioniert auch die Dosierkappe nicht mehr, weil sie - vollgelaufen mit Insulin - sich nicht mehr eindeutig einstellen lässt. Auch zum Spritzen drücken kann man nicht mehr problemlos - man braucht richtig Kraft, um das ganze im Pen befindliche Insulin wegzudrücken.


    Ich bin ziemlich sauer und habe jetzt eine Erklärung dafür, warum meine Werte sich in den letzten Wochen so verschlechtert haben, is' ja klar, wenn nicht die korrekte Menge Basisinsulin gespritzt wird! Danke, sanofi aventis!


    Heute ist also der nächste Arztbesuch angesagt - ich werde darauf bestehen, wieder einen OptiPen Pro zu bekommen, der hat mich wenigstens zwei Jahre lang nicht im Stich gelassen!


    Kennt jemand von euch diese TaktiPen-Probleme auch oder bin ich wirklich nur zu blöd?


    Ich jedenfalls kann von diesem gemeingefährlichen Klapperpen nur dringend abraten!


    (Sorry, ich musste einfach 'mal Dampf ablassen...)


    Liebe Grüße


    Michael

    Lieber Niederrheiner,


    ich habe/ hatte mit genau demselben Problem zu kämpfen...


    Morgens bin ich mit viel zu hohen Werten aufgewacht, meist so 150 - 170 mg/dmol, die ich versucht habe herunterzuspritzen, und ich kam trotz der "Tricks", die die anderen ja schon genannt haben, etwa dem zeitlichen Aufteilen des Bolus bei Mengen von über 10 IE, dennoch morgens drei Stunden nach dem Spritzen auf wahnsinnig hohe Werte, meist so 190 - 230 mg/dmol. Es hat mich einfach wahnsinnig gemacht!


    Der Rat meines Diabetologen war zunächst, den BE-Faktor morgens kräftig zu erhöhen, und zwar auf schließlich 3,5! Das hieß dann aber, dass für ein Frühstück von 7 BE insgesamt 23 IE fällig waren, wie auch immer aufgeteilt, und außerdem kamen ja die IE-Einheiten vom Herunterspritzen des zu hohen Wertes am Morgen dazu!
    Und um gegen diesen zu hohen Wert am Morgen anzukämpfen, habe ich zusätzlich die Basalrate möglichst spät gespritzt und Schritt für Schritt erhöht, bis ich bei insgesamt 36 IE Lantus pro Tag angekommen war, davon 16 IE um 23.00 Uhr oder möglichst noch später gespritzt.


    Was ich damit sagen will: Natürlich möchte man als Diabetiker gute BZ-Werte haben, und ich habe in meiner Konzentration darauf erst gar nicht gemerkt, dass meine Insulinmengen im Laufe der Zeit immer höher und höher geworden sind. Man passt ja schließlich nicht alles gleichzeitig an, sondern Schritt für Schritt, mal den Korrekturfaktor (liegt jetzt bei 20), dann die Basalrate, dann die BE-Faktoren, etc...


    Dann bekam nicht nur ich es langsam mit der Angst zu tun, sondern mein Diabetes-Arzt auch, der schon befürchtete, ich könne auf eine Insulin-Resistenz zusteuern, zusätzlich noch Diabetes Typ II entwickeln. Es ist ein Teufelskreis: Hohe Insulinmengen führen zu einer Hemmung des Fettabbaus, eine Gewichtszunahme wiederrum zu einer noch schlechteren Wirkung des Insulins...


    Mir hat Folgendes geholfen:


    1. Ich esse nichts mehr am späten Abend, nach 20.30 Uhr ist die letzte Mahlzeit des Tages zu Ende,
    2. ich habe die BE-Menge am Morgen reduziert auf höchstens 2 BE (in der Regel durch Obst), sonst ist mir die Menge, die ich spritzen muss, einfach zu hoch. Stattdessen esse ich jetzt ein zweites Frühstück so gegen 11 Uhr, dann ist mein BE-Faktor viel niedriger,
    3. ich mache endlich etwas Sport (das scheinst du ja ohnehin zu tun), und wenn es sein muss, jogge ich eben morgens um 6 Uhr los.


    Ich will damit ganz bestimmt nicht sagen, dass eine korrekte Einstellung nicht so wichtig wäre - das ist absolute Voraussetzung für alles weitere, da haben alle Vorredner recht! - oder dir vor einer Insulinresistenz Angst machen! Ich wollte nur anmerken:
    Mir persönlich hat letztendlich die Veränderung der Ess-Gewohnheiten mehr geholfen als das ständige Herumdoktern an den Insulinmengen; langsam sinkt mein Insulinbedarf jetzt wieder.


    Liebe Grüße an alle
    Michael

    Oh ja, Rotzrocker, all' die Termine finde ich auch nervig...


    Und mich stört weniger die Erinnerung daran an sich, sondern eher die überhebliche Art, mit der einem so manche Sprechstundenhilfe als Königin der Terminvergabe begegnet...
    (Zum Beispiel Augenarzt: "Was, sie wollen einen Augenarzttermin in den nächsten vier Wochen? So geht das nicht! Da hätten Sie Ende letzten Jahres schon einen Termin abmachen müssen!", "Sie könnten einen Termin in zehn Wochen haben, wenn Sie vormittags können...")


    In Praxen, in denen man öfters ist, etwa beim eigenen Diabetes-Arzt, kann man sich aber auch manchmal Arzt und Praxisteam ein bisschen "erziehen"... Mein Diabetes-Arzt zum Beispiel hat eingesehen, dass ich nur unregelmäßig Tagebuch führe und als ich zur letzten Untersuchung wieder ohne sinnvolle Aufzeichnungen erschien, meinte er nur: "In Ordnung, regeln Sie das, wie sie wollen. Und wenn es Ihnen irgendwann 'mal aus dem Ruder läuft und Sie mit mir über Werte diskutieren wollen, können Sie mir ja ein paar Werte faxen, wir reden dann drüber."
    Das fand ich nicht nur nett, sondern es befreite mich auch von meinem schlechten Gewissen. Schließlich sollen uns Ärzte doch Hilfestellung anbieten und nicht uns kontrollieren...


    Liebe Grüße
    Michael

    Vielen Dank, dass ihr so schnell geantwortet habt! :)


    Ich habe seit heute nun also auch einen TactiPen.


    Bei der Bitte um ein Rezept in der Diabetes-Praxis ist die Sprechstundenhilfe sofort losgeflitzt und hat mich an eine Diabetes-Beraterin weitervermittelt, die gerade zwei Türen weiter saß. Und von ihr bekam ich dann den TactiPen als Geschenk in die Hand gedrückt.
    Niederrheiner hatte also recht: Ich habe mich also letztendlich doch noch beraten lassen.


    Es stimmt schon: Es ist eine Beruhigung, dass Pen und Penfil von einem Hersteller und als Kombination empfohlen sind... Aber noch kann ich zum TactiPen selbst gar nicht so viel sagen, außer dass das Spritzen gut klappt, ich ihn aber ein bisschen klappriger als meine übrigen Pens finde...
    Ein bisschen liebäugele ich noch mit dem BerliPen Aero2, weil er so stabil aussieht. Aber nun probiere ich den anderen erstmal in Ruhe aus. Und wenn's nichts sein sollte, kann ich ja immer noch mit meinem Diabetes-Arzt im nächsten Monat über Alternativen sprechen.


    Ich habe erst seit gut zwei Jahren Diabetes und der alte, jetzt ausgemusterte OptiPen gehörte zu den Pens meiner ersten Stunde... Komisch, wie einen ein solches Gerät so begleitet... Ich hatte ein richtig merkwürdig sentimentales Gefühl, als ich ihn in den Müll warf... :11weinen2:


    Danke nochmal für eure Antworten!


    Liebe Grüße


    Michael

    Guten Abend, liebes Forum,


    die Batterien meines OptiPen Pro1 (für Lantus) haben heute abend den Geist aufgegeben.


    Ich habe die Anzeige, die auf das baldige Batterieversagen hinwies, zwar gesehen, aber falsch interpretiert und gedacht, es wäre noch massig Zeit und ich könnte mir einen neuen Pen ganz gemütlich beim nächsten routinemäßigen Diabetesarzt-Besuch besorgen. Tja, wer Bedienungsanleitungen verwühlt, statt sie zu lesen, wird eben zu recht für seine Dummheit bestraft, und so habe ich mich wohl oder übel mit einer Einwegspritze beholfen...


    Nun suche ich natürlich möglichst schnell einen neuen Pen für Lantus und möchte mir am liebsten einfach morgen ein Rezept dafür aus der Diabetes-Praxis abholen, von einer Beratung durch den Arzt, welcher Pen anderer Hersteller noch für Lantus verwendet werden könnte, verspreche ich mir nicht so viel...


    Ich habe im Forum gestöbert. Hier werden zum Beispiel Opticlick, BerliPen Aero2, Ypsopen und Luxura als Alternative zum OptiPen für Lantus vorgeschlagen.


    Ich mag den OptiPen, hätte aber noch lieber einen Pen, der rein manuell funktioniert, so wie es der NovoPen 4, den ich für das Bolus-Insulin benutze, schließlich auch tut.


    Meine Frage ist nun: Arbeitet einer der Alternativpens auch ohne Batterie?


    Vielen Dank!


    Liebe Grüße


    Michael

    Hallo Jana,


    herzlich willkommen hier und herzlichen Glückwunsch dazu, dass dein Leben offenbar trotz der Diagnose von gestern so unbeschadet weitergeht! Das ging mir ganz anders: Ich war, nachdem ich mit dem Bescheid "DM" aus dem Krankenhaus kam, viel zu unsicher für sowas, habe zwar für meinen Sohn gekocht, aber selbst nur "sichere" Sachen gegessen, Obst und dergl., aus lauter Angst, ich könne etwas falsch machen. Gut, dass du diese Unsicherheit offensichtlich nicht hast!


    Zu deiner Frage: Von den Zutaten deines Nudeleintopfes würde ich - da gibt es aber Unterschiede hier im Forum - nur die Nudeln und das Maggi anrechnen, du könntest dann abschätzen, wieviele BE dein Eintopf insgesamt enthält. (Du kannst doch bestimmt z.B. sagen, wieviel g rohe Nudeln du in den Eintopf getan hst...) Das Ergebnis teilst du dann durch die Anzahl der Portionen, die du aus dem Eintopf erwartest. Den Schätzwert spritzt du dir dann - und wirst dann ja Erfahrungen sammeln, ob es geklappt hat oder du in Zukunft von mehr oder weniger BE ausgehen musst.


    Wenn dir dieses Abgeschätze zu kompliziert ist, dann könntest du pauschal von 3 - 3,5 BE pro Teller ausgehen - das hängt natürlich vor allem von der Menge der verwendeten Nudeln ab, ich liege damit immer ganz gut...
    Und nicht verzweifeln: Nudeln enthalten sehr langkettige Kohlenhydrate, die bis zu 8 oder 9 Stunden verdaut werden. Es kann also auch bei genauester Berechnung zu einer späteren Überzuckerung kommen, wenn dein Insulin schon lange wieder weg ist... Nicht verzweifeln, sondern als Erfahrung für die Zukunft mitnehmen!


    Und: Wenn du erst heute eingestellt worden bist, gehen die Werte ohnehin noch einige Tage wild durcheinander...


    Liebe Grüße, guten Appetit!


    Michael

    Hallo,


    habe vorgestern mit meinem Diabetes-Arzt gesprochen. Ihm gefiel die Idee, zu Lantus zurückzukehren und zu versuchen, es zweimal pro Tag zu spritzen.


    Nun wird es also für mich wieder einmal ein paar Tage mit konfusen Werten geben, aber ich bin ganz glücklich damit, denn Lantus scheint bei mir als Basis besser zu wirken als Levemir. Vielleicht werde ich nun einen Teil des "Heruntergespritzes" zu hoher BZ-Werte, die aufgrund einer zu schwachen Insulin-Basis entstehen, endlich los...


    Danke für eure Tipps!


    Liebe Grüße


    Michael