Zitat von Leila;263378Alles anzeigenAlso, es ist wohl so, dass Insulin die Androgenproduktion (also männliche Hormone) sowohl direkt als auch indirekt über das IGF (Insulin-like growth factors)-Rezeptorsystem stimuliert, was wohl bei bis zu 40%(!) der Typ-1-Diabetikerinnen zu einem PCOS (nach den Rotterdam-Kriterien) führt (Escobar-Morreale et al. 2001). Ein "Problem" bei Diabestes ist auch, dass wir das Insulin ja subkutan spritzen, es also erstmal eine Runde im Blutkreislauf ist, bevor es in die Leber gelangt. Bei Nicht-Diabetikern wird das Insulin in das Blutgefäßsystem des Magen-Darm-Trakts abgegeben, was als erstes die Leber passiert, bevor es in den "Körper"kreislauf kommt. Die Leber fischt sich dann auch einen großen Teil des Insulins gleich weg (Glykogensynthese, etc.), sodass die Mengen (gerade die Insulinspitzen) im Körperkreislauf kleiner sind als bei uns Diabetikerinnen.
Aaaber: Das bedeutet ja nicht, dass man dadurch zwangsläufig "unfruchtbar" ist oder dass man das nicht therapieren könnte. Bei einigen führt PCOS zu Zyklusstörungen, bei anderen eher zu Haut und Haarproblemen und weniger zu Zyklusstörungen. Wobei es natürlich auch an anderen Dingen liegen kann.
Viele Diabetikerinnen bekommen auch eine Hashimoto-Thyreoiditis, d.h. eine autoimmune Entzündungsreaktion der Schilddrüse. Das führt im Laufe der Zeit zur Unterfunktion, die wiederum auch für Zyklusstörungen/PCOS verantwortlich sein kann.
Deswegen sollte man bei Zyklusstörungen auch immer die Schilddrüse im Blick haben.
(Meine befindet sich leider gerade auf dem absteigendem Ast :D).
Wenn's dich interessiert Gesa, kannst du gerne mal einen Blick auf meine Zykluskurven werfen, da siehst du, dass da alles mögliche, von normal-kurz bis ultralang dabei ist (oben auf die entsprechenden Nummern klicken, dann kannst du wechseln).
Leila, vielen Dank für die Infos. Solche Zyklusbeobachtungen sind sicher sehr aufschlussreich, grade wenn man Familie plant, aber ich glaube dafür bin ich zu undiszipliniert (guter Vorsatz fürs neue Jahr: BZ-Werte mal wieder genauer protokollieren, das fällt mir schon schwer genug). Mit der langsam nachlassenden Schildie bist du nicht allein .
Eine Frage, die mir neulich kam: wie habt ihr fertigen Mütter hier das in der Schwangerschaft mit dem Autofahren gehandhabt? Einerseits soll man ja möglichst mit Werten am Rand der UZ herumlaufen in der Schwangerschaft, andererseits würde ich mich nie ohne ein, zwei Zusatz-BEs ans Steuer setzen wollen. Das muss das Kind dann abkönnen, oder?