Also ich bin wirklich keine ausgesprochene Feministin, aber ich habe grad in der Zeitung eine Werbeanzeige für diesen neuen Memoirpen von Lilly entdeckt, die mich total aufregt: "Für mehr Informationen fragen Sie Ihren Diabetologen oder Ihre Diabetesberaterin", steht da. Alles klar. Also dass man für jedes Medikament seinen "Arzt oder Apotheker" und nicht seine/n "Arzt/Ärztin oder Apotheker/in" fragen soll, lasse ich mir ja grade noch gefallen, man kann über die Verwendung des generischen Maskulinums geteilter Meinung sein, aber DAS Faß will ich heute gar nicht aufmachen.
Aber diese Werbung von Lilly geht ja sogar noch weiter als Frauen zu verschweigen - sie suggeriert schließlich, dass der studierte Arzt ganz selbstverständlich ein Mann, die geschulte Diabetesberaterin aber eine Frau ist :7no:. Wieso heißt es nicht "fragen Sie Ihre Diabetologin oder Ihren Diabetesberater"? Da könnte man natürlich sagen: es gibt zahlenmäßig einfach mehr männliche Diabetologen und mehr weibliche Diabetesberaterinnen. Stimmt. Aber ist das nicht umso mehr ein Grund, dieses Denken nicht auch noch durch solche Formulierungen zu verstärken?!
Mir geht es gar nicht nur darum, dass wir armen Frauen unterdrückt werden und sich mehr Frauen trauen sollen, "Männerberufe" zu ergreifen - zur Gleichberechtigung gehört auch, dass ein Mann sich "männlich" fühlen darf und nicht komisch angeguckt wird, wenn er Diabetesberater, Friseur oder Kindergärtner werden möchte (und dass er dann auch als solcher bezeichnet wird und nicht automatisch als Diabetesberaterin, Friseurin oder Kingergärtnerin, so wie wir Frauen uns immer unter der männlichen Form angesprochen fühlen müssen, weil das Schriftbild dann schöner ist).
Entschuldigt, wenn ich mich hier ausk..., aber mir geht grad wirklich die Hutschnur hoch :mad:... Übertreibe ich? Wie seht ihr das?