Beiträge von Lurley

    Ich finde die Sterne sinnvoll - sie sind ja nicht nur ein positives Merkmal, sondern es ist in Foren dieser Art bekanntermaßen oft so, daß allzu häufige Beiträger nicht die hilfreichsten Beiträge schreiben, weil sie z.B. für ihre und nicht mit ihrer Krankheit leben, ansonsten nichts zu tun haben usw. Es ist nicht untypisch, daß gerade von Mitgliedern auf mittlerem Beitragsniveau die besten Beiträge kommen. Ich sehe daher die Sterne ganz gern; sie helfen schon bei der ersten Einordnung. :)

    Ich habe das Gerät jetzt erworben und ausprobiert; die Chancen schienen die € 30 wohl wert, und auf Erfahrungsberichte kann man sich im Diabetesbereich wegen der allgemeinen Technophobie und Innovationsresistenz in den Foren nur sehr eingeschränkt verlassen. :rolleyes: Leider ist es so, daß ich mit dem Gerät absolut nicht zufrieden bin und es in der Tat für dysfunktionell halte - die Methode an sich ist sinnvoll, die Nadelvermeidung auch, aber die Mechank stimmt nicht und der Aufwand der Ampullenbefüllung ist unglaublich groß; von der Materialverschwendung (jeder Schuß eine neue Ampulle!) und der zweifelhaften Sterilität gar nicht zu reden. Über all das könnte man eventuell hinwegsehen (aber eigentlich auch nicht ;)), aber mir erscheint die genaue Dosierung nicht nur schwierig, sondern sogar unmöglich - es ist kaum zu differenzieren, ob man nun 2, 3 oder 4 Einheiten spritzen wird.


    An sich hat das Gerät aber Potenzial, und es steht zu hoffen, daß auf dieser Linie irgendwann demnächst mal ein funktioneller Typ entwickelt wird; ausschließlich eine Frage von Feinmechanik und Marketing.

    Da im letzten posting nochmal nach Erfahrungswerten gefragt wurde, die also von Leuten stammen müßten, die das Ding verwenden oder verwendet haben, sag ich trotz der vorigen Mobbingversuche doch noch mal was.


    1. Die PelikanSun hat sicher Defizite, z.B. das eloxierte Gehäuse, das weder unempfindlich ist noch gut aussieht. Sie ist außerdem von der Mechanik her störanfällig. Unhandlich ist sie auch, wenn auch eine gewisse Größe durch das Diskettensystem vorgegeben ist (langfristig kann man sie wirklich gut mit einem Meßgerät kombinieren).


    2. That said ist die PS ein echter technischer Fortschritt - die Einstiche tun einfach weniger weh (außer bei Leuten natürlich, denen mechanische Piekser nichts ausmachen, bzw. die sich das einreden (wollen)), sind in der Tat weniger leicht entzündet usw.


    3. Die Lanzetten für die PS kosten in etwa 10% weniger als die für normale mechanische Stechhilfen und werden anstandslos verordnet und erstattet; bei mir ist das jedenfalls so, und ich hab auch noch nichts Anderes gehört. (Es ist allerdings richtig, daß die PS dazu zwingt, immer eine neue Lanzette zu nehmen, und die Art, bei den mechanischen dieselbe für einen Tag oder noch länger zu nehmen, ist ja bekannt...)


    4. Für die meisten Leute sind die ca. € 205 (soviel war es bei mir über die Apotheke) keine Frage des Sichleistenkönnens, sondern der Priorität. (Ich habe sie übrigens, zugegeben zu meiner erfreuten Überraschung, gleich beim Erstantrag erstattet bekommen, ohne jeglichen Begründungsaufwand.) Wenn man die partout nicht ausgeben möchte, aus Geiz, Innovationsresistenz, Machotum (?!) usw., muß man das ja nicht tun; man sollte aber nicht über alle herfallen, die an einer sowohl kurz- als auch langfristigen Therapieverbesserung interessiert sind, weil sie die negativen Aspekte von Diabetes minimieren wollen.


    5. Das ist jetzt kein Erfahrungswert - aber für Kinder und Pflegefälle sehe ich nun gar keine Alternative zur PS.


    So, ich warte auf weitere Anwürfe der MitgliederInnen, die genau wissen, warum die PS zu schwer, zu teuer und überflüssig ist, obwohl sie sie noch nie gesehen haben... 8)

    Jetzt hast Du es glatt geschafft, dass ich die Schießmaschine gar nicht mals mehr anschauen will.
    Wenn Ihr es so nötig habt, wird es bald wahrscheinlich eh keine passenden Lanzetten mehr geben.


    LG|Adrian

    Hm... also ich bin zwar neu hier, aber mir - wenn auch etwas konfus formuliert - Werbung vorzuwerfen, finde ich sowohl beleidigend als auch ebenso dummdreist wie naßforsch (wenn ich das sagen darf). Ich denke, man muß schon bewußt bösartig sein, um mein posting als Werbung zu interpretieren, weil ich ja wirklich differenziere und auch Schwächen bei PelikanSun sehe. Die teilweise sehr oberflächlichen Argumente gegen ein - wie man merkt, wenn man es benutzt - offensichtlich innovatives und hilfreiches Produkt halte ich aber in der Tat für problematisch, denn wenn ich nach dem thread hier gegangen wäre, hätte ich das Gerät zu meinem Schaden nicht ausprobiert.

    Ich habe mich recht rasch für den Pelikan entschieden, weil ich erst gar nicht mit dem klassichen Pieksen anfangen wollte. Natürlich ist das eine individuelle Entscheidung, aber ich empfinde das Stechen mit dem Pelikan als sehr viel weniger schmerzhaft (nicht schmerzfrei, aber es ist ein gewaltiger qualitativer Unterschied) als die mechanischen Stechhilfen, die ich durchprobiert habe. Hinzu kommt, daß die Wunde wirklich kleiner ist und ich so mögliche Spätfolgen an den Fingerkuppen deutlich reduziere.


    Ich finde das Gerät ganz schick; es ist so groß wie eine Zigarettenpackung (wenn ich mich da recht erinnere ;)) und wirklich nicht schwer. Insofern kann man es auch ganz gut mitnehmen; wenn es jemandem dann einmal zu schwer ist, kann sie oder er ja immer noch zwischendurch ein kleines mechanisches Gerät verwenden.


    Zum Finanzargument: Die Lanzettendisks (und die sind ein wirklicher Fortschritt) übernimmt die Versicherung - und sind sowieso nicht allzu teuer -, bleiben also etwa € 200 fürs Gerät. (Und auch die werden möglicherweise übernommen, wenn auch wahrscheinlich nicht.) Wofür soll ich denn Geld ausgeben, wenn nicht für Schmerzreduzierung, noch dazu täglich mehrfache? Für die meisten, zumindest für viele, ist dieser Betrag eine Frage der Priorität, nicht des Sichleistenkönnens.


    Schließlich noch ein generelles Argument für den Erwerb: Es gibt eine Menge im Entwicklungsprozeß befindliche technikbasierte potenzielle Innovationen auf dem Diabetessektor, feinmechanisch, nanotechnologisch, biomedizinisch und klassisch pharmazeutisch; diese werden aber primär entwickelt, weil sie sich lohnen. Es ist - trotz aller Problematik - in unser aller Interesse, daß diese so bald wie möglich auf den Markt kommen; das Annehmen von solchen schon auf dem Markt befindlichen Innovationen fördert also die Entwicklung. Das heißt nicht, jedes Gimmick kaufen zu müssen, aber eine Sperrhaltung ist für unsere community, denke ich, auch nicht sinnvoll.