Hallo zusammen,
heute kam der Brief meiner Krankenkasse:[INDENT]"Hilfsmittel-Bewilligung
Accu-Chek Combo Insulinpumpensystem (mg/dl)
Sehr geehrte Frau K...,
die Kosten werden von uns wie folgt übernommen:
- Die Kosten für die notwendige Versorgung betragen: x €
- Ihre gesetztliche Zuzahlung: 10,00 €
- Bewilligungsbetrag: x - 10 €
Die Versorgung wird vom unten genannten Lieferanten erbracht und mit uns abgerechnet. Mit dem Lieferanten können Sie alle weiteren Fragen besprechen."
[/INDENT]Und dann noch die Adresse von Roche in Mannheim, das wars. Jaaaaaaaaa. :knuddel:
Und da man ja sehr oft liest, dass es mit der Übernahme der Kosten für eine Insulinpumpe nicht so gut klappt, wollte ich meine Geschichte mal loswerden, damit ihr seht es geht auch anders! Vielleicht hilft euch das im Kampf für eure Pumpe!?
Ich wurde mehrere Jahre mit Metformin und Avandia wegen Typ2 Diabetes behandelt. Im März 2008 wurde dann festgestellt dass das alles falsch war - Typ1 besteht. Ok, vermute mal aufgrund meines Gewichts auch nen Teil Typ2, aber was solls. Ab März gab es also Insulin.
Nach einem katastrophalen Start und einem Arztwechsel gabs ne ICT-Schulung und alles lief so vor sich hin.
Morgens waren die Werte nie bei 100 oder auch nur in der Nähe, verschiedene Insuline Basal wie Bolus waren getestet, ein Dawn festgestellt und und und. Wobei ich in der ganzen ICT-Zeit keine "Traumwerte" hatte, aber auch keine Unterzuckerungen oder Werte von 300 oder so.
Im Oktober 2008 habe ich meine Ärztin gefragt ob wir nicht ne Pumpe versuchen können. Hatte dazu so viel gelesen und wollte das einfach mal ausprobieren. Bei 60-80 Insulineinheiten am Tag könnt ihr euch vorstellen wie oft ich am pieksen war. Und der HbA1c ging auch nicht wirklich in nen grünen Bereich.
Wir haben dann nochmal ne anderes Insulin versucht und uns dann im März 2009 auf eine Pumpe geeinigt. Mir wurden verschiedene Modelle gezeigt, meine Entscheidung fällte ich aufgrund der Fernbedienung der Combo. Und auch das was ich so gelesen hab scheine zuverlässig zu sein.
Ich fragte also bei meiner Krankenkasse an was ich jetzt machen müsste. Ernährungstagebuch, BZ-Tagebuch, Gutachen, ... - ne ist klar. Vorher? Was ist mit der Probephase? Was wenn ich dann feststelle die Pumpe und ich werden keine Freunde? Egal - erstmal Unterlagen ranschaffen.
Dann war ich in Münster auf der Diabetesmesse und hab mir einfach mal von verschiedenen Stellen (Krankenkassen, Pumpenhersteller etc.) etwas erzählen lassen und mir den ein oder anderen Vortrag angeschaut. Dort hatte ich ein sehr interessantes Gespräch mit einem Krankenkassenmitarbeiter. Dieses Gespräch habe ich dann eine Woche später per Mail zu Papier gebracht, von ihm so bestätigt bekommen.
Was stand da drin? Meine Diabeteskarriere und dass aufgrund dieser Daten eine Pumpe kein Problem ist.
Also zack, alte Krankenkasse gekündigt, der neuen beigetreten. (Gab vorher schon bei anderen Sachen Stress mit der alten Kasse - von daher war die Entscheidung nicht übereilt.)
Zum 01.06.09 begann meine Mitgliedschaft mit der neuen Kasse.
Bereits im April war die Roche Mitarbeiterin hier und hat mir die Pumpe gebracht zum rumprobieren (trocken). Dann waren wir in den Flitterwochen und direkt am 1. Tag nach dem Urlaub (08.06.) kam die Pumpe dran. 3 Monate Testphase und ich geb die Pumpe nie wieder her ;o)
Durch Hochzeit (Namenswechsel), Flitterwochen (genau über den Zeitpunkt des Kassenwechselns) und die seltenen Pumpenschulungstermine war das doch alles ein Drahtseilakt - den die Kasse toll gemeistert hat. (ich fahr nicht 4 Wochen in Urlaub und habe zeitweise keine Krankenkassenkarte dabei... musste ich aber auch nicht)
Nach 3 Monaten sollte dann das Gutachten erstellt werden (also Anfang September). Nächster Dia-Doc-Termin war aber erst am 19.10. - was nun? Vorher Gutachten machen lassen? Pumpe ablegen weil Katheter etc. ab Oktober alle gewesen wären?
Nö, einfach Pumpe weitertragen, Quartalsbedarf komplett ordern, und Gutachten eben nach dem 19.10. einreichen - ohne irgendein Problem...
Im Oktober habe ich dann meine (Original-)Tagebücher ohne Ernährungsprotokoll beim Doc abgegeben. Dort wurden sie kopiert (für den Fall des Falles), der Doc hat ne Gutachten erstellt (habs nicht in Kopie, aber es wurde mir vorgelesen was drin steht) und über Roche an die Krankenkasse geschickt. Hat sicherlich auch nochmal ein paar Tage gedauert bis es überall beim richtigen Mitarbeiter lag und bearbeitet wurde.
Im Gutachten war keine Rede von ständigen Unterzuckerungen oder total hohen Werten. Das mit dem Kinderwunsch weiß ich gerade nicht genau. Meine gemessenen BZ-Werte lagen in den 3 Monaten immer zwischen 70 und 180, einige Ausreisser mal bei 220. Mein HbA1c hat sich in der Probephase nur von 7,3 auf 7,5 geändert. Und trotzdem: heute liegt das o.g. Schreiben im Postkasten: genehmigt.
Für jeden der mehr Probleme hat: kämpft drum! Ich drück euch allen die Daumen.
Und für jeden der überlegt: versucht es. Es ist nicht immer so dass alles abgelehnt wird.
:16danke: an meine Krankenkasse!
Viele Grüße,
Kathrin