Es war von mir nicht böse gemeint.
Für mich gibt eine Unterteilung in "natürlich" und "unnatürlich" so scharf nicht. In der Biologie ist vieles nicht absolut. Da ist besser gesagt gar nichts absolut.
Es gibt keine scharfe Trennung zwischen Biologie und Chemie. Ich bestehe aus 3 Milliarden chemischen Stoffen. Oder biologischen Stoffen?
Es ist klar, dass in echten Tomaten noch fast "alles drin" ist, was die Pflanze da in ihre Frucht reintransportiert hat, als die Tomate noch am Strauch hing. Es ist auch klar, dass in der Tütensuppe fast nur noch das Aroma da ist und die Farbe nach der Verarbeitung.
Die Frage ist aber wirklich, wann was als "chemische herstellung" zählt und wann nicht. Es ist auch nicht so, dass alles gut ist, nur, weils in der Natur wächst. Gerade in der Botanik. Die giftigsten Stoffe auf der Welt werden ganz "natürlich" in wild wachsenden Pflanzen produziert. Nicht etwa in Chemielaboren. Jeder der schon mal zeinen Esslöffel Muskatnuss gegessen hat und der dann am nächsten Tag mit nem extrem schmerhaften, juckenden Ausschlag ins Krankenhaus musste, weiß das
Öle, die man intuitiv als "gesund" einordnet, haben viele ungesättigte Fettsäuren. Die sind wichtig, weil der Körper die nicht selbst herstellen kann. Die muss man einfach zu sich nehmen. Fisch, Olivenöl, ja.
Margarine stellt man durch Umesterungsreaktionen her. Das heißt, man nimmt das Pflanzenöl mit den ungesättigten Fettsäuren und macht die für den menschlichen Körper essentiellen ungesättigten Fettsäuren zu (fast) gesättigten. Dann schmeißt man das zusammen, macht ne enzymatische Umesterungsreaktion, bei denen man von den beiden Fettsorten Teile "abschneidet" und ans andere Fett dranklebt, dass da so ein Mischmasch entsteht. Dann ists schön einheitlich und man kann die gewünschte Streichfähigkeit einstellen. Damit man sich das Öl nicht so auf die Schnitte kippen muss.Dabei müssen die Fette warm gemacht werden. Mit dem Warm machen ändert man durch die Energiezufuhr die Stereoschemie von ungesättigten (!) Fetten (Stichwörter cis-trans-isomerie, Transfettsäuren). Die Fette haben dann andere chemische Eigenschaften. Was dann irgendwie den LDL-Cholesterinspiegel im Blut erhöht. So tief steck ich da leider nich drin.
Ich will nur sagen, dass man nicht alles schwarz/weiß sehen kann. Vieles, was so in der Allgemeinheit rumgeistert, kann nicht so einfach in gut oder schlecht eingeordnet werden, wie man das halt oft so macht. Jede Beurteilung ist ein Abwägen zwischen Vor- und Nachteilen. Und welchen Stellenwert man den einzelnen Argumenten einräumt ist eine sehr subjektive Sache.
Ich wollte Dich nicht angreifen.
Hm... woher der Körper erkennt, wie er was chemisch einzuordnen hat? Das ist kompliziert. Einmal geistern im Körper haufenweise Enzyme rum, die das zeugs sonstwohin schleppen und zerlegen und anders zusammenbasteln. das unterliegt alles sehr feinabgestimmten Regulationssystemen. An Stoffen, an die sich ein bestimmtes Enzym hängen kann, kann halt was verändert werden, an anderen nicht. Einige Enzyme sind so generalistisch, dass sie viele ähnliche Stoffe erkennen können. Bei einigen umgewandelten Sachen denkt der Körper "Mensch, das brauch ich, das bau ich mir jetzt hier oder da ein" und bei anderen sagt er "Da versuch ich noch so viel wie möglich Energie draus zu gewinnen, dann kommt das ab zum Müll." Und gerade beim "Müll" entstehen viele giftige Sachen, egal ob aus "natürlichen" Produkten oder "unnatürlichen". Aber dafür hat man ja Leber und Nieren. Und wenn man die nicht überlastet, machen dies auch bis zum Lebensende. Die Nieren lastet man mit schwerer verdaulichen Sachen wie z.B. Roggenmehl mehr aus mit der Entgiftungsreaktion als bei Weißbrot...