Erstmals finde ich es super, dass du dich durch die Erstdiagnose, die offensichtlich nicht lange zurückliegt, nicht abschrecken lässt, auf diese Expeditionskreuzfahrt zu gehen. Du wirst sehen, man braucht auf nichts, was Sport und Reisen betrifft verzichten, nur weil man Diabetes hat.
Vor 2 Jahren habe ich eine Kreuzfahrt auf die Antarktis (Peninsula) unternommen, allerdings mit 350 Personen und nicht 12. Da musste ich bezüglich Diabetes gar nichts bedenken. Das Insulin war in einer gut temperierten Kabine, bei den relativ kurzen Landgängen (jeweils 2 Stunden) nahm ich nur einige Kohlehydrate für Hypos mit. Bei längeren Landgängen kann es natürlich schon wichtig sein, Insulin mitzunehmen. Wenn man Angst hat, dass bei Zodiac-Fa hrten das Insulin ins Wasser fällt: nicht den relativ wertvollen Pen mitnehmen, sondern eine Ampulle+Einmalspritze (die ja öfters verwendbar ist) - der Verlust wäre erträglich.
Ich habe schon einige Male mehrere Wochen im Eis zu Fuß mit Zelt verbracht (Antarktis-Ellsworth Gebirge, Grönländisches Inlandeis, arktisnahe Gebiete wie Denali und Wrangell-Elias Mountains). Dabei musste ich schon mehr bedenken. Ich will ja nicht, dass das Insulin einfriert. Da helfen Anglerjacken (ein Netz-Gilet mit ausreichend Taschen, Preis ca. 30 Euro) gut. Die ziehe ich über dem Funktionsheld und unter der Daune an. Da kommt das gesamte Insulin (natürlich nicht originalverpackt), das Messgerät und die Fotokamera hinein. In der Nacht lege ich die Anglerjacke samt Inhalt in den Schlafsack. Ich hatte es immer hell bei diesen Touren (24/7 Tageslicht). Das wird für dich nicht gelten - also gute Stirnlampe mitnehmen und auch diese warmhalten.
Für den Flug gilt immer, dass die gesamte Diabetes-Ausrüstung ins Handgepäck kommt. Für Penner kommt da auch bei mehrmonatigen Reisen nicht mehr als etwa 1,5-2 Kubikdezimeter zusammen. Um Volumen zu sparen, nehme ich alles aus der Originalverpackung, nehme aber jeweils eine Schachtel samt Beipacktext gut zusammengefaltet mit. Eine Diabetes-Bescheinigung nehme ich mit den Dokumenten mit (habe nur eine für mein ganzes Leben). In fast 40 Jahren uns auf etwa 800 Flügen hat diese aber noch nie jemand sehen wollen.
Bezüglich Zusatzversicherung: man sollte sich informieren, welche Versicherungsleistungen bei der Kreditkarte inkludiert sind. Als ich in der Antarktis unterwegs war, hat man von mir eine Deckungssumme von 300000 Dollar für eine mögliche Bergung gefordert. Ich war verzweifelt, weil ich keine Versicherung finden konnte, die das für einen annehmbaren Preis macht. Schließlich habe ich erfahren, dass meine Kreditkarte sowieso Bergungen ohne Kostenlimit inkludiert. So habe ich mir Kosten für Zusatzversicherungen, die weniger geleistet hätten, erspart.
Liebe Grüße und alles Gute für deine Reise
Geri