Beiträge von Geri

    Hallo Mojito,


    Mir geht es wie dir, ich will auch nicht dauernd mit den sperrigen Pens in der Hosentasche herumlaufen und ein eigenes Täschchen für den Diabetes kommt für mich nicht in Frage. Darum wechsle ich dauernd zwischen Einmalspritzen und Pen. Die Dailydose kenne ich nicht, will sie mir auch nicht kaufen. Einmalspritzen sind zwar geringfügig länger, aber völlig kostenfrei in Österreich. Es gibt sie auch mit Unterteilung in 0,5er Schritten. Ich verwende eine Spritze etwa 20mal, dann wechsle ich, weil sie stumpf wird. Du musst genau die Mitte der Gummierung der Ampulle treffen, dann bleibt die Spritze länger scharf. Was das Aufgehen in der Hosentasche angeht: ist mir einmal passiert in meinen fast 30 Jahren Diabetes - ein kurzer Stich, nicht der Rede wert. Bezüglich der Genauigkeit der Dosierung: halbe IE sollten wirklich ausreichen und Einmalspritzen sind in jedem Fall genauer als ein Pen. Wenn ich aus irgendwelchen Gründen (meist irgendwelche Tests) ganz genau dosieren will, verwende ich sogar zu Hause, wo ich normalerweise den bequemeren Pen nehme, die Einmalspritze.


    LG Geri

    Erst jetzt, im Rahmen der Schwierigkeiten, wird mir bewusst, wieviel Arbeit Dirk und Haku in ihrer Freizeit investieren, um uns ein unterhaltsames und informatives Forum zu bieten. Daher ein großes Dankeschön an die beiden! Und ich kann es voll und ganz verstehen, wenn jemand, der so viel Freizeit in dieses Forum investiert (und wahrscheinlich noch mehr Freizeit, wenn es nicht funktioniert) und dann wegen jedem Hundstrümmerl angemeckert wird, diese Arbeit hinschmeißen will. Ich würde mich freuen, wenn wir User die beiden derart motivieren können, dass sie weiterhin Freude am Forum haben.
    Oh Gott, meine Daten sind nicht sicher! Wo bitte sind im Netz Daten sicher? Das schaffen nicht einmal die hochbezahlten Spezialisten der Großmächte. Da müssten wir schon tief in die Tasche greifen und ordentliche Beträge zahlen, wenn wir größere Datensicherheit haben wollen. Das wäre wohl ziemlich kostspielig und letztlich auch nicht wirklich sicher. Aber was soll's? Welche Daten, die wir hier im Forum lassen, sollen denn vor anderen verborgen werden? Mir fällt da nichts ein.


    Liebe Grüße
    Geri

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    Irgendwas muss dran sein, sonst würde man den Aufwand nicht treiben.


    Bis in die 90-iger Jahre gab es diese Kuehlkette gar nicht und niemand hatte Probleme damit. Dann kam die EMA auf die Idee, dass eine lueckenlose Kuehlkette nachzuweisen sei. Meiner Meinung sind das heute die Hauptkosten, die die Pharma bei der Berreitstellung des Insulins zu tragen hat - ein Megageschaeft. Erinnert mich ein bisschen daran, als die EU ploetzlich von allen Gastwirten verlangt hat, ihre Kuechen auf EU-Norm umzubauen. Viele sind finanziell gescheitert und mussten schliessen. Ihr Essen haben wir aber auch vor dem Umbau recht gut ueberlebt. Und machen wir uns keine Illusionen: die Pharma wird die Mehrkosten fuer die lueckenlose Kuehlkette nicht aus dem eigenen Portemonnaie bezahlen, die bezahlen schon wir ueber den Umweg der Krankenkassen.
    Natuerlich habe ich in den Unternehmen selbst nachgefragt, was der restriktive Unsinn auf den Beipacktexten soll, der doch viele Diabetiker dauerhaft verunsichert und ihre Lebensqualitaet einschraenkt. Und ich habe da nicht bei irgendwem in der Hotline nachgefragt, sondern bei den Bossen der Unternehmen. Sie alle bedauern diese total ueberzogenen Angaben, sagten mir aber, dass sie das so tun muessen. Grund: ihr groesster Markt - die USA - und die dortige Rechtssprechung, da muss man sich 100 mal absichern. Und dann auch die EMA, die uns Patienten eigentlich schuetzen sollte, aber mit ihren Forderungen vieles nur unnoetigerweise teurer und unflexibler macht.

    LG Geri

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    Das einzige, was ich mit Sicherheit sagen kann, ist, dass es heiss war, in Spanien und Griechenland, um die 35°C im Schatten, dass ich die tägliche Dosis dauerhaft auf etwa das Doppelte steigern musste (d.h. dass die Wirksamkeit nur noch die Hälfte betrug) und dass das Problem beide Male sofort vorbei war, als ich zu Hause die Patrone wechselte.


    Ich finde es unheimlich befreiend, mich nirgends in der Welt um Kuehlung von Insulin kuemmern zu muessen, auch nicht dort, wo es 47 Grad im Schatten hat, ich aber in der Sonne auf dem Rad sitze und diese auch auf meine Packtaschen mit dem Insulin brennt. Fuer mich ist diese Unbeschwertheit im Leben sehr wichtig. Darum habe ich sie mir auch durch etliche, vollkommen gefahrlose Tests selbst erarbeitet, das betrifft sicher nicht nur die Kuehlung von Insulin. Du kannst in jedem Fall testen, ob Levemir tatsaechlich so hitzeanfaellig ist. Nimm eine Ampulle, leg sie ueber den Sommer ins Auto (nicht unter die Windschutzscheibe) und hol sie im September heraus und verwende sie. Sie sollte in dieser Zeit wohl zeitweilig bei 40, vielleicht 50 Grad lagern. Ich gehe trotzdem davon aus, dass du sie im Herbst ganz normal verwenden kannst.


    Ferndiagnosen will und darf ich keine wagen bezueglich deiner Schwierigkeiten in Spanien. Ich kann nur sagen, unterschaetze die Wirkungen klimatischer Veraenderungen nicht. Sie sind eben nicht so exakt voraussagbar wie "1 IE senkt..." oder "1 BE hebt...". Ich fliege 30-50 mal im Jahr und komme dabei jedes Jahr in mindestens 4 Kontinente mit total nterschiedlichen klimatischen Bedingungen und oft auch grossen Zeitverschiebungen. Eigentlich habe ich schon Routine und meist laeuft alles recht gut mit dem BZ. Aber immer wieder kommt es vor, speziell in den ersten 48 Stunden nach Ankunft, dass die Werte machen, was sie wollen, ohne dass ich dafuer eine Begruendung finden kann. Ist eben so! Wir sind keine durchkalkulierbaren Maschinen. Grosse Sorgen machen mir einige hohe Werte hintereinander keine und gegen eine Hypo-Orgie kann ich mich mit Koestlichkeiten wehren.


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    Ich nehme die Existenz von Frio-Kühltaschen zumindest als Anzeichen dafür, dass es mit der Temperaturstabilität durchaus nicht ganz so unproblematisch ist, wie oft gesagt.


    Ist es nicht so, dass viele durch die restriktiven Angaben auf den Beipacktexten oder seitens der Hotline der Pharma-Unternehmen verunsichert werden. Oder meinst du, dass die, die solche Kuehltaschen verwenden, tatsaechlich schon schlechte Erfahrungen mit warm gelagerten Insulin gemacht haben?


    LG Geri

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    Ist es nicht. Der OP redet von Sizilien, Sonne, Strand, womöglich Auto. Wer Insulin in der Sonne liegen hat oder in einem sonnenbestrahlten Auto, braucht sich nicht zu wundern, wenn es zuverlässig zerstört, d.h. seiner Wirksamkeit beraubt wird. Ich hab's zweimal durch, es geht schneller als man denkt.


    Du hast schon mehrfach im Forum geschrieben, dass dein Levemir bei höheren Temperaturen eingegangen ist. Ich kann über Levemir nichts sagen, habe es noch nie verwendet. Ich kann nur über Lantus, Humalog, NovoRapid und all die Vorgängermodelle wie Actrapid, Insulatard, Ultratard, etc. bis zurück in die CT-Zeit in den 80-iger Jahren sprechen, und all diese Insuline brauchten definitiv keine Kühlung. Hast du das wirklich ausgetestet, bist du ganz sicher, dass deine zweimaligen Probleme mit Levemir wegen der Wärme waren? Ist es ausgeschlossen, dass die Schwierigkeiten keine andere Ursache hatten?Ich kann mir das kaum vorstellen, dass dieses Insulin so temperaturempfindlich reagiert. Ist ja eine wichtige Frage für die Freiheit eines Diabetikers. Hätte ich ein derart temperaturempfindliches Insulin, würde ich es sofort wechseln, dies würde mein Leben mehr beeinträchtigen als es der gesamte Diabetes tut.
    Es gibt unzählige diabetische Backpacker. Die packen irgendwann ihren Rucksack und verschwinden für Monate, vielleicht auch ein Jahr in die Welt. Einen Kühlschrank bekommen sie da nie zu Gesicht, das ganze Insulin ungekühlt im Rucksack. Probleme hat es da noch nie gegeben, weder bei mir noch bei den vielen anderen, die ich kenne. Und da geht es nicht um ein paar Stunden am heißen Strand oder im aufgeheizten Auto. Da wird das Insulin für Monate, zumindest tagsüber, extremen Temperaturen um die 50 Grad ausgesetzt, in berfüllten afrikanischen Bussen auf holprigen Sandpisten, bei Sahara-Durchquerungen mit dem Fahrrad. Das hält der Körper kaum aus, das Insulin schon.
    Und bedenke doch, welche Einschränkung eine Thermos-Flasche für das Leben bedeutet. Du musst immer etwas herumschleppen für den Diabetes, möglicherweise auch darauf aufpassen. Du kannst nicht, wie das üblich ist, den gesamten Diabetes-Kram in eine Hosentasche packen (wo das Insulin übrigens auch nahe Körpertemperatur gelagert ist) und "frei-Hand" durchs Leben streifen. Und Kühlgels? Wie machst du es in einem Urlaub, der etwas abseits ausgetretener Pfade verläuft? Da wirst du wohl kaum einen Kühlschrank, meist nicht einmal Strom finden. Soll man deshalb auf solche Urlaue verzichten?
    Du schreibst, du kannst dein Insulin beständig unter 25 Grad halten. Was hast du davon? Damit verlängerst du seine Wirksamkeit von ca. 1 Jahr auf 3 Jahre. Egal, ob 1 oder 3 Jahre, das Insulin ist doch dann schon längst aufgebraucht und du hast dir das Leben extrem schwer gemacht mit der Kühlung.


    LG Geri

    Hallo,


    Es ist völlig unnötig, das Insulin kühl zu lagern. Kühltaschen machen nur unnötigerweise das Handgepäck größer und schwerer, ein zusätzliches "Drum", an das man denken muss und das man herumschleppen muss und mit dem man an dir als Diabetiker verdienen will. Der Wirkungsverlust des Insulin beträgt ungekühlt etwa 1% pro Monat. Einen leichten, aber auch nicht schlimmen Wirkungsverlust wirst du erst feststellen, wenn dein Insulin 6-8 Monate dort ungekühlt am Strand liegt.
    Einen Tipp für den Strand: dort wird dein Insulin wohl immer wieder für längere Zeit unbeaufsichtigt herumliegen, wenn du zB. länger im Wasser bist, etc. Einmalspritzen habe ich sowieso immer im Gepäck, falls der Pen ausfällt. Da nehme ich eine Einmalspritze und eine Ampulle an den Strand und Schluss. Wenn das gestohlen wird, nehme ich es gelassen, bei einem Pen ist es schon unerfreulicher. Es gibt auch Teststreifen, die kein Messgerät benötigen (Betachek). Wenn die wegkommen, trifft dich das auch nicht wirklich hart, Messgerät weg ist schon weniger erfreulich.
    Wenn ich auf Reisen bin, habe ich kaum je einen Kühlschrank in der Unterkunft (immer billig und mit Rucksack unterwegs). Wenn dann doch mal ein Kühlschrank da ist, lass ich das Insulin trotzdem draußen. Nicht nur einmal war mein Bier gefroren, wenn ich es aus dem Kühlschrank genommen habe, beim Insulin wäre das weniger lustig.

    Liebe Grüße und schönen Urlaub
    Geri

    Zitat

    Kann ich in diesem Zustand (also Basalproduktion komplett körperintern) während dem Sport überhaupt unterzuckern?


    Überraschenderweise ist das möglich. Meine Remissionsphase hat etwa ein Jahr gedauert und mein Insulinbedarf war praktisch null, sodass ich etwa 11 Monate überhaupt kein Insulin gespritzt habe und trotzdem normale BZ-Werte hatte. Ich muss aber sagen, dass ich damals mehr als 3000km pro gelaufen bin, zusätzlich auch Radfahren, Ski-Langlauf und sehr viel Bergsport gemacht habe. Obwohl ich gar kein Insulin spritzte, habe ich immer wieder unterzuckert und die einzige bedrohliche Hypo meines 30-jährigen Diabetiker-Daseins fällt in die Zeit, als ich gar kein Insulin spritzte. Lange wusste ich nicht, wie das überhaupt möglich war. Vor wenigen Monaten hat ein Forums-Mitglied hier einen Beitrag gepostet, der das ganz klar erklärt. Leider kann ich mich nicht mehr erinnern, wo und wann das war, kann mit nur an die Worte Alpha, Rezeptoren erinnern.
    In jedem Fall tust du gut daran, jetzt und auch später nach der Remission, mit einigen Plättchen Traubenzucker und einem 5 Euro-Schein es gibt wahrlich Schmackhafteres, als mit Traubenzucker seine Hypos zu bekämpfen) beim Sport unterwegs zu sein.


    LG Geri

    Hallo Icarus,


    Ich kann deinen Aerger ueber diese Riesen-Pens vollkommen verstehen, auch wenn sich dein China-Klischee (bin gerade hier) sicher nicht mit meinen Erfahrungen deckt.
    Trotzdem brauche ich keine Bauchtasche, bringe alles locker in jeder Hosentasche unter, wenn ich auf diabetes light unterwegs bin: eine Einmalspritze, die ich ca. 20mal, also mehr als 2 Tage verwende, dazu die Bolus-Insulinampulle, Basis-Ampulle bei Bedarf, eine Stechhilfe und einige Betachek-Teststreifen, fuer die man kein Messgeraet benoetigt, natuerlich am Ende abgeschnitten. So bekommt man sie in ein Minidoeschen, das ich frueher mal fuer Zirkelspitzen verwendet habe. Dazu 2-3 Stueck Traubenzucker. Bin ich mehrere Tage unterwegs, muss ich nur die Zahl der Einmalspritzen und der Teststreifen erhoehen.


    LG Geri

    Ich wechsle die Pennadel immer, wenn ich die Ampulle wechsle. Beim Basisinsulin macht das nur 10-12 Spritzen pro Nadel, beim Bolus kommen da schon 30, 40 oder 50 mal Injektionen pro Nadel zusammen. Probleme gab's da noch nie und therapeutisch ist es ja vollkommen irrelevant, wie stumpf die Nadel ist. Wenn ich auf "diabetes light" oder "diabetes safe" unterwegs, steige ich immer wieder auf Einmalspritzen um. Die verwende ich dann nur 20mal, dann beginnt es unangenehm zu werden. Ich kann mir nicht vorstellen, mein Leben so frei und unbeschwert zu führen, wenn ich bei jeder Injektion Nadel wechseln müsste.


    LG Geri

    Hallo Wildrose,


    Kein Problem, du hast den Thread sicher nicht missbraucht. Zur Erklrärung: der Everest Basecamp-Trek ist eine Wanderung, die man gemütlich in 16 Tagen bewältigt und die auf Wanderwegen von Dorf zu Dorf führt, weiter oben nur mehr zu einzelnen Hütten. Die höchste Hütte liegt auf 5200m, das Basecamp auf 5350m und meist wird auch ein Aussichtshügel (Kala Pattar, 5545m) bestiegen, von dem man eine großartige Aussicht auf den Everest, der hier nur 10 km entfernt ist, hat. Wenn man diesen Trek auf eigene Faust organisiert, kommt man mit allen Kosten (Permit, schlafen, essen) auf 250 Euro. Warum ich fürs Trekken (eigentlich nichts anderes als mehrtägiges Wandern) schwärme: Neben den großartigen, schon erwähnten Erlebnissen, ist das ein für Diabetiker fast idealer Sport. Ich hatte beim Trekken stets BZ-Werte wie Gesunde. Man ist dauernd in Bewegung, bringt seinen Körper ohne "Trainingsqualen" in Hochform und hat keinen Stress mit der Diabetes-Therapie, die man an jedem Punkt der Wanderung ohne Probleme durchführen kann. Beim richtigen Bergsteigen ist es nicht immer so einfach, ideale BZ-Werte zu halten, da gibt es häufig Ausreißer nach oben und unten.
    Vermutlich ist der sensationsgeile Titel des Artikels bewusst verwirrend gewählt worden. to tackle heißt in Angriff nehmen, angehen, bewältigen. Auftraggeber ist wohl der Punpenhersteller. Pumpenhersteller leiden heute noch immer unter dem Stigma, dass solche Outdoor-Aktivitäten, besonders in Ländern ohne technischen Support, auch heute noch für Pumpis sehr kompliziert sind. Hinzu kommt das größere Gewicht und Volumen des Diabetes-Equipments, das man ja selbst im Rucksack schleppen muss, sofern man dafür nicht einen Sherpa anheuert. Deshalb glaube ich, dass auch Pumpis weiterhin perfekt im Umgang mit ICT bleiben sollten, um bei solchen Aktivitäten reibungslos auf ICT umzusteigen und so die Vorteile beider Therapieformen zu nützen.


    LG Geri

    Du solltest den Artikel genau lesen. Es geht hier nicht um eine Besteigung des Mount Everest und hat mit Messner & Co nichts zu tun. Es geht um eine Wanderung zu dem Punkt, wo die Besteigung beginnt, nämlich zum Basislager. Ist übrigens eine wunderschöne Wanderung, auf der du gemütliche Hütten bis auf 5200m Höhe hast. Leider ist dieser Wanderweg recht überlaufen, 30000 gehen ihn pro Jahr. Eben weil jeder den Everest aus der Nähe sehen will. Es gab schon reine Diabetiker-Gruppen, die ins Basislager gewandert sind. Was einen dazu bewegt? Eine umwerfende Naturkulisse, gemütliche Wege und Hütten, immer freundliche Menschen in pittoresken Dörfern. Und kalt ist da gar nichts, die meiste Zeit bist du im T-Shirt unterwegs.
    LG Geri

    Die Anforderung an zugelassene Messgeräte besagt, dass 95% der Messwerte nicht mehr als 20% vom genau gemessenen Laborwert abweichen dürfen. Wenn du also 160 mg/dl misst, weißt du, dass du einen Wert zwischen 130 und 190 hast, nicht mehr. Im Hypo-Bereich sind die Ungenauigkeiten noch größer, sie dürfen nur +- 15 mg/dl betragen, dh. du misst 30, es können aber auch 15 oder 45 mg/dl sein. Darum verzichte ich bei Hypos aufs Messen, da ist mein Körpergefühl mit Sicherheit genauer.
    Übrigens: Nur 60% der am Markt befindlichen Geräte erfüllen diese Zulassungskriterien, die anderen sind noch ungenauer.
    Allerdings weichen die Geräte tendenziell in eine Richtung ab. Ein Gerät, das normalerweise 10% zu viel zeigt, wird nicht plötzlich 20% zuwenig anzeigen. Dies gilt abr nur so lange, als man sich auf gleicher Meereshöhe befindet. Bei Wechsel der Meereshöhe können schnell aus zu viel anzeigenden Geräten zu wenig anzeigende werden.


    LG Geri

    Na ja, ganz so schlimm war es damals auch nicht. Viele von uns Langgedienten haben wie auch ich in den 80-iger Jahren manifestiert. Da gab es schon den Reflolux und die Einmalspritzen, also alles, was man für ein komfortables Diabetikerleben braucht. Die Teststreifen des Reflolux waren besonders praktisch, denn man brauchte nicht einmal das Gerät in der Gegend rumschleppen, durch Farbvergleich konnte man auch so seinen BZ recht genau bestimmen. Und die Einmalspritzen verwende ich auch heute noch sehr oft anstatt der Pens, immer dann, wenn ich auf "diabetes light" unterwegs bin und mich die sperrigen Pens in der Hosentasche stören.
    Die Änderung, die wirklich wichtig für mich war, war der Umstieg von CT auf ICT/FIT. Das war ein echter Meilenstein. Die technichen Neuerungen waren für mich eher nur Kosmetik, nett, aber nicht wirklich notwendig.


    LG Geri

    Für mich als Penner ist das gesamte Diabetes-Equipment für ein halbes Jahr volumsmäßig nicht größer als 3-4 dicke Bücher und wesentlich leichter. Daher tue ich immer alles ins Handgepäck. Für Pumpis scheinen größenmäßig die Katheter das große Problem zu sein. Eine Ration für 14 Tage würde ich aber neben dem gesamten Insulin und den gesamten Teststreifen doch ins Handgepäck tun. Wenn das Gepäck dann nicht ankommt, bist du für 2 Wochen ohne Probleme und in Australien bist du ja nicht aus der Welt. Gepäck verschwindet selten, kommt oft nur verspätet an.
    Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob ich bei der Einreise nach Australien nach Medikamenten gefragt wurde. Falls ja, habe ich sicher wahrheitsgetreu geantwortet. Das letzte Mal bin ich auch mit Mengen für ein halbes Jahr eingereist, wobei ich allerdings nur kurz in Australien blieb. Hatte jedenfalls keine Probleme. Ich nehme an, du weißt, dass du keine Nahrungsmittel mitführen darfst (wenn du doch welche hast, unbedingt angeben - manches geht durch) und dass du mit geputzten Schuhen (keine Erde an den Schuhen) einreisen musst.


    Liebe Grüße


    Geri

    Natürlich bleibt die Nadel drauf auf dem Pen, vermutlich bei allen, die die Pennadel mehrmals benützen. Tropfen tut der Pen deshalb nicht. Es gab nur einmal ein Problem bei einem Produkt in dieser Hinsicht, dieses dürfte aber mittlerweile (nach Aussagen der Benutzer dieses Produktes) gelöst sein.
    Es geht um die Bequemlichkeit beim Spritzen, nicht um aufopferungsvollen Einsatz für das Sozialbudget. Einfach Pen raus und spritzen. Das Spritzen soll in jeder Lebenslage möglich sein, auch auf einem Stehplatz im überfüllten Bus oder beim Sport in eisiger Umgebung. An Nadelwechsel ist in solchen Situationen nicht zu denken, aber auch in moderateren Situationen ist er ein lästiger Mehraufwand, der keine therapeutische Relevanz hat.

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    Und in dem Mäppchen für Pens und Messgerät sollte ja auch noch genug Platz für 5 - 6 Nadeln sein.


    Genau dieses Mäppchen will ich vermeiden. Den Diabetes will ich so pflegeleicht wie möglich gestalten, ohne aber meine Therapieziele zu vernachlässigen. Ich will einfach nichts für den Diabetes herumtragen, daher muss das gesamte Diabetes-Equipment in einer Hosentasche (meist Jean) Platz finden.


    LG Geri

    Für mich ist entscheidend, ob ich beim Schlafengehen postprandial (Bier und Snacks zu später Stunde) oder nüchtern (seit mehr als 3 Stunden keine KH) bin. Postprandialer Zielwert ist bei mir 140-160, daher Zielwert beim Schlafengehen ca. 160. Nüchternzielwert bei mir 90-110, daher Zielwert beim Schlafengehen 110-120. Damit komme ich fast immer am Morgen innerhalb des Nüchternzielwert-Intervalls an oder knapp drunter.


    LG Geri

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    Daraus schließe ich, dass du nicht das Bedürfnis hast, ab und zu ein Kleid zu tragen.


    Käme bei mir wahrscheinlich nicht optimal rüber (Geri = Gerhard oder Gerald).


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    Mir schaudert. Wie lange machst du das schon so?


    Seit 29 Jahren, hatte nie Probleme damit.
    Wir alle versuchen, das Diabetes-Management so einfach wie möglich zu halten, um im Alltag nicht beeinträchtigt zu sein. Für viele ist das sicher bedenkenlose Spritzen durch die Kleidung so eine Vereinfachung, für mich eben der oftmalige Gebrauch einer Nadel. Ich will einfach möglichst wenig für meinen Diabetes herumschleppen (eine Hosentasche muss reichen), außerdem will ich möglichst wenig herumhantieren beim Spritzen und Messen (deshalb auch Multistreifen-Messgerät). Viele Dinge in meinem Leben könnte ich gar nicht tun, hätte ich mir da nicht viele solcher Vereinfachungen erarbeitet, die den "offiziellen Richtlinien" der Hersteller widersprechen.
    Wir müssen nur unterscheiden zwischen Vereinfachungen, die unserer Gesundheit schaden (z.B. kein Messen) und Vereinfachungen, die im schlimmsten Fall nur der Industrie wehtun.
    Der schlimmste Feind für ein unbeschwertes Diabetiker-Leben sind die Beipacktexte mit ihren Warnhinweisen. Glaubt man daran, wird aus einer relativ harmlosen Erkrankung eine ziemlich aufwendige und behindernde Unternehmung. Ob das leichtfertig ist, die Nadeln so oft zu verwenden? Die Diabetologen in meinem Land sehen darin kein Problem.


    LG Geri

    Ich hätte keinerlei Bedenken gegen das Spritzen durch die Kleidung, kann darin aber keinen Sinn erkennen. Ein Stückchen Haut bekomme ich auch in der nobelsten Gesellschaft und bei den widrigsten Wetterbedingungen frei und das reicht, um sich die Spritze direkt in die Haut zu setzen. Zwei Nachteile gibt es ja doch beim Spritzen durch die Kleidung. Bluttropfen auf dem Hemd, T-Shirt oder Hose und eine schnellere Abnützung der Nadel. Ich finde es bequem, die Pennadel nur beim Ampullenwechseln zu wechseln, d.h. dass ich eine Nadel doch 30-40mal verwende. Ich weiß nicht, ob die Nadel so lange hält, wenn ich durch die Kleidung spritze.


    LG Geri