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Ist es nicht. Der OP redet von Sizilien, Sonne, Strand, womöglich Auto. Wer Insulin in der Sonne liegen hat oder in einem sonnenbestrahlten Auto, braucht sich nicht zu wundern, wenn es zuverlässig zerstört, d.h. seiner Wirksamkeit beraubt wird. Ich hab's zweimal durch, es geht schneller als man denkt.
Du hast schon mehrfach im Forum geschrieben, dass dein Levemir bei höheren Temperaturen eingegangen ist. Ich kann über Levemir nichts sagen, habe es noch nie verwendet. Ich kann nur über Lantus, Humalog, NovoRapid und all die Vorgängermodelle wie Actrapid, Insulatard, Ultratard, etc. bis zurück in die CT-Zeit in den 80-iger Jahren sprechen, und all diese Insuline brauchten definitiv keine Kühlung. Hast du das wirklich ausgetestet, bist du ganz sicher, dass deine zweimaligen Probleme mit Levemir wegen der Wärme waren? Ist es ausgeschlossen, dass die Schwierigkeiten keine andere Ursache hatten?Ich kann mir das kaum vorstellen, dass dieses Insulin so temperaturempfindlich reagiert. Ist ja eine wichtige Frage für die Freiheit eines Diabetikers. Hätte ich ein derart temperaturempfindliches Insulin, würde ich es sofort wechseln, dies würde mein Leben mehr beeinträchtigen als es der gesamte Diabetes tut.
Es gibt unzählige diabetische Backpacker. Die packen irgendwann ihren Rucksack und verschwinden für Monate, vielleicht auch ein Jahr in die Welt. Einen Kühlschrank bekommen sie da nie zu Gesicht, das ganze Insulin ungekühlt im Rucksack. Probleme hat es da noch nie gegeben, weder bei mir noch bei den vielen anderen, die ich kenne. Und da geht es nicht um ein paar Stunden am heißen Strand oder im aufgeheizten Auto. Da wird das Insulin für Monate, zumindest tagsüber, extremen Temperaturen um die 50 Grad ausgesetzt, in berfüllten afrikanischen Bussen auf holprigen Sandpisten, bei Sahara-Durchquerungen mit dem Fahrrad. Das hält der Körper kaum aus, das Insulin schon.
Und bedenke doch, welche Einschränkung eine Thermos-Flasche für das Leben bedeutet. Du musst immer etwas herumschleppen für den Diabetes, möglicherweise auch darauf aufpassen. Du kannst nicht, wie das üblich ist, den gesamten Diabetes-Kram in eine Hosentasche packen (wo das Insulin übrigens auch nahe Körpertemperatur gelagert ist) und "frei-Hand" durchs Leben streifen. Und Kühlgels? Wie machst du es in einem Urlaub, der etwas abseits ausgetretener Pfade verläuft? Da wirst du wohl kaum einen Kühlschrank, meist nicht einmal Strom finden. Soll man deshalb auf solche Urlaue verzichten?
Du schreibst, du kannst dein Insulin beständig unter 25 Grad halten. Was hast du davon? Damit verlängerst du seine Wirksamkeit von ca. 1 Jahr auf 3 Jahre. Egal, ob 1 oder 3 Jahre, das Insulin ist doch dann schon längst aufgebraucht und du hast dir das Leben extrem schwer gemacht mit der Kühlung.
LG Geri