Beiträge von Geri

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    Der Wirkverlust von Insulin ist, in gewissen Grenzen, eine Zeitreaktion. Das heißt, eine längere Erwärmung bei z.B. 30°C führt langsam, aber sicher zu Wirkverlust. Erst bei einem bestimmten, sortenabhängig unterschiedlichen, Punkt um die knapp unter 50°C tritt der Wirkverlust recht plötzlich und vollständig ein, gleiches gilt für eingefrorenes Insulin: Wenn die Lösung einmal gefroren war, ist ziemlich das ganze Insulin futsch, haben sich nur 1-2 kleine Kristalle gebildet und die Ampulle wurde dann gleich wieder wärmer, ist eben nur ein teilweise Wirkverlust eingetreten.


    Das kann ich so nicht bestätigen, zumindest nicht für NovoRapid, Humalog und Lantus. Der Wirkverlust ist so gering, dass er wohl gar nicht bemerkbar ist, sofern das Insulin in normaler Zeit aufgebraucht wird. Auch Temperaturen um 50 Grad halten diese Insuline recht locker aus. Und auch beim Einfrieren (trotzdem so gut wie möglich vermeiden!) ist es nicht ganz so tragisch. Aber das kann ja jeder selbst testen.
    Darum halte ich auch das Ende der Remission für die wahrscheinlichste Variante. Klingt unerfreulich, ist es aber nicht. Denn danach beginnt eine viel stabilere Zeit, in der man viel besser kalkulieren kann.


    LG Geri

    Mit Medikamentenversand nach Australien wird es sicher schwierig. Ich nehme immer meinen gesamten Diabetes-Bedarf mit, wenn ich so lange (z.B. 6 Monate) unterwegs. Ist nicht mehr Volumen als ca. 1,5 Liter und passt locker ins Handgepäck. Ich hatte noch nie Schwierigkeiten bei der Einreise in welches Land auch immer, auch nicht in Australien. Nachfragen bei Botschaften verkomplizieren im allgemeinen das Problem, die lasse ich lieber raus.


    LG Geri

    Hallo Josef,


    Vielen Dank für deine detaillierte und schnelle Antwort.


    Du schreibst:

    Zitat

    Häufige und rasche Änderungen des Faktors "1 BE hebt um" kommen nach meinen Erfahrungen selten vor. Für mich ist das ein Indiz, dass Deine Einstellung möglicherweise insgesamt nicht optimal ist. Hast Du vielleicht öfters unerklärlich hohe BZ-Werte oder Hypos? Oder hast Du häufigen Korrekturbedarf? Wenn das zutrifft, wäre die Einstellung grundlegend zu überprüfen.


    Im Prinzip gebe ich dir (fast, aber nicht 100%) recht, wenn man ein gleichförmiges Leben führt. Die Algorithmen wurden erstmals in einer FIT-Schulung mittels umfangreicher Selbsttests ermittelt, wobei wichtig war, dass man dabei nicht stationär im Krankenhaus war (veränderte Lebenssituation), sondern ambulant mit normaler Kost und sportlicher Betätigung. Die damals ermittelten Werte haben bis auf minimale Korrekturen auch heute noch nach weit über zwanzig Jahren Gültigkeit und ich komme an "Standardtagen" auch recht gut damit zurecht. Ich werde deine Probeversion auch neuerlich herunterladen (hoffentlich klappt es diesmal) und sie für diese "Standardtage" testen.
    Das Problem ist aber, dass nur etwa 100 Tage im Jahr solche Standardtage sind und ich deshalb oftmals im Jahr gefordert bin, die gesamten Algorithmen neu zu bestimmen und das geht dann eher nach dem trial and error-Prinzip, da ich nicht die Faktoren so sauber und Diabetes-zentriert wie in der FIT-Schulung ermitteln kann. Es gibt keinerlei Regelmäßigkeit in meinem Leben und ich will sie auch nicht. Es gibt Nicht-Standardtage, die keinerlei Schwierigkeiten bedeuten, weil ich die zu erwartenden Änderungen kenne und so meine veränderte Basalrate sowie meine veränderten BE- und IE-Faktoren kenne und anwende - z.B. 8-10stündige Bergtour. Da ich aber durchschnittlich 6, manchmal auch 8 Monate pro Jahr auf anderen Kontinenten unterwegs bin und auch dort dauernd sich ändernden körperlichen Belastungen, extremen Änderungen des Körpergewichts, anderes Klima und anderen Temperaturen ausgesetzt bin, muss ich immer wieder feststellen, dass ich die in der Heimat gewonnenen Algorithmen kaum übernehmen kann. Du sprichst von hohen und niedrigen BZ-Werten bei Veränderung des BE-Faktors. Ja, natürlich ergibt sich ein gewisses Werte-Karussell in solch einer nicht gerade seltenen Neu-Einstellungsphase, meist komme ich nach 2 Tagen mit der neuen Situation wieder zufriedenstellend zurecht. Dies ist meine Begründung dafür, dass der "1 BE hebt"-Faktor sehr sehr variabel ist. Ich denke, dass man bei stark variierender Lebensführung weiterhin aufs Herumprobieren angewiesen ist. Allerdings spricht sicher nichts dagegen, die "Standardtage", die ja Ausgangspunkt für Neuberechnungen sind, zu optimieren. Bin schon neugierig, ob das mit deinem Programm möglich ist.


    Liebe Grüße
    Geri

    Hallo Josef,


    Herzlichen Dank dafür, dass du als Autor dieses Programms dich hier der Diskussion stellst und dass du als Betroffener versuchst, einen Beitrag zur Diabetestherapie zu leisten.


    Ich habe gleich deine Probeversion heruntergeladen. Sie hat aber nicht funktioniert, daher habe ich sie wieder deinstalliert und bisher noch keinen neuerlichen Installationsversuch unternommen. Daher ist mir auch bis jetzt nicht klar, welche Art von Optimierung damit erzielt werden soll.
    Zu dem Rechenfehler, den ich angesprochen habe: die Kommentare mittels rechter Maustaste funktionierten schon und da habe ich gelesen 6461/ein Körpergewicht von 70-80?(weiß ich nicht mehr genau) kg = 37,5 - du wirst das sicher schnell finden und kannst es leicht ausbessern.
    Aber gerade an dieser Formel 6461/Körpergewicht setzt auch meine Kritik an: Das Ergebnis (wäre bei mir etwas über 80mg/dl) stimmt einfach nicht, das ist fast das Doppelte von dem, was eine BE tatsächlich bei mir bewirkt/hebt. Natürlich beziehe ich mich da nicht auf irgendwelche Tabellen (zB. Walsh). Bei jedem gelten andere Algorithmen. Kein einziger der für mich geltenden Algorithmen (Basalrate, 1 BE hebt, 1 IE senkt) wurde einer Tabelle entnommen und auch nicht von meiner Diabetologin bestimmt. Alle sind aus intensiven Selbsttests in Zusammenarbeit mit meiner Diabetologin entstanden, da gab es nicht viel zu diskutieren, die Zahlen waren klar und funktionieren auch im Leben. Zudem muss ich sagen, dass der Wert "1 BE hebt" sehr sehr variabel bei mir ist und ich ihn manchmal täglich abändern muss.


    Liebe Grüße
    Geri

    Diese Formel ist sicher nicht richtig, zumindest für den Großteil der Diabetiker, und bei der Beispielberechnung (rechte Maustaste) ist ein grober Rechenfehler drin. Zudem sind 11 Nachkommastellen völlig sinnlos, sowohl das Körpergewicht als auch das "1 BE hebt" sind stets nur ungefähre Werte. Auch den Sinn des Programms habe ich nicht durchschaut, all diese Algorithmen werden doch in der Schulung am eigenen Körper ermittelt.
    Auch wenn es nicht ganz zum Thema gehört, ist hier eine Diskussion um FIT/ICT entstanden. Dabei kommt FIT ganz anders rüber als ich es erlernt und erfahren habe. Würde ich diese Diskussion lesen und nichts von FIT wissen, würde ich meinen, dass FITler verschiedene Basalinsuline verwenden, in der Nacht ihren Morgengupf spritzen und für jede BE gleich viel spritzen. Das tun sicher nur sehr wenige FITler. Wie Kuhn richtig sagt, bei jedem ist die FIT-Therapie völlig anders. Ich spritze nur ein Basalinsulin, und das nur einmal täglich, injiziere den Morgengupf mit dem Frühstücks-Bolusinsulin, habe aber doch unterschiedliche Algorithmen bezüglich der BEs. Es gibt nicht DIE FIT-Therapie, es gibt für jeden eine andere FIT-Therapie. Und sie entsteht auch nicht per Verordnung seitens Kinga Howorka, sondern immer aus einer Diskussion mit ihr, basierend auf den Ergebnissen der Selbsttests in der Schulung und den Lebensplänen des Patienten.
    Als ich mich hier im Forum registrierte, hatte ich nur die Auswahl Pumpe/ICT. War kein Problem, da ich glaubte ICT und FIT seien sowieso dasselbe. Je mehr ich hier im Forum lese und in der Fachliteratur, desto mehr fallen mir doch sehr gravierende Unterschiede auf.
    Übrigens: FIT hat sich nicht als Sonderform der ICT entwickelt. FIT gibt es in Wien seit 1983, also Jahre bevor erstmals der Begriff ICT auftauchte.


    LG Geri

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    Bist Du denn schon in eine Ketoazidose geraten?


    Leider schon. War ziemlich mühsam, da sich alle in Höhen zwischen 6900m und 8700m abspielten. Mühsam vor allem deshalb, weil ich den anstrengenden Abstieg nicht wegen einer Ketoazidose abbrechen konnte. Oben bleiben und ausruhen, heißt eben für immer oben bleiben, egal ob Diabetiker oder nicht. Bis jetzt weiß eben noch niemand, was da oben im menschlichen Körper vor sich geht, nicht beim Gesunden und schon gar nicht beim Diabetiker. Die Sauerstoffsättigung ist da oben so gering, dass wir eigentlich nicht mehr am Leben sein dürften, manchmal < 50%.
    Bei diesen Erlebnissen habe ich erfahren, wie wichtig die Flüssigkeitszufuhr ist, allerdings auch mühsam, da das Einschmelzen von 1l 1 Stunde dauert. Inzwischen habe ich deshalb erlernt, wie ich mir selbst eine Infusion anlege. Infusionen lagern oft in vorgeschobenen Basislagern oder unteren Hochlagern, sind also wesentlich leichter zu erreichen als der nächste Arzt. Als wirksame Prävention habe ich erlernt, einen Liter Flüssigkeit mehr zu schleppen als der "Rest der Welt".


    Zitat

    Unter ICT und normaler Meßfrequenz ist das doch eher unwahrscheinlich

    Seh ich auch so. Hatte im "normalen Leben" noch nie Probleme damit.


    LG Geri

    Nun ja, unter Experten kann ich nicht mitreden, zu denen gehöre ich sicher nicht. Als Betroffener kann ich nur sagen, dass DM vorwiegend Kopfsache ist, dh. dass bei verschidenen Menschen mit messbar ähnlichen Diabetesverläufen der Kopf entscheidet, wie schwerwiegend diese Krankheit ist bzw. ob sie überhaupt als Krankheit empfunden wird.
    Es steckt System dahinter? Ja, vermutlich schon. Behandelbar? Möglicherweise auch.
    Eine vollkommene Kontrolle der BZ-Verläufe halte ich allerdings für unmöglich. Besonders als Typ 1-er lesen wir hin und wieder einen Wert ab, den wir nur mit Kopf schütteln kommentieren können. Keine Ahnung, woher der kommt, auch wenn es natürlich auch dafür eine Erklärung geben müsste.
    Eine engmaschige Kontrolle der BZ-Verläufe halte ich mit der modernen Insulintherapie für möglich. Aber zu welchem Preis? So kannst du das morgenliche Spaghetti-Hoch unter Einbeziehung anderer Insuline mit verschiedenen Wirkungsverläufen abfedern. Das macht aber das Spaghetti-Essen ziemlich kompliziert und ungemütlich, da würde mir der Appetit vergehen.
    Die moderne Insulintherapie ermöglicht zwar eine sehr engmaschige Kontrolle. Die ursprüngliche Motivation für die Entwicklung der modernen Insulintherapie war aber die Freiheit der Diabetiker - eien Handvoll einfacher Massnahmen, mit welchen man alle (wirklich alle) Lebenssituationen zufriedenstellend (nicht unbedingt optimal, eben nur zufriedenstellend) meistern kann.


    LG Geri

    Ja danke, die Anweisungen im Lilly-BZ-Tagebuch sind super, hab ich bisher nicht gekannt. Besonders, weil dadurch klar wird, dass es nicht nur am Insulin, sondern auch an der Flüssigkeitszufuhr liegt.


    Das all das in jede Schulung hinein gehört, da bin ich ganz deiner Meinung, aber leider ist es nicht so.


    "Ab ins Krankenhaus" war natürlich eine Verallgemeinerung. Aber in den für mich bezüglich Ketoazidose kritischen Situationen ist es völlig gleich, ob da "Ab ins Krankenhaus" oder "Arzt informieren" steht. Da gibt es beides nicht.


    LG Geri

    Wenn man bei Verdacht auf Ketoazidose den Weg ins Krankenhaus wählt, liegt man wohl richtig und ist auf der sicheren Seite.
    Trotzdem finde ich es wichtig, dass Diabetiker darin geschult werden, wie man eine Ketoazidose in Eigenregie behandelt. Nur bei Teupe und Howorka konnte ich konkrete Anweisungen zur Eigenbehandlung finden, alle anderen begnügen sich mit einem "Ab ins Krankenhaus".
    Das halte ich für ziemlich realitätsfremd. Dort, wo ich die Option "ab ins Krankenhaus" habe, ist die Wahrscheinlichkeit einer Ketoazidose sehr, sehr gering. Viel höher ist sie in Extremsituationen, dort, wo die uns umgebenden Lebensumstände so ganz anders sind als wir sie bisher gekannt haben. Und dort, so ist zumindest meine Erfahrung, ist man unendlich weit, oft viele Tage, vom nächsten Krankenhaus entfernt.
    Zur Unterscheidung Ketose/Ketoazidose: die ist doch für uns nicht von Bedeutung, abgesehen davon, dass wir bei Keton+++ und nicht korrigierbaren hohen Werten fast sicher von einer Ketoazidose ausgehen können. Wir behandeln uns selbst mit dem Ketoazidose-Insulinschema und mit viel Trinken und können damit sicher nichts falsch machen.


    LG Geri

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    Nix da. Das ausgeborgte CGM damals war schon schlimm genug. Eher verzichte ich ganz auf essen.


    Das kann ich nachvollziehen, aber so schlimm wird es zum Glück nie werden.
    Aber, mal ganz ehrlich, diskutieren wir hier nicht ein Luxusproblem? Es geht um Nüchternwerte von 125-145. Ich habe keine Probleme bei abendlichen Spaghetti, aber selbst wenn ich wüsste, dass ich am nächsten Morgen mit 145 aufwache, würde ich mir die Spaghetti ohne Reue und Gewissensbisse schmecken lassen. Kennt ihr irgendeine Studie, die Euch Böses (Spätschäden) prognostiziert, wenn ihr hin und wieder mit 145 aufwacht? Was haben wir von super feingeschliffenen BZ-Werten, die uns Energie und Lebensqualität kosten, wenn etwas höhere, aber immer noch unbedenkliche Werte uns das Leben pur ermöglichen? Ich denke da an manche meiner Zielwerte, die bei 200 oder deutlich darüber liegen (vor alpinem Klettern, vor dem Tauchen, vor dem Schlafengehen nach 8-12 Stunden Sport). Die alle nehme ich gerne und immer wieder in Kauf, weil dadurch das Leben unheimlich flexibel wird. Und nachteilige Folgen konnte ich nach knapp 30 Diabetesjahren noch keine erkennen.

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    Aber Lantus ging bei mir garnicht wegen dem vielen Sport.

    Das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich spritze einmal täglich Lantus und treibe eigentlich viel Sport. Probleme sehe ich nur bei Überinsulinierung oder wenn ich den basalen Morgengupf mit Lantus kompensieren wollte.


    LG Geri

    Ich hoffe, ich mache die ganze Sache nicht zu kompliziert, aber der Thema ist für mich zu vielfältig, um nur von einem Nüchtern-BZ-Zielbereich (bei mir 90-110, Plasma) zu reden. Das Leben ist ja zum Glück recht vielfältig. Zudem ist dieser Nüchtern-Zielwert bei uns allen ziemlich gleich. Allerdings müsste man einmal festlegen, ob die BZ-Messung Vollblut-kalibriert oder Plasma-kalibriert erfolgt. Immerhin ergibt das einen Unterschied von 11-13%, d.h. einen Vollblut-Wert von 150 entspricht 170 Plasma-kalibriert.


    Ab wann ich korrigiere? Das kommt wohl darauf an, ob die Messung vor einer KH-Aufnahme erfolgt oder nicht. Bei einem Wert von 130 würde ich 1 IE mehr spritzen (1 IE senkt bei mir um 30), bei 70 1 IE weniger. Wenn ich allerdings 130 messe ohne nachher zu essen, würde ich nicht 1 IE zur Korrektur spritzen.


    Zielwert beim Schlafengehen? Da kommt es mal darauf an, ob meine Messung ein echter Nüchternwert ist (da wäre 120-130 in Ordnung) oder ob ich noch spät etwas gegessen/getrunken habe, der Bolus noch wirkt, dann natürlicher höherer Zielwert. Außerdem ist die Menge an abendlichem Bier-Konsum mitentscheidend für meinen Zielwert. Nach einem Aktiv-Tag ist hier mein Zielwert bei mindestens 250, eher 300.


    Sport: bei Sportarten, bei denen ich fürs Essen unterbrechen müsste, starte ich mit 160-180, beim Tauchen und Klettern mit 200. Bei Sportarten, wo man ohne Schwierigkeiten KH zu sich nehmen kann (Radfahren, Bergsteigen), kann ich auch mit deutlich niedrigeren Werten starten, da ich Hypos rechtzeitig merke.


    Ich komme da sicher auf 10 oder mehr Zielwerte, wenn ich die postprandialen und "alkoholischen" Zielwerte noch dazu rechne. Die meisten muss ich allerdings selbst ermitteln, die kann mir kein Arzt sagen. Der Nüchtern-BZ-Wert ist bei uns allen so ziemlich gleich, alle anderen individuell total verschieden.


    LG Geri

    Ich habe mal für ein sportliches Projekt ziemlich großzügige finanzielle Unterstützung für die Verwirklichung desselben von der Diabetes-Pharma bekommen. Meine Kritik wendet sich nicht gegen die Sponsoren, die waren vollkommen in Ordnung. Aber gegen Organisationen, die sich als Trittbrettfahrer betätigt haben und eine Menge Geld dabei herausgeholt haben für Aktionen, die mir sehr nach Alibi-Aktionen ausgesehen haben. Nur weil recht honorige Persönlichkeiten im Vorstand waren, mit denen man es sich nicht verscherzen durfte. Der INSULINER z.B. hat jahrelang tolle soziale Hilfe für Diabetiker in schlechter versorgten Ländern geleistet und nie das große Geld dafür bekommen. Schade! Das wäre sinnvoll gewesen.


    LG Geri

    Ich denke auch, das sich das eher an Typ 2er richtet, zudem ist es ein riesiger Werbe-Gag. Die meisten von uns, nehme ich zumindest an, müssten ihre Basal-Rate mächtig steigern, wenn sie mal in einer Woche NUR 3x15 min sporteln. Und zwei zusätzliche Messungen bei 15 min Sport??? Umsatzsteigerung???
    Der Anreiz, mit einer Teilnahme soziale Diabetes-Projekte zu unterstützen, klingt sicher attraktiv. Da möchte ich aber genau wissen, wohin das Geld geht. Eine entsprechende Antwort kann ich bei jeder Spendenaktion erwarten. Auch in meinem Namen, aber ohne mein Einverständnis, wurden Diabetes-Projekte unterstützt, die ich für sehr fragwürdig empfunden habe. Dagegen tun konnte ich gar nichts, ich hätte ganz andere Projekte unterstützt.


    Liebe Grüße


    Geri

    Als 1984 bei mir im Alter von 28 Jahren Typ 1 diagnostiziert wurde, sagte mir der Arzt gleich mit der Diagnose, dass ich mit einem extrem disziplinierten Leben eventuell sogar 50 Jahre alt werden könnte. Natürlich erkannte ich bald, dass diese Aussage verantwortungsloser Quatsch war, da es schon damals etliche Typ1er gab, die deutlich älter als 50 waren. Obwohl ich kaum je an diese knapp bemessene Lebenserwartung gedacht habe, scheint diese Aussage richtungsweisend für mein Leben gewesen zu sein. Zumindest behaupten das meine Freunde, und sie könnten recht haben. Obwohl verantwortungslos und dumm, hat diese Aussage mein Leben unheimlich positiv beeinflusst. Da ein diszipliniertes Leben für mich nicht in Frage kam, ging ich also von etwa 15 Jahren aus, die mir noch verblieben. Und diese wollte ich voll ausleben, ganz nach Maggies "today is the day". Ich denke, dass mir das gelungen ist, vermutlich besser, da bewusster, als wenn ich nie Diabetiker geworden wäre. Nicht möglichst viele Jahre erleben, sondern jedes Jahr mit Lebensträumen erleben. Ich erinnere mich, dass mir in den ersten 4 Diabetesjahren die Angst völlig fehlte, einfach "hopp oder drop". Erst als ich die Lebensqualität aus der Zeit vor meinem Diabetes wieder erlangt hatte, kamen wieder natürliche Ängste und ich wurde ein bisschen vorsichtiger. Die Diabetes-Therapie wurde um vieles besser und nun sind es bald 30 Jahre seit der Diagnose und die Lebensintensität lässt um nichts nach, eher im Gegenteil. Irgendwie empfinde ich es als Vorteil, dass der Gedanke an ein langes Leben und etwaige lebensverlängernde Massnahmen nie in meinem Kopf drin war. Und daran könnte auch der Arzt mit seinem fragwürdigen Statement seinen Anteil haben.


    Liebe Grüße
    Geri

    Sebastian hat mein Experiment erwähnt. Deshalb möchte ich noch einiges ergänzend hinzufügen.


    Ich habe mit NovoRapid, Humalog und Lantus getestet. Über Levemir kann ich nichts sagen, da ich es noch nie verwendet habe. Ich habe die drei genannten Insuline mehrere Tage im Tiefkühlschrank gelassen, danach aufgetaut und verwendet. Bei keinem der Insuline konnte ich einen Wirkungsverlust feststellen. Trotzdem achte ich peinlichst darauf, dass mir das unterwegs nicht passiert, da diese wenigen Experimente kein Garant sind, dass das Insulin dabei nicht doch einmal kaputt geht und dann ist da noch die Aussage von Frau Austenat, auf die Joa hingewiesen hat. Zweimal ist mir das trotz aller Vorsichtsmassnahmen doch passiert, beide Male in Nepal. Diese Tests sollen also nicht zu Leichfertigkeit verleiten, sondern bestenfalls dazu, nicht gleich in Panik zu verfallen, wenn doch einmal die Dinger einfrieren. Die gleichen Tests hat auch Will Cross (zu Fuß durch die Antarktis und auch auf den Everest) aus ähnlichen Motiven und mit den gleichen Ergebnissen durchgeführt.
    Wesentlich gelassener sehe ich hohe Temperaturen, bei denen im schlimmsten Fall ein langsamer Verlust der Wirksamkeit feststellbar ist. Diesem kann man immer mit einer leichten Dosiserhöhung entgegenwirken. Obwohl ich oft viele Monate in heißen Regionen ohne jegliche Kühlung unterwegs bin, war solch eine Dosiserhöhung noch nie notwendig.
    Obwohl ich Levemir nicht kenne, würde ich, rein aus dem Bauch heraus, den Wirkungsverlust im Urlaub eher dem Einfrieren als den höheren Temperaturen zuschreiben. Drei Wochen sind nicht viel. Würde Insulin in derart kurzer Zeit so viel an Wirkung verlieren, wäre es ja fast unbrauchbar. Darüber wäre sicher schon berichtet worden.


    Liebe Grüße


    Geri

    Hallo Pirat,


    Natuerlich bezieht sie die Analoga in der neuen Auflage mit ein und es zahlt sich echt aus, die letzte Auflage anzuschaffen. Schlisslich sind Diabetiker derart unterschiedlich, dass es nicht EINE, sondern unzaehlig viele Therapien geben muss. Ein bevorzugtes Insulin hat Kinga Howorka nicht, sie legt aber gut dar, in welchen Lebenssituationen welches Insulin zu bevorzugen ist.


    Liebe Gruesse


    Geri