Beiträge von Geri

    Dass eine Hypo für jeden etwas anderes bedeutet, ist schon klar. Der eine fühlt sie schon bei 60, der andere erst unter 40. Da sammelt jeder seine Erfahrungen, die Therapie bleibt aber immer die gleiche - KH.

    Zitat

    Aber es gibt Selbstvertrauen zu wissen, dass es bei 3.0 mmol/L noch gut funktioniert


    Wer sagt dir, dass du 3 mmol/L (sind wohl ca. 54 mg/dl) hast? Das Messgerät? Es können auch 39 oder aber 69 mg/dl sein. Warum sollte ich mich also von einem Gerät bestätigen lassen, das zumindest bei tiefen BZ-Werten nicht genauer ist als das Körpergefühl all derer mit normaler Hypo-Wahrnehmung.
    Ich arbeite deshalb so viel mit dem Schätzen, da ich keine Lust habe, mein Messgerät überall hin mitzunehmen bzw. jedes Mal zu messen, wenn ich irgendeine BZ-verändernde Aktion setze (Essen, Sport, etc.). Es geht also dabei für mich auch um Ungebundenheit und Spontaneität. Ist aber nicht alles auf "meinem Mist" gewachsen. Das Schätzen war Teil meiner Diabetes-Schulung, sicher mit dem Ziel, im Alltag möglichst wenig durch den Diabetes beeinträchtigt zu sein.


    Liebe Grüße


    Geri

    Zitat

    Neulich habe ich allerdings mal nen 44er gemessen ohne nennenswerte Symptome.


    Was heißt das, wenn du 44 misst? Nicht mehr, als dein BZ mit großer Wahrscheinlichkeit zwischen 29 und 59 liegt, ein riesiges Intervall bei solch kleinen Werten. Bei echten 29 fühl ich mich schon recht klapprig, während ich bei 59 eigentlich noch keine Symptome habe.
    Ich glaube, dass bei Hypo-nahen Werten das Körpergefühl wesentlich genauer als das Messgerät ist. Deshalb messe ich bei Hypos auch nicht, denn an meiner "Therapie", dem Futtern ändert das ja nichts.
    Auch bei extrem hohen Werten halte ich das Körpergefühl für mindestens so genau wie das Messgerät. Wenn ich 400 messe, heißt das nur, dass ich zwischen 320 und 480 liege.
    Wo ich mich tatsächlich oft verschätze ist bei Werten zwischen 80 und 250, da mir der Körper da keine Signale schickt. Zum Glück ist das ein Bereich, der nicht akut gefährlich ist. Das Schätzen in diesen Bereichen kann ich also nicht auf körperliche Symptome aufbauen, es ist eher eine Hochrechnung. Ich bin z.B. mit 130 außer Haus gegangen, habe dann 5 BE gegessen, dazu 10 IE gespritzt, soviel Bewegung gemacht, müsste also z.B. jetzt bei 110 liegen. Das klappt auch nicht schlecht, aber sicher nicht immer. Deshalb messe ich doch 4-6 mal am Tag, um immer wieder einen neuen plausiblen Ausgangswert zu haben, von dem aus ich neu schätzen bzw. hochrechnen kann.


    Liebe Grüße


    Geri

    Hallo Veri,


    Ich nehme auf Reisen neben den Pens auch einige Durchstichflaschen und Einmalspritzen mit. Wenn ich nun durch gefährliche Viertel schlendere, stecke ich nur wenig Geld und das Fläschchen (wenns in den Abend hineingeht auch das Basalfläschchen) und ein oder zwei Einmalspritzen ein. Hat 3 Vorteile:
    1. Unheimlich klein im Volumen, passt also locker in die Hosentasche.
    2. Wenn das wegkommt (gestohlen oder verloren), ist der Schaden gering im Gegensatz zu den Pens.
    3. Kein Dieb interessiert sich für das Fläschchen und die Spritze, beim Pen könnte man auf den ersten Blick schon was Wertvolles vermuten.
    Das empfiehlt sich auch für den Strand, wo man schwimmen geht und den Rest unbeaufsichtigt am Strand zurücklässt.


    Bezüglich der Impfungen muss wohl jeder entscheiden, welche Impfungen man wirklich will. Für die Gelbfieber-Impfung, die ich für die Einreise in viele Länder brauche, muss ich das bei einem Tropeninstitut oder etwas ähnlichem machen, da ich den offiziellen Stempel im Impfpass für die Einreise brauche. Für Südafrika ist, so glaube ich - bitte nachprüfen, die Gelbfieberimpfung nur notwendig, wenn du innerhalb der letzten 6 Monate in einem Infektionsgebiet warst. Alle anderen Impfungen sind nicht Pflicht. Wenn ich sie für notwendig halte, kaufe ich dem Impfstoff in der Apotheke und spritze mir das selbst. Ist ja für Diabetiker kein großes Hindernis. Ich trage dann selbst die Impfung im Impfpass ein, damit ich stets weiß, was ich wann gespritzt habe. Bezüglich der Notwendigkeit der Malaria-Prophylaxe kommt es auf die Jahreszeit an, wann du Südafrika bereist. Jetzt eher ja, ab Juni dann nein, bestenfalls standby.


    Schöne Tage in Südafrika


    Geri

    Ich gebe zu, ich bin ein Fan von Kinga Howorka, daher mag es mir vielleicht an der nötigen Objektivität mangeln. Ich bin jedenfalls sehr dankbar, dass ich schon nach wenigen Diabetesjahren auf sie gestoßen bin. Ohne ihre FIT-Schulung wäre mein unbeschwertes und schrankenloses Leben wohl kaum möglich geworden.


    Die in der Amazon-Rezension beschriebenen "Mängel" sind für mich keine Fehler oder Mängel, sondern zeigen inwiefern sich Kinga Howorka positiv von anderen Diabetologen bzw. Schulungen abhebt. Kinga Howorka hat bereits 1984 die Funktionelle Insulintherapie entwickelt, als wir noch alle tief in der Konventionellen Therapie schlummerten. Später wurde ihre Therapieform, teils unter anderem Namen, weltweit zumindest in der "reichen" Welt übernommen. Leider wurde aber nicht ihr "Geist" übernommen, der hinter der Therapie steht. Leider regiert trotz scheinbar gleicher Therapieform noch immer das "Verhinderertum" in Schulungen, zB. das darf nur der Arzt, das darfst du nicht, oder eben: Pennadelwechselpflicht und andere unnötige Einschränkungen und Hürden. Kinga Howorka setzt voll auf die Eigenverantwortung des Patienten, will ihm die volle Kompetenz zur Eigentherapie und auch Therapieänderung übertragen, und das gelingt ihr. Im Prinzip könnte ich jetzt jahrelang in einer Oase in der Wüste oder im Dschungel bei den Papua leben, ohne je einen Arzt zu sehen, und ich könnte auf die oft wechselnden Therapieanforderungen selbständig reagieren (einziges Problem: ich müsste die Versorgung mit Insulin, Messstreifen und Batterien sicherstellen).


    Sollte sich irgendjemand in ihre Schulung verirren (was ich nur empfehlen kann), der wird nicht nur eine hochkarätige Eigentherapie erlernen, er wird auch jegliche "Angst vor dem Leben" verlieren und die Basis für ein völlig unbeschwertes und uneingeschränktes Diabetikerleben erhalten.


    Liebe Grüße


    Geri

    Hallo MyFairLady,


    Ich lese da: Diabetes-Beginn: 1.5.2011. Da bist du noch in der Diabetiker-Krabbelstube. Ein bisschen Zeit wirst Du noch brauchen, um deine Körperreaktionen auszutesten und bis zum Ende der Remissionsphase wird sich dein Insulinbedarf sich noch stark verändern. Aber mach dir nichts draus, das geht bald vorbei, und dann bist du wieder unterwegs wie früher, genauso flexibel mit dem Essen wie vor dem Diabetes.


    Ich habe, wenn ich außer Haus gehe, nur einige Plättchen Traubenzucker bei mir, sonst nichts. Obwohl ich im Schnitt wohl auf 10 Hypos pro Woche komme, habe ich den Traubenzucker nur einige Male benötigt. Es ist so leicht in unseren Landen, schnell etwas Bekömmlicheres aufzutreiben. Nur wenn der TZ zerbröselt, muss ich ihn erneuern.


    Wenn ich nur einige Stunden außer Haus gehe, nehme ich außerdem noch den Bolus-Pen mit, nackt, ohne Etui. TZ und Pen passen locker in die Hosentasche.
    BZ-Messgerät nehme ich in diesem Fall keines mit, es reicht mir, vor meine Abgang gemessen zu haben. Bei Hypos messe ich grundsätzlich nicht. Es reicht mir fühlen, dass ich eine Hypo habe. Ob es nun 34mg/dl oder 41 mg/dl sind ist mir egal, da das an meiner "Hypo-Bekämpfung" nichts ändert. BZ-Anstiege meine ich über einige Stunden hinweg überschauen und korrigieren zu können, ohne allerdings den Anspruch zu erheben, am Ende immer beim idealen BZ zu landen.


    Wenn ich den ganzen Tag (evtl. + Nacht) unterwegs bin, brauche ich natürlich beide Pens, das BZ-Messgerät und die Stechhilfe. In der kalten Jahreszeit kein Problem: passt alles in die Jackentasche. In der warmen Jahreszeit will ich aber nur mit Hose und T-Shirt/Hemd außer Haus gehen. Da werden mitunter 2 Pens + Messgerät schon etwas sperrig in der Hosentasche, zumal sie sich den Platz mit jeder Menge Münzen und Schlüsseln teilen müssen. Deshalb, und auch aus anderen Gründen, besitze ich daheim neben den Pen-Ampullen auch immer einige Durchstichflaschen desselben Insulins. Dann packe ich einfach diese winzigen Fläschchen + 2 Einmalspritzen in die Hosentasche. Das BZ-Messgerät ist mit Multitest-Scheiben bestückt, also kein zusätzliches Behältnis für Messstreifen. In Summe ist das Gesamtvolumen des Diabetes-Zeugs kaum größer als eine Zigarettenschachtel - passt also auch alles locker in die Hosentasche, selbst bei einer engen Jean.


    Ein Packerl für unterwegs hab ich nie bei mir, höchstens bei Wander- oder Bergtouren - aber das war vor dem Diabetes auch nicht anders.


    Liebe Grüße


    Geri

    Ja Jamuna, da hast Du natürlich recht. Irgendwie habe ich nicht daran gedacht, dass diese Schwierigkeiten etwas mit der Diabetesdauer zu tun haben könnten und habe auch gar nicht darauf geschaut. Ich hatte schließlich auch in den ersten beiden Jahren viel mit meinem Diabetes zu kämpfen (damals noch CT) und habe erst dann begonnen, auszutesten, was so wirklich geht. Aber vielleicht macht es den Diabetes-Neulingen auch Mut, dass Dinge, die anfangs Schwierigkeiten bereiten, für "alte Hasen" nur noch ein Klacks sind und dass die immer wiederkehrende Erfahrung, dass viel, viel mehr geht, als man bisher angenommen hat, auch sehr ermutigend ist. Ein Forum wie dieses kann auch sehr viel zum Erfahrungsaustausch helfen, so muss nicht jeder das Rad von Neuem erfinden.


    Liebe Grüße


    Geri

    Also ehrlich, ich bin ein bisschen fassungslos, wenn ich das hier so lese. Da könnte man meinen, Diabetes sei tatsächlich eine Behinderung. Ablage, Lichtquelle, Hilfe durch Begleitung, Frostfreiheit - wenn wir das alles benötigen würden, könnten wir doch nie spontan leben, weil irgendetwas fehlt ja zumindest sehr oft. Ich spritze auch nicht durch die Kleidung, aber all das brauche ich doch nicht, vor allem seit es den Pen gibt. Mit den Einmalspritzen hab ich noch eine Lichtquelle gebraucht, ansonsten gab es auch damals schon keine Probleme mit nächtlichen "Ziagern" im Menschengewühl. Es gibt doch Hunderte Situationen im Diabetikerleben, in denen das Spritzen wesentlich anspruchsvoller ist als an einem Punschstand. Aber wie T.M. schon gesagt hat, ich kann nie nicht spritzen.


    Liebe Grüße


    Geri

    Hallo,


    Zitat

    Mir ist schon klar, in meinem Buch fehlen jene Dinge, die fuer Diabetiker interessant sein koennten. Mit heiteren Episoden rund um den Diabetes werde ich kaum mehr dienen koennen. Diabetes und Diabetes-Therapie sind heute selbst in Entwicklungslaendern zur Normalitaet geworden. Wie ich aber einigen Kommentaren im Internet entnehmen konnte, scheint doch Interesse zu bestehen ueber Fragen, wie ich wochenlang bei -15 bis -45 Grad auf der Antarktis leben konnte oder monatelang ohne Insulinkuehlung durch die Welt tingeln konnte.
    Daher werde ich eine Ergaenzung zu meinem Buch schreiben, in der ich zu jedem Buchkapitel meinen Umgang, meine Erlebnisse und meine Probleme (auch diese gab es) mit dem Diabetes beschreiben werde. Ich werde diese Ergaenzung als PDF-File auf meine Webseite (www.winklerworld.net) stellen. Bis zur Realisierung bitte ich aber um etwas Geduld, da ich erst im August nach Europa zurueckkehren werde - aber dann werde ich mich ganz schnell an die Arbeit machen.


    Es hat leider wesentlich länger gedauert als ich geplant hatte und mein Kommentar zu meinem Buch aus der Sicht des Diabetiker ist auch viel länger ausgefallen als ich mir je vorgestellt hatte. Nun habe ich ihn auf meine Webseite http://www.winklerworld.net unter Berichte/Diabetes gestellt, und jede(r) der/die Lust hat, kann ihn vor dort herunterladen. Damit das Ganze nicht allzu trocken ist, habe ich einige Berichte eingefügt, die in meinem Buch nicht zum Thema gepasst hätten.


    Bitte versteht diesen Erfahrungsbericht nicht als "Tipps und Tricks" für Diabetiker im Outdoor-Bereich. Mir fehlt einfach die fachliche Kompetenz, einen solchen Leitfaden zu schreiben. Ich schreibe einfach über meine Erfahrungen und Erlebnisse während der im Buch beschriebenen Abenteuer. Sofern ich zu Schlussfolgerungen oder Interpretationen komme, bleiben diese natürlich fragwürdig, auch für mich selbst. Sollte sich wirklich jemand von Euch durch diese 54 Seiten durchwühlen, bin ich natürlich auch für Kritik dankbar.


    Liebe Grüße aus Wien


    Geri

    Hallo regina,


    Sorry, ich kenn mich bei der Pumopentherapie nicht so aus, hab nicht gewusst, dass man dabei so viel mehr an Utensilien braucht als bei ICT.
    Ich würde auch einen bösen Brief/Artikel an/über Air Berlin schreiben, der dann auch möglicherweise abgedruckt wird. Aber erst, wenn ich wieder Ruhe und Muße dafür habe.
    Jetzt bis Donnerstag, lass dich nicht fertig machen von denen. Offensichtlich ist der Mehrbedarf gegenüber ICT durch die Katheter gegeben. Die Ampullen, Teststreifen, Extrapens, 2 Messgeräte und Nadeln, Etxtragarnitur Durchstichflaschen und Einmalspritzen brauch ich ja auch. Und die passen alle in weniger als 2 Kubikdezimeter. Was hältst Du davon, von den voluminösen Kathetern den Bedarf für 2 Wochen ins Handgepäck zu nehmen und den Rest ins eingecheckte Gepäck. Falls das Großgepäck verloren geht, haftet Air Berlin sowieso bis 1100 Euro dafür. Der Verlust von Gepäck ist ja echt selten, meistens kommt es nur verspätet an. Die 2 Wochen-Ration müsste doch reichen, um im Falle des Falles Gegenmassnahmen zu treffen.
    Das müsste doch klappen und du hast es ziemlich stressfrei bis Donnerstag.


    Liebe Grüße


    Geri

    Natürlich ist es höchst ärgerlich, dass Air Berlin so stur ist und da keine Ausnahmen macht. Trotzdem bin ich etwas verwundert, wozu ein Sonderhandgepäck notwendig sein soll. Wie groß ist denn dein Diabetes-Bedarf. Ich verreise auch oft für 4-6 Monate mit meinem gesamten Diabetes-Bedarf, heuer bin ich schon mehr als 40mal geflogen. Der gesamte Diabetes-Bedarf macht zu Beginn der Reise etwas mehr als 1 kg aus und füllt nur einen Bruchteil des Handgepäcks aus. Ich melde da auch nichts an, weil ich ja nur mit einem regulären Handgepäck unterwegs bin. Ich verkleinere nur mein Diabetes-Packerl, indem ich die Papier-Verpackung (Schachteln) vorher entferne. Die Kunststoff-Verschweißung lass ich dran. Wird dadurch nicht viel leichter, aber das Volumen verkleinert sich enorm.


    Liebe Grüße
    Geri

    Hallo Freunde,


    Vielen Dank fuer die freundlichen und aufmunternden Beitraege zu meinem Buch. Lange Zeit konnte ich mich nicht melden, da ich, wieder mal auf Reisen, nur sehr spaerlichen Zugang zum Internet hatte. Nun bin ich in Nauru, dem Mekka des Diabetes (hier ist jeder 3. Diabetiker, meist Typ 2), und hier gibt es ein ueberraschend gutes Internet Cafe.
    Trev hat natuerlich recht damit, dass mein Buch eher in die Reise- und Bergliteratur gehoert. Es ist kein Diabetiker-Buch.
    Vor 11 Jahren ist mein erstes Buch "Aufbruch in die Grenzenlosigkeit. Die Freiheit eines Diabetikerlebens" erschienen. Darin beschreibe ich, besonders im ersten Teil, meinen Versuch, die Diagnose zu akzeptieren und den Diabetes in meine Lebenstraeume zu integrieren. Es fehlt auch nicht an heiteren Episoden, wie die Menschen ausserhalb unserer Zivilisation auf mein sonderbares Hantieren mit Spritzen und Messgeraeten reagiert haben. Da in den 80er- und 90er-Jahren ein unbeschwertes Outdoor-Leben mit Diabetes noch eher ungewoehnlich war, habe ich einen Anhang mit "Tipps und Tricks" geschrieben, wie man Diabetes und Outdoor-Leben kombinieren kann. Wenn ich diesen heute lese, kann ich nur sagen: Total veraltet! Zu viel hat sich im letzten Jahrzehnt in der Diabetes-Therapie geaendert.
    In meinem neuen Buch wird der Diabetes recht stiefmuetterlich behandelt. Das hat zwei Gruende:
    1. Ich hatte sehr grosse Medienresonanz nach dem Everest und der Vollendung der Seven Summits und vermutlich verdanke ich diese nur meinem Diabetes. Ich habe den Mount Everest auf recht ungewoehnliche Weise bestiegen, naemlich beginnend am Toten Meer in Jordanien. Ich habe rund um die Besteigung der Carstensz-Pyramide in Neuguinea monatelang mit steinzeitlich lebenden Voelkern im Busch gelebt. Von all dem gibt es eine Menge zu erzaehlen, doch in den zahlreichen Interviews bin ich kaum zu Wort gekommen. Ueberall redete man nur vom "ersten Diabetiker auf dem Everest bzw. auf den Seven Summits", was mir gar nicht so wichtig ist. In meinem Buch wollte ich mir die Freiheit nehmen, davon zu erzaehlen, was mir wichtig geworden ist.
    Wie Hammy richtig sagt, macht es keinen Unterschied, ob man als Diabetiker oder als Nicht-Diabetiker die Seven Summits besteigt. Beeintraechtigung stellt der Diabetes jedenfalls keine dar, oder praeziser gesagt: Ich habe einige kleine Nachteile durch meinen Diabetes, ich habe aber auch einige Vorteile, auf die Nicht-Diabetiker nicht zurueckgreifen koennen. In Summe gleicht sich das wohl aus.
    2. Die Machbarkeit, zugleich ein Buch fuer alle und fuer Diabetiker zu schreiben. Ok, ich wollte ein Buch fuer die Allgemeinheit schreiben, nicht nur fuer Diabetiker. Wie soll man da den Diabetes einbauen? Kurz und buendig? Das geht nicht, denn dabei wuerden die Nicht-Diabetiker wohl nichts verstehen, ich muesste zuviel Diabetiker-Insiderwissen voraussetzen. Auf der anderen Seite kann ich dieses erforderliche Insiderwissen nicht lang und breit ins Buch einbauen. Das wuerde Nicht-Diabetiker vermutlich langweilen und den Rahmen des Buches sprengen.Ich musste sowieso schon viel vom urspruenglichen Manuskript kuerzen, um auf die vom Verlag ohnehin grosszuegig festgesetzte Seitenzahl zu kommen.


    Mir ist schon klar, in meinem Buch fehlen jene Dinge, die fuer Diabetiker interessant sein koennten. Mit heiteren Episoden rund um den Diabetes werde ich kaum mehr dienen koennen. Diabetes und Diabetes-Therapie sind heute selbst in Entwicklungslaendern zur Normalitaet geworden. Wie ich aber einigen Kommentaren im Internet entnehmen konnte, scheint doch Interesse zu bestehen ueber Fragen, wie ich wochenlang bei -15 bis -45 Grad auf der Antarktis leben konnte oder monatelang ohne Insulinkuehlung durch die Welt tingeln konnte.
    Daher werde ich eine Ergaenzung zu meinem Buch schreiben, in der ich zu jedem Buchkapitel meinen Umgang, meine Erlebnisse und meine Probleme (auch diese gab es) mit dem Diabetes beschreiben werde. Ich werde diese Ergaenzung als PDF-File auf meine Webseite (www.winklerworld.net) stellen. Bis zur Realisierung bitte ich aber um etwas Geduld, da ich erst im August nach Europa zurueckkehren werde - aber dann werde ich mich ganz schnell an die Arbeit machen.


    Zur Frage, warum ich als Forums-Mitglied mein Buch nicht selbst angekuendigt habe: mir ist natuerlich bewusst, dass eine sehr duenne Grenze zwischen Ankuendigung und Werbung verlaeuft und dass Werbung voellig zurecht in diesem Forum nichts verloren hat. Daher habe ich Dirk gefragt, ob ich mein Buch hier ankuendigen kann. Ich habe ihm dazu den offiziellen Text des Tyrolia-Verlages gesendet, mit dem der Verlag mein Buch in den (meist oesterreichischen) Zeitungen und auf vielen Internet-Plattformen angekuendigt hat.


    Mit lieben Gruessen aus Nauru


    Geri

    Wenn Du bei Deiner KK in Europa angemeldet bleibst, nimm doch einfach das gesamte Insulin mit. Du kannst es ja vermutlich in Sydney kühl halten. Möglicherweise ist ein Gespräch mit dem Chefarzt der KK nötig, dann sollte der große Bedarf bewilligt werden. Ich hatte damit nie Schwierigkeiten.


    Liebe Grüße
    Geri

    Hallo Bitti,


    Ich bin vor einer Woche von einer 6-monatigen Rucksackreise nach Süd- und Mittelamerika zurückgekehrt. Ich habe meinen gesamten Diabetes-Bedarf im Rucksack mitgenommen - Gesamtvolumen weniger als ein Drittel des Tagesrucksacks. Das Insulin war während der gesamten Zeit ungekühlt und hat nichts an Wirksamkeit verloren. Wie das allerdings bei einem ganzen Jahr ist, weiß ich nicht. Ich denke, Du müsstest mindestens einmal, besser zweimal Nachschub organisieren. Das sollte aber machbar sein über Deinen Arzt oder das entsprechende Insulin-Unternehmen.
    Ich bin allerdings auf ICT und nicht auf Pumpe. In den von mir bereisten Ländern hätte ich mit Pumpe keinerlei Unterstützung bekommen, falls es Schwierigkeiten gegeben hätte. Mit ICT und Einmalspritzen als Backup bist Du auf der sicheren Seite.
    Die Krankenkasse war sehr kooperativ und hat mir den gesamten Bedarf für die Zeit bewilligt, allerdings musste ich dem Chefarzt einen Besuch abstatten. Wenn das bei Deiner Kasse nicht geht, müsstest Du rechtzeitig zum Ansparen anfangen.


    Liebe Grüße
    Geri

    Der A1C Now ist einfach genial. Eine HBA1c-Messung kaum aufwendiger als eine BZ-Messung. Natuerlich ist er nicht dazu gedacht, alle 5 Tage den HBA1c zu messen und paranoid zu werden.
    Doch der HBA1c scheint fuer die meisten von uns der wichtigste Wert zu sein. 1% auf oder ab kann den Unterschied zwischen "himmelhoch jauchzend" und "zu Tode betruebt" ausmachen. Und doch ist so wenig darueber bekannt, welche Faktoren neben dem BZ noch auf den HBA1c einwirken.
    Ich bin derzeit (seit 5 Wochen) auf einer 6-Monate-Rucksack-Tour durch Suedamerika und Bayer hat mich mit einer Menge dieser Tests ausgeruestet. Es geht nicht nur um meinen HBA1c, sondern auch um jenen anderer Diabetiker und vor allem Nicht-Diabetiker. Es ist offensichtlich geworden, dass es auch andere bedeutende Einfluesse fuer den HBA1c gibt, nicht nur den BZ. Etliche Dia-Docs haben das schon vermutet, aber kaum verwertbares Untersuchungsmaterial.
    Mit dem A1C Now kann man nun in allen Lebenslagen spontan testen (auch in z.B. Gletscherregionen) und ich hoffe, dass dies auch getan wird. Der HBA1c koennte damit durchschaubarer werden.


    Liebe Gruesse


    Geri

    Lasst Euch durch die extrem gehaltenen Sicherheitsvorschriften der Beipacktexte nicht irre machen. Jährlich fahren Hunderte und Tausende Diabetiker für Wochen und Monate auf Urlaub, ohne je mit einem Kühlschrank in Kontakt zu kommen. Sie tragen ihr gesamtes Insulin ungeschützt im Rucksack und erfreuen sich dennoch bester Gesundheit. Selbst die engen Sicherheitsvorschriften der Hersteller erlauben, dass das Insulin einen Monat lang bei normalen Außentemperaturen verweilt. Wer ganz auf Nummer Sicher gehen will, kann seine Ampullen in einer normalen Wasserflasche schwimmen lassen. So schnell heizt das Wasser sicher nicht auf. Für notwendig halte ich diese Masßnahme in unseren Breiten allerdings nicht.


    Liebe Grüße
    Geri

    Hallo,


    Nachdem meine Schlafstelle selten über eine Lichtquelle verfügt, hab ich dort meist meine Stirnlampe liegen. Damit hab ich beide Hände frei beim Hantieren. Allerdings mese ich keinen BZ, wenn ich nachts mit einer Hypo aufwache. Wozu? Ich bin niedrig, sehr niedrig, immer die fast gleichen Werte. Ganz genau brauche ich es nicht zu wissen, denn ganz genau ist ja das Messgerät auch nicht.


    Liebe Grüße


    Geri

    Hallo,


    Natürlich mache ich mir keine Illusionen über die Motive der Hersteller. Ich habe allerdings auch Unternehmen kennengelernt, die die Betroffenen, uns Diabetiker, in die Diskussion miteinbeziehen - leider die Minderzahl.
    Natürlich habe auch ich das Insulin gewechselt. Mir ist ja schließlich gar nichts anderes übriggeblieben. Ich werde nicht immer das Glück haben, dass der Hubschrauber in einem halbstündigen Wetterloch landen kann und mich aus der Isolation rausholt.
    Leider habe ich die Reaktion von Novo in der Insuliner-Ausgabe nirgends auftreiben können. Der Inhalt würde mich aber mächtig interessieren. Wo kann ich ihn finden?


    Liebe Grüße


    Geri

    Hallo,


    Vielen Dank für Eure Antworten. Ich kann mich leider auch nicht mehr erinnern, seit wann ich die Novofine-Nadeln verwende und ob das mit dem auslaufenden Insulin zusammenhängt. Wäre zu schön gewesen, das Problem so einfach lokalisieren zu können. Und jene (die Hersteller), die es eigentlich wissen müssten, warum es früher geklappt hat und dann von einem Tag zum anderen nicht mehr, die sind offensichtlich gar nicht an einer Klärung interessiert. Keine vernünftige Antwort trotz mehrfacher Versuche.
    Liebe Grüße
    Geri

    Tut mir leid, dass ich nach so vielen Wochen die Diskussion nochmals aufwärmen muss, hatte aber im letzten Monat keinen Zugang zum Internet. Wie ich angedeutet habe, bin ich in ziemlichen Diskussionen mit Novo wegen diesem Problem. Ich habe noch 2 Fragen, besonders an jene, die schon jahrelang mit dem Novopen spritzen.
    1. Ich habe geschrieben, dass dieses Problem erst vor einiger Zeit aufgetreten ist, zuvor hat der Novopen klaglos funktioniert. Als dann das angesprochene Problem auftrat, glaubte ich, es liegt am Alter des Pens und legte mir einen zweiten zu. Dort war aber das gleiche Problem. Am Pen scheint es also nicht zu liegen. Irgendetwas muss sich bei den Ampullen oder Nadeln geändert haben. Habe nur ich diese Feststellung gemacht, oder andere auch, dass der Novopen früher nicht ausgeronnen ist und ab einem bestimmten Zeitpunkt schon?
    2. Spritzt irgendjemand von Euch mit dem Novopen und BD-Nadeln? Wenn ja, würde mich interessieren, ob bei den BD-Nadeln auch dieses Problem auftritt.


    Für hilfreiche Antworten wäre ich Euch dankbar


    Liebe Grüße
    Geri

    Hallo,

    Vermutlich denkt niemand von uns an das Budget der Krankenkassen, wenn man die Nadeln oefters verwendet. Wir wollen einfach frei sein und null Einschraenkung akzeptieren. Dass es sich auch fuer die KK rechnet, ist ein Nebeneffekt. Drum ist es mir lieber, ich schaffe Unruhe anstatt ruhig gestellt zu werden.

    Liebe Gruesse

    Geri