Beiträge von nexus6

    Auch wenn das Selbstbildnis der Ärzteschaft ein Anderes ist: Ärzte sind Handwerker mit einer kleinen Zusatzausbildung zum Alchemisten. Nicht mehr und nicht weniger.

    Da sie Handwerker sind, wissen sie normalerweise mehr von íhrem Fach als ihre Kunden. Erfahrungsgemäß ist es aber für beide Seiten besser, wenn der Kunde versteht, wovon der Fachmann spricht. Das vermeidet unnötige Verständigungsprobleme.
    Aber das nur nebenbei.

    Wenn Du zu einem Installateur gehst erwartest Du ja auch nicht, dass er sofort Zeit und Interesse für Dich als Kunden hat. Das wäre zwar schön, ist aber nicht immer Realität. Deshalb macht man sich eine Liste der Unternehmen, die für den Auftrag in Frage kommen und holt sich nacheinander Angebote ein.

    Da Ärzte aber leider keine Installateure sind, machen sie Dir auch kein Angebot, sondern teilen Dir nur mit (bzw. lassen Dir mitteilen), ob und wann sie Zeit haben. Das sind dann, so sie tatsächlich Zeit haben, halbe Verabredungen. Halbe deshalb, weil Du deine Hälfte einzuhalten hast, sie Ihre aber nicht. Du hast um 15:45 zu erscheinen, wenn Du aber erst um 18:00 dran kommst, Pech gehabt.

    Wenn Du in der Lage bist, mehrere Praxen zu vergleichen, geh doch einfach mal rein und wirf einen Blick ins Wartezimmer. Ist es voll? Liegt "Schöner Wohnen", Jahrgänge 1987, 1978 und 1992 aus? Ist es "abgewohnt"? Wenn ja, möchtest Du da wirklich hin? Offensichtlich ist der Arzt nicht in der Lage, seine Termine zu organisieren, hat kein Interesse an deinem Wohlbefinden und vermutlich bist Du ihm egal.
    Geh doch mal auf die Toilette, wenn Du schon mal da bist. Ist sie sauber? Wenn nicht, glaubst Du, dass das in den Praxisräumen anders ist?

    Ich würde mir an deiner Stelle mal die Gelben Seiten oder Vergleichbares nehmen, eine Liste erstellen und der Reihe nach anrufen. Kommt man Dir dumm, ist der Arzt entweder nicht in der Lage, eine Praxis zu führen, denn die Dame am Telefon, bzw. am Tresen ist das Aushängeschild der Praxis und offensichtlich ist sie nicht mit der gebotenen Sorgfalt ausgewählt oder ausgebildet worden. Dann sofort nächster Kandidat.
    Weiterhin solltest Du deine Ziele zwar bewusst wählen, aber nicht zu hoch setzen. Bist Du kein Notfall und erhältst dennoch sofort einen Termin, frage nach, warum das geht. Beliebte Praxen haben nicht sofort einen Termin frei, wenn es nicht absolut notwendig ist.
    Du musst zwei Monate warten? Durchaus bei deiner Krankheit annehmbar. Zumindest dann, wenn Du kein akutes Problem hast. Wenn dem aber so ist, solltest Du sehr schnell einen bekommen. Du bekommst "nur" einen Beratertermin? Wo ist das Problem? Wenn der Berater kompetent ist, wird er sofort einen Arzt zuziehen, wenn er nicht weiterweiß. Falls nicht, gibt es keinen Grund, die wertvolle Zeit des Arztes zu vergeuden. Möglicherweise sitzt ja nebenan jemand der ein echtes Problem hat und den Arzt jetzt braucht. Willst Du demjenigen den Arzt "wegnehmen"? Und Rezepte bekommst Du auch beim Berater.

    Ich hoffe, das hilft dir weiter.

    Sebastian

    Bombenzäpfchen? Geile Idee.
    Bisher hat noch niemand ein Flugzeug mit Flüssigsprengstoff in die Luft gejagd, und darum geht es auch nicht.
    Es geht darum, dass man sehr einfach Sprengstoff durch das Mischen zweier Flüssigkeiten herstellen kann. Ohne jetzt auf das Rezept einzugehen, (auf ein SEK wegen eines Rezepts, dass schon jeder kleine Laborant kennt, im Wohnzimmer kann ich verzichten) bezweifle ich, dass jemand unauffällig rund sechs Liter (damit sich die Menge lohnt) zweier geruchsintensiver Flüssigkeiten mischen kann, dann noch vorsichtig etwas anderes zutropft, mehrere Stunden wartet und dann das ausgefallene Produkt abfiltriert und trocknet. Und das in einem Flugzeug, in dem alle Nase lang die Flugbegleiter vorbeistratzen und fragen, ob man noch einen Kaffee will, oder sowas.
    Wenn mich jetzt aber jemand fragen sollte, wie ein durchsichtiger, verschließbarer Plastikbeutel das verhindert: keine Ahnung. Oder wie man verhindert, dass das Zeug (inzwischen ist es durch Detektoren aufspürbar, aber die werden nicht überall eingesetzt) in Einzelportionen in den Flieger gelangt: ebenfalls keine Ahnung.
    Ich sage nur: die ganzen Maßnahmen bringen kein Mehr an Sicherheit, denn wer wirklich will, der kann, sondern kosten nur Lebensqualität.

    Sebastian

    Seit die bösen Filmpiraten mit Camcordern in der Vorstellung sitzen und die Betreiber dadurch Milliardenverluste erleiden. Zusätzlich bricht ja auch der Umsatz an Käsenachos und Cola dramatisch ein, wenn jeder ein Päckchen Traubenzucker mit in die Vorstellung bringt.
    Stell dir mal vor: Filme werden geraubt, widerrechtlich eingeführtes Essen wird verzehrt und was sind die Folgen? Das Kino geht bankrott! Tausende Arbeitslose Filmvorführer und Taschenkontrolleure sitzen auf der Straße! Hungernde Kinder, weinende Ehefrauen, verzweifelte Familien … aber es kommt noch schlimmer: auch die Filmschaffenden können ihrer Profession nicht mehr nachgehen, da es keine Kinos mehr gibt. Damit fallen immense Steuereinnahmen weg. Dem Staatsbankrott, dem sich die Filmindustrie mit bemerkens- und bewundernswerter Kraft derzeit noch entgegenstellt, steht nichts mehr im Wege. Und was wird Folgen? Anarchie! Chaos auf den Straßen! Marodiernde Banden! Brennende Innenstädte!
    Darum: geht ins Kino! Kauft Cola! Esst Nachos! Und nix filmen, ja?

    Sebastian

    Ich kann mich der "interessiert keine Sau"-Fraktion nur anschließen. Ich bin letztes Jahr von Frankfurt aus an verschiedene Flüghäfen in UK geflogen. Der einzige Kommentar war mal von einer Stewardess, die mir einen Schokoriegel mehr gegeben hat und mich darauf hinwies, dass sie auch noch Gummibärchen hätte, falls ich denn welche bräuchte. Da der kleine Junge neben mir mit sehr großen Augen auf das Zeug geschielt hat und ich sowieso genug dabei hatte, hab ich es dann ihm gegeben.
    In den Flieger gehe ich immer mit zusätzlicher kleiner Umhängetasche. "Diabetiker" und die Sache ist gelaufen. Normalerweise wollen die nicht mal reinsehen und von der Bescheinigung haben die nie gehört.
    Ganz anders letztens im Kino. Da sollte ich alles draussen lassen, "weil mein Opa das auch hat und der hat einen Ausweis und da könnte ja jeder kommen". Sein Kollege hat ihn dann wieder auf den Teppich geholt. Ich hätte nie gedacht, dass es schwerer ist in ein deutsches Lichtspielhaus zu kommen, als in einen Flieger der BA.

    Sebastian

    Du hast am Strand gemessen.
    Möglichweise hattest Du etwas salzige Finger. Das kann bei manchen Messverfahren das Ergebnis verfälschen.
    Am besten erst ablecken, mit sauberem Taschentuch (oder an der Innenseite der Oberbekleidung, falls Du keines hast) abwischen und nochmal Messen.
    Grundsätzlich merke ich bei Sport u.Ä. Hypos auch spät. Könnte vielleicht daran liegen, dass dann sowieso schon Adrenalin im Blut ist.

    Sebastian

    Es hat einen leicht bitter-säuerlichen Beigeschmack und ist im Abgang sehr deutlich holzig, aber nicht bitter.
    Wer es mag …
    Ist mal ganz nett probiert zu haben, im Tee mag ich es allerdings nicht. Mit Zitronensaft oder Grapefruit fällt der Beigeschmack wenig auf.
    Inzwischen Süße ich sowieso praktisch nichts mehr. Deshalb verstaubt das Zeug im Schrank.

    Sebastian

    Zitat von sascha2;249064

    Was soll da anders schief gelaufen sein als:


    Da Du praktisch alle Gründe außer Krankheit und insulinwirkungsunterdrückende Medikamente für einen hohen BZ aufführst ist deine Trefferwahrscheinlichkeit recht hoch. ;-)

    Was ich sagen will ist einfach, dass ich nicht glaube, dass es an der Marmelade liegt. Mehr nicht.

    Sebastian

    Ich würde das nicht am Essen festmachen. Angenommen 10 g KH steigern den BZ um 30 mg/dl, dann wären bei einem Startwert von, sagenwirmal, 100 und einem Endwert von 545 knapp 15 BE im Spiel.
    Angenommen es wurde richtig gespritzt und die Faktoren stimmen, wären es insgesamt 19 BE. Soviel nehme ich den ganzen Tag nicht zu mir.
    Ohne Weiteres zu wissen behaubte ich, da ist was ganz anderes schiefgelaufen.

    Sebastian

    Das einzige, was du von zu viel Süßholz bekommen wirst ist einen hohen Blutdruck. Das Zeug ist bekannter unter der Bezeichnung Lakritze.
    Was da süß schmeckt ist ein Glcosid (um genau zu sein ein Salzgemisch, das Glycyrrhizin). Das ist eine chemische Verbindung, die einen Zucker enthält. Die Süßkraft ist aber rund 50 mal stärker als die von Rohrzucker. Bevor dir da der BZ nennenswert steigt laufen dir schon einige Liter durch die Kehle.
    Interessanter ist da schon, dass sich beim Verdauen Glycyrrhetinsäure bildet, die die 11-β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase 2 an ihrer Tätigkeit hindert. Letzteres Zeug ermöglicht die Umwandlung von Cortisol in Cortison. Das hätte Folgen für unsereinen, wenn die Konzentration, die letztlich in deinem Tee herrscht, höher wäre.
    Lange Rede, kurzer Sinn: da ist so wenig drin, das braucht dich nicht zu scheren.

    Sebastian

    Zitat von jumper28;247430

    Was würdet Ihr denn empfehlen ?


    BW–Brotbeutel.
    Viel Spaß für wenig Geld. Unkaputtbar. Fast vollständig regendicht (der Stoff quillt etwas auf, dadurch wird er dicht). Wenn das nicht reicht kannst Du die Tasche in eine warme Alaun-Lösung einweichen. Dann ist sie nach dem Trocknen völlig dicht. Sag bescheid, wenn Du eine "Kochanleitung" brauchst.

    Sebastian

    Innentasche, möglichst dicht auf der Haut.
    Wenn das nicht reicht, selbe Stelle und auf der Aussenseite zusätzlich Isolierung. Armaflex oder sowas geht gut, oder einfach eine alte ISO-Matte recyclen.
    Wenn das nicht reicht, isolierte Tasche und einen Taschenofen dazu. Nur vorsichtig sein und nicht zu dicht beieinander. Gekochtes Insulin ist so tot wie gefrorenes.

    Die erste möglichkeit ist Winterstandart. Ein paar Stunden ist das in Mitteleoropa kein Problem.

    Die zweite Möglichkeit mache ich, wenn ich ein paar Tage am Stück draussen bin und kein Risiko eingehen will, oder bei längeren Winterwanderungen. Dabei darauf achten, dass die Isolierung aussn ist, also möglichst wenig zwischen Insulin und Haut.

    Die dritte mache ich ab so -10 °C, wenn ich länger als drei, vier Stunden draussen bin und natürlich wenn ich im Winter Motorrad fahre. Zeitungspapier für einen warmen Bauch und warme Knie, Taschenwärmer für das Insulin im Rucksack, bzw. in dem schmalen Beutel auf dem Rücken. Der Beutel ist natürlich unter der Jacke.

    Sebastian

    Eben hatte ich ein Gespräch mit der TK. Nach ungefähr 10min in diversen Warteschleifen hat sich der Sachverhalt geklärt. Es scheint tatsächlich ein Übermittlungsfehler der TK zu sein. Es wurden wohl verschiedene Hilfsmittel zustimmungspflichtig gemacht, man hat dabei aber wohl versehentlich über das Ziel hinausgeschossen und etwas mehr eingetragen/gelöscht, als man hätte sollen.
    Pen-Nadeln bedürfen weiterhin nicht der Zustimmung der TK. Sollte es einem von euch das nächste mal ähnlich gehen, einfach den Apotheker bitten, bei der TK zurückzufragen. Die gebürenfreie Nummer ist 0800-285 85 85.

    Sebastian

    Hallo zusammen,
    möglicherweise, ich kann das nicht ausschließen, bin ich bezüglich der TK etwas vorbelastet, da mein "Antrag auf Versorgung durch eine Insulinpumpe" final abgelehnt wurde. Die Begründung, bzw. die Begründungen, da ich der ersten Ablehnung widersprechen musste, sind meiner Meinung zumindest fragwürdig (aber das ist meine Privatmeinung; als Betroffener bin ich da voreingenommen). Auch fällt es mir schwer, freundlich zu bleiben, wenn aus der Begründung des sogenannten "Medizinischen Dienstes" eindeutig hervorgeht, dass der Sachbearbeiter (ein Dr. med immerhin) entweder das Schreiben meines Arztes entweder nie gelesen oder schlimmer, den Inhalt nicht verstanden hat. Auch die Titulierung eines behandelnden Arztes als "Behandler" scheint mir äusserst fragwürdig, vor allem im historischen Kontext.
    Aber das ist nicht das Thema. Gestern war ich in der Apotheke meines Vertrauens. Ja, ich gebe zu zu, ich schätze das warme Gefühl des Vertrauens, das sich aufbaut, wenn ein Herr mit mehrjähriger Berufserfahrung als Apotheker mir mit beruhigendem Lächeln meine Medikamente reicht und mir Alles Gute wünscht. Nennt mich altmodisch aber in einer Online-Apotheke fühle ich mich so nicht versorgt. Wie dem auch sei. Anstandslos bekam ich zwei Päckchen Insulinpatronen und drei Schachteln Multiklix-Lanzetten. Dann schaute der freundliche Herr doch sehr verblüfft auf, eilte in den hinteren Ladenbereich, kam zurück und teilte mir mit zerknirschtem Gesichtsausdruck bedauernd mit: "Herr A., ich kann Ihnen die Pen-Nadeln nicht geben. Bei der TK sind die jetzt genehmigungspflichtige Hilfsmittel."
    Natürlich war er bereit, mir diese doch zu geben, falls ich dringend welche bräuchte, er ist da sehr verständnisvoll. Ich bin momentan noch in der Lage, von meinen Vorräten zu leben (wer kennt nicht den Drang zum Hamstern?), weshalb ich das zunächst mal dankend ablehnte und den Sachverhalt abklären werde.
    Ich kann nicht ausschließen, dass mein Apotheker irrt. Ich kann nicht ausschließen, dass da eine Fehlübertragung von Information vorliegt. Sollte sich das bewahrheiten, werde ich mir jetzt endgültig eine neue Kasse suchen. Möglichst eine, die nicht ihr ausschließliches Augenmerk auf Gewinnmaximierung legt.
    Natürlich ist Gewinn ein legitimes Ziel eines jeden Unternehmens. Ich halte allerdings die Frage inwieweit ein Sachbearbeiter darüber befinden darf, ob es sinnvoll ist, dass mein Arzt Sinnvolles verschreibt für unzureichend geklärt.

    Mit freundlichen Grüßen

    Sebastian