Beiträge von Cindbar


    Bei deiner Vorstellung im Insulinclub habe ich gelesen, dass du das längerwirksame Insulin Protaphane nur abends für die Nacht spritzt, und tagsüber wohl noch nicht brauchst.


    Der Sinn der Zwischenmahlzeiten, die manche insulinspritzende Diabetiker unbedingt brauchen, ist es, Unterzuckerungen zu vermeiden, die durch zuviel gespritztes langwirkendes Insulin bei diesen Diabetikern kämen.


    Da du tagsüber kein langwirsames Insuin benutzt, brauchst du aus diesem Grund keine unbedingt notwendigen Zwischenmahlzeiten. Natürlich darfst du trotzdem Zwischenmahlzeiten essen, müsstest dann aber dafür Insulin spritzen.


    Wieviel du aber dafür brauchst, solltest du wirklich deinen Arzt fragen, weil es nämlich auch zu heftigen Unterzuckerungen kommen kann, wenn Hauptmahlzeiten und Zwischenmahlzeiten zu nahe beieinander liegen und das Insulin der vorhergehenden Mahlzeit immer noch in deinem Körper wirksam ist.


    Es ist durchaus auch möglich, dass deine Idee, zur Hauptmahlzeit mehr zu spritzen und dann auf das Insulin zur Zwischenmahlzeit zu verzichten funktioniert. Das hängt dann aber vom Zeitverlauf ab. Wenn du um 13 Uhr zum Mittag mehr spritzt, könnte es sein, dass das für einen Apfelstrudel um 15 Uhr funktioniert, aber völlig in die Hose geht, wenn sich die Nachmittagsmahlzeit bis 16 Uhr verzögert.


    Wie du siehst, ist die Antwort auf deine Frage vom Zeitverlauf abhängig.

    Zitat von Wildrose;396303

    (und nun werft bitte die faulen Tomaten....:))


    Ja bitte. Ich glaube dass es auch noch andere Möglichkeiten gibt, mit Katheterproblemen umzugehen. Dass sie besser sind, will ich nicht behaupten ;)


    Eine Möglichkeit: 20 kg zunehmen, so dass die Schicht zwischen Haut und Muskeln für mehr Abstand sorgt.

    Wenn mit dem Reservoir etwas nicht in Ordnung ist, dann kann es sein, dass die anderen aus der selben Packung auch kaputt sind. Falls du jetzt ein neues nehmen willst, kannst du ja schon mal vor dem Einsetzen in die Pumpe kontrollieren, ob zwischen den Ringen noch alles trocken ist.


    Wie weit ziehst du beim Füllen des Reservoirs den Drücker heraus? Wenn der erste schwarze Ring schon hinten fast rauskommt, könnten die Tropfen auch schon beim Füllen zwischen die Ringe gelaufen sein, falls du den Drücker schräg gehalten hast.


    Cindbar

    Zitat von engel231;395774

    Was mußtet ihr dafür tun???


    Du hast folgenden Mehraufwand:

    • Erst einmal wollen und akzeptieren, Tag und Nacht eine Pumpe mitzuschleppen und einen Katheter am Bauch kleben zu haben.
    • Alle zwei Tage den Katheter wechseln. Zeitaufwand ca. 5-10 Minuten.
    • Alle 5 Tage die Patrone neu füllen und zusammen mit dem Katheter wechseln. Zeitaufwand 10-15 Minuten. (Die Häufigkeit hängt nur von deinem Insulinbedarf ab, bei mir ist es halt alle 5 Tage)
    • Alle 4 Wochen die Batterie wechseln. Zeitaufwand 1 Minute.
    • Eventuell etwas häufiger den Blutzucker messen, je nach dem, wie oft du jetzt schon misst.


    Mit manchen Dingen hast du weniger Aufwand als bisher:

    • Wenn du zwischendurch etwas naschen willst, sparst du dir das Hantieren mit Pen oder Spritze, du brauchst nur mit ein paar Knopfdrücken den Bolus abzurufen.
    • Tagebuchschreiben entfällt komplett, wenn du eine moderne Pumpe hast, die die Werte vom BZ-Messgerät per Funk empfängt und du deine BE's beim Abrufen des Bolus gleich mit in der Pumpe speicherst. In diesem Fall liest der Computer das komplette Tagebuch aus der Pumpe aus und druckt es komplett aus.


    Zitat von engel231;395774

    Wie Zeitaufwendig ist es,daß alles zu lernen?:confused:


    Na ja, eine Pumpenschulung wird von der Krankenkasse erwartet. Dauert zwischen ein paar Stunden und drei Wochen, je nach Ausführlichkeit und Arzt.


    Die Bedienung der Pumpe ist ungefähr so kompliziert wie die Bedienung eines Handys.


    Am Anfang muss erst einmal die richtige Basalrate gefunden werden. Dabei unterstützt dich dein Arzt. Das kann schon ein paar Wochen dauern bis alles gut funktioniert. Du solltest aber auch lernen, die Basalrate selbst zu optimieren.

    Zitat von engel231;395751

    ich wollte mal so allgemein fragen,wie eure Erfahrungen mit einer Pumpe sind!?


    Ich habe seit ca. 20 Jahren eine Insulinpumpe und wollte sie noch nie wieder ablegen.


    Zitat von engel231;395751

    Außerdem würde ich mich glaub ich "krank" fühlen,weil ich ständig diese Nadel "in mir" hätte!:o
    Obwohl es sicher ne gute Sache auf Dauer wäre...und mich irgendwie auch neugierig macht.


    Wenn du dich mit ICT bedingt gesund fühlst, weil deine Zuckerwerte in Ordnung sind, dann wirst du dich mit Pumpe vielleicht krank fühlen.
    Wenn du deine Werte nur mit Pumpe ordentlich hinbekommen kannst, dann wirst du dich mit Pumpe wohl eher gesund fühlen,
    Eine Pumpe solltest du nicht deshalb nehmen, weil andere von ihrer Pumpenbehandlung schwärmen. Sie sollte nur in Frage kommen, wenn die ICT für dich nicht funktioniert.

    Zitat von Neogeo;394366

    Danke für die Tipps...ich benutze Levemir und Novo Rapid, meine Werte sind gar nicht mal so übel


    Hast du von deinem Diabetes-Arzt einen Plan bekommen, wann du wie viel essen und spritzen sollst? Wenn du dich daran hältst, kannst du natürlich nichts zunehmen, weil solche Pläne immer so aufgestellt werden, dass man weder zu- noch abnimmt. Besser wäre es, wenn du einen BE-Faktor genannt bekommen hast, den du zum Essen und Spritzen benutzt.


    Zunehmen geht nur durch essen.


    Mit Diabetes kannst du soviel essen, wie du willst, bzw. so viel wie du brauchst, damit du (langsam) zunehmen kannst. Du schaust, wieviel BE das, was du essen willst hat, und spritzt die passende Menge Novo Rapid dazu.


    [INDENT]Anzahl BE * BE-Faktor = Anzahl Insulineinheiten[/INDENT]
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    Wenn du Sport machst, musst du eventuell weniger oder gar nichts dazuspritzen. Als Sport gilt im Sinne des Insulinbedarfs nicht nur starker Sport, wie bei deinem Karatetraining, sondern auch schon das Gehen zur U-Bahn oder das Schieben des Einkaufwagens durch den Supermarkt.
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    Viele Menschen mit Diabetes machen sich sehr viele Gedanken darum, wann und wieviel sie ihre Insulindosis reduzieren müssen, damit sie beim Sport keine Unterzuckerung bekommen. Das kommt daher, weil sie wie die meisten Leute ohne Diabetes zuviel wiegen und beim Sport abnehmen wollen.


    In deinem Fall kannst du erst einmal ganz anders an den Sport herangehen: Beim Sport sinkt dein Blutzucker (eventuell sehr schnell und stark). Um den Blutzuckerabfall zu bekämpfen, isst du vorher und wenn es geht währenddessen mehr. Schon dient der Sport bei dir nicht zum Abnehmen, sondern zum Zunehmen.
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    Falls du deinen BE-Faktor noch nicht kennst, und du tatsächlich einen Essensplan hast, können wir dir vielleicht auch dabei helfen, aus dem Plan den Faktor zu ermitteln.

    Zitat von yvonne;395112

    Eine Schulung kann nur so gut sein, wie das Produkt aus beiden Komponenten( Lehrer und Schüler). Der beste Lehrer nützt mir nichts, wenn der Lehrer mir das Wissen nicht so vermitteln kann, daß es mich in meinem Leben weiter bringt.


    Da hast du natürlich vollkommen recht.

    Dawn mit Blutzuckerwerten, die mit ICT einfach nicht in den Griff zu bekommen waren, waren bei mir die Begründung für eine Pumpenbehandlung.


    Häufige Unterzuckerungen sind sicherlich auch ein medizinisch zu begründender Pumpengrund.


    Schichtarbeit wurde ja schon genannt. Dann brauchst du aber auch eine passende Schulung, bei der du lernen kannst, wie du bei Schichtarbeit deine Insulinmengen entsprechend dem Biorhythmus dosieren kannst.(Solch eine Schulung gibt es meins Wissens nur im Diabetesdorf Althausen, auch für ICT).


    Unregelmäßiger Sport oder andere Arten von Bewegung sind auch ein guter Grund, die Pumpentherapie zu bevorzugen.


    Es gibt aber auch Gründe, die die Krankenkasse nicht interessieren. Falls du häufig zwischendurch etwas naschen willst, ist der passende Bolus per Pumpe sofort abgegeben, ohne umständlich mit der Spritze zu hantieren. Falls du abnehmen willst, kannst du bei einer Pumpentherapie problemlos Mahlzeiten weglassen.

    Zitat von Steffen;394977

    Katheter Katheter Katheter.
    -knicken ab, man merkt sehr spät wenns Insulin nicht dort landet wo es soll
    -führen zu Hautirritationen und Hautläsionen,
    -sind der ideale "Hängenbleiber" (Türklinken),
    -nerven auf dem Klo oder vorm und beim Duschen.
    -da das Insulin immer mit dabei ist geht es schneller "kaputt" bei mir diesen Winter einmal eingefroren (-22°C und der dünne Schlauch hat bisschen rausgeguckt) und an meinem Küchenherd hab ich es schon öfter durch Überhitzung zum verrecken gebracht.


    Zum Teil sind das aber gar keine pumpenspezifischen Probleme die du nennst

    • Dass das Insulin nicht in der Menge ankommt, wie gewollt, kann sowohl bei Pumpen- als auch bei Pen-Behandlung vorkommen.
    • Hautprobleme mit dem Katheterpflaster haben wohl hauptsächlich die Leute, die ohne Pumpe auch Hautprobleme haben.
    • Das Hängenbleiben am Türdrücker, oder das die Pumpe im Bad nerven könnte, liegt ja nur daran, dass du mit Pumpe eben dauernd so mit Insulin versorgt wirst, wie dein Körper es braucht. Das ist eigentlich kein Nachteil der Pumpenbehandlung, sondern eher ein Nachteil der ICT, weil du ja mit ICT das Insulin nicht dann bekommst, wenn dein Körper es eigentlich bräuchte.
    • Im Winter kann dir auch dein Pen einfrieren, oder im Sommer im Auto liegend in der Sonne zu heiß werden. Das ist kein Pumpennachteil, sondern ein Nachteil des insulinpflichtigen Diabetes ansich.


    Sehr hohe Blutzuckerspitzen kenne ich auch, kann sie aber auch schnell wieder korrigieren. Das empfinde ich als weniger schlimm, als die regelmäßigen zu hohen Vormittagswerte, die ich mit der ICT hatte. Dafür habe ich mit der Pumpe weniger schwere Unterzuckerungen als vor der Pumpenbehandlung.


    Für mich überwiegen die Vorteile der Pumpenbehandlung. Nachteile habe ich dadurch dass ich überhaupt Diabetes habe, aber nicht durch die Behandlungsform ICT oder Pumpe.