Hey Sinchen,
ich habe die Tage noch einen Beitrag gelesen? gesehen? Jedenfalls irgendwo mitbekommen, wo ein Autofahrer verurteilt wurde. Denn ihm ist genau das passiert, was dir anscheinend erspart blieb. Er war halt auch unterwegs gewesen und kam in eine Unterzuckerung, die aber dann in einem Unfall endete.
Wenn ich so auf meine Karriere zurück blicke. Naja, es gab viele Unterzuckerungen,die ich selbst verursacht habe. Aber die Zeit ist schon ne Weile zurück. Es gibt dann einfach Tage, wo mein Körper auf gewöhnliche Dinge anders oder einfach extremer reagiert. So gibt es Tage, wo ich mit 100 schon das Gefühl einer Unterzuckerung spüre und dann bin ich wiederum an anderen Tagen verwundert, wenn ich gemütlich mit 40 messe und mich wundere, warum ich kein eindeutiges Signal von meinem Körper bekommen habe. Und ja, es ist dann häufig schon gewesen, dass ich mit 40 entspannter reagieren konnte als mit 100. Keine Ahnung, wie ich das beschreiben soll. Der eine oder andere wird es vielleicht nachempfinden können.
Was ich aber festgestellt habe ist, dass es auch Tage gibt wo ich gewisse Anzeichen mal besser, aber auch hin und wieder schlechter deute. Und dann kann es dazu kommen, dass die Unterzuckerung aus heiterem Himmel von jetzt auf gleich auf mich einbricht. Da ist dann oft genug nichts mit selbständigem Handeln. Glücklicherweise kommen diese Momente immer seltener vor.
Leider ist mir aber genau so etwas in meinem Jahr in Canada passiert. Ich war mit einem Mietauto!! unterwegs gewesen und plötzlich war die UZ da. Mein Traubenzucker lag extra in der Mittelkonsole für den Fall der Fälle. Aber ich habs nicht mehr gebacken bekommen das Zeug zu schlucken. Ich hab es echt geschafft irgendwie ans Ziel zu kommen. Und hab den erst besten Laden aufgesucht und mir was zu Essen gekauft. Ich erinner mich als wenn das gestern gewesen wäre. War ein super schöner sonniger Tag und ich saß fix und fertig am Bordsteinrand vor diesem Laden. Ich hab mir das süße Brötchen und was weiß ich rein geschoben. Und wenn man dann wieder klarer denken kann ist das erst mal eine Erleichterung... aber diese Erfahrung wünsche ich keinem! Wirklich keinem! Ich habe mich oft genug versucht zu hinterfrage, warum ich nicht in der Lage war den Wagen anzualten und das Traubenzucker zu nehmen. Ich kann keine Antwort darauf geben! Ich war ja irgendwo in Canada unterwegs, wo ich mich gar nicht auskannte. Ich war auf der Suche nach einem kleinen Ort von dem ich rein gar nichts wusste. Und dennoch war mein Körper so fixiert darauf da hin zu kommen. Es hat mich den ganzen Tag das Gefühl begleitet, ob irgendwas unterwegs passiert ist von dem ich nichts weiß. Das ist kein schönes Gefühl. Und auch jetzt hoffe ich, dass nie was passiert ist von dem ich nichts weiß!
Ich kann dir auch keinen Ratschlag geben was man besser anders machen kann. Ich für mich habe oft genug Situationen erlebt, wo ich entsprechend reagieren kann und mich dann versorge und es dann wieder besser geht. Aber ich habe halt auch schon Momente erlebt, wo die Unterzuckerung so schnell herein brach, dass ich mit Glück davon gekommen bin...