Hey,
scheint ja doch jemanden hier zu interessieren.
Tag 1
Also der erste Tag lief weitgehend so ab wie unten beschrieben.
Mehrer Nerventests an Händen und Füßen z.B. Hitze, Kälte, Luftzug... mit Wattebäuschen an Händen und Füßen sagen wann ich etwas fühle und mit so einer Nadel in die Füße pieksen. Dann gabs am gleichen Tag noch so Nerventests mit Elektroden bei denen Spannung an Unterarme, Hände, Waden und Füße angelegt wurde. Alledings musste der Fitnesstest (Belastungs EKG) bei mir auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden, da ich um 11:30 Uhr bei einem BZ von 85 war, also sollte ich erst einmal Mittag essen. Hinterher einen Haufen Fragebögen über die Ernährung, Sport, Sexualleben und Wohlbefinden in den letzten 4 Wochen ausfüllen.
Danach dann das Belastungs-EKG mit Blutdruck und Atemmessung.
War auch mal ganz gut zu wissen wie weit man beim Sport gehen kann
Dann war der erste Tag auch schon ca. 14 Uhr rum und alle meinten das Morgen ja der einfachere Tag wird an dem ich ja nur liegen brauche und mir deshalb etwas zu lesen mitnehmen solle.
Tag 2
Der "einfachere Tag" lief genau so ab wie zuvor beschrieben.
( 6:45 Uhr aufstehen, duschen und 5 Minuten zu Fuß vom Hotel nüchtern zum Diabetes Zentrum)
Allerdings hatte ich mir die Sache doch etwas abwechselungsreicher vorgestellt.
Alles begann so das ich mich in ein Krankenhausbett legen und es mir bequem machen sollte. Als erstes wurde bei mir die erste indirekte Kalorimetrie gemacht. Das ganze kann man sich so vorstellen das man auf dem Bett liegt und dann eine große Glasglocke über den Kopf gelegt bekommt die oben ein Luftloch hat und vor dem Mund eine Öffnung von der aus ein Schlauch zu einem Computer geht. Dabei sollte man für 30 Minuten einfach normal atmen und sich möglichst wenig bewegen und nicht einschlafen. (Morgens um 8 im liegen nicht so einfach ) Dabei wurde dann irgendwie aus der Atemluft der Kalorienbedarf, den ich zum überleben brauche, ermittelt. Dieser Test wurde glaube ich von einer Ärztin und einer Krankenschwester durchgeführt.
Danach folgte dann die Ultraschalluntersuchung der Armgefäße, wozu mir Nitroglyzerin unter die Zunge gerpüht wurde um meine Gefäße zu erweitern, was auch zu einem Blutdruckabfall führen kann. Anschließend Ultraschalluntersuchung der Armgefäße. Darauf folgend wurden mir in den rechten und linken Arm zwei Zugänge für den Glukosetoleranztest und die Insulinresistenzmessung gelegt. Beim Glukosetoleranztest werden einem 2 "große" Spritzen mit Glukoselösung gespritzt und für 30 Minuten alle 5 Minuten eine Blutprobe aus dem linkem Zugang entnommen und der BZ ermittelt. (Ging dann soweit das ich für 10 - 15 Minuten nur unascharf sehen konnte) Danach wird man an eine dieser großen "Insulinpumpen" in denen eine große Spritze eingebaut wird angeschlossen. Außerdem hängt man an einem Tropf mit 40%iger Glukoslösung und an einem weiterem Tropf mit Kochsalzlösung. Die folgenden 4 Stunden wurden von einer Schwester alle 5-10 Minuten Blutproben entnommen und der BZ gemessen, während ein Arzt sich darum kümmerte das Insulin und die Glukoselösung so anzupassen das der BZ im soll ist. Während der letzten 30 Minuten des ,,Clamp-Tests" bekam man dann noch einmal die Glasglocke, zur zweiten indirekten Kaloriemetrie, aufgesetzt.(Einige male kurz eingenickt ) Am ende des Tests bekam ich nur noch Glukose aus dem Tropf um meinen BZ zu stabilisieren. Anschließend wurde mein BZ erneut gemessen bis er stabil war und ich konnte endlich auf die Toilette und zum Mittagessen. (Wenn man von 7:30 - 13:30 nur nüchtern im Bett liegt wird man sehr hungrig und muss von der ganzen Kochsalzlösung dringend auf Toilette ) Mittagessen dann erst essen und danach nur zwei Drittel der Insulinmenge spritzen. Danach 1 Stunde warten, Abschlussmessung der BZs und Entlassung. Ärzte und Schwestern waren dort alle super nett und ich musste auch nie wirklich lange warten.
Aufwandsentschädigung kam auch nach 2 Wochen und die Ergebnisse werden meinem Diabetologen zugeschickt. In 5 und 10 Jahren erneute Tests, zwischendurch jedes Jahr ein kurzes Telefoninterview.