Hallo Dr.esbi,
ich stimme Eve zu - freu dich auf die Schwangerschaft! Wenn du dir schon jetzt so gründliche Gedanken darüber machst, habe ich gar keine Zweifel dass du den "Extra-Aufwand" den der Diabetes in der Schwangerschaft mit sich bringt auch locker packst.
Mein Sohn ist mittlerweile fast 10 Monate alt und quietschfidel, er ist ein Frühchen, das hatte aber nichts mit dem Diabetes zu tun.
Ich habe auch eine Pumpe aber kein CGM und habe während der SS etwa 12 oder 13 mal täglich gemessen. Mein HbA1c war am Schluss bei 5,4, ich hätte nie gedacht dass ich das mal schaffe, aber du wirst sehen, mit einem Zwerg im Bauch ist die Motivation eine ganz andere.
Ich kann mich nicht erinnern dass ich mein Essen abgewogen hätte, in der Arbeit sicher nicht. Vielleicht ein paar Mal zu Hause wenn ich meine BE-Einschätzung überprüfen wollte, aber ich wiege sonst eigentlich schon ewig nichts mehr ab, und ich hab seit 2000 DM also fast gleich lang wie du. In der Mittagspause hab ich des öfteren Salat gegessen, auch schon vor der Schwangerschaft, da kommen dann nur so 1 oder 2 BE zusammen. Ich hab eigentlich im Großen und Ganzen nichts anderes gegessen als vorher (kein Alkohol/kein Roh-Fisch/Wurst/Ei/Milch, klar). Ab und zu hab ich auch was selbst Gekochtes mitgebracht, aber nur wenn es sich halt so ergeben hat. Am besten funktionieren die Sachen, die du "üblicherweise" isst, bei denen du schon weißt wie der BZ reagiert, recht viel neues Essen auszuprobieren ist in der Schwangerschaft vielleicht ungünstig. Und wie Eve schon schrieb, sehr viel BE auf einmal sind eher mit Vorsicht zu genießen wegen der pp-Werte.
Was mich manchmal ein bisschen genervt hat ist der immer länger werdende Pump-Ess-Abstand. Ich habe nach Möglichkeit eh schon einige Zeit vor der Mahlzeit gemessen um rechtzeitig auf einen passenden Wert zu kommen aber manchmal war es doch so dass mein Mann am Sonntag alleine mittagessen musste weil mein BZ noch nicht niedrig genug war. Da war ich schon konsequent, weil sonst nach dem Essen eine Mega-BZ-Spitze kam. Mittags bin ich mit den Arbeitskollegen ab und zu zum indischen All-You-Can-Eat-Buffet gegangen, da hab ich dann immer schon viel früher für 4 BE gepumpt, was ich mich vor der SS nicht getraut hätte, aber so funktionierte es dann auch mit dem pp-Wert. Ich muss dazusagen dass ich schon sehr früh entbunden habe (25+0) also hatte ich nie einen Riesen-Bauch und Riesen-Insulinbedarf, da hab ich natürlich keine Erfahrungswerte.
Es war nicht so dass sich mein Leben ab SS-Beginn komplett geändert hätte, keine Sorge. Am Anfang bin ich auch ganz normal weiter laufen gegangen, mit OK vom Gynäkologen. Ich war auch noch einige Tage in der Therme (sehr empfehlenswert mit Baby kommt man dann eh nicht mehr so schnell in Urlaub).
Ich hab mir schon bei jedem hohen Wert Sorgen gemacht, wie wahrscheinlich die meisten Erstgebärenden, mein Diadoc hat mich dann bei jeder Kontrolle wieder beruhigt. Und die Ultraschallbilder beruhigen natürlich sowieso.Wie sehr man sich auch bemüht, es kann nicht jeder Wert perfekt sein, selbst wenn man jede Mahlzeit abwiegen würde. Wichtig ist nur, dass man oft misst und dadurch jeden hohen Wert auch schnell wieder korrigiert. Im nachhinein sagt sich das natürlich ziemlich locker, ich weiß. Aber versuch dir nicht allzu viel Druck zu machen, du schaffst das schon!
Liebe Grüße!