Zitat von interzone;394693
Hallo!
Ich gehe regelmäßig laufen und bin so ca. 45 Minuten unterwegs bei 10 km. Um das zu schaffen esse oder trinke ich 4 BE ungespritzt eine halbe Stunde vorher bei einer Basaleinstellung von 9 morgens und 10 abends. Vor dem Laufen hatte ich heute 70 mg/dl, hab dann meine 4 BE gegessen. Beim Laufen hab ich keinerlei Probleme, aber sobald ich dann zuhause bin hab ich verstärkt Azetongeruch für einige Minuten - richtig merken tu ich es wenn ich erst in meiner Wohnung bin. Messen tue ich immer sobald mich meiner Laufkleidung entledigt hab - also raus bin ich heute mit 87 mg/dl.
Meine Frage jetzt: Ist das schlecht wenn ich Azetongeruch habe? Bedeutet das ich habe Ketone? Sollte ich eher nix essen vorher und mir einen Trinkrucksack überlegen? Die Werte passen eigentlich, aber der Azetongeruch heißt ja nie was gutes...
Danke & Lg
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Hallo,
wie mein Name erkennen lässt, lese ich eigentlich nur, aber ich möchte doch etwas einwerfen zu deiner Wahrnehmung.
Du schreibst, dass du 10 Km in 45 min läufst, das ist sehr schnell.
Ich drösel diese Info mal auf, du läufst 13,3 km/h bzw. 3,7 m/s bzw. 4min 30s für einen Kilometer, wenn du dieses Tempo locker läufst, dann steckt sicherlich ein guter Läufer in dir.
Tja und schon ist man in der Biochemie, einige Sportmediziner meinen, dass Sportler entweder Fettsäure (Fett) oder Glukose bei der Energiegewinnung verbrennen.
Andere Sportmediziner meinen, dass immer Fettsäure und Glukose zusammen verbrannt werden zur Energiegewinnung, allerdings verschieben sich die Anteile aufgrund der Belastung.
Hohe Belastung viel Glukose wenig Fettsäure, niedere Belastung viel Fettsäure wenig Glukose.
Du führst 4 Sport-BEs vor oder beim Sport zu, diese werden verstoffwechselt, sodass man schlussfolgern kann, dass diese zur Energiegewinnung herangezogen werden. Folglich würde der eine Sportmediziner behaupten, dass keinerlei Fettsäure zur Energiegewinnung herangezogen wird und keine Ketonkörper entstehen können bzw. kein Azeton nachgewiesen wird im Urin.
Der andere Sportmediziner wird behaupten, dass dein Leistungslevel noch im niederen Bereich ist und du viel Fettsäure verbrennst, welches viele Ketonkörper produziert und Azeton im Urin nachweisbar ist.
Egal wie du die Sache nimmst, Fettsäure kann zur Energiegewinnung herangezogen werden, das ergibt immer auch Azeton im Urin. Dieser Azetongehalt muss aber immer gering sein, je nach Scala am Anfang der Bewertung.
Mein Tipp wäre, verlasse dich nicht allein auf die Nase, mache einen Azetontest, ist nicht unwichtig.
Auch dein Ernährungsverhalten kann ein Grund sein, wenn du dich Low-Carb bzw. Paläo ernährst, dann wird viel Fettsäure verbrannt werden müssen. Es gibt auch Eiweißdiäten, welche auch den Körper auf Fettsäure zurückgreifen lassen. Also auch hier kann eine Begründung liegen.
Ungespritzt?
Du hast doch noch basales Insulin vom Abend im Abbau, wenn das knapp wird, dann steigt der Blutzucker unweigerlich, aber dein BZ ist doch nicht hoch nach dem Lauf.
Trinken für 10 Kilometer?
Das würde ich nur, wenn dich dürstet, Trinkrucksäcke nehmen gewöhnlich nur Ultraläufer mit oder eben Tourer.
Ich wünsche dir auf jeden Fall weiterhin viel Erfolg!
Nachtrag:
Eine Berechnungsformel lässt einen kleinen Rückschluss zu.
Du wiegst angenommene 75 kg, läufst 10 km, dann verbraucht dein Körper nach dieser Standardformel 750 kcal.
Du nimmst vor dem Lauf 4 Sport-BEs (= 48 g) auf = 192 kcal
Du bist ein guter Sportler und läufst im niederen Bereich, die Leistung wird zu 50% aus Glukose gedeckt und zu 50% aus Fettsäure, nur als Beispiel.
192 kcal + x = 375 kcal = 93,75 g Glukose
375 kcal = 41,66 g Fettsäure
Woher die Fettsäure kommt ist klar, es wird dein Fett abgebaut, woher die Glukose kommt kannst du dir aussuchen, wird aber auch die Leber sein, denn du hast nur 48g zugeführt fast die gleiche Menge steuert dein Körper bei bzw. es wird Muskelglykogen verwertet.
Aber das ist nur eine Standardformel und die Sache mit dem basalen Insulin ist auch nicht eingerechnet.