Es geht mir um die wissenschaftliche, medizinische Erklärung, ob es mit dem "Doping" durch hohe Werte nun etwas auf sich hat oder nicht.
Meiner Meinung nach nicht, denn mehr Zucker im Blut bedeutet nicht, dass der Zucker auch da ist, wo er im Muskel gebraucht wird. Warum ist der Zucker im Blut? Weil Insulin fehlt, warum auch immer.
Was hat das für Konsequenzen? Meiner Meinung nach eben auch Leistungseinschränkung und damit eher ein Nachteil im Wettkampf, weil die Muskeln und das Gehirn nicht genügend Zucker zum arbeiten bekommen, im schlimmsten Fall (bei uns jetzt nicht) Ketoazidose.
Aber scheinbar gibt es hier unterschiedliche Erfahrungen.
Wenn es aber so wäre, dass hohe Werte den Körper auf eine bestimmte Art dopen, dann müssten Diabetiker bei Wettkämpfen sicherlich nachweisen, dass sie eben nicht hohe Werte haben, denn sonst hätten sie ja tatsächlich einen Vorteil.
Hallo,
die Frage: gibt es eine wissenschaftliche Erklärung für hohe BZ-Werte im Blut und Leistungszuwachs und die daraus abgeleitete Verbindung zum Doping (?).
Diese These hat eine Medizinerin ausgesprochen?
Ich kann gar nicht glauben, dass solch eine Aussage wahr ist, aber zu den Fakten.
Es handelt sich bei der Belastung um eine Kurzdistanz, welche mit Maximalkraft absolviert wird.
Es wird dabei immer eine Sauerstoffschuld produziert, eine Sauerstoffschuld produziert immer Laktat, welches dann umgewandelt wird in Glukose. Im Weiteren wird bei der Verstoffwechselung von Laktat zu Glukose der pH-Wert des Blutes deutlich bis extrem gesenkt.
Es wurden in diesem Faden die Unterschiede zwischen der Ausdauerbelastung, aerob, und der Maximalbelastung, anaerob, aufgezeigt.
Aber Kinder sind keine sind keine Erwachsene, reagieren Kinder genauso wie Erwachsene auf Maximalbelastungen?
Kinder können vielleicht noch nicht so extrem auf Maximalbelastungen reagieren wie Erwachsene, weil wahrscheinlich die Muskelmasse noch fehlt.
Leider ist es so, dass bei längerfristigen Maximalbelastungen eine hohe Blutzuckerwertigkeit unbedingt zu vermeiden ist, weil durch die Laktatbildung der BZ deutlich ansteigt, zudem wird das Blut - je nach Muskelmasse - auch extrem gesäuert.
Kurzstreckenathleten produzieren bei ca. 30 Sekunden Maximalbelastungen pH-Werte von deutlich unter 7 (durch Studien belegt), sollte schon erhöhte Ketonwerte im Blut vorhanden sein, könnte das sehr nachteilig werden.
Zur Info, dauerhafte pH-Werte im Blut unter 7,25 sind ein Fall für die Intensivstation.
Glücklicherweise hat der Körper aber Substanzen um Übersäuerungen abzupuffern, diese Puffersubstanzen sind aber begrenzt.
Sind die Puffersubstanzen (wie Bicarbonat) aufgebraucht, dann wird es gefährlich. Allerdings wird auch bei gesunden Personen eine Übersäuerung großteilig abgeatmet. Das ist der gleiche Abbauvorgang wie bei jedem Diabetiker, der auf dem Weg zu einer Ketoazidose ist und diesen fauligen Obstgeruch abatmet. Das ist Kohlensäure, die sich im Blut bildet und über die Lunge abgeatmet wird, diese steigert (korrigiert, es wird der pH-Wert gesteigert, in alkalische Richtung) den pH-Wert. Und wenn ein Schnellkraftsportler sich bei/nach seinen Maximalbelastungen übergibt, dann waren die Puffersubstanzen wohl schon aufgebraucht. Das entleeren des Magens ist die ultimative Entsäuerung, eine Tatsache, die auch mit jeder diabetischen Ketoazidose einhergeht.
Ist ein hoher BZ von 345mg/dl ein Vorteil?
Wenn man weiß, dass eine Maximalbelastung den Glukosewert steigert und zudem das Blut extrem säuern kann, dann muss man sich fragen, ob da jemand im Studium geschwänzt hat.
Faktum ist, dass der Muskel ausreichend Brennstoff speichert, um Energie zu produzieren. Das Blut dient nur dazu, den verbrauchten Brennstoff wieder heranzuführen, dieses Nachführen ist für Ausdauersportarten sehr wichtig, aber nicht für Schnellkraftsportler (Sprinter, Gewichtherber, Kugelstoßer und, und, und).
Es ist ein also ein klarer Nachteil, wenn nicht sogar fahrlässig bzw. potentiell gefährlich, wenn man mit hohen BZ-Werten Maximalbelastungen absolviert.
Wenn ich als erwachsener Mensch Maximalbelastungen angehe, dann muss ich natürlich meinen BZ hochschrauben, weil ich beim Warmmachen den BZ deutlich senke.
Bei der anschließenden Maximalbelastung steigt dieser aber dann deutlich bis extrem an, sodass ich die Pumpe 100% laufen lasse und dann bei Bedarf (immer) Insulin (wenig) nachgebe.
In diesem Zusammenhang ist vielleicht zu erwähnen, dass Studien existieren, die zeigen, dass man mit einem 100m-Vollsprint eine Hypo beseitigen kann.
Was ist Doping?
Doping ist immer eine illegale Zuführung!
Ein Weglassen ist also niemals Doping!
Im Sport existiert die Vokabel Gewicht-machen, Sportler hungern sich in eine niedrigere Gewichtsklasse, um einen Vorteil zu erzielen.
Das Runterhungern ist auch eine Form von Weglassen, ein Weglassen von Nahrung, das Runterhungern ist aber nachweislich KEIN Doping! Ich habe noch niemals gehört, dass ein Kampfsportler des Dopings bezichtet wurde, weil er sein Körpergewicht von 93 kg auf 76,2 kg reduziert hat. Mich wundert sogar, dass dieser Sportler nicht von der Waage gekippt ist, der muss doch auch noch völlig dehydriert gewesen sein, dies wurde aber niemals als "Gewichtsdoping" betitelt, denn das ist normal im Sport.
Mit Gruß