Beiträge von LuisaMama

    Zitat von Murray;391278

    Hallo.

    Das klingt ja schon mal ganz gut.
    Wie wurden denn die schweren Hypos medikamentös verhindert?
    Hab ich noch nie gehört. Was bekommt man da?



    Das ist schwer und umständlich zu erklären, vor allem deshalb, weil es nicht mal die Neurologen den Laien so richtig erklären können. Nur soviel: Es handelt sich bei Luisa nicht um schwere Hypos, sondern um eine Art epileptischer Anfälle, die durch niedrige (nicht mangelnde!) Glucoseversorgung des Körpers ausgelöst werden.

    Zitat von Regenbogen;391177

    Hey, LuisaMama, ich freue mich ganz doll von Dir zu lesen. Magst Du uns erzählen, wie es Euch inzwischen geht? Wurde Luisa inzwischen eigentlich eingeschult?



    Gerne mag ich Euch das erzählen :). Danke für das Interesse.

    Ein ereignisreiches halbes Jahr ist nun um und uns geht es gut. Die Werte von Luisa sind recht gut, der letzte HbA1c-Wert war bei 6,2. Bei niedrigen Blutzuckerwerten wurden die ersten Monate nach der Diabetes-Diagnose Bewußtlosigkeiten ausgelöst, die nun nach zwei weiteren Krankenhaus-Aufenthalten erfolgreich medikamentös fast ganz behoben wurden. In diesem Jahr war Luisa noch nicht einmal bewußtlos, bitte drückt uns die Daumen, dass dieser Zustand so lang wie möglich bleibt. Wir freuen uns alle sehr über diesen Erfolg. Hut ab vor Luisas behandelnden Diabetologen und Neurologen als Team.
    Luisa's Einschulung haben wir aufgrund der Diagnose nun ein Jahr verschoben, also, sie fängt erst dieses Jahr an. Der Stress rund um die Diagnose und unseren ersten Schritten im neuen Leben wäre für Luisa's Schulstart nicht gut gewesen. Wir hoffen voller Zuversicht, dass sie sich in diesem Jahr entspannt auf die Schule freuen kann. Die Entscheidung, sie nicht in eine Ganztagsklasse zu geben, hat jedoch immer noch Bestand. Luisa geht jetzt auch in eine 4-Stunden-KiGa-Gruppe und nicht wie früher in eine Ganztagsbetreuung. Mein Mann und ich haben uns arbeitsmäßig anders organisiert, so dass ab nun immer einer von uns beiden mindestens einen Halbtag bei Luisa (und ihren Brüdern) ist. Es geht uns allen gut mit dieser Regelung.
    Luisa geht übrigens sehr vernünftig mit Ihrer Erkrankung um. Das Spritzen und Blutzuckermessen macht sie nun wie Zähneputzen ... soll heissen, sie machts nicht gerne, aber sie machts nach dem Motto "was sein muss muss sein". Ernährungsmäßig haben wir keine Probleme. Luisa nimmt das was ihr schmeckt und die Eltern schätzen vor, während und notfalls nach dem Essen brav die Kohlenhydrate ab :D. Es sind deshalb oftmals mehrere Spritzen pro Mahlzeit angesagt, aber wir meinen, dass Luisa die Spritzen besser wegsteckt als irgendwelche Ernährungsvorschriften. Letztere können Ess-Störungen in der Pubertät auslösen, meint unser Diabetologe. Wir wissen auch, dieses Spritz-Ess-Verhalten schreit nach Insulinpumpe. Entsprechende Überlegungen laufen derzeit..

    LuisaMama

    Zitat von pierre;363076

    Bei Privatschulen kenne ich mich nicht aus. Es gibt aber keinen Grund, wegen des Diabetes eine Privatschule der staatlichen Schule vorzuziehen.



    Nein, nein, das hat nichts mit dem Diabetes zu tun. Luisa war vorher schon in einer Privatschule angemeldet. Ich dachte nur, ich informiere mich vorab, für den Fall, dass die dann auch wie der Kindergarten Probleme machen.
    Danke für Deine Antwort !

    Zitat von pierre;362998

    Meiner Meinung nach sind die beiden Ereignisse -Diabetesmanifestation und Schulbeginn- zuviel auf einmal, v.a. wenn es sich um ein sensibles Kind handeln sollte, was ich vermute.



    Nein, ein besonders sensibles Kind ist Luisa nicht. Sie würde den Diabetes locker wegstecken, wenn sie nur die Bewußtlosigkeiten bei nahezu jeder Hypo nicht hätte. Im August ist die Schule eh nicht zu erreichen. Wir entscheiden zwei Wochen vor Schulbeginn.

    Zitat von pierre;362998

    Auch darf man nicht davon ausgehen, die LehrerInnen könnten in irgendeiner Form behilflich sein. Es ist ihnen lt. Schulgesetz nicht erlaubt, medizinisch notwendige "Eingriffe", wie z.B. das BZ-Messen, vorzunehmen. Was sie aber wissen sollten, ist, wie man erfolgreich einer drohenden Hypo begegnet. Mehr kann man im schulischen Alltag nicht erwarten.



    Ich habe mir das schon gedacht, dass das unbeschwerte Blutzucker-Messen mit der hilfsbereiten Lehrerin wohl eher in manchen Köpfen einiger User hier als in der Realität zu finden ist. Ich habe ja schon ein Kind in der Grundschule und weiss wie die Praxis dort aussieht.

    Gestern habe ich vom bisherigen Kindergarten von Luisa erfahren dürfen, dass sie davon nicht begeistert wären, Luisa mit ihrer Krankheit wieder aufzunehmen. Pierre, kannst Du als Fachmann sagen, wie es bei Krankheiten von Kindern in einer Privatschule aussieht? Gibt es hier Unterschiede zur staatlichen Schule? Sind Schulen berechtigt, ein Kind nicht aufzunehmen, weil ihnen die Verantwortung zu gross ist?

    Zitat von BettyJ;362700

    Natürlich entscheidet ihr das, aber wer mißt den BZ, wenn sie in der normalen Schulzeit eine gravierende Hypo hat und selbst nimmer messen kann???



    Keine Ahnung.

    Zitat von Surferin;362725

    Was die Hautschäden angeht: ich trage die Pumpe seit 10 Jahren, habe Stahlkatheter (also solche Katheternadeln wie Pennadeln aus Stahl sind) und keine Hautschäden.



    Du hast vermutlich aber auch mindestens fünfmal soviel Bauch wie Luisa und kein Gewebe, das noch wachsen muss.

    Zitat von Surferin;362725

    Ich würde sagen: wenn Luisa jetzt in die Schule gehen möchte, sollte sie das auch tun können und wenn sie in die Ganztagsklasse gehen möchte, sollte das zu organisieren sein - auch mit Diabetes in ihrem Alter.



    Die Ganztagsklasse fällt flach, das ist schon entschieden.

    Aber trotzdem danke Surferin für Deine Mühe. :6yes:

    Zitat von Fragile Soul78;362729

    Es ist schön, dass ihr die Pumpe scheinbar sofort bekommen würdet, jedoch ist der angeführte Satz von Yvonne schon wahr, zumindest wollen die meisten KK vor Genehmigung einer Pumpe erstmal sehen, dass man die ICT beherrscht. Und das ist Fakt. Mag bei Kleinkindern anders sein, keine Ahnung aber so veraltet ist der Satz nunmal nicht.



    Ich kenn mich in dieser Angelegenheit nicht gut aus, sondern hab hier nur auf die Aussage unseres Arztes vertraut.

    Zitat von sonrisa;362758

    Ich kann gut verstehen, dass ihr das mit der Ganztagesschule erstmal lassen wollt. An deiner Stelle würde ich mir viel zu viel Gedanken um Luisa machen und es ist ja auch immer die Frage, ob sich in der Schule überhaupt jemand findet, der Messen und Spritzen übernimmt. Klar macht man sich am Anfang zuviel Sorgen, aber besser zuviel als zu wenig! Wenn sich alles eingespielt hat, wird es bestimmt leichter.
    Als Mama würde ich auch eher nach meinem Gefühl handeln, weil du dein Kind am besten kennst.
    Wünsche Euch beiden alles Gute!

    lg
    Hella



    Danke Hella, Dein Verständnis tut wirklich gut.

    Zitat von yvonne;362458

    Für eine Insulinpumpentherapie muß sowohl Luisa wie auch Ihr als Eltern die ICT beherrschen...



    Du weisst, wie alt Luisa ist?
    Deinen Satz habe ich sinngemäß im Krankenhaus in einem Buch gelesen. Habe dann sofort den Arzt angesprochen, weil er mit mir vorher schon über die Insulinpumpe gesprochen hatte. Angeblich ist der Satz veraltet und stammt aus einer Zeit, in der man den Patienten noch kein Selbstmanagement zugetraut hat und in der man allgemein noch zu viel Respekt vor der "neuen" Therapieform hatte. Wir würden die Insulinpumpe sofort bekommen. Solange die Insulinpumpe medizinisch nicht erforderlich ist, möchten wir sie jedoch noch nicht haben. Vor allem die Hautschäden bei kleinen Kindern und Luisas grossem Wunsch, so bald wie möglich wie ihr Bruder und ihr Vater dem Schwimmverein beizutreten (4x die Woche Training) und noch ein paar andere Gründe lassen uns gegen die Pumpe entscheiden.

    Warum nicht in eine Ganztagsklasse? Weil wir unsere 5jährige Luisa nicht länger als nötig in fremde Hände geben möchten, solange die Bewußtlosigkeiten nicht geklärt sind. Das ist eine Sache, die Eltern entscheiden müssen. Heute war Luisa wieder weg. Wer uns eine Ganztagsklasse empfiehlt, darf mir aber gerne vorschlagen, wer dann den Blutzucker misst, wer das Mittagessen schätzt, wer die Dosis an Blutzuckerwert, Ernährung, Bewegung und Remission anpasst, wer die Einheiten einstellt, wer spritzt und wer Luisa alle paar Tage aus der Bewußtlosigkeit holt.

    Bitte seid mir nicht böse, ich kann im Moment nicht anders schreiben.

    In Abstimmung mit unserem Diabetologen in der Kinderklinik reduzieren wir täglich die Dosis. Der Arzt meint, dass Luisa schon jetzt in die Remissionsphase kommt.

    Eure Erfahrungen in der Jugendzeit/Pubertät sind interessant und Eure Ratschläge sind lieb gemeint, jedoch helfen sie uns im Moment nicht so wirklich weiter. In einigen Beiträgen und vor allem in den PNs merke ich, dass sich nicht alle über das Alter von Luisa bewußt sind.

    Wir warten nun einfach den August ab und treffen die Schulentscheidung (ob heuer oder erst nächstes Jahr Einschulung) dann anschließend.

    Zitat von angeja;361973

    Hallo Mama von Luisa, was ich jetzt schreibe, ist für Luisa wahrscheinlich noch viel zu früh! Aber gerade bei Kindern setzt man doch gerne nach einiger Zeit eine Insulinpumpe ein, damit konnte ich bei mir auch die schweren Hypos verhindern.Und da ich auch keine Hypowahrnehmung mehr habe , benutze ich einen Sensor, der Alarm gibt, wenn der BZ unten ist!
    Liebe Grüße Angelika



    Ich habe mich im Krankenhaus umfangreich über die Insulinpumpen-Therapie informiert und mich von Ärzten und Diabetesberaterin beraten lassen. Wir sind am Ende zu dem Schluss gekommen, dass die Pumpe derzeit für Luisa aus mehreren Gründen nicht in Frage kommt. Ein Sensor geht sowieso nicht, weil der Luisas eh schon so gut wie nicht vorhandenes Fettgewebe ruinieren würde. Luisa hatte im Krankenhaus 24 für sie qualvolle Stunden lang einen dran. Die Wunde auf Luisas Bäuchlein braucht wohl noch lange, um vollständig zu verheilen.
    Luisa hatte heute einen Unterzucker und hat es selbst bemerkt. Wir warten nun einfach ab, was die nächsten Wochen ergeben. Ende August werden wir dann entscheiden, ob der Schulanfang ein Jahr verschoben wird. Auf jeden Fall kommt sie nicht, wie geplant und angemeldet, in eine Ganztagsklasse.

    Uns wurde ein Diabetologe weitgehend in der Nähe von uns empfohlen. Wir waren am Donnerstag schon dort und er scheint echt in Ordnung zu sein.

    Ob wir wissen, woher die Hypoglykämie gekommen ist? Ehrlich gesagt, weiss ich nicht so recht was ich darauf antworten soll. Mir wurde beigebracht, dass die nie ganz zu vermeiden sind, vor allem nicht in der Einstellungsphase. Nach den Hypoglykämien wurde dann halt das betreffende Insulin reduziert. Das Insulin, das aber die Tage vorher bei gleichen Rahmenbedingungen keine Hypoglykämie ausgelöst hatte.

    Hypo-Test? Nein, aber die vier Hypoglykämien waren im Krankenhaus. Wir kennen theoretisch die Symptome. Luisa kennt sie und ich auch. Aber wenn Luisa sie nicht spürt, dann spürt sie die halt einfach nicht. Wenn mir nicht auffällt, dass Luisa verändert ist, weil sie eben nicht verändert ist, dann weiss ich auch nicht, was man noch besser machen kann. Ich bin hier ziemlich frustriert. Die Ärzte im Krankenhaus sagen, so krass haben sie Hypoklykämien bei Kindern noch nie erlebt.
    Alles was wir wir machen können, sind viele Messungen, die allerdings Luisa sehr beeinträchtigen.

    Liebe Forengemeinde,

    wir sind nun schon seit Mittwoch wieder zu Hause und versuchen nun, den Diabetes in den Alltag einzubauen. Ist nicht ganz einfach, aber wem erzähle ich das....
    Mit den Hypoglykämien haben wir scheinbar die A...karte gezogen. Luisa hatte bisher viermal Unterzucker und dreimal war sie dabei bewußtlos. Luisa und auch ich können scheinbar die Symptome nicht deuten, obwohl wir uns alle sehr darum bemühen. Das ist nun gerade im Hinblick auf Luisas Schulanfang im Septemer ein Problem, das wir nicht zu lösen wissen und das uns ziemlich weit nach unten zieht. Es ist schlimmer, als die Diagnose selbst.
    Die Werte von Luisa sind gut.
    Das war nun nur ein kurzer Statusbericht. Ich bitte Euch mir zu verzeihen, dass ich diese Tage leider nicht viel Zeit habe, mich hier aufzuhalten. Ich danke Euch auch für den Tipp mit den DiabetesKids.

    LuisaMama

    Ihr seid alle so nett, danke !

    Es gibt soviele verschiedene Stechhilfen. Gibt es bei denen Unterschiede in der Stechtiefe oder Nadeldicke? Bei Luisa verwenden wir auf Empfehlung der Diabetesberaterin den Multiclix. Gibt es eine bessere Stechhilfe?

    Ein herzliches Hallo an Euch !

    Ich habe im Kinderkrankenhaus Zugang zum Internet, wollte mich auf dem fremden PC jedoch nicht im Forum mit meinem Bedienernamen anmelden. Deshalb melde ich mich erst jetzt. Ich bin heute morgen nach Hause gefahren, Luisa ist jedoch noch in München. Ihre Lieblingstante hat mich dieses Wochenende abgelöst, damit ich zu Hause einige Dinge erledigen kann und vor allem, damit ich auch mit meinen beiden Jungs Zeit verbringen kann.
    Vorab: Luisa geht es gut, sie saust wieder herum wie früher und hält die ganze Krankenstation auf Trapp.
    Vergangenen Sonntag sind wir am Spätnachmittag in der Klinik angekommen und der Kinderarzt, mit dem ich in der Nacht telefoniert hatte, ist extra wegen Luisa gekommen, obwohl er eigentlich frei hatte. Luisa war so schlapp, dass sie jegliche Untersuchung lautlos über sich hat ergehen lassen. Es wurde dann festgestellt, dass Luisas Blut übersäuert war, deshalb musste sie gleich auf die Intensivstation. Dort hat sie ihr erstes Insulin bekommen. Die ganze Nacht über wurde der Blutzucker gemessen und Insulin gegeben. Am nächsten Tag vormittags durfte sie dann aber schon auf die normale Krankenstation.
    Und dann ging es los mit der Insulintherapie, bei der ich aktiv mit einbezogen wurde. Sie bekommt einmal am Tag Lantus und zu den Mahlzeiten und zum Einschlafen Novorapid. Luisa ist sehr, sehr tapfer und findet alles sehr interessant, sogar das Spritzen mit den schönen bunten Pens macht ihr nicht viel aus. Nur bei den Blutzucker-Messungen fliesen leider regelmäßig die Tränen. Luisas Werte sind laut Ärzte den Umständen entsprechend gut. In den letzten Tagen war der Blutzucker immer unter 180. Unterzucker hatte sie bis jetzt noch nicht. Wenn Luisa vielleicht nächste Woche nach Hause darf und sie bis dahin noch keinen Unterzucker hatte, dann ist mir nicht wohl dabei. Gerne würde ich das erste Mal dabei noch Hilfe aus dem Krankenhaus haben.
    Insgesamt sind wir jetzt alle froh, dass die Ursache für Luisas Befinden nun gefunden wurde, aber die Diagnose an sich ist natürlich sehr, sehr traurig. Auch haben mein Mann und ich grosse Zukunftssorgen, weil wir natürlich wissen, dass Luisas Leben nicht so normal verlaufen wird, wie das von gesunden Kindern.

    Zitat von MUC;359293

    Nichts gegen das Forum hier ABER : Es kann nicht sein, das man ins I-Net schauen muss und sich aus irgendwelchen Foren Hilfe und Rat zusammensuchen muss weil es anscheinend Ärzte gibt , die Ihren Job nicht richtig machen(können oder wollen). Hier gehts ums LEBEN des Patienten.


    Stellvertretend für auch einige andere Beiträge hier möchte ich auf diesen Beitrag kurz was sagen.
    Ich denke, jeder erwachsene und fähige Mensch ist für sein eigenes Leben selbst verantwortlich. Jede Mama und jeder Papa ist für das Leben seiner Kinder verantwortlich. Dieser Verantwortung muss man sich täglich bewusst sein. Es nützt einem selber nichts, wenn man diese Verantwortung auf andere abschiebt und dann rundrumschimpft, denn der Leidtragende ist man am Ende selbst und nicht der andere.
    Sicher hat unser Kinderarzt falsch gehandelt. Vermutlich fühlte sich der ältere Herr in seinem Ego angekratzt, als ich bereits mit der richtigen Diagnose seine Praxis betrat. Aber ich möchte keine Schuld zuweisen. Ärzte sind auch nur Menschen die Fehler machen, die mal einen schlechten Tag haben. Diese Fehler müssen natürlich aufgedeckt werden, in unserem Fall hat er einen bösen Anruf aus der Kinderklinik bekommen.
    Das ändert aber nichts daran, dass man sich selbst um das eigene Leben und das Leben seiner Kinder kümmern muss. Und wenn man sich dann selbst verantwortlich fühlt und sich selbst kümmert und dann auch mal die entscheidenden Infos aus dem Internet kommen, dann ist das halt so und ist auch gut so. Ich weiss nicht, wie die Geschichte ausgegangen wäre, wenn ihr mir nicht so toll geholfen hättet. Danke. Ich bin überzeugt davon, dass uns das Internet auch zukünftig bei der Bewältigung unserer neuen Aufgabe behilflich sein wird.

    Ich finde es interessant, dass hier Mitglieder zwar hunderte oder über tausend Beiträge in einem Diabetes-Forum geschrieben haben, aber dann schlecht über die Gesundheitsthemen im Internet schreiben.
    Ich kann es nicht lassen, zu Niederrheiners Beiträgen anzumerken: Soviel gehäuften Unsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Vielleicht sind es genau Beiträge dieser Art, die das Niveau im Internet runterziehen.

    Ich fahre morgen Abend wieder nach München und wenn Luisa und ich dann nach Hause kommen, melde ich mich noch mal bei Euch.

    Könnt ihr gute Literatur für Diabetes bei Kindern empfehlen? Vermutlich werde ich in der nächsten Woche viel Zeit haben um zu lesen.

    Ich schau kurz bevor ich nach München losfahre nochmal ins Forum rein. Nachdem sich der Ketur-Teststreifen heute nach dem Mittagessen leicht rosa verfärbt hat, und ich nochmal Rücksprache mit der Kinderklinik gehalten habe, werden wir heute schon aufbrechen.

    Ich habe nicht viel Zeit, aber weil ihr mir gestern so sehr geholfen habt, ist es mir wichtig, Euch auf dem Laufenden zu halten.

    Die Ereignisse haben sich heute Nacht überschlagen.

    Luisa lag heute Nacht zwischen uns und hat ziemlich unruhig geschlafen. Gegen halb zwei ist sie das erste Mal wegen Durst weinend aufgewacht. Ich habe ihr erst was zu Trinken gegen, die Flasche Wasser war ratzeputz weg und dann habe ich die Windel gewechselt. Die Windel war nass und sie musste auch gleich wieder Pipi. Der Urinteststreifen hat sich verfärbt, eigentlich hätte er blau werden müssen, aber er wurde eher kohlrabenschwarz. Ich habe einen der Teststreifen in die Windel gedrückt und auch dieser wurde dunkel. Nach kurzer Diskussion mit meinem Mann haben wir beim Notdienst angerufen. Die haben sofort einen Rückruf durch einen verständnisvollen Notarzt und dieser wiederum einen Rückruf an uns durch einen auf Diabetes spezialisierten Kinderarzt aus der Münchner Kinderklinik organisiert.

    Dieser Kinderarzt hat sich für das Telefonat mitten in der Nacht sehr lange Zeit genommen. Die Diagnose Diabetes ist für ihn zu 95% sicher. Luisa und ich werden am Montag stationär in der Kinderklinik aufgenommen. Für uns ist der Weg nach München mit fast zwei Autostunden zwar recht weit, aber bei diesem Arzt habe ich ein so dermaßen gutes Gefühl, dass ich mich jetzt momentan nicht um eine näher liegende Behandlungsmöglichkeit bemühen möchte. Seine vermittelte Kompetenz, seine Freundlichkeit und überhaupt die ganze sympathische Art taten unglaublich gut.

    Mein Mann hat mitten in der Nacht nochmals andere Teststreifen geholt, mit denen wir sofort messen und dann Bescheid geben mussten. Ich soll diese Zuckertests im Urin und Blut heute sein lassen, aber bei jedem Pipi diese neuen Ketur-Teststreifen reinhalten. Das hat mit dem zu tun, was PocketRock geschrieben hat. Jedenfalls musste ich dem Arzt versprechen, dass ich Luisa sofort ins Auto packe und nach München fahre, sobald sich bei diesen neuen Teststreifen auch nur geringfügig das Farbfeld verfärbt. Es wäre dem Arzt lieber gewesen, wenn wir heute schon gekommen wären. Aber ich hab heute soviele organisatorisch Dinge zu erledigen, war allem die Betreuung für unsere beiden 7 und 2jährigen Jungs und mein Arbeitsausfall im Job muss organisiert werden. Der Arzt hat gesagt, wenn wir das mit diesen Ketur-Teststreifen machen, dann kann heute nichts Schlimmes passieren.

    Gegen unseren Kinderarzt möchte er vorgehen. Aber ich weiss noch nicht, ob wir da gross mitmachen werden. Uns ist die Rechthaberei nicht wichtig. Wichtig ist im Moment nur Luisa.

    Ich danke Euch noch mal ganz herzlich für Eure Hilfe im Forum und per PN. Vor allem Charlotta, Dein Tipp mit den Teststreifen war der ganz grosse Knüller und hat uns meilenweit weitergebracht. Auch ein grosser Dank an PocketRock, ich habe Deine Posts gestern leider nicht mehr gelesen, aber Du hast die Sache auf den Punkt getroffen und Dein Ernstnehmen der Situation deckt sich 1:1 mit der Besorgnis des Fachmanns heute Nacht. Aber auch Danke an alle anderen!

    Eigenartigerweise bin ich heute ruhiger als gestern. Vielleicht deshalb, weil ich nun weiss, wo nun anzupacken ist und ich nicht mehr wie eine hysterische Glucke durch die Gegend laufen muss. Vielleicht aber auch deshalb, weil ich jetzt weiss, dass Luisa nun geholfen wird.

    Ich habe Angst, aber bekanntlich wächst man ja mit den Aufgaben.

    Melden tu ich mich natürlich sofort, wenn wir wieder zurück sind. Vielleicht gibt es in der Kinderklinik auch Internetanschluss, dann kann ich auch zwischendurch was hören/lesen lassen.

    Danke !

    Bitte nicht schimpfen, aber ich konnte es einfach nicht lassen: Ich habe unserer schlafenden Maus gerade in den Finger gestochen und mit diesem Blutteststreifen gemessen. Mein Mann und ich sind uns nicht ganz einig, ob der Wert nun bei 100-140 oder bei 140-180 liegt. Das Farbfeld ist für den unteren Werten zu dunkel und für den oberen Wert zu hell. Das scheint aber auf jeden Fall ein Grenzbereich zu sein, oder?
    Mein Mann hat Luisa jetzt jedenfalls für heute Nacht in unser Ehebett gelegt, damit wir sie beim nächsten Klogang mit einem Urinteststreifen abfangen können.

    Zitat von Fünfuhrtee;358665

    Eine kurzfristige Ernährungsumstellung bringt gar nichts. Persönlich halte ich solche Kamikaze-Kurzfristaktionen eher für kontraproduktiv da Du Luisa vermutlich mehr verunsicherst als ihr zu helfen.



    Keine Sorge, ich beabsichtige keine Ernährungsumstellung, sondern habe nur gefragt, ob ich in der momentanen Situation Fehler machen kann, die mit richtigem Wissen zu vermeiden wären.

    Einen grossen Dank möchte ich an alle Antworter aussprechen. Ich finde es schön, dass sich so viele fremde Menschen zu unserem Problem Gedanken machen. Da fühlt man sich gleich nicht mehr so allein.

    Zitat von Wildrose;358667

    Ich habe hier noch ein "passende" Krankheit ergoogelt:
    "Wasserharnruhr"



    Bei der Wasserharnruhr hat man soweit ich das sehe auch grossen Harndrang und Krämpfe, aber alle anderen Symptome wie Schlafstörungen, Gereiztheit, trockene Haut und Verstopfung passen überhaupt nicht, eher im Gegenteil. Ich finde diese Anmerkung zu anderen Krankheiten jedoch sehr nett, ich bin für jeden Hinweis für eine mögliche Ursache dankbar. Ich habe nach vier Arztbesuchen nämlich den Eindruck, als müßte ich die Diagnose selber finden.

    Zitat von Hage;358662


    Es kommt darauf an, ob Luisa mit Insulin behandelt wird oder nicht ???!!!!
    In der Phase , in der man sich nicht sicher ist - und die meinst Du ja wohl- würde ich empfehlen auf die so genannten schnellen BE's zu verzichten.



    Ja, ich meine diese Phase. Als Du vorhin gefragt hast, was Luisa zu Abend gegessen hat ist mir dieser Gedanke gekommen, ob ich jetzt irgend etwas falsch machen kann mit der Ernährung. Sprich, wenn sie jetzt Diabetes hat und ich ihr einen Kinderriegel gebe, hat das dann böse Folgen? Denn dann würde ich natürlich anders handeln.
    Ich weiss, dass ich mich reinsteigere und dass das für Aussenstehende vielleicht unverständlich ist. Aber ich mache mir rießige Sorgen, denn meine Tochter hat ein grosses Gesundheitsproblem, aber keiner weiss was genau. Das macht mich fertig.
    Ich danke Euch aber allen für Eure bisherige Mühe! Ich fühle mich hier mehr Ernst genommen als bei den Ärzten. Danke.