Liebe Forenmitglieder,
da es im Diabetesforum vermutlich viele Hobby-Fachleute zu der gemeinsamen Krankheit gibt, wende ich mich in meiner Verzweiflung an Euch. Am Besten fange ich ganz Vorne an:
Meine Tochter Luisa, 5 Jahre alt, ist seit ca. 4 Wochen nicht mehr die fröhliche Luisa, die wir kennen. Sie ist ständig k.o., schläft viel, hat keinen Spass mehr am Spielen, läuft nicht mehr viel herum. Sie war immer ein richtiger Wirbelwind und konnte sich nie und auch für keine Minute still halten. Und heute waren wir am Badesee, ihr zwei Jahre alter Bruder hat sie ständig zum Spielen aufgefordert, aber sie wollte nur in der Strandmuschel liegen. Zum Schwimmen hat sie dann mein Mann überredet, aber sie war innerhalb kürzester Zeit müde und hat über Schmerzen in Beinen und Füssen geklagt. Und dass, obwohl sie immer eine Wasserratte war und sogar in diesem Jahr sehr erfolgreich das Schwimmen gelernt hat.
Nachts wacht sie zwei bis dreimal auf und hat dann sehr viel Durst. Sie hat in den letzten drei Wochen wieder angefangen nachts einzunässen, auch ist es in der letzten Woche im Kindergarten passiert. Wir haben heute Windeln für die Nacht gekauft, aber das kann natürlich nicht die Lösung sein. Tagsüber trinkt sie auch recht viel, ungefähr das dreifache von ihrem Bruder und ich habe den Eindruck, als würde sie immer durstiger werden. Die Literanzahl habe ich bisher noch nicht überprüfen können, weil sie seit Neustem am liebsten Wasser aus der Leitung trinkt.
Als es losging mit dem Durst und der Müdigkeit bin ich im Internet sofort auf die mögliche Diagnose Diabetes gestossen, habe Luisa dann sofort vom Kindergarten abgeholt und bin mit ihr zum Kinderarzt. Seine Sprechstundenhilfe hat mit einem Pieks in Luisas Fingerchen Blut abgenommen und den Blutzuckerwert bestimmt. Der war bei 121 und der Kinderarzt sagte, der Wert wäre völlig normal. Am nächsten Tag morgens wurde dann nüchtern aus dem Arm Blut abgenommen um weitere Ursachen für die Symptome finden zu können. Aber die Blutwerte waren alle in Ordnung.
Eine Woche später standen wir dann wieder beim Kinderarzt auf der Matte. Die Müdigkeit und der Durst wurden nämlich schlimmer, sie isst weniger, und vor allem in der Nacht hatten wir keine Ruhe. Ständig Trinken, Klo und eigenartigerweise: Schmerzen in den Beinen. Der Kinderarzt hat dann nochmal den Blutzuckerwert messen lassen, der war wieder in Ordnung. Ich hatte im Internet von einem aussagefähigerem Langzeitwert gelesen, ich weiss leider die genaue Bezeichnung nicht mehr. Aber ich habe den Kinderarzt gebeten, diesen Wert zu messen. Aber er sagte, die Messung wäre recht teuer, dass sie von der Kasse bei gesunden Blutzuckerwerten nicht übernommen wird und völlig überflüssig sei. Auf meine Anmerkung, dass ich die Messung auch selber zahlen würde, hat er mich ausgelacht und ist gegangen. Von ihm habe ich bisher nur die Empfehlung auf gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung zu achten. Das ist so schwierig, weil Luisa zur Zeit nur Süßes will und am liebsten auf der Couch liegt.
Letzte Woche waren wir ohne Überweisungsschein beim Orthopäden und beim Neurologen wegen der Schmerzen in den Beinen und Füßen. Aber auch die beiden waren ratlos. Es war auch schwierig, denn als wir bei den beiden Ärzten waren, hatte Luisa gerade keine Schmerzen. Der Neurologe hat Luisa durch die Blume dann sogar unterstellt, dass sie nur Aufmerksamkeit erregen will.
Ich bin so verzweifelt. Mein Sohn spielt gerade draussen quietschfidel mit seinem Papa Fussball und meine kleine Luisa liegt auf der Couch und ist müde.
Was sagt ihr denn dazu? Findet ihr nicht auch, dass die Symptome von Luisa zu Diabetes passen? Kann man auch trotz gesunder Blutzuckerwerte Diabetes haben und wenn ja, wie kann man ihn dann feststellen? Die Symptome sind zusammenfassend: Durst, Harndrang, Einnässen, Lust auf Süßes aber ansonsten Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Lustlosigkeit, Schmerzen in den Beinen und Füßen.
Was soll ich denn nur unternehmen, damit uns die Ärzte Ernst nehmen?
Luisa und ihre Mama