Die Genauigkeit steht und fällt ja bisher bei den meisten Geräten mit der Kalibrierung und auch mit der Erfahrung.
Wenn ich also eine Studie mache und die Leute müssen aufgrund der Vergleichbarkeit alle zu bestimmten Zeiten kalibrieren, dann wird halt auch in einen steigenden oder fallenden Wert reinkalibriert.
Dann kann ich eigentlich die Studie für den tatsächlichen Alltag nicht mehr gebrauchen.
Um wirklich mit so einem Gerät umgehen zu können und den Mehrwert zu nutzen, muss man auch Erfahrungen machen. Dafür reicht in einer Studie, die über ein paar Tage läuft, die Zeit gar nicht.
In einer Studie scheint es auch ziemlich viele Sensorausfälle gegeben zu haben, was für mich auch für mangelnde Erfahrung spricht.
Schön zu sehen ist auf Seite 7 auf jeden Fall, dass ab 2015 die Genauigkeit zunimmt und auf Seite 8 sieht man, wie genau die jetzigen Geräte sind.
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Zitat von Seite 11
Even though the present review reveals that an accurate detection of hypoglycaemic events can likely not be achieved with MID and NID, a recent meta-analysis has found that patients using MID spend less time in hypoglycaemia than patients using SMBG [47]. This finding could be due to reduced detection of hypoglycemic events; however, other reasons may lead to a reduction of time spent in hypoglycaemia, for example because users may be able to recognise a trend towards hypoglycaemia and take precautionary steps accordingly.
Interestingly, Koziel et al. found in their nonsystematic review that this reduction of time in hypoglycaemia does not correlate with device accuracy in terms of MARD. However, in keeping with our findings, they reported a significant relationship between MARD and the detection of hypoglycaemic events [48].
Sinngemäße Zusammenfassung des Zitats:
Obwohl die Metaanalyse der Studien ergibt, dass eine ausreichende Erkennung von Hypoglykämien nicht möglich ist mit kontinuierlichen Glukosemessgeräten, zeigt eine kürzliche Metaanalyse [2019], dass Patienten, die ein kontinuierliches Messgerät nutzen, weniger Zeit im hypoglykämischen Bereich sind, verglichen mit Patienten, die nur den Blutzuckerspiegel kontrollieren.
Die Gründe dafür könnten sein, dass Unterzuckerungen mit den Geräten nicht wahrgenommen werden, oder die Patienten schon bei abfallendem Trend gegensteuern.
Kleiner Hinweis von mir:
Erst durch CGM hat man erkennen können, wie viele Unterzuckerungen mit herkömmlichen Blutzuckermessgeräten nicht erkannt werden, vor allem in der Nacht.
Unterzuckert in der Nacht
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Zitat von Seite 12
In 1 year of using an average MID or NID, according to the results of this meta-analysis, a patient with type 1 diabetes is expected to experience about 17 false-positive alarms and about 32 false-negative measurements. Underlying this estimate is an incidence of two episodes of symptomatic hypoglycaemia per week per patient [1, 2].
Die Studien, die über viele falsch positive oder falsch negative Alarme berichten, sind aus den Jahren 2009 und 2010.
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Fazit:
Die jetzigen Geräte sind genau genug und werden von Jahr zu Jahr genauer und komfortabler. Man darf bei solchen Aussagen definitiv nicht nur die Überschrift lesen. Zu mindestens das Jahr der Publikationen sollte man mitberücksichtigen.
Keiner braucht jetzt also schluchzend seinen CGM Sensor ziehen, oder sich mit dem Taschenmesser den Eversense aus dem Arm schneiden.
Passt schon.
LG
zuckerstück
Edit: Irgendwie ist der Text doch länger geworden, als ich gedacht habe. Ich hab noch ein paar Striche in den Text eingefügt, damit das sinnerfassende Lesen einfacher wird.