Beiträge von Zerschmetterling

    Zitat von Wildrose;276796

    Ja aber warum werden dann kurzfristige pp-Spitzen (Erkenntnis seit einigen wenigen Jahren!) als potentiell gefährlich angesehen?


    Hmkay, ich geb zu, dass ich den Part etwas zu sehr vereinfacht habe. Stichwort Mikroangiopathien und so. Aber auch für deren Entstehung wird häufig die Glykierung von Proteinen verantwortlich gemacht und nicht der hohe BZ an sich (siehe beispielsweise hier). Womit wir dann bei dem Punkt wären, den quizzmaster angesprochen hat: Bei anderen Proteinen kann die Kinetik der Glycosylierung schon wieder ganz anders aussehen.

    Interessante Thematik mit der reversiblen Bindung von Glucose an Hämoglobin. Während mir der grobe Ablauf der Maillard-Reaktion schon klar war, hab ich mal bisschen zur Kinetik von dat janze recherchiert:


    Die reversible Reaktion von Hämoglobin und Glucose zum Aldimin (Schiffsche Base) verläuft nach einer Kinetik pseudo-erster Ordnung und somit konzentrationsabhängig mit einer Geschwindigkeitskonstante k1 = 0,3 x 10-3 mmol L-1 h-1. Die Rückreaktion, also der Zerfall der HbA1c-Vorstufe, erfolgt konzentrationsUNabhängig (Kinetik nullter Ordnung) mit k-1 = 0,33 h-1.


    Die irreversible Umlagerung zum Amadoriprodukt (HbA1c) folgt ebenfalls einer Kinetik nullter Ordnung mit einer Geschwindigkeitskonstante von k2 = 0,0055 h-1.


    Bedeutet: Die Aldimin-Konzentration erreicht nach wenigen Stunden ein Plateau und reagiert erst bei Erreichen des Plateaus in nennenswertem Ausmaß irreversibel weiter zum HbA1c. Eine Senkung des HbA1c durch gezielte Hypos ist damit nur möglich, wenn man die Hypos so einsetzt, dass der BZ nicht über mehrere Stunden hinweg erhöht ist ;)


    Wer mehr zur Kinetik der nichtenzymatischen Glycosylierung von Hämoglobin lesen möchte: http://www.jbc.org/content/256/10/5204.full.pdf


    Zitat von Wildrose;276757

    Wie ist das denn nun eigentlich: ist das verzuckerte Hämoglobin das Problem oder tatsächlich die größere Glukosemenge im Blut?


    Weder noch. Das verzuckerte Hämoglobin ist mehr oder weniger nur für Monitoringzwecke interessant. Das Problem ist vielmehr, dass nicht nur das Hämoglobin, sondern auch viele andere Proteine verzuckert werden und sich dann nicht mehr so verhalten wie ohne den Zucker dran...



    Zitat von max_stuggi;276705

    Ist eben alles "verboten", was mit ZU anfängt....


    ZUcker
    zu fettig
    zu süß
    zu viel
    :)


    auch Zugaretten?? :eek: :D

    Zitat von Joa;272785

    Ähnlich bei Hähnchenteilen


    Nährwert je 100g:
    KH = 0,0g


    Die Hähnchenteile bei KFC sind ordentlich mit Panade aufgehübscht, das ist dann definitiv nicht mehr zu vernachlässigen. Insbesondere bei der Variante mit der Cornflakes-Panade ist der KH-Anteil beträchtlich. Hab mich da erst vor zwei Wochen mal ganz nett verschätzt (allerdings in die andere Richtung, also wenig dramatisch).

    Zitat von Kirschgelb;264907

    Interessant ist auch, dass Karlsruhe auf der Karte nicht in Baden-Württemberg liegt :D


    Hehe, das ist ja interessant. Wenn da mal kein Württemberger im Spiel war... ;)

    Meine derzeitigen BE-Faktoren (inzwischen wieder recht stabil):
    morgens: 1,8 IE/BE
    mittags: 1,0 IE/BE
    abends: 2,4 IE/BE


    Noch vor wenigen Monaten bin ich mit erheblich weniger Insulin ausgekommen:
    morgens: 0,4 IE/BE
    mittags: 0,6 IE/BE
    abends: 1,2 IE/BE

    Zitat von TryHarderFish;261530

    Soweit ich weiß, sind Ballaststoffe unverdauliche Kohlenhydrate. Dadurch dass sie nicht verdaut werden, erhöhen sie auch nicht den BZ und benötigen demnach auch kein Insulin. (Glaub ich zumindest, ansonsten bitte verbessern.)


    Völlig richtig.


    Zitat von moadra;261544

    Also wenn ich das richtig verstehe, dass würde bedeuten wenn drauf steht:


    pro 100g 5g KH und 10g Ballaststoffe, dass diese 5g KH "durchkommen", die 10g Ballaststoffe aber nicht. Insofern wären diese 5g anrechnungspflichtig.


    Ebenfalls korrekt.


    Die auf der Verpackung deklarierten Kohlenhydrate müssen per Definition im menschlichen Stoffwechsel umgesetzt werden können. Damit fallen die Ballaststoffe in eine andere Kategorie als die deklarierten Kohlenhydrate, obwohl auch Ballaststoffe chemisch betrachtet aus Kohlenhydratmonomeren aufgebaut sind.

    Puuh, das klingt alles recht abenteuerlich. Mit dem Einsatz vom niederfrequentem Ultraschall sind wir schon in der Nähe der Funktionsweise von Ultraschallreinigungsbädern, wie man sie vom Optiker oder aus dem Laborbereich kennt. Soweit ich weiß arbeiten die Dinger mit Frequenzen um die 35 kHz. Sonographie-Frequenzen in der Diagnostik dürften vermutlich eher im MHz-Bereich liegen.


    In dem von Joa verlinkten Artikel wird die ultraschallinduzierte Bildung winziger Gasbläschen im Gewebe beschrieben. Das lässt vermuten, dass die erwünschte Porenbildung in der Haut tatsächlich mit Kavitationseffekten in Zusammenhang steht.


    Wer seine Finger schon mal für ne Weile in ein Ultraschallreinigungsbad gehalten hat, weiß wie sich Mikro-Kavitationen in vivo anfühlen. Ich kann mir jedenfalls schöneres vorstellen.

    Zitat von sandinista;258081

    Also..... gibts das.... eine vermehrte Aufnahme von Zucker/ Fruchtzucker durch die Haut????


    Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Zucker (egal ob Glucose, Saccharose oder Fructose) besteht aus sehr polaren Molekülen, was schon mal eher ungünstig für eine perkutane Resorption ist. Gerade an den Händen ist zusätzlich noch die Hornhaut recht dick. Hornhaut wiederum ist recht wasserarm und insgesamt eher unpolar. Die Zuckermoleküle scheitern somit schon an der Überwindung der ersten Hürde und werden wohl kaum über die Haut ins Blut deines Vaters gelangt sein.

    Wenn mein BZ ist niedrige Bereiche driftet, macht sich das meist so ab 70-80 durch ein flaues Gefühl in der Magengegend bemerkbar. Klassische Hyposymptome (Zittern, Schwitzen, weiche Knie) kommen bei mir so um die ~60. Da ich Hypos bisher anscheinend recht zuverlässig und früh bemerke, kann ich nicht sagen, wie mein Körper unter 50 reagiert. So weit unten war ich bisher noch nie.

    Zitat von quizzmaster;255193

    Das ist der Grenzwert für Aspartam, was nicht unbedingt zum Einsatz kommen dürfte beim Kuchen backen. Man muss auch bedenken, dass andere Süßstoffe auch andere Grenzwerte haben, die sich deutlich von diesem unterscheiden können Der für Stevia z.B. liegt um ein vielfaches niedriger! (10mg/kgKG was bei 70kg eine Maximaldosis von 700mg macht) Es kommt immer auf den eingesetzten Süßstoff an.


    Nach offizieller Lesart liegt der ADI-Wert (acceptable daily intake) für Steviolglykoside bei 4 mg/kg KG.


    Ich seh das ganze sehr ähnlich wie max_stuggi. Zumal ein zuckerfreier Kuchen aufgrund des Mehls ja trotzdem Insulin erfordert. Damit bringt der Einsatz von Süßstoffen hier eigentlich keine Vorteile mehr.

    Zitat von similein;255168

    (...) Außerdem ess ich sehr gerne zuckerfreie Kaugummis und Bonbons. Gibts dafür eine Alternative???


    Spontan würden mir da jetzt Kaugummis und Bonbons mit Zucker einfallen. ;)

    Zitat von quizzmaster;253641

    Was ich allerdings den Firmen bei den Diabetikerprodukten immer angekreidet habe war, als Beispiel hält leider wieder Ritter Sport her, dass sie zum Berechnen der BE-Angaben sämtliche Kohlenhydrate, auch die mehrwertigen Alkohole, herangezogen haben, was zu 4 BE für eine Tafel geführt hatte, dabei hatte hier die ganze Tafel nur eine einzige. So etwas konnte leider auch schnell nach hinten los gehen


    Der Unsinn, dass Kohlenhydrate einschließlich der mehrwertigen Alkohole angegeben werden (müssen), ist leider vom Gesetzgeber explizit so gefordert (!), obwohl es weder aus physiologischer noch aus chemischer Sicht in irgendeiner Form gerechtfertigt wäre... Ein Grund mehr, warum bei der Nährwertkennzeichnung nachgebessert werden sollte.

    Zitat von quizzmaster;253600

    Zu der Nährstoffdeklaration zählt auch die bekannte Tabelle, in der z.B. die Energie und Kohlenhydratmengen stehen. Diese ist, wenn ich das richtig weiß, sogar gesetzlich vorgeschrieben.


    Das ist leider ein verbreiteter Irrglaube. Eine Nährwertkennzeichnung ist nur dann vorgeschrieben, wenn das Lebensmittel mit irgendwelchen nährwertbezogenen Angaben beworben wird (z.B. mit Attributen wie "fettarm", "ohne Zucker", "cholesterinfrei" etc). In allen anderen Fällen ist die Nährwertkennzeichnung freiwillig.


    Inzwischen tragen zwar sehr viele Lebensmittel eine Nährwertkennzeichnung, obwohl sie das gar nicht müssten. Das ist aber eigentlich nur ein freiwilliger Service der Hersteller...


    Zum eigentlichen Thema: Vermutlich ist application einer der wenigen, die diesen Produkten wirklich nachtrauern. Außer den Herstellern natürlich, die haben sich mit diesem doch recht fragwürdigen und dazu noch überteuerten Kram viel zu lange eine goldene Nase verdient.

    Bei Abweichungen um 0,1-0,2% in die eine oder andere Richtung würde ich mir noch keine allzu großen Gedanken machen. Kommt ja auch immer drauf an, ob die Gesamtheit deiner Messwerte statistisch gesehen repräsentativ für deine Stoffwechsellage ist oder ob du z.B. meist dann misst, wenn du einen niedrigen BZ hast.


    Sicherlich ist es auch nicht unerheblich, wie der berechnete HbA1c-Wert aus den BZ-Messwerten extrapoliert wird und mit welcher Methode der HbA1c im Labor bestimmt wird. Gerade für letzteres gibt es einen bunten Strauß an Methoden, denen ihrerseits wieder unterschiedlichste Fehlerquellen innewohnen.


    Meine letzten HbA1c-Laborwerte hatten teilweise eine Abweichung 0,8% zum errechneten Wert. Auch bei mir stand die Tendenz der Laborwerte in keinem erkennbaren Zusammenhang mit der Realität der BZ-Messungen. Als bei mir noch alles stabil und ohne Probleme lief (errechnete HbA1c-Werte 5,9% bzw. 5,7%) stieg der Labor-HbA1c angeblich von 6,4% auf 6,6% (alles im gleichen Labor). Seit meine Restproduktion nun komische Sachen macht und ich dank stark schwankender Insulinempfindlichkeit deutlich stärker streuende Werte und mehr Arbeit damit habe, alles im Zaum zu halten, ist der Labor-HbA1c runter auf 6,2% (der berechnete ging hoch auf 6,1%).


    Meine Schlussfolgerung aus dem ganzen war, dass der HbA1c in erster Linie eine Zahl auf dem Papier ist. ;)

    Hm, ist dabei auch die Geometrie der Kassette selbst verändert worden oder wirklich nur die Fläche, die mit Blut getränkt wird? Vielleicht kannst du ja bei Gelegenheit mal ein Bild einstellen?