Interessante Thematik mit der reversiblen Bindung von Glucose an Hämoglobin. Während mir der grobe Ablauf der Maillard-Reaktion schon klar war, hab ich mal bisschen zur Kinetik von dat janze recherchiert:
Die reversible Reaktion von Hämoglobin und Glucose zum Aldimin (Schiffsche Base) verläuft nach einer Kinetik pseudo-erster Ordnung und somit konzentrationsabhängig mit einer Geschwindigkeitskonstante k1 = 0,3 x 10-3 mmol L-1 h-1. Die Rückreaktion, also der Zerfall der HbA1c-Vorstufe, erfolgt konzentrationsUNabhängig (Kinetik nullter Ordnung) mit k-1 = 0,33 h-1.
Die irreversible Umlagerung zum Amadoriprodukt (HbA1c) folgt ebenfalls einer Kinetik nullter Ordnung mit einer Geschwindigkeitskonstante von k2 = 0,0055 h-1.
Bedeutet: Die Aldimin-Konzentration erreicht nach wenigen Stunden ein Plateau und reagiert erst bei Erreichen des Plateaus in nennenswertem Ausmaß irreversibel weiter zum HbA1c. Eine Senkung des HbA1c durch gezielte Hypos ist damit nur möglich, wenn man die Hypos so einsetzt, dass der BZ nicht über mehrere Stunden hinweg erhöht ist
Wer mehr zur Kinetik der nichtenzymatischen Glycosylierung von Hämoglobin lesen möchte: http://www.jbc.org/content/256/10/5204.full.pdf
Zitat von Wildrose;276757
Wie ist das denn nun eigentlich: ist das verzuckerte Hämoglobin das Problem oder tatsächlich die größere Glukosemenge im Blut?
Weder noch. Das verzuckerte Hämoglobin ist mehr oder weniger nur für Monitoringzwecke interessant. Das Problem ist vielmehr, dass nicht nur das Hämoglobin, sondern auch viele andere Proteine verzuckert werden und sich dann nicht mehr so verhalten wie ohne den Zucker dran...
Zitat von max_stuggi;276705
Ist eben alles "verboten", was mit ZU anfängt....
ZUcker
zu fettig
zu süß
zu viel
auch Zugaretten?? :eek: